Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Wer sind Sie? Was wol­len Sie? Gibt es kei­nen an­de­ren Platz im Wald, wo Sie sich nie­der­set­zen kön­nen?

Ganz ver­dutzt rief ich ihn mit Na­men und nann­te ihm mei­nen ei­ge­nen, aber er sprang auf, sah mich mit völ­lig frem­den Au­gen an, die wie aus Wel­ten­fer­ne her­aus­blick­ten und sag­te:

Wer gibt Ih­nen das Recht, mich an­zu­re­den?

Er ist wahn­sin­nig, Gu­stav Borck ist wahn­sin­nig ge­wor­den, sag­te ich voll Ent­set­zen zu mir sel­ber und trat lang­sam, un­schlüs­sig zu­rück. Da rief er wild:

Blei­ben Sie mei­net­we­gen, ich tre­te Ih­nen den Platz ab, – raff­te ein Heft an sich, das ne­ben ihm lag, und stürm­te mit lan­gen Schrit­ten da­von.

Ich blieb wie ver­stei­nert ste­hen, die wür­zi­ge Mor­gen­luft, die schwel­len­den Knos­pen, das schwarz­brau­ne Mäd­chen, al­les ward zu­nich­te vor dem einen Ge­dan­ken: Gu­stav Borck ist wahn­sin­nig ge­wor­den! In die Stadt zu­rück­ge­kehrt, war es mein ers­tes, Hein­rich Som­mer auf­zu­su­chen und ihm den Vor­fall mit­zu­tei­len. Aber der Me­di­zi­ner lach­te mich aus.

Nicht geis­tes­krank ist er, sag­te er grim­mig, son­dern der Hoch­muts­teu­fel rei­tet ihn. Glaubst du denn, er habe dich nicht er­kannt? Wie oft ist er an mir vor­bei­ge­gan­gen, als ob ich Luft wäre, auch wenn wir noch den Abend zu­vor bei­sam­men sa­ßen. Ver­wöhnt ha­ben wir ihn, das ist sei­ne gan­ze Krank­heit, und nun lässt er sich in je­der Lau­ne ge­gen die Freun­de ge­hen.

Zwi­schen Borck und Som­mer hat­te nie ein rech­tes ge­gen­sei­ti­ges Ver­ständ­nis ge­herrscht, des­halb über­zeug­ten mich sei­ne Wor­te nicht. Un­ser klei­ner Kreis war der Fe­ri­en we­gen aus­ein­an­der­ge­flo­gen, nur Olaf und Kuno fan­den sich noch des Abends am ge­wohn­ten Plat­ze ein, Borck blieb schon seit ge­rau­mer Zeit aus, und Ade­le be­kann­te uns jetzt, dass sie lan­ge vor uns die An­zei­chen ei­ner wach­sen­den Ge­müts­ver­än­de­rung an ihm wahr­ge­nom­men habe. Sein Blick sei oft so fremd und ge­stört ge­we­sen, als ob er et­was Ver­lo­re­nes su­che, und man habe ihm deut­lich an­ge­se­hen, dass er nur mit dem Kör­per in uns­rer Mit­te sei. Um ihr ge­fäl­lig zu sein, zog Olaf bei Gu­stavs Haus­wir­tin, ei­ner treu­be­sorg­ten Stu­den­ten­mut­ter, die mit Be­geis­te­rung an ih­rem schö­nen Miets­herrn hing, Er­kun­di­gun­gen ein, und die­se er­zähl­te, dass es al­ler­dings mit Herrn v. Borck seit län­ge­rer Zeit nicht rich­tig sei, man höre ihn Näch­te lang im Zim­mer um­her­fah­ren, laut und hef­tig mit sich sel­ber re­den, dass es ganz schau­rig durch die Zim­mer töne, auch sei je­den Mor­gen die Lam­pe bis auf den Grund nie­der­ge­brannt. Die Tage ver­brin­ge er bei ge­schlos­se­ner Tür und wol­le nicht an die Es­sens­stun­de er­in­nert sein; man dür­fe über­haupt nicht mit ihm spre­chen, und beim lei­ses­ten Geräusch ge­ra­te er au­ßer sich. Er habe ja schon öf­ter sol­che Zu­stän­de ge­habt, aber so schlimm wie dies­mal sei es noch nie ge­we­sen, man kön­ne nichts tun, als ihn ganz sich sel­ber über­las­sen, bis die Auf­re­gung sich lege.

So mach­te denn auch nie­mand einen Ver­such, über die Schwel­le des Ein­sa­men zu drin­gen, aber ich pen­del­te man­che Nacht in der Pla­ta­nen­al­lee auf und ab, um zu sei­nen Fens­tern hin­auf­zu­spä­hen, die zu je­der Stun­de er­leuch­tet wa­ren und wo ab und zu ein Schat­ten un­ru­hig vor­über­fuhr. Ein­mal sah ich auch in spä­ter Nach­mit­ter­nachts­stun­de eine weib­li­che Ge­stalt am Flus­sufer ste­hen und nach dem er­hell­ten Turm­zim­mer hin­auf­schau­en. Bei mei­nem Nä­her­kom­men glitt sie wie ein Sche­men hin­weg, ich er­kann­te Ade­le.

Nun ste­he ich ei­nes Ta­ges ganz ver­tieft vor der Aus­la­ge ei­ner Buch­hand­lung, als sich von hin­ten lei­se eine Hand in die mei­ne schiebt und ich mich beim Um­dre­hen dem al­ten Gu­stav Borck ge­gen­über sehe, der mir ernst und freund­lich in die Au­gen blickt.

