Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Auf Ihr Wohl, Borck!

Da spran­gen alle auf die Füße und stie­ßen mit an, auch je­ner Mit­gast, der den Un­hold ein­ge­führt hat­te und sich jetzt sei­nes Schütz­lings schäm­te.

Als wir auf­bra­chen, glitt Ade­le wie eine La­zer­te her­bei und sag­te, in­dem sie dem Hel­den des Abends den Hut reich­te:

Das ha­ben Sie groß­ar­tig ge­macht, Herr von Borck. Ich wer­de es nie ver­ges­sen, wie Sie den gars­ti­gen Men­schen pack­ten. Und ich muss Ih­nen sehr, sehr dan­ken.

Zum Dan­ken liegt kein Grund vor, ant­wor­te­te er kühl. Glau­ben Sie denn, ich möch­te sel­ber im Schmutz­was­ser ba­den? Ganz zer­knickt schlich die Ärms­te an ih­ren An­richt­tisch zu­rück und hob die Au­gen nicht mehr auf, aus de­nen lang­sam zwei große Trä­nen her­ab­roll­ten.

*

Stu­den­ten­ta­ge! Fül­le des Da­seins, wie ich sie nir­gends wie­der­ge­fun­den habe. Äu­ßer­lich fast un­be­wegt, aber mit ge­heim­nis­vol­len Schät­zen in der Tie­fe, wie ein glat­ter See­spie­gel über kris­tal­le­nen Wun­der­pa­läs­ten. Al­les war un­ser im Dies­seits und Jen­seits, wo­hin wir mit un­se­ren Ge­dan­ken rei­chen konn­ten; Ho­mer und Goe­the, Pla­ton und Scho­pen­hau­er, Kunst, Lie­be, Uns­terb­lich­keit. Durch Gu­stavs Nähe be­sa­ßen wir das al­les. Mit sei­ner über­mäch­ti­gen Fan­ta­sie zog er wie die thes­sa­li­schen Zau­be­rer Mond und Ster­ne zu sich her­un­ter und häng­te sie als Ta­fel­be­leuch­tung auf, dass wir oft nicht mehr wuss­ten, in wel­cher Welt wir wa­ren.

Vom Ge­ni­us der Völ­ker sprach er gern, und wie das eine sich vom an­de­ren un­ter­schei­de. Wenn ich mich wun­der­te, wo­her er all die­se Kennt­nis ei­nes Weit­ge­reis­ten brach­te, so lach­te er mich aus:

Im kleins­ten Teil ist das Gan­ze ent­hal­ten. Zeigt ei­nem Künst­ler eine Hand, einen Fuß, er er­kennt dar­aus die gan­ze Ge­stalt. Gebt mir ein ein­zi­ges Dich­ter­werk ei­nes Vol­kes, so weiß ich die­ses Vol­kes We­sen und Wol­len.

Frank­reich lob­te er, aber er lieb­te es nicht. Es war ihm das Land der großen Schrift­stel­ler und der klei­nen Dich­ter. Sein Schrift­tum ver­glich er ei­nem brei­ten, künst­lich an­ge­leg­ten Be­rie­se­lungs­feld, wo bei äu­ßers­ter Aus­nüt­zung mä­ßi­ger Na­tur­mit­tel eine rei­che Ern­te er­zielt wird. Das war die Ein­lei­tung zu An­kla­gen feu­ri­ger Lie­be ge­gen das ei­ge­ne Volk.

Deutsch­land, du ewig mor­gi­ges, sag­te er, du Wi­der­spruch der Na­tur, Kind des Über­flus­ses und der Not, das sei­ne Fül­le nicht be­herr­schen kann, die ihm im­mer über­strömt, zer­rinnt, dass es mit lee­ren Hän­den steht, und o Schmach! bei den är­me­ren Nach­barn bor­gen geht.

Bei sol­chen Wor­ten er­hob sich dann wohl ein Sturm des Wi­der­spruchs, aber er ließ sich nicht ir­re­ma­chen.

