Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Wa­rum nen­nen Sie ihn im­mer mit sei­nem rö­mi­schen Na­men? frag­te ich.

Er fuhr sich mit bei­den Hän­den an die Schlä­fen. Weiß ich denn, wie er ge­hei­ßen hat? stöhn­te er. Weiß es ir­gend­wer? Je­den Na­men kann er ge­habt ha­ben, nur nicht den Na­men Her­mann. Das sagt un­ser Grimm, der am bes­ten Be­scheid wuss­te. Oh, ich möch­te den from­men Lud­wig, den Pfaf­fen­kai­ser, aus dem Gra­be krat­zen, um ihn zu mar­tern, weil er mit den Hel­den­lie­dern un­se­rer heid­nischen Vä­ter auch den ech­ten Na­men des Be­frei­ers ver­nich­tet, der Ver­ges­sen­heit über­lie­fert hat. Nun ist von un­serm deut­sche­s­ten Ruhm die deut­sche Schan­de un­zer­trenn­lich, dass wir ihn nur mit dem Na­men nen­nen kön­nen, den ihm der Rö­mer gab, und dass ohne das Zeug­nis des Fein­des jede Spur von ihm ver­weht wäre. Ehre sei den Rö­mern, dass sie ih­ren Tod­feind zu eh­ren wuss­ten und mehr für ihn ta­ten als sein ei­ge­nes Volk.

Aber da nun ein­mal der Name Her­mann so an­ge­nom­men ist, wand­te ich ein, wäre es da nicht bes­ser, es beim al­ten zu las­sen wie Ihre Vor­gän­ger, die doch wohl auch von die­sen Be­den­ken wuss­ten?

Was sie wuss­ten oder nicht wuss­ten, geht mich nichts an, sag­te er, un­ru­hig durchs Zim­mer ge­hend. Ich kann nicht lü­gen. Wo ich nicht glau­be, da er­star­re ich. Der Name Her­mann tönt nicht in mei­ner See­le, also kann er auch nicht echt sein. Und zu­dem ha­ben ihn die Bier­bank­pa­trio­ten längst zu Tode ge­brüllt.

Frei­lich, setz­te er lä­chelnd hin­zu, On­kel Paul wür­de wü­ten we­gen des Na­mens und nicht min­der we­gen der Rol­le, die ich sei­nen Ab­gott spie­len las­se. Für ihn war der Che­rus­ker­held eine ganz ein­fa­che See­le, blind und taub für die Schön­heit ei­ner hö­he­ren Bil­dung, un­ge­rührt von al­len Rei­zen und Lo­ckun­gen Roms, in­mit­ten al­ler ita­li­schen Herr­lich­keit nur für die rau­en hei­mat­li­chen Wäl­der glü­hend, kurz, ein Mann wie er sel­ber war, aus Ei­nem nie­der­deut­schen Ei­chen­scheit ge­schnitzt. Mein Ar­min hat ein völ­lig an­de­res Ge­sicht, ein zer­ris­se­nes, aber ein grö­ße­res. Der rö­mi­sche Rit­ter, der un­ter den Ed­len Roms als Glei­cher stand und an all ih­ren Ehren teil­hat­te, konn­te nicht ver­bis­se­ner Rö­mer­feind von al­lem An­fang sein. Die Her­manns­schlacht muss­te erst in dem Bu­sen des Che­rus­kers ge­schla­gen wer­den, ehe sie durch die Wäl­der von Teu­to­burg tob­te. Er be­wun­der­t die Rö­mer, aber er ver­nich­tet sie. Das ist sei­ne wah­re Grö­ße; da­her sein dä­mo­ni­sches, er­bar­mungs­lo­ses Wü­ten, weil er ge­gen sich sel­ber, ge­gen einen Teil sei­nes ei­ge­nen We­sens wü­tet.

Sei­ne Ge­dan­ken ver­lo­ren sich all­mäh­lich ins Wei­te. Es gebe gar kei­ne Ver­gan­gen­heit, sag­te er un­ter an­de­rem, wir brauch­ten nur un­ser kur­z­es Seh­feld über den Ho­ri­zont des Ta­ges hin­aus zu ver­län­gern, so sei al­les Ge­we­se­ne noch vor­han­den. Al­les Schö­ne und Gro­ße, was je auf Er­den ge­blüht habe, müs­se wie­der sicht­bar ge­macht und in den Kreis­lauf des Le­bens zu­rück­ge­holt wer­den. Das sei die Auf­ga­be des Dich­ters und sym­bo­lisch im Or­pheus­mär­chen vor­ge­bil­det.

Aber nur dem fes­ten, nie wan­ken­den Glau­ben ge­lingt das Wun­der. Wehe, wenn er zwei­felt und sich um­schaut! Als­bald ver­sinkt der be­schwo­re­ne Schat­ten, der ihm nur folgt, so­lan­ge er glaubt.

Dann kam er auf Mär­chen und Sym­bo­le zu spre­chen, hin­ter de­nen im­mer eine hö­he­re Wahr­heit ste­he, denn der mensch­li­che Geist als Aus­fluss von Got­tes ei­ge­nem Geist, be­haup­te­te er, kön­ne sich nie­mals täu­schen, und al­les was er je ge­ahnt habe, müs­se sich ein­mal ir­gend­wie auf Er­den selbst er­fül­len – ein Wort, an das ich oft zu­rück­dach­te, seit­dem die großen Er­fin­dun­gen der Tech­nik das Le­ben im­mer mär­chen­haf­ter um­ge­stal­tet ha­ben.