Was müs­sen Sie neu­lich von mir ge­dacht ha­ben! fing er an. Aber wenn Sie wüss­ten, wel­chen Ein­sturz Ihre un­ver­mu­te­te An­re­de in mir be­wirk­te, so wür­de Ih­nen ge­wiss mein Be­tra­gen in mil­de­rem Lich­te er­schei­nen.

Da fiel es mir wie Schup­pen von den Au­gen: ich hat­te ihn in ei­ner Stun­de der Emp­fäng­nis ge­stört, und al­les, was wir für An­zei­chen von Geis­tes­ver­wir­rung hiel­ten, die Ab­kehr von den Freun­den, die lan­gen Nacht­wa­chen, das Spre­chen mit sich sel­ber, das wa­ren die Ge­burts­we­hen des Dich­ters. In mei­ner Un­schuld war es mir noch nie ein­ge­fal­len, dass die Kunst­wer­ke mit Schmer­zen ge­bo­ren wer­den, und ich kam mir sel­ber ganz wun­der­lich vor, als ich jetzt aus Gu­stavs Mun­de ver­nahm, wie es ei­nem Schaf­fen­den zu­mu­te ist.

Er sag­te mit ge­run­zel­ter Stir­ne: Sie se­hen in mir einen von der ge­quäl­ten Men­schen­gat­tung, die einen De­spo­ten mit sich durchs Le­ben trägt, – ich weiß nicht, darf ich ihn mei­nen Ge­ni­us oder muss ich ihn mei­nen Dä­mon nen­nen. Ich weiß nur, dass er mich hat, dass ich nicht frei bin wie ihr an­dern und dass ich doch mei­ne Skla­ve­rei nicht für al­les Glück der Erde her­ge­ben möch­te. Er be­stimmt ge­bie­te­risch je­den mei­ner Schrit­te. Zum Le­ben lässt er mir kei­nen Raum, wie ich auch da­nach dürs­te; die schöns­te Ge­gen­wart zer­rinnt mir un­ge­nos­sen, weil er mich zwingt, fort und fort in die quir­len­de Ur­mas­se hin­ein­zu­hor­chen, aus der mei­ne un­ge­bo­re­nen Ge­schöp­fe sich mir mit hal­b­em Lei­be ent­ge­gen­re­cken. Wie kann ich ein gleich­mä­ßig ge­stimm­ter gu­ter Ka­me­rad sein, wenn ich mich heu­te als ein Halb­gott, mor­gen als ein Wurm emp­fin­de, je nach­dem der De­spot mich an­sieht und mei­ne Träu­me aus­fal­len! Ich füh­le es sel­ber am bes­ten, wie be­schwer­lich oft mein We­sen den an­de­ren sein muss. Ich bin ja kei­ner von den Glück­li­chen, de­nen es leicht wird. Mei­ne We­hen sind schwer und schmerz­haft. Wenn ich es gar nicht mehr aus­hal­te, dann ren­ne ich hin­aus in die Wäl­der, denn die in­ne­ren Stim­men wer­den ver­nehm­li­cher, wenn kei­ne äu­ße­ren da­zwi­schen­tö­nen. Wer mich da stört, wer mich da an­rührt, der ist mir in die­sem Au­gen­blick der ärgs­te Feind, und wenn er mein Bru­der oder mei­ne Ge­lieb­te wäre. Ich weiß dann gar nicht, wen ich vor mir habe, denn ich bin ja nicht der Mann, den Sie ken­nen, Gu­stav Borck, ich bin die Traum­ge­burt, die mich ge­ra­de be­schäf­tigt.

Da­für le­ben Sie das Men­schen­le­ben hun­dert­fach, sag­te ich, und las­sen in gu­ten Stun­den Ihre Freun­de dar­an teil­neh­men. Wer möch­te so klein­lich sein, mit Ih­nen um Äu­ßer­lich­kei­ten zu rech­ten? Ich habe kein Ta­lent als das zur Freund­schaft, las­sen Sie mich es aus­üben in gu­ten und bö­sen Stun­den.

Oh, Sie ken­nen mich noch nicht ganz. Die­se Äu­ßer­lich­kei­ten sind das ge­rings­te. Wenn Sie in mein In­ne­res bli­cken könn­ten, so wür­den Sie mit Ent­set­zen se­hen, wie nutz­los Sie Ihre schö­ne Freund­schaft ver­schwen­den. In den Au­gen­bli­cken, wo ich am meis­ten ich sel­ber bin, d. h. wo Er mich ganz hat – denn ich bin nur, was ich sein soll, wenn ich mich völ­lig an ihn ver­lie­re –, da gibt es für mich gar kei­ne mensch­li­chen Ban­de. Ich wür­de al­les, was an­dern hei­lig ist, Freun­de, El­tern, Ge­lieb­te, Va­ter­land, un­be­denk­lich dem Fürch­ter­li­chen op­fern. Ich sähe mit Freu­den mei­ne Liebs­ten im Sar­ge lie­gen, wenn der Schmerz um sie mich mei­nem Ziel nur um eine Stu­fe nä­her bräch­te. Ich bin ein Un­mensch, ich weiß es sel­ber, und wenn Sie mir nach die­sem Ge­ständ­nis Ihre Freund­schaft ent­zie­hen wol­len, so darf ich Sie nicht ta­deln. Aber glau­ben Sie mir, dass kei­ner in der Kunst et­was Gro­ßes er­rei­chen wird, der nicht von die­ser töd­li­chen Lei­den­schaft für sie be­ses­sen ist.

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