Welch ein Edel­gut liegt ver­schüt­tet in un­se­rem Bo­den: Kleist, Heb­bel, Grab­be, Höl­der­lin! Wer nennt ihre Na­men drau­ßen in der Welt, und wer kennt sie bis heu­te im Va­ter­land! Und noch im­mer wächst die Zahl der Un­ver­stan­de­nen. Was wird das für ein Au­gen­blick sein, wenn sie ein­mal alle auf­ste­hen zur Geis­ter­schlacht, ein Heer von lau­ter Feld­herrn, um zu­sam­men die Welt zu er­obern.

Mit Kuno Schüt­te und Olaf Han­sen be­geg­ne­te er sich in dem Wunsch­traum von ei­ner kom­men­den Wel­t­herr­schaft des ger­ma­ni­schen Geis­tes, der ohne Un­ter­drückung, ohne welt­li­che Macht alle an­de­ren als ein großes Band der Ein­heit um­schlin­gen soll­te. Kei­ne Erin­ne­rung an die ge­mei­ne Wirk­lich­keit des Völ­ker­le­bens hemm­te den Flug die­ser Geis­ter, von Welt­be­ge­ben­hei­ten war nie die Rede; um die Luft rein zu er­hal­ten, las man nur sel­ten eine Ta­ges­zei­tung, man leb­te, dach­te, sprach, als ob es gar kei­ne Staats­ge­bil­de gäbe, die ei­fer­süch­tig sind und wach­sen wol­len. Kein Schaum­wein konn­te er­re­gen­der sein als Gu­stav Borck, wenn er ein­mal über­floss. Er war im­stan­de, sich Aben­de lang mit Kuno Schüt­te, dem Ed­da­be­flis­se­nen, in Stab­rei­men zu un­ter­hal­ten; es klang schau­rig und ge­heim­nis­voll wie dunkle Weis­sa­gun­gen ei­ner na­hen­den Welt­wen­de. Auch Olaf Han­sen warf ge­le­gent­lich einen Spruch da­zwi­schen, der noch ah­nungs­vol­ler und ur­ei­ge­ner war, wie ein ver­weh­ter Ton aus un­be­kann­ten Rei­chen. Wir an­de­ren konn­ten nur zu­hö­ren und stau­nen. Die dun­kel­äu­gi­ge Ade­le saß, den Kopf in bei­de Hän­de ge­legt, mit am Tisch und horch­te an­dachts­voll.

An­de­re Aben­de gab es, wo nur von Selbs­t­er­leb­tem ge­re­det wer­den durf­te, das ir­gend den Stem­pel des Be­son­de­ren trug. Kuno Schüt­te er­zähl­te sei­ne Geis­ter­ge­schich­ten, an die er da­mals sel­ber noch nicht völ­lig glaub­te. Hein­rich Som­mer gab schau­rig-schnur­ri­ge An­ek­do­ten aus dem Se­zier­saal zum bes­ten, Gu­stav sporn­te die an­de­ren, doch er sel­ber schwieg.

Un­ser rüh­ren­der Olaf woll­te zu­wei­len auch et­was er­zäh­len, aber er stot­ter­te, ver­wirr­te sich und blieb ste­cken. Er wuss­te zwar, be­vor er zu re­den an­fing, im­mer ganz ge­nau, was er sa­gen woll­te, aber so­bald er da­mit vor die Men­schen tre­ten soll­te, ver­stand er sich selbst nicht mehr. Wir deck­ten im­mer ein­mü­tig sein Miss­lin­gen mit un­se­rem Bei­fall zu.

An sol­chen Aben­den war ich’s, der den Vo­gel ab­schoss. Mei­ne Tage bei den In­dia­nern ga­ben al­lein schon einen un­er­schöpf­li­chen Stoff. Da war un­ter an­de­rem die Fest- und Frie­dens­re­de des großen Häupt­lings, ge­nannt »der flie­gen­de Tod«, über den Un­ter­schied zwