Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Gleich be­gann sie nun zu über­le­gen, wie sie ihm bei der Ar­beit den größt­mög­li­chen Vor­schub leis­ten kön­ne. Zu­nächst, sag­te sie, müss­te nun schon der Haus­halt in der Stadt wei­ter­ge­hen, an die sie durch ihre Ver­pflich­tung ge­bun­den sei, Gu­stav sol­le aber, wenn er zu­rück­kom­me, ganz für sich sein, sie wol­le noch mehr als bis­her jede Stö­rung fern­hal­ten und gar kei­ne An­sprü­che mehr an ihn stel­len. Er sol­le sie nicht ein­mal se­hen, un­sicht­ba­re Hän­de soll­ten ihn be­die­nen, er sol­le bei Nacht ar­bei­ten und am Tage schla­fen, wenn ihm das lie­ber sei. Für den Hoch­som­mer aber, für die Zeit der Thea­ter­fe­ri­en, wis­se sie einen Platz wie ge­schaf­fen für ihn: hoch über dem Bo­den­see ein ein­sa­mes Ge­höft in ent­zückend schö­ner Ein­öde, das zu ver­mie­ten sei. Dor­thin fin­de kein Be­such, nicht ein­mal die Zei­tung den Weg. Brie­fe und Vor­rä­te müs­se man ein­mal die Wo­che aus Hei­den her­auf­ho­len las­sen. Ein Knecht sei dort, der die Bo­ten­gän­ge be­sor­ge und dem man auch die Be­die­nung über­tra­gen kön­ne. Sie wol­le nicht ein­mal ihr Mäd­chen mit­neh­men, wol­le sel­ber ko­chen, da­mit er durch kei­nen Laut ge­stört wer­de und glau­ben kön­ne, der ein­zi­ge Mensch auf ei­nem ganz un­be­wohn­ten Gestirn zu sein.

In die­sen gu­ten Ab­sich­ten be­stärk­te ich sie, so sehr ich konn­te und schied voll Ver­trau­en in Gu­stav Borcks neu auf­ge­hen­den Stern. Sie nahm mir noch beim Ge­hen das fes­te Ver­spre­chen ab, dass ich ihr je­der­zeit, wenn ich mich in er­reich­ba­rer Nähe be­fän­de, auf den ers­ten Ruf zu Hil­fe ei­len wür­de, weil ich Gu­stavs ein­zig wahr­haft er­ge­be­ner und ver­ste­hen­der Freund sei. Dr. Ber­ka sei doch nur ein Schwamm, der sei­nen Geist aus­sau­ge, und Ruh­land kön­ne ge­gen Gu­stav nicht ge­recht sein, denn er habe von al­lem An­fang an nur sie ver­ehrt und sei ihr dar­um viel we­ni­ger lieb als ich, des­sen Freund­schaft schon im­mer ih­rem Gat­ten ge­hört habe. In die­sen Wor­ten der gu­ten, hin­ge­ben­den See­le lag für mich die gan­ze Sel­ma.

Gu­stav war üb­ri­gens, wie ich gleich ver­mu­te­te, nur ei­ni­ge Bahn­stre­cken auf­wärts ge­fah­ren, um sich in sei­nem al­ten Turm­zim­mer über dem Flus­se, das zu­fäl­lig ge­ra­de frei war, nie­der­zu­las­sen. Nach kur­z­em aber trieb ihn der Man­gel sei­ner Bü­cher und an­de­rer Hilfs­mit­tel, die er ver­miss­te, nach Hau­se zu­rück. Ich er­fuhr es gleich durch Sel­ma, die mir einen ih­rer drol­li­gen klei­nen Zet­tel nach­flie­gen ließ, der mich noch vor Ab­gang des Schif­fes in Ham­burg er­reich­te:

Pst! pst! Er dich­tet an der Va­rus­schlacht. Das Frau­chen geht auf St­rümp­fen durchs Haus und lernt ihre Rol­len in der Wasch­kü­che.

