Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Mei­ne ers­te Fra­ge hat­te na­tür­lich dem Dich­ter und sei­nem Wer­ke ge­gol­ten. Kuno zog zu­erst die Schul­tern hoch und schwieg.

Er lebt in Zü­rich, sag­te er dann. Sel­ma ist dort am Stadt­thea­ter an­ge­stellt und ent­zückt in ih­ren ober­fläch­li­chen Glanz­rol­len die Zü­ri­cher wie zu­vor die Stutt­gar­ter. Sie hat sich aber ins künst­le­ri­sche ent­wi­ckelt, Dank dem Ein­fluss ih­res Man­nes.

Du sprichst von Sel­ma, sag­te ich ver­wun­dert. Aber Gu­stav?

Was willst du, er hat im Aus­land kei­nen leich­ten Stand. In der Schweiz weht für uns Deut­sche eine et­was küh­le Luft, zu­mal für Nord­deut­sche. Und da­bei ist man doch den mit der Hei­mat Zer­fal­le­nen nicht ge­wo­gen.

Und sei­ne Dich­tung?

Nun er­fuhr ich et­was Merk­wür­di­ges, das Kuno nur zu­fäl­lig aus der Zei­tung wuss­te. An ei­nem Ber­li­ner Thea­ter war bald nach dem Frie­dens­schluss ein Her­manns­dra­ma auf­ge­führt wor­den un­ter dem Ti­tel »Der Be­frei­er«, des­sen Ver­fas­ser sich Max Ber­ka nann­te, das aber nach der In­halts­an­ga­be und den dar­in vor­kom­men­den Na­men nichts an­de­res sein konn­te, als die stark zu­sam­men­ge­zo­ge­ne und ver­stüm­mel­te »Va­rus­schlacht« von Gu­stav Borck. An je­nem Abend war es zu ei­nem Thea­ters­kan­dal ge­kom­men, der sich vom Zuschau­er­raum in die Pres­se fort­setz­te. Was in un­se­ren Au­gen der höchs­te Adel des Stückes ge­we­sen, die ho­me­ri­sche Ge­rech­tig­keit ge­gen Freund und Feind, das ge­reich­te ihm in der Nach­kriegs­luft bei ei­ner er­folg­be­rausch­ten Mehr­heit, die oh­ne­hin für die poe­ti­schen Schön­hei­ten blind war, zum Vor­wurf, wäh­rend eine po­li­tisch un­zu­frie­de­ne Min­der­heit die rei­ne par­tei­lo­se Kunst für ihre Zwe­cke um­deu­te­te und dem Dich­ter Ab­sich­ten un­ter­schob, die er erst recht nicht hat­te. Der an­geb­li­che Ver­fas­ser er­hielt durch spit­ze Er­klä­run­gen und Ge­ge­n­er­klä­run­gen den Streit auf­recht, bis sein Name oft ge­nug durch die Blät­ter ge­gan­gen war, um im Ge­dächt­nis der Reichs­haupt­stadt zu haf­ten und ihm einen li­te­ra­ri­schen An­hang zu si­chern. Aber das Stück wur­de schon nach der zwei­ten Auf­füh­rung vom Spiel­plan ab­ge­setzt, und bald da­nach ver­schwand der Herr, der sich Dr. Ber­ka nann­te, nach­dem ihm ver­schie­de­ne li­te­ra­ri­sche Dieb­stäh­le und an­de­re un­sau­be­re Ma­chen­schaf­ten nach­ge­wie­sen wa­ren. Mit ihm ver­schwand auch das Werk, von dem nun mit ei­nem­mal die Rede ging, dass es einen ganz an­de­ren Ver­fas­ser habe. Kuno hat­te das al­les fest­ge­stellt und sich dann nach Zü­rich ge­wandt mit der An­fra­ge, ob dem Dich­ter die­se Vor­gän­ge be­kannt sei­en, hat­te aber gar kei­ne Ant­wort er­hal­ten.

Ber­ka? Ber­ka? Wo­her ken­ne ich die­sen Na­mens ging es mir durch den Kopf. Da stell­te sich plötz­lich ein Ge­sicht, an das ich seit Jah­ren nicht ge­dacht hat­te, vor mein in­ne­res Auge, ein un­ru­hi­ges und un­er­freu­li­ches Ge­sicht, über das es von Zeit zu Zeit wie ein Krib­beln von Amei­sen lief, und je­ner Geis­tes­schma­rot­zer, der sich in der Stutt­gar­ter Zeit in Gu­stavs Künst­ler­tum ein­ge­fres­sen hat­te, stand wie­der vor mir.

Er hat die Hand­schrift ge­stoh­len, fuhr ich her­aus.

Das nicht, war die Ant­wort. Ich weiß aus si­che­rer Quel­le, dass Gu­stav mit ihm ein­ver­stan­den war. Er wag­te als Fah­nen­flüch­ti­ger nicht, das Werk un­ter sei­nem Na­men auf die Büh­ne zu brin­gen.

Weiß er denn, was in St. Hu­bert ge­sch­ah? frag­te ich zö­gernd.

