Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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In ei­ner Fü­si­lier­kom­pa­gnie diente ein al­ter Mann mit scharf­ge­schnit­te­nem weißem Kopf, der als Frei­wil­li­ger ein­ge­tre­ten war. Sein Aus­se­hen ließ auf gute Her­kunft schlie­ßen, er hielt sich im­mer pein­lich sau­ber, das Ge­sicht trug er glatt bis auf den star­ken wei­ßen Schnurr­bart, und die Nä­gel ge­pflegt, so­weit Marsch- und Ge­fechts­leis­tun­gen es ge­stat­te­ten. Im üb­ri­gen un­ter­schied er sich durch nichts von den Ka­me­ra­den, nur dass er in den Ru­he­pau­sen meis­tens für sich blieb. Brie­fe schrieb und er­war­te­te er kei­ne, denn er frag­te nie­mals nach der Feld­post. Im Diens­te zeig­te er eine au­ßer­or­dent­li­che Um­sicht und Er­fah­rung und war trotz sei­ner Jah­re der Ei­fer und die Pünkt­lich­keit selbst. Auf Be­fra­gen gab er zu, schon mehr da­bei ge­we­sen zu sein, ließ sich aber auf kei­ne An­ga­ben über sei­ne bür­ger­li­che Stel­lung ein. Nach Spi­chern er­hielt er die Lit­ze des Ge­frei­ten, die ihm eine be­son­de­re Ge­nug­tu­ung zu ge­wäh­ren schi­en. Den Un­ter­of­fi­zie­ren war er eine große Stüt­ze, weil er über­all, wo es not tat, mit dem Bei­spiel vor­an­ging. Es hieß, er habe ein stei­fes Bein, was ihn je­doch beim Mar­schie­ren nicht hin­der­te, nur klet­tern konn­te er nicht, da hal­fen ihm die Ka­me­ra­den. Auch der Kom­pa­gnie­füh­rer er­kann­te in dem dienst­eif­ri­gen al­ten Mann et­was Be­son­de­res, und die Sol­da­ten ehr­ten ihn wie ih­ren Va­ter. Wo sein wei­ßer Kopf auf­leuch­te­te, folg­ten ihm die Leu­te wie ei­nem Wun­der­zei­chen nach. Am Mor­gen des 18. hat­te er schon ge­hol­fen eine Wal­de­cke vom Fein­de säu­bern. Auf dem schreck­li­chen Damm­weg hat­te er durch sei­ne See­len­ru­he die an­de­ren ru­hig ge­macht. Als sich nun die Em­porklim­men­den in dem furcht­ba­ren Ge­schütz­ha­gel, der al­les nie­der­riss, ver­ge­bens nach ei­ner Schutz­wehr um­sa­hen, feu­er­te er sie mit dem Rufe: ›Vor­wärts, Kin­der, vor­wärts! De­ckung gib­t’s nur drin­nen im Ge­höft!‹ zum Stür­men an und pflanz­te selbst als ers­ter sein Ba­jo­nett auf. In­zwi­schen hat­te schon der Vor­trupp von selbst be­grif­fen, dass nur un­ter des Fein­des ei­ge­nem Dach noch Ret­tung aus die­ser Höl­le war. In auf­ge­lös­ten Schwär­men stürm­ten sie den Hü­gel hin­an, doch die Wel­le flu­te­te eben­so schnell un­ter furcht­ba­ren Ver­lus­ten zu­rück, weil das Ge­höft nach die­ser Sei­te gar kei­nen Ein­gang hat­te. Wü­tend ge­wor­den, warf sich jetzt die Mas­se, de­ren Füh­rer schon ge­fal­len wa­ren, zur Rech­ten und drang mit plötz­li­cher Ein­ge­bung von der Süd­sei­te, wo die Tü­ren la­gen, in das Ge­höft. Eine Ab­tei­lung aber folg­te dem al­ten Ge­frei­ten, der nach der lin­ken Sei­te wink­te, und warf sich mit Um­ge­hung des Haupt­ge­bäu­des von Nor­den her auf den Gar­ten, den eine nur knie­ho­he Mau­er ein­fass­te. Dem dop­pel­ten An­griff hielt der Geg­ner, den schon das un­un­ter­bro­che­ne Ge­schütz­feu­er von Wes­ten her zer­mürbt hat­te, nicht län­ger stand, er ent­wich mit Hin­ter­las­sung von ge­gen hun­dert un­ver­wun­de­ten Ge­fan­ge­nen. Das Ge­höft blieb in den Hän­den der Deut­schen, die sich mit Mühe dort hiel­ten, bis am Abend die feind­li­chen Bat­te­ri­en ver­stumm­ten. Als man zum Sam­meln blies, kam der alte Mann nicht mehr zum Vor­schein und fehl­te auch in der Frü­he beim Na­mensauf­ruf. Un­ter den To­ten und Ver­wun­de­ten, die man so­gleich auf­ge­le­sen und in dem Schup­pen un­ter­ge­bracht hat­te, be­fand er sich auch nicht. Nun er­in­ner­te sich ei­ner, dass er ihn beim Über­klet­tern der Mau­er mit sei­nem stei­fen Bein hat­te strau­cheln se­hen. An die­ser Stel­le fand sich eine Blut­la­che, von der ein lan­ge Spur bis zu ei­nem mäch­ti­gen Nuß­baum führ­te. Dor­thin war er ge­kro­chen, um im Schat­ten des al­ten Bau­mes, fern von den Ka­me­ra­den, Auge in Auge mit den Ster­nen, sei­ne See­le aus­zu­hau­chen. Er at­me­te noch, war aber be­wusst­los, als man ihn auf­hob. Ge­gen Mit­tag brach­ten ihn die Trä­ger nach La Glo­ri­et­te. Auf sei­ner Brust fand sich ne­ben der Er­ken­nungs­mar­ke ein Ei­ser­nes Kreuz mit der Jah­res­zahl 1813 und ein mit Blut durch­tränk­ter Brief mit Über­schrift an den Kom­pa­gnie­füh­rer, der aber schon sel­ber ge­fal­len war.

