Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Auch ich sehn­te mich so in je­nen Ta­gen, und wenn ich heu­te in kühl­ge­wor­de­ner Luft die­ses Ge­fühl nicht mehr nach­füh­le, so möch­te ich es nicht um al­les in mei­ner Erin­ne­rung miss­en; mein Le­ben wäre um eine große Mensch­heits­er­fah­rung är­mer. Mein Lands­mann ließ sich von der Wel­le fort­rei­ßen und bot sich dem bay­ri­schen Heer als Kriegs­teil­neh­mer an; ich kämpf­te da­bei einen schwe­ren Kampf. Aber ge­wis­sen­haft, wie es dem Durch­schnitts­men­schen zu­kommt, ge­dach­te ich mei­ner Ver­pflich­tun­gen ge­gen mei­ne Braut und hielt am Schreib­tisch aus, in­dem ich dem »He­rald« eine Rei­he von Stim­mungs­be­rich­ten schrieb, worin das Er­leb­te wei­ter­zit­ter­te.

Als ich fer­tig war, über­kam mich mit ei­nem­mal die bis­her zu­rück­ge­dräng­te Sor­ge um die Stutt­gar­ter Freun­de. Gleich nach mei­ner An­kunft in Ber­lin hat­te ich eine Zei­le an Gu­stav ge­schrie­ben, aber kei­ne Ant­wort er­hal­ten. Ich ver­mu­te­te, dass ihn mein Schrei­ben schon nicht mehr er­reicht habe, da er sich beim ers­ten Kriegs­lärm bei sei­nem Trup­pen­teil ge­mel­det ha­ben muss­te. Aber von Sel­ma er­war­te­te ich eine Nach­richt, und ihr Schwei­gen wur­de mir, je län­ger es dau­er­te, de­sto un­heim­li­cher. Was muss­te die lei­den­schaft­li­che Frau, die kei­ne Macht auf Er­den an­er­kann­te als ihre Lie­be, beim Ab­marsch ge­lit­ten ha­ben, und wie trug sie es jetzt? Ge­wiss be­fand sie sich in ei­nem ver­zwei­fel­ten Zu­stand und hat­te nie­mand, der sich ih­rer an­nahm, denn um Gu­stavs wil­len war sie ih­rer gan­zen Um­ge­bung ent­frem­det. Ich war ihr ver­ei­dig­ter Rit­ter und muss­te, dass der Freund sie mir schei­dend emp­foh­len hät­te, wäre ich zu­ge­gen ge­we­sen. Die Brief­be­för­de­rung war in­fol­ge der Trup­pen­durch­zü­ge sehr ver­lang­samt, also setz­te ich mich auf die Bahn und fuhr selbst nach Stutt­gart, wo ich Sel­ma be­stimmt ver­mu­ten muss­te. Denn was soll­te sie noch al­lein in der Schweiz, wäh­rend ihr Gat­te ge­wiss schon über der fran­zö­si­schen Gren­ze stand! Die klei­ne Rei­se nahm zwei vol­le Tage in An­spruch, ich lag bald in Augs­burg, bald in Günz­burg, bald in Ulm fest, um die Sol­da­ten­zü­ge vor­über­zu­las­sen. Und über­all das­sel­be Bild: Mi­li­tär­wa­gen mit Ei­chen­laub be­kränzt, El­tern, die von ih­ren Söh­nen, Mäd­chen, die von ih­ren Liebs­ten Ab­schied nah­men, Müt­zen und Tü­cher­schwen­ken, »Deutsch­land über Al­les« und still­flie­ßen­de Trä­nen. Als ich auf den von Marsch­trit­ten und Rä­der­ge­ras­sel dröh­nen­den Stra­ßen in die stil­le Vor­stadt kam, stutz­te ich schon von wei­tem. Die Gar­ten­woh­nung des Dich­ters träum­te mit ih­ren grü­nen ge­schlos­se­nen Lä­den im tiefs­ten Som­mer­frie­den. Die böh­mi­sche Kö­chin öff­ne­te. Auf mei­ne Fra­ge nach der gnä­di­gen Frau ant­wor­te­te sie, die gnä­di­ge Frau sei noch im­mer in der Schweiz. Genau konn­te sie mir aber den Auf­ent­halt nicht nen­nen, sie hat­te den Auf­trag, alle Post­sen­dun­gen nach Hei­den auf­zu­ge­ben, von wo sie durch einen Bo­ten ab­ge­holt wür­den.

Und der Herr?

Der Herr ist bei ihr.

Das ist doch nicht mög­lich. Ist er denn krank?

Dar­über konn­te das Mäd­chen kei­ne Aus­kunft ge­ben. Sie wuss­te nur, dass die Herr­schaft je­den­falls noch län­ge­re Zeit fort­blei­ben wür­de, weil sie erst ges­tern einen ver­ges­se­nen Ge­gen­stand ih­nen habe nach­schi­cken müs­sen.

