Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Du Mär­ty­rer, dach­te ich zwi­schen Be­wun­de­rung und Grau­en. Aber wenn mir auch bei sei­nen Wor­ten ein Kar­ten­haus zu­sam­men­brach, wie hät­te ich ihm da­für gram sein kön­nen! Was wäre das für eine arm­se­li­ge Freund­schaft, die täg­lich wie ein Kauf­mann ihr Soll und Ha­ben bu­chen woll­te! Ja, und auch so wä­ren wir noch im­mer als die Ge­win­nen­den er­fun­den wor­den. Von ihm ging ja al­ler Reich­tum aus, wo­mit wir an­de­ren un­ser Schatz­käst­lein füll­ten.

Ich bin kein Freund von großen Wor­ten, sag­te ich, aber ich glau­be an Sie, wenn ich auch noch kei­ne Zei­le von Ih­nen ge­le­sen habe: ich bin ge­wiss, wenn ein Geist, wie der Ihre, der Welt et­was ge­ben will , so kann es nur das Au­ßer­or­dent­li­che sein.

Wir sa­ßen in Gu­stavs Zim­mer auf dem durch­ge­drück­ten Kana­pee, das schon dem ir­ren Dich­ter zur Benüt­zung ge­dient hat­te, und es er­griff mich mit ei­nem Schau­er, dass in die­sem Raum ein Gro­ßer in die Nacht hin­ab­ge­stie­gen war und viel­leicht jetzt eben ein an­de­rer Gro­ßer hier sei­nen ein­sa­men Gang zur Höhe an­tre­ten soll­te. Ob nicht an den Wän­den oder an der rauch­ge­schwärz­ten De­cke viel­leicht noch et­was Geis­ti­ges haf­te­te, das nach ei­nem neu­en Sin­nes­werk­zeug ver­lang­te, um zu den Men­schen zu re­den?

Ich sel­ber habe schon mit­un­ter Ähn­li­ches ge­dacht, be­son­ders zur Nacht­zeit, wenn es mir plötz­lich wie ver­weh­te Rhyth­men in die Ohren tönt, ent­geg­ne­te der Freund auf mei­ne Be­mer­kung hin. Am tiefs­ten emp­fand es Olaf, als er zum ers­ten Mal hier ein­trat: Hier also wohn­te der Eine, der mit nichts Ir­di­schem ver­wandt war; und er wohnt noch im­mer hier! sag­te er mit ei­ner Mie­ne und ei­nem Ton, die ich nie ver­ges­se. Und her­nach konn­te er kein wei­te­res Wort mehr in dem Rau­me spre­chen.

Wa­rum sind Sie so un­mit­teil­sam, frag­te ich nach ei­ner län­ge­ren Stil­le.

Ach, lie­ber Har­ry, sag­te er, bei der Er­zie­hung bü­ßen wir alle ein Stück un­se­res na­tür­li­chen We­sens ein. In mei­nem El­tern­hau­se muss­te ich mein Ta­lent wie einen Aus­satz ver­heim­li­chen. Das hat mich in mich selbst zu­rück­ge­schreckt, dass ich jetzt wie hin­ter ei­ner Mau­er lebe. Aber ha­ben Sie Ge­duld, Sie wer­den viel­leicht noch mehr von mei­nen Ar­bei­ten hö­ren müs­sen, als Ih­nen lieb ist. Mit mei­nen Ge­dich­ten wer­de ich nie­mand mehr be­hel­li­gen. Seit ich Olaf Han­sen ken­ne, weiß ich erst, wor­an es mir fehlt. Da­ge­gen habe ich jetzt ein fer­ti­ges Lust­spiel druck­reif im Pult, um das ich mit ei­ner Büh­ne in Ver­hand­lung ste­he.

Der Ton, wo­mit er dies sag­te, klang aber so oben­hin, fast ge­ring­schät­zig, dass ich gleich fühl­te, mit dem Bes­ten hielt er noch zu­rück; sein Ziel, das er mir aus der Fer­ne an­deu­te­te, muss­te ein viel hö­he­res, muss­te die Tra­gö­die großen Sti­les sein.

