Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Geh nicht, geh nicht, schrie Sel­ma da­zwi­schen.

Die tö­nen am volls­ten in mei­ner ei­ge­nen Brust, ant­wor­te­te er ru­hig und selbst­ge­wiss. Ich war ein Tor, wenn ich dir je der­glei­chen sag­te. Der Dich­ter kann nichts ler­nen, als was er von je ge­wusst hat. Alle Er­fah­run­gen, die er ma­chen kann, sind schon mit ihm ge­bo­ren.

Er zog mich ge­heim­nis­voll ans Fens­ter. Siehst du auf dem Eich­baum ge­gen­über die bo­gen­för­mi­ge Durch­sicht ganz nahe dem Wip­fel, die durch eine selt­sa­me Ver­bie­gung des Ge­zweigs ent­stan­den ist? Von dort­her kom­men mir die Ein­ge­bun­gen, die­se Durch­sicht ist mei­ne Büh­ne. Da tre­ten sie auf und ab, da re­den sie und han­deln, mei­ne Ge­stal­ten. Dor­thin kom­men sie aus dem Raum, wo mein Werk war, be­vor ich wur­de. Wenn mei­ne Ge­sich­te ver­sa­gen, un­ter die­sem Tor­bo­gen, der nach Wal­hall führt, er­ha­sche ich sie wie­der. Ich bli­cke so lan­ge hin­über und soll­te ich dar­über blind wer­den, bis sie sich ver­dich­ten und mir Rede ste­hen. – Glau­be mir, das Le­ben zei­tigt nur blas­se, ver­küm­mer­te Ab­bil­der. Al­les Leuch­ten­de, Dau­ern­de kommt aus der Über­welt.

Ich war ge­schla­gen. Sel­ma woll­te ihm ju­belnd wie ei­nem Ge­ret­te­ten um den Hals flie­gen, aber er hielt sie mit bei­den Ar­men von sich.

Ar­mes Weib, nicht für dich blei­be ich zu­rück. Du hast kei­nen Mann mehr.

Er streif­te leicht an ih­rer üp­pig schmieg­sa­men Ge­stalt her­ab, die bei sei­ner Berüh­rung lei­se schau­der­te, und schob sie von sich mit Ham­lets Wor­ten: Geh, geh in ein Klos­ter.

Sie kau­er­te sich wie­der in ihre Ecke auf den Sche­mel nie­der und sag­te:

Ich ver­lan­ge ja nichts als dir zu die­nen.

Ich brach auf, denn ich hat­te hier nichts wei­ter zu su­chen. Man hielt mich nicht zu­rück. Sel­ma, die schon ihr leich­tes Herz wie­der­ge­fun­den hat­te, eil­te mir ein paar Schrit­te nach und bat mich we­gen ih­rer Hef­tig­keit um Ver­zei­hung. Sie dank­te mir so­gar, dass mein Er­schei­nen die lan­ge ge­fürch­te­te Ent­la­dung brach­te, die nun ohne Scha­den, wie ihr schi­en, vor­über­ge­gan­gen war!

Sel­ma, sag­te ich, Sie ha­ben ein ge­wag­tes Spiel ge­spielt. Sind Sie si­cher, dass nicht ei­nes Ta­ges in Gu­stav der preu­ßi­sche Of­fi­zier wie­der­er­wacht mit den emp­find­li­chen Ehr­ge­set­zen sei­nes Stan­des?

Sa­gen Sie mit sei­nen eng­brüs­ti­gen Vor­ur­tei­len. Ja, da­vor bin ich Gott sei Dank si­cher.

So wis­sen Sie eben nicht, dass nie­mand völ­lig und für im­mer mit sei­ner Ver­gan­gen­heit und sei­ner Über­lie­fe­rung bre­chen kann.

Un­ser Un­kas ist eine Unke ge­wor­den, spot­te­te sie freund­schaft­lich.

Ich nahm einen letz­ten An­lauf.

Den­ken Sie auch dar­an, dass Sie sich von Gu­stav tren­nen müs­sen, wenn Sie Ihren Büh­nen­ver­trag hal­ten wol­len?

Kon­trak­te kann man bre­chen, ant­wor­te­te sie oben­hin.

Wo­von wol­len Sie denn den Le­bens­un­ter­halt be­strei­ten?

Sor­gen Sie um nichts, wenn ich nur ihn be­hal­ten darf. Mei­ne Kunst ist frei­zü­gig.

Aber Sie sind an die Sprach­gren­ze ge­bun­den.

Es gibt ein Ös­ter­reich und eine Schweiz.

In großer Ver­wir­rung fuhr ich über den See zu­rück. Ich kam nicht zu­recht mit dem, was ich er­lebt hat­te. Gu­stav Borck, un­ser stol­zer, ed­ler Gu­stav fah­nen­flüch­tig in der Stun­de der Ge­fahr!