Dar­über stand mit Gu­stavs großer küh­ner Hand­schrift:

Sieg! Sieg! Das La­ger ist ge­stürmt, die Le­ga­ten fal­len. Wo­tan und die Siegs­göt­ter kämp­fen mit uns, die Ad­ler sind er­beu­tet. Ger­ma­nen und Rö­mer gleich groß in Va­ter­lands­lie­be und To­des­ver­ach­tung.

Es klang fast wie eine De­pe­sche vom Kriegs­schau­platz. quer­durch war noch ge­schrie­ben:

Wohl ist den Wahl­göt­tern, wisst ihr, was das be­deu­tet?

*

Mein Ge­schäft in Ame­ri­ka war schnell er­le­digt, doch trat dort ein Er­eig­nis ein, das für mein Le­ben fol­gen­reich wur­de. Bei ei­nem Gar­ten­fest in Phil­adel­phia hat­te ich ein rei­zen­des Prin­zeß­chen ken­nen­ge­lernt und mein Herz so un­be­dacht ver­lo­ren, dass ich durch einen Ring ge­bun­den war, be­vor wir Zeit ge­habt hat­ten, un­se­re Na­tu­ren an­ein­an­der zu prü­fen. Nun hieß es vor al­lem, eine fes­te und ein­träg­li­che Stel­lung schaf­fen un­ter Ver­zicht auf das hö­he­re Ziel, das mir vor­ge­schwebt hat­te, die aka­de­mi­sche Lauf­bahn. Ich stell­te mich auf der Schrift­lei­tung des »He­rald« vor, wo ein Freund von mir einen ein­fluss­rei­chen Pos­ten ein­nahm, und wo ich schon durch wie­der­hol­te Bei­trä­ge emp­foh­len war, be­son­ders nach­dem ich zum Bes­ten sei­ner Le­ser heim­lich im Münch­ner Thea­ter ei­ner je­ner Son­der­vor­stel­lun­gen an­zu­woh­nen ge­wagt hat­te, die kei­ne Zuschau­er ha­ben soll­ten als den ein­sa­men jun­gen Ro­man­ti­ker in der Kö­nigs­lo­ge. Als Be­richt­er­stat­ter des »He­rald« für alle wich­ti­gen Neu­er­schei­nun­gen in Kunst und Le­ben kehr­te ich noch ein­mal nach Deutsch­land zu­rück, um ne­ben dem neu­en Be­ruf noch ein Se­mes­ter wei­ter­zu­stu­die­ren, be­vor ich end­gül­tig in den Dienst der Pres­se trat. Die­ses Zu­ge­ständ­nis hat­te ich mei­ner Ver­lob­ten, die nicht recht ein­sah, wozu das gut sein soll­te, noch ab­ge­run­gen.