Ich glau­be nein, und möge er es nie er­fah­ren. Er hat kei­ne Be­zie­hun­gen zu sei­ner Hei­mat und zu sei­nen ehe­ma­li­gen Ka­me­ra­den. Und Sel­ma um­gibt den Traum­wand­ler un­er­müd­lich mit Schutz­weh­ren. Höre, die­ser Frau habe ich Un­recht ge­tan und bit­te es ihr im stil­len ab. Solch ein stünd­li­ches Op­fer­brin­gen und Auf­ge­ben der ei­ge­nen Per­sön­lich­keit für einen, der es nicht ein­mal be­merkt, solch ein im­mer­wäh­ren­des Sor­gen und Be­hü­ten macht man­che Tor­heit gut. Und war sie nicht im Recht, als sie ihm riet, die Pf­licht des Ge­ni­us über die des All­tags­men­schen zu stel­len? Jetzt aber steht er hei­mat­los und recht­los im Lee­ren und kann sein Werk nicht durch­set­zen. Hät­te er das be­dacht, so wäre er doch viel­leicht den an­de­ren Weg ge­gan­gen, wand­te ich ein.

Das Gro­ße setzt sich bei uns nie auf Ei­nen Schlag durch, da­für hat es auch Zeit zu war­ten, sag­te er. Die Haupt­sa­che war doch, dass es ent­stan­d , bes­ser ge­sagt, dass es aus den Tie­fen ge­holt wur­de, wo es fer­tig lag und wo­hin kein an­de­rer den Schlüs­sel hat­te. Ich glaub­te ja auch ein­mal ihn meis­tern und leh­ren zu kön­nen und tapp­te sel­ber im Dun­keln. Da­mals hat­te ich die Wei­hen noch nicht. Jetzt sehe ich an­ders. Er sah von je­her an­ders, weil er auf ei­ner an­de­ren Ebe­ne leb­te. Je­der hat Recht auf der Ebe­ne, wo er steht. Die Ebe­nen lie­gen stu­fen­wei­se über­ein­an­der.

Ich wun­der­te mich, den Mann, des­sen Va­ter­lands­ge­fühl sonst im­mer bis zum Über­ko­chen er­hitzt war, so re­den zu hö­ren.

Wie kann der Geis­tes­jün­ger sein Herz an ein ein­zi­ges Land hän­gen, war sei­ne Ant­wort, wenn er doch weiß, dass er in je­dem Land der Erde schon ein­mal ge­bo­ren war oder es wer­den kann, und dass je­der Men­schen­bru­der sein ge­we­se­ner oder künf­ti­ger Lands­mann ist?

Mir wur­de bei die­ser Rede zu­mut, als stürz­te ich häupt­lings ins Lee­re. Un­ter ein­fa­che­ren See­len le­bend, war ich ge­wohnt, dass auf die­sem Bo­den der großen Völ­ker­mi­schung ein je­der zu sei­nem ei­ge­nen Volks­tum stand, und es war mein Stolz und mei­ne Freu­de ge­we­sen, für die Mei­nen tun zu kön­nen, was ich alle an­dern selbst­ver­ständ­lich für die Ih­ri­gen tun sah. Dar­über hat­te ich ganz ver­ges­sen, dass der deut­sche Ge­ni­us sei­ne Höhe im­mer nur er­steigt, um sich sel­ber auf­zu­lö­sen und zu ver­nei­nen, als ob sein Kreis sich nie­mals run­den soll­te, als ob ihm nie­mals eine ir­di­sche Er­fül­lung be­stimmt sei.

Auch Kuno hat­te die Stu­fe des Volks­tums über­flo­gen und schweb­te ohne Pol im Un­be­grenz­ten. Al­les Ge­form­te war ihm ent­glit­ten, und nur die Teil­nah­me am Ge­schick der Freun­de schi­en an ihm noch ir­disch zu sein.

Als er ge­gan­gen war, sprach mein zwei­tes Ich die Wor­te aus mei­ner See­le:

In Zü­rich be­dür­fen sie dei­ner. Lass uns die Herbst­fe­ri­en in Eu­ro­pa ver­brin­gen.

*

Als wir wie­der deut­sche Luft at­me­ten, fan­den wir dann frei­lich, dass nicht al­les Gold war, was so hell über die Was­ser her­über­ge­glänzt hat­te, und es ging uns all­mäh­lich auf, was Kuno durch Schwei­gen und hal­be Wor­te hat­te ah­nen las­sen. Das Reich war teu­er be­zahlt. Die we­ni­gen Jah­re seit der Tü­bin­ger Zeit hat­ten ge­nügt, einen ganz an­de­ren Deut­schen auf die Bild­flä­che zu brin­gen; Grün­der und Stre­ber­we­sen stan­den in Blü­te. Der Durch­schnitt beug­te sich vor dem gol­de­nen Kalb, die einen in sat­ter Be­frie­di­gung, die an­dern in un­ge­still­ter Gier. Die Bes­se­ren stan­den trau­ernd und hilf­los bei­sei­te oder wa­ren ver­bit­ter­te Nörg­ler ge­wor­den. An­der­wärts war es ja bei der All­ge­mein­heit ge­wiss auch nicht bes­ser be­stellt, aber Deutsch­land, das Land der Poe­sie, die fes­te Burg des Geis­tes, von dem­sel­ben Tau­mel er­grif­fen zu se­hen, das traf ins Herz. Uner­setz­li­ches, sonst nir­gend Vor­han­de­nes, war da­hin, und mein Herz füll­te sich mit Trau­er. Eine Luft wie im Kaf­fee­haus Mol­fetta gab es nun nicht mehr. We­der bei den Ver­wand­ten mei­ner Frau noch bei mei­nen ei­ge­nen, die noch da und dort ver­streut leb­ten, fan­den wir die Welt, nach der wir uns so tief ge­sehnt hat­ten. Wir stan­den auf deut­schem Bo­den und such­ten Deutsch­land! Und wie­der ein­mal schweb­te das Ewig­mor­gi­ge vor uns her wie die Fata Mor­ga­na. –

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