Wenn Gu­stav nicht ab­mar­schiert war und Sel­ma noch auf eine län­ge­re Ab­we­sen­heit rech­ne­te, so muss­te er krank sein und sie in hilflo­ser Lage. Wozu war ich ihr Freund? Un­ter Schwie­rig­kei­ten al­ler Art er­reich­te ich den Bo­den­see und fuhr nach Hei­den über. Dort auf der Post er­mit­tel­te ich erst ih­ren Wohn­sitz und wan­der­te dann, nach­dem ich die Lage des Ge­höfts er­fragt hat­te, zu Fuß den stei­len Wald­weg hin­auf. Nach an­dert­halb Stun­den kräf­ti­gen Stei­gens hat­te ich den Hof er­reicht, der, von un­ten nicht sicht­bar, halb in eine Sen­ke ge­duckt und durch hohe Bäu­me ver­bor­gen lag. Das ers­te, was ich sah, war Sel­ma. Sie stand im wei­ßen Klei­de un­ter ei­nem Baum, die Hän­de in­ein­an­der­ge­krampft, und starr­te un­be­weg­lich wie ein Stein­bild in die Land­schaft hin­aus. Als sie mei­nen Schritt hör­te, fuhr sie auf wie ein ge­scheuch­tes Tier. Ich rief sie mit Na­men, da er­kann­te sie mich und flog mit ei­nem un­ter­drück­ten Schrei auf mich zu, er­fass­te hef­tig mei­ne Hän­de und wäre vor mir auf die Knie ge­stürzt, wenn ich sie nicht ge­hal­ten hät­te.

Ich frag­te nach Gu­stav, sie deu­te­te nach dem Haus und leg­te mit fle­hen­dem Aus­druck den Fin­ger auf den Mund.

Er ar­bei­tet und darf nicht ge­stört wer­den, flüs­ter­te sie, in­dem sie mich hef­tig wei­ter weg un­ter die Bäu­me zog.

Ich glaub­te ihn krank oder aus­ge­rückt, schon über der Gren­ze drü­ben und woll­te Ih­nen mei­ne Diens­te an­bie­ten. Nun bin ich also ganz über­flüs­sig hier, ant­wor­te­te ich, ir­re­ge­macht durch ihr Ge­ba­ren.

Sie hör­te nicht, was ich sag­te. In ih­rem Ge­sicht kämpf­te das Be­dürf­nis, sich an einen Freund zu klam­mern mit dem deut­lichs­ten Schre­cken über mein Er­schei­nen. Auf mei­ne Fra­ge, was ihr denn sei, wand sie sich wie un­ter ei­ner un­er­träg­li­chen Qual.

Es ist näm­lich – näm­lich – ein Pa­pier an­ge­kom­men – schon vor ei­ni­ger Zeit, stam­mel­te sie mit angst­ver­zerr­tem Ge­sicht. Ein gel­bes Pa­pier.

Der Ge­stel­lungs­be­fehl? frag­te ich.

Sie nick­te. Er weiß es nicht, sag­te sie lei­se.

Sel­ma, Sel­ma, was ha­ben Sie ge­tan!

Wir wis­sen nichts von der Welt hier oben, wir ha­ben seit ei­nem Mo­nat kei­ne Zei­tung ge­se­hen. Der Knecht sagt, es gebe Krieg. Aber es ist nicht wahr, es darf nicht wahr sein! Sa­gen Sie, Har­ry, dass es nicht wahr ist!

Aber sie ließ mir gar kei­ne Zeit zu ant­wor­ten und von der Welt­la­ge zu re­den, son­dern un­ter­brach mich gleich mit Lei­den­schaft:

Gu­stav darf nichts er­fah­ren! Er darf nicht ge­stört wer­den! Er ist in al­len Him­meln, ihn jetzt aus der Ar­beit rei­ßen, wäre ein Ver­bre­chen an ihm, an sei­nem Ge­ni­us, an der gan­zen deut­schen Dicht­kunst.

Da rief es vom Hau­se her­über: Sel­ma!

Gleich, gleich, Liebs­ter! rief sie zu­rück und fass­te mich da­bei fle­hend an bei­den Ar­men, mir jede Be­we­gung hin­dernd.

Mit wem sprichst du, Sel­ma?

Sie woll­te mir die Hand auf den Mund le­gen. Ich mach­te mich sanft von ihr los und rief zu­rück:

Ich bin’s: Ewers, der Mo­hi­ka­ner!

Ein Freu­den­ruf, dann klirr­te das Fens­ter, er kam her­ab­ge­eilt.

Ich stür­ze mich von die­sem Fel­sen her­ab, wenn Sie re­den. Sie wis­sen, ich hal­te Wort! raun­te mir Sel­ma zu. Er darf es nicht wis­sen, er muss sein Werk vollen­den!

Sel­ma, sag­te ich, Sie wis­sen nicht, was Sie tun, das ist eine Verant­wor­tung, die wir bei­de nicht tra­gen kön­nen.

Ich wer­de sie tra­gen – ich ganz al­lein, flüs­ter­te sie lei­den­schaft­lich.

Da stand er schon vor uns, im leich­ten Haus­rock, mit bloßem Kopf, an Haar und Bart ein we­nig ver­wil­dert, aber mit ei­nem Aus­druck über­ir­di­schen Glücks.

Mein schö­ner Gu­stav ist ein Bä­ren­häu­ter ge­wor­den, scherz­te Sel­ma er­zwun­gen mit angst­ver­zerr­tem Ge­sicht, das er nicht be­merk­te.

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