Frei­lich, sag­te ich zu mir sel­ber, im Be­stre­ben ihm ge­recht zu wer­den, Deutsch­land hat Strei­ter ge­nug, die sei­nen Bo­den ver­tei­di­gen, es hat viel­leicht in die­sem Au­gen­blick kei­ne zwei­te schöp­fe­ri­sche Kraft von sol­cher Trag­wei­te. Doch es half nichts, ich konn­te den Ein­druck mit mei­nem schlich­ten Men­schen­ver­stand nicht ver­ar­bei­ten. Dass in ei­ner Zeit wie die­ser ein Ein­zel­ner, und wäre er auch der Größ­te, sich und sein Werk für so über­schweng­lich wert­voll hal­ten konn­te und das Welt­bild, das er in sich trug, für wich­ti­ger als die ge­wal­tigs­te Wirk­lich­keit, das ging nicht in mein nüch­ter­nes Hirn. Aber die Höhe sei­ner Ge­sin­nung konn­te ich nicht miss­ken­nen. So emp­fand ich nur eine un­be­grenz­te Ver­wun­de­rung und eine dump­fe Be­sorg­nis. Zu viel war jetzt aufs Spiel ge­setzt, wehe, wenn nun gar der Wurf miss­lang! Beim Ab­schied hat­te er mir ge­sagt:

Ich weiß, dass du mich in die­sem Au­gen­blick nicht ver­ste­hen kannst. Da­rum sage ich dir nur eins: Wenn ich mein Wort nicht ein­lö­se, wenn ich nicht ein Werk schaf­fe, das mein Tun recht­fer­tigt, so bin ich frei­lich nichts als ein ge­mei­ner Aus­knei­fer. Dann wer­de ich sel­ber Kriegs­ge­richt über mich hal­ten. Bis da­hin ver­schie­be auch du das Ur­teil über mein Han­deln.

*

Der ers­te Mensch, der mir in der klei­nen Mu­sen­stadt am Neckar be­geg­ne­te, war Kuno Schüt­te. Er schwamm hoch auf den Wo­gen der va­ter­län­di­schen Be­we­gung und ver­wünsch­te tau­send­mal sei­ne bis da­hin so gleich­mü­tig er­tra­ge­ne Krüp­pel­haf­tig­keit, die ihn aus den Rei­hen der Kämp­fer aus­schloss. Nicht mit­zu­dür­fen, wo al­les aus­rück­te ein Deutsch­land zu schaf­fen! Ar­mer Kuno, so un­gleich teilt das Schick­sal aus. Als er von Gu­stav Borck das Un­fass­li­che hör­te, schüt­tel­te er sprach­los den Kopf und ging lan­ge schwei­gend ne­ben mir her, als horch­te er ge­spannt auf die Wor­te ei­nes un­sicht­ba­ren Beglei­ters.

Er nacht­wan­delt, sag­te er auf ein­mal, man muss ihn we­cken.

Lass das, ant­wor­te­te ich, er hört dich nicht. Lass du ihn sei­ne Geis­ter­schlacht schla­gen. Der deut­sche Bo­den hat Arme ge­nug, die für ihn kämp­fen.

Aber Kuno gab sich nicht zu­frie­den.

Wa­rum hast du ihm denn nicht ge­sagt: Um ein gan­zer Dich­ter zu sein, sei erst ein gan­zer Mensch. Wer wird noch Poe­sie schrei­ben, wenn er sie le­ben kann. Hat nicht By­ron, den er ver­ehrt, den Nur-Dich­ter ver­ach­tet und gab er nicht sein großes rei­ches Le­ben für ein Volk hin, das ihn nichts an­ging, in dem er nur sei­ne längst ver­mo­der­ten Vor­fah­ren lie­ben konn­te?

Ich zuck­te die Ach­seln; das al­les hat­te ich ihm ja fast wört­lich so ge­sagt.

In der klei­nen Uni­ver­si­täts­stadt ging das alte Le­ben wei­ter. Nur die Hör­sä­le wur­den frü­her als sonst ge­schlos­sen, da doch der größ­te Teil der stu­die­ren­den Ju­gend ins Feld ge­zo­gen war. Ich fand es drückend, Ge­schich­te zu stu­die­ren, wäh­rend drü­ben überm Rhein le­ben­di­ge Ge­schich­te ge­macht wur­de. Und noch et­was an­de­res lag schwe­rer auf mir, als ich mir selbst ge­stand. Der Ring an mei­nem Fin­ger be­eng­te mich, als ob er mir nicht pass­te. Ich nahm es als ein Sym­bol. Denn die Brie­fe mei­ner Ver­lob­ten ent­täusch­ten mich tiefer und tiefer, seit ihre be­stri­cken­de Nähe nicht mehr wirk­te. Ich sah ein, dass wir in völ­lig ge­trenn­ten geis­ti­gen Wel­ten leb­ten und dass sie nicht eine mei­ner Nei­gun­gen teil­te. Sie ih­rer­seits fühl­te sich ge­kränkt, dass ihr ver­wöhn­tes Ich mir vor den Welt­be­ge­ben­hei­ten in die zwei­te Rei­he ge­rückt war. Am schwers­ten traf es mich, dass sie, das Kind deut­scher El­tern, kei­nen Schim­mer von An­teil für ihr kämp­fen­des Va­ter­land zeig­te, son­dern eher nach der an­dern Sei­te zu nei­gen schi­en. Es trieb mich rast­los um und ließ mich mei­ne Frei­heit zu­rück­wün­schen, doch fühl­te ich mich nicht be­rech­tigt, sel­ber das Band zu lö­sen, das kei­ne har­mo­ni­sche Zu­kunft ver­sprach. – Als die ers­ten Sie­ges­bot­schaf­ten ein­lie­fen, ström­te jung und alt beim Bahn­hof zu­sam­men, alle Au­gen glänz­ten, alte Wi­der­sa­cher drück­ten sich ge­rührt die Hän­de, und hoch über al­len Men­schen­stim­men klang es im­mer­zu in den Lüf­ten wie Po­sau­nen­stö­ße der Erz­en­gel: Zum Rhein, zum frei­en Rhein! Ich schäm­te mich, als jun­ger Mann tat­los da­bei­zu­ste­hen.

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