In dem Schrei­ben, dem die Bit­te bei­ge­fügt war, es vor der Kom­pa­gnie ver­le­sen zu las­sen, hieß es:

Ka­me­ra­den! Der alte Mann, der mit euch mar­schier­te und Pos­ten stand, war Of­fi­zier und preu­ßi­scher Edel­mann, sei­ne Vor­fah­ren ha­ben auf al­len preu­ßi­schen Schlacht­fel­dern ge­blu­tet und hal­fen auch 1813 den deut­schen Bo­den von dem Kor­sen be­frei­en. Sein al­ter Name stirbt mit ihm. Denn sein ein­zi­ger Sohn ist ein Ehr­lo­ser, der die Fah­ne ver­ließ, und hat kein Recht mehr ihn zu füh­ren. Um die Schmach mit mei­nem ei­ge­nen Blu­te ab­zu­wa­schen, habe ich mich frei­wil­lig als Ge­mei­ner ge­stellt, es gab für den in­va­li­den Oberst kei­nen an­de­ren Weg, um an den Feind zu kom­men. Mel­det mei­nem al­ten Kriegs­ka­me­ra­den, dem Ge­ne­ral – –

Al­les wei­te­re, auch die Na­mens­un­ter­schrift war vom Blut un­le­ser­lich ge­macht, nur noch die Wor­te ›Gott schüt­ze –‹ lie­ßen sich ent­zif­fern.

Das Blatt ging von Hand zu Hand, und je­der ver­such­te dar­an sei­nen Spür­sinn.

Ich wuss­te noch nichts von die­ser Ent­de­ckung, ich saß schrei­bend im Obst­gar­ten von La Glo­ri­et­te auf dem Strunk ei­nes zer­schos­se­nen Bau­mes, vor ei­ner Kis­te, die ich mir als Tisch auf­ge­rich­tet hat­te.

Da stand plötz­lich Som­mer vor mir mit der er­reg­ten Fra­ge:

Wo be­fin­det sich Gu­stav Borck?

Ich weiß es nicht, sag­te ich be­klemmt, denn mir schwan­te von fer­ne ein Un­heil.

Du weißt es nicht? Du, sein an­de­res Ich? Aber du weißt viel­leicht, dass er – dass er nicht da­bei ist?

Ich weiß von gar nichts, be­harr­te ich in dem dunklen Be­stre­ben, den Freund zu de­cken.

Bit­te, komm mit mir.

Mit schwe­rem Her­zen, aus dem Un­be­wuss­ten wi­der­stre­bend, folg­te ich ihm.

In ei­nem nie­de­ren An­bau, Stroh­bün­del an Stroh­bün­del, la­gen die neu her­zu­ge­brach­ten Ver­wun­de­ten, in wei­ßen Hem­den, dem Rang nach nicht mehr un­ter­schie­den, nur noch Men­schen, die der Tod be­rührt hat­te. Schwes­ter An­ge­la ging hel­fend und zu­spre­chend von ei­nem zum an­dern.

Vor ei­nem Schwer­ver­letz­ten, der die Au­gen ge­schlos­sen hielt, blieb Som­mer ste­hen.

Sieh ihn an, fällt dir kei­ne Ähn­lich­keit auf? – Hast du ihn nicht im Bild schon ge­se­hen?

Mich hat­te es auf den ers­ten Blick durch­zuckt: Gu­stavs Va­ter!!

Es war das Ge­sicht, das ich von dem zer­bro­che­nen Fa­mi­li­en­bild her kann­te, der Kopf mit dem dich­ten wei­ßen Haar und den zu­sam­men­ge­wach­se­nen Brau­en, die Züge, die sich so auf­fal­lend in Gu­stav wie­der­hol­ten. Ich stand lan­ge ihn zu be­trach­ten und stell­te mir die Rei­he sol­da­ti­scher Vor­fah­ren vor, die mit ih­rer alt­preu­ßi­schen Grad­heit und Stren­ge die­se Züge so knapp und re­gel­mä­ßig ge­mei­ßelt hat­ten. Un­ter die­ser Stirn lie­ßen sie nur für die eine ver­erb­te Lei­den­schaft Platz: sol­da­ti­sche Pf­licht und Ehre, und den Dop­pels­tern, der dar­über stand: Kö­nig und Va­ter­land. Und wei­ter­wir­kend hat­ten sie auch des Soh­nes Ge­sicht ge­mei­ßelt. Aber da war dann von weit­her et­was andres, Leuch­ten­des her­ge­flo­gen, das sich auf dem ver­jüng­ten Ab­bild nie­der­ließ und in be­weg­ten Aus­druck um­ge­stal­te­te, was in den Zü­gen des Al­ten un­be­weg­lich blieb wie Holz­schnitz­werk.

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