Aber als er sei­ne Krei­se wei­ter und wei­ter zog und ge­heim­nis­voll vom in­ne­ren Eins­s­ein al­ler Din­ge zu re­den an­hub, das er die Grund­sel­big­keit nann­te, da ver­ging mir am Ende Hö­ren und Se­hen, und ich be­gann für mei­ne ei­ge­ne Sel­big­keit ban­ge zu wer­den.

Wir stan­den zu­sam­men am of­fe­nen Fens­ter und schau­ten in die Früh­lings­nacht hin­aus; der Neckar rausch­te lei­se am Fuß des Tur­mes vor­bei, und die noch un­be­laub­ten Pla­ta­nen überm Flus­se drü­ben neig­ten sich im Wind. Gu­stavs Stim­me, die er dämpf­te, um von den Nach­bar­fens­tern nicht ver­nom­men zu wer­den, war wie ein ma­gi­sches Rau­nen um mich her. Un­ten glitt ein Boot mit un­kennt­li­chen Ge­stal­ten, von de­nen eine die Mund­har­mo­ni­ka blies, auf dem dunklen Was­ser hin; mir war’s als zö­gen Hel­den und Bar­den der Vor­welt, von ihm be­schwo­ren, leib­haft vor­über. – –

In den Flug­schrif­ten sei­nes Ver­wand­ten, die er mir auf mei­ne Bit­te mit nach Hau­se gab, lern­te ich gleich­falls einen merk­wür­di­gen Men­schen ken­nen, der mich in vie­lem an den Nef­fen er­in­ner­te. Es war die­sel­be rück­sichts­lo­se, fa­na­ti­sche Hin­ga­be an die Sa­che beim einen wie beim an­dern. Be­son­ders zog mich sei­ne letz­te Schrift über die Gni­ta­hai­de an. Sie trug das Mot­to: Wohl ist den Wahl­göt­tern, wisst ihr, was das be­deu­tet? Die­ses dunkle Ed­da­wort be­deu­te­te nach ihm den Ju­bel der Ger­ma­nen­stäm­me über den Un­ter­gang der Le­gio­nen. All­mäh­li­che Ver­dun­ke­lung und Ver­wir­rung der münd­li­chen Über­lie­fe­run­gen und die Furcht vor dem Fa­na­tis­mus der christ­li­chen Pries­ter, in de­nen die Rö­mer­macht sich ver­kappt aufs neue ein­ge­schli­chen habe, um alle al­tei­li­gen Erin­ne­run­gen des Vol­kes aus­zu­til­gen, sei­en für die spä­ten Samm­ler auf Is­land der An­lass ge­we­sen, die ge­ret­te­ten Res­te der al­ten Hel­den­lie­der in so ge­heim­nis­vol­le Hül­len zu ver­ste­cken. Aber ein Merk­mal hät­ten sie doch dem Sieg­fried an­ge­hef­tet, das ihn als Ar­min ver­ra­te: das strah­len­de Auge, das Sieg­fried­s­au­ge, dem nie­mand stand­hält, ma­che den Re­cken der Nif­lun­ge als den ge­schicht­li­chen Stam­mes­hel­den kennt­lich, dem nach dem Zeug­nis des Tod­feinds das un­ge­wöhn­li­che Feu­er der See­le aus Au­gen und Ant­litz strahl­te. Die Schrift war fes­selnd ge­schrie­ben, und so­lan­ge man las, stand man im Ban­ne des Ver­fas­sers. Aber am Schlus­se war man doch froh, wenn man sich schüt­teln konn­te und Ar­mi­ni­us wie­der Ar­mi­ni­us, Sieg­fried Sieg­fried war. Au­gen­schein­lich war ein geist­rei­cher Ein­fall, der den gan­zen Un­ter­su­chun­gen zum Aus­gangs­punkt ge­dient hat­te, in der Schrift so dar­ge­stellt, als ob er viel­mehr de­ren En­d­er­geb­nis wäre, und die Früch­te ei­ner sel­te­nen Be­le­sen­heit wa­ren will­kür­lich an­ein­an­der­ge­reiht, um ge­walt­sam die­sen Ein­fall zu stüt­zen. Das muss­te von vorn­her­ein den schroffs­ten Wi­der­spruch der Fach­leu­te her­aus­for­dern. Auch ließ der über­reiz­te Ton das Ver­häng­nis ah­nen, dem der un­glück­li­che For­scher ent­ge­gen­ging.

*

Dann kam der Abend, wo Gu­stav in sei­nem Stüb­chen mir, Olaf Han­sen und Kuno Schüt­te bei ver­schlos­se­ner Tür den fer­ti­gen Teil sei­ner Dich­tung vor­las. Ar­mer Sha­ke­s­pea­re, noch är­me­rer Kleist, was wart ihr an je­nem Abend ge­gen Gu­stav Borck! Un­ser Dich­ter war ja ein Jüng­ling und Jüng­lin­ge wa­ren die Hö­rer; wo aber Ju­gend gibt und nimmt, da geht es über­schweng­lich her. Und wie viel wun­der­ba­rer in die Esse zu bli­cken, wo die rot­durch­glüh­ten Ge­stal­ten der Dich­tung sich zu for­men be­gin­nen, als das schöns­te Werk fer­tig vor sich zu se­hen. Denn das Fer­ti­ge steht da, als wäre es von je ge­we­sen, im ent­ste­hen­den Wer­ke glaubt man den hei­ßen Hauch der Gott­heit sel­ber zu spü­ren. Mag aber auch zu un­se­rem Rausch die ei­ge­ne Ju­gend und der Glau­be an den Ver­fas­ser das meis­te ge­tan ha­ben, doch füh­le ich noch heu­te in der Erin­ne­rung et­was von dem Zau­ber je­nes Abends, wo ich glaub­te, dem Auf­gang ei­nes neu­en Zeit­al­ters in der Dich­tung an­zu­woh­nen.

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