Das war im Som­mer 1870. Kein Wölk­chen stand am po­li­ti­schen Him­mel, ja nicht ein­mal die Be­wer­bung des Ho­hen­zol­lern­prin­zen um den spa­ni­schen Thron war be­kannt ge­wor­den, als ich mich wie­der nach Eu­ro­pa ein­schiff­te. Das Wet­ter war stür­misch, wir brauch­ten bei ho­hem See­gang fast das Dop­pel­te der ge­wohn­ten Über­fahrts­zeit. Als ich in Ham­burg den Fuß an Land setz­te, flog eben die Em­ser De­pe­sche in die Welt. Noch im­mer wuss­te ich von nichts; erst auf der Ei­sen­bahn zwi­schen Ham­burg und Ber­lin er­fuhr ich aus Ge­sprä­chen der Mit­rei­sen­den, was vor­ging. Ber­lin fie­ber­te schon. Ich er­leb­te dort den be­geis­ter­ten Empfang des Kö­nigs, das Ein­tref­fen der fran­zö­si­schen Kriegs­er­klä­rung, all die un­ver­ge­ss­li­chen welt­ge­schicht­li­chen Au­gen­bli­cke. Der Nor­den Deutsch­lands stand da wie ein Mann. Die Geg­ner von Sechs­und­sech­zig ver­söhn­ten sich; der ent­thron­te Her­zog von Nassau bot dem Kö­nig von Preu­ßen sei­nen De­gen an. Auch die al­ten Achtund­vier­zi­ger ver­ga­ßen ih­ren Groll. Ein Ju­gend­freund mei­nes Va­ters, der mich lieb­te wie einen Sohn, ka­bel­te aus Bo­ston sei­nen Glück­wunsch, dass ich die Er­fül­lung des deut­schen Trau­mes aus der Nähe schau­en dür­fe. Ende Juli war ich in Mün­chen, wo ein Freund und Lands­mann mich er­war­te­te. Dort gin­gen die Wo­gen fast noch hö­her als in Ber­lin; schon am 16. hat­te der jun­ge Kö­nig zum Zei­chen der Bun­de­streue die Mo­bil­ma­chung be­foh­len und den gan­zen Sü­den Deutsch­lands in ei­nem Sturm der Be­geis­te­rung mit­ge­ris­sen. Der Nor­den kämpf­te, weil er muss­te, denn er war der An­ge­grif­fe­ne, der Sü­den kämpf­te aus Her­zens­drang als Bru­der mit, die Frei­wil­lig­keit des Op­fers er­höh­te sei­ne Freu­dig­keit. Die we­ni­gen Stim­men der Nein­sa­ger gin­gen im brau­sen­den Or­kan des Volks­wil­lens un­ter. So soll­te jetzt vor mei­nen Au­gen das Gro­ße wer­den, das durch Jahr­hun­der­te Er­sehn­te, Nie­ge­we­se­ne, das ei­ni­ge Deutsch­land! Als ich dann die ers­ten Trup­pen­schü­be mit­an­sah, wäre ich, ob­wohl Bür­ger ei­nes an­de­ren Staa­tes, am liebs­ten mit­mar­schiert, so fuhr mir das in die Glie­der. Der Sohn des Achtund­vier­zi­gers war in mir er­wacht, der das Land sei­ner Vä­ter er­schaf­fen hel­fen woll­te, und zu­gleich der klei­ne Aben­teu­rer, der einst­mals sei­ne noch schwa­chen Kno­chen ge­gen die Skla­ven­staa­ten ein­ge­setzt hat­te.

In Kriegs­zei­ten sind be­son­de­re Wel­len in der Luft, de­ren Schwin­gun­gen den da­von Er­grif­fe­nen selt­sam ver­wan­deln, dass er dem Kalt­ge­blie­be­nen un­ver­ständ­lich wird und sei­ner­seits auf die­sen als auf ein We­sen nie­de­rer Ord­nung her­un­ter­sieht. Bei ro­ma­ni­schen Völ­kern führt die­ser Zu­stand zu blind­wü­ti­ger Toll­heit, die ein­mal ent­fes­selt nicht mehr zur Ruhe kommt, den Ger­ma­nen er­greift er nur vor­über­ge­hend, aber er ist un­wi­der­steh­lich, so­lan­ge er dau­ert. Ist es eine gött­li­che Neu­be­see­lung, ein »Stirb und Wer­de« oder ein Rück­fall ins Dä­mo­nisch-Na­tur­haf­te? Nur der Dich­ter kann es in Wor­te fas­sen, die­ses Sich­hin­ge­ben­müs­sen um je­den Preis, das Ver­glü­hen­wol­len auf dem Schei­ter­hau­fen, Sichauf­lö­sen ins Gan­ze, Nichts­mehr­sein­wol­len als auf­tau­chen­de Wel­len­kro­ne im be­weg­ten Ozean. »Das wun­der­ba­re Seh­nen dem Ab­grund zu«, nennt es der Se­her un­ter Deutsch­lands Dich­tern.

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