Er gab zu, dass ein ge­wal­ti­ger va­ter­län­di­scher Stoff ihn ganz aus­fül­le.

Was für ein Stoff? wag­te ich zu fra­gen.

Er nahm einen schwe­ren Ge­gen­stand, der einen Stoß be­schrie­be­ner Blät­ter zu­sam­men­hielt, vom Tisch und reich­te ihn mir:

Wo­für hal­ten Sie die­ses Ding?

Es war ein ge­bo­ge­nes, ab­ge­bro­che­nes Stück Ei­sen von rau­er Ober­flä­che, stark ver­wit­tert.

Für ein Huf­ei­sen des Pe­ga­sus, ant­wor­te­te ich scher­zend, das sei­nem Fin­der Glück brin­gen möge, wie sich’s für ein Huf­ei­sen ge­hört.

Er nahm es mir gleich wie­der ab und wog es mit ei­nem Aus­druck von Ehr­furcht in der Hand.

Wohl ist es ein Huf­ei­sen, und zwei Men­schen­schick­sa­le sind da­mit ver­knüpft. Das eine ist an dem Fund zu­grun­de ge­gan­gen. Wel­ches Glück es dem an­dern brin­gen wird, muss die Zu­kunft zei­gen. Ich war als grü­ner Jun­ge mit da­bei, wie man die­ses Ei­sen mit vie­len an­dern aus der Erde grub. Das ge­sch­ah beim Bau ei­ner Was­ser­lei­tung im Det­mol­di­schen, als ich eben bei müt­ter­li­chen Ver­wand­ten dort zu Gas­te war. Man fand ih­rer so vie­le, dass sie in gan­zen Kar­ren­la­dun­gen bei­sei­te­ge­schafft und als al­tes Ei­sen nach aus­wärts ver­kauft wur­den. Von mei­nem On­kel Paul habe ich Ih­nen schon er­zählt, der ein feu­ri­ger Al­ter­tums­for­scher war. Ich be­nach­rich­tig­te ihn von dem Fund, und er kam zwei Tage spä­ter aus Pa­der­born her­über, um die Huf­ei­sen zu se­hen. Er war sehr er­regt, denn er hat­te schon vor Jah­ren einen ähn­li­chen Fund in die­ser Ge­gend vor­aus­ge­sagt. Es wa­ren nur noch we­ni­ge im Ort zu fin­den, und ich muss­te ihm alle von mir ge­sam­mel­ten über­las­sen, bis auf die­ses hier. Er sprach die Huf­ei­sen für rö­mi­sche an und die Auf­fin­dungs­stel­le für den Ort, wo die Rei­te­rei des Va­rus un­ter Vala Nu­mo­ni­us ver­nich­tet wur­de; auch deu­te­te er auf an­de­re Punk­te in der Um­ge­bung hin, wo noch wei­te­re Aus­beu­te in der Erde harr­te, die ei­ni­ge Jah­re spä­ter auch wirk­lich zu­ta­ge trat. Ich durf­te ihn auf lan­gen Gän­gen be­glei­ten und be­geis­ter­te mich wie er für den Ge­dan­ken, dass die Ge­gend, in der wir uns be­fan­den, der vie­lum­strit­te­ne Schau­platz der Va­rus­schlacht sei. Mein On­kel Paul war ein Mann von hin­rei­ßen­der Über­zeu­gungs­kraft, der erst in vor­ge­rück­ten Jah­ren durch Ei­gen­stu­di­um zu ger­ma­ni­scher Al­ter­tums­kun­de ge­kom­men war und schon des­halb die Mehr­zahl der Fach­leu­te ge­gen sich hat­te. Wel­che Ge­nug­tu­ung, als nach jah­re­lan­gen Zu­rück­set­zun­gen der stum­me Erd­bo­den sel­ber sich auf­tat, um für ihn zu zeu­gen! Der Er­folg ver­zehn­fach­te sei­ne Wil­lens­kraft, er ging wie mit ei­ner un­sicht­ba­ren Wün­schel­ru­te um­her und zog die ver­bor­gens­ten Din­ge aus der Tie­fe. Aus al­ten Ur­kun­den brach­te er ver­ges­se­ne Orts- und Flur­na­men zu­ta­ge, in de­nen die Spu­ren ei­nes furcht­ba­ren Völ­ker­ge­richts fort­leb­ten. Da gab es im west­fä­li­schen Platt einen »Kno­chen­bach«, einen »Lei­chen­hü­gel«, einen »To­des­gar­ten«, nach sei­ner An­sicht lau­ter Erin­ne­run­gen an die Teu­to­bur­ger Schlacht. Die bei­den La­ger­plät­ze des Va­rus, wie sie sich sechs Jah­re nach der Schlacht den Le­gio­nären des Ger­ma­ni­kus dar­stell­ten, die blei­chen­den Ge­bei­ne der Er­schla­ge­nen, die noch la­gen, wie sie ge­fal­len wa­ren, die Al­tä­re, an de­nen man die rö­mi­schen Le­ga­ten ge­schlach­tet hat­te, die An­hö­he, von der her­ab der Sohn des Se­gi­mer sei­nen schreck­li­chen Ge­richts­tag hielt, – al­les rief sei­ne le­ben­di­ge Ein­bil­dungs­kraft aus den fried­li­chen Wie­sen und Moor­grün­den her­vor. Ich will nicht be­haup­ten, dass er in al­lem und je­dem recht hat­te, mein On­kel war eine Poe­ten­na­tur, die sich von der Fan­ta­sie fort­rei­ßen ließ, aber dass man ihn sei­ner all­zu ra­schen Schlüs­se we­gen als Nar­ren und Nichts­wis­ser be­han­del­te, hat er nicht ver­dient.

Sei­ne Un­ter­su­chun­gen über die Ört­lich­keit der Va­rus­schlacht ent­fes­sel­ten näm­lich un­ter den For­schern einen hei­ßen Streit, der mit ver­gif­te­ten Waf­fen ge­führt wur­de. Ihm sind sei­ne For­schun­gen zum Un­heil ge­wor­den, in mir aber weck­ten sie den schlum­mern­den Fun­ken. Da­mals trat mir der Che­rus­ker­held, des­sen Ge­stalt mir vor­her so däm­mer­haft wie etwa Diet­rich von Bern ge­we­sen war, leib­haft aus dem Dun­kel. Ich lern­te ihn per­sön­lich ken­nen, er ließ mich einen Blick in sei­ne tief ver­schlos­se­ne See­le tun. Und seit­dem ist er mir nä­her, als es je­mals ein le­ben­der Mensch sein wird. Ich ge­lob­te ihm mei­ne gan­ze Kraft, wenn ich ein­mal reif sein wür­de. Ich war­te­te und schul­te mich und nähr­te ihn still mit mei­nem Blut, und wenn ich mich da und dort künst­le­risch ver­such­te, so war’s nur, was ein Ma­nö­ver ist ge­gen einen Schlacht­tag. Jetzt ist die Zeit ge­reift, für die mein gan­zes bis­he­ri­ges Le­ben nur die Vor­be­rei­tung war. Wäh­rend mei­ne El­tern mich tief ins Cor­pus ju­ris ver­senkt glau­ben, schla­ge ich die Va­rus­schlacht. Das gilt einen Sturm, der hei­ßer ist als der auf die Düpp­ler Schan­zen. Ich den­ke, so­gar mein Va­ter, so we­nig er auf die Dicht­kunst hält, wird auf­hö­ren müs­sen, mich als einen ver­lo­re­nen Sohn zu be­trach­ten, wenn ein­mal auf der gan­zen Li­nie Sieg ge­bla­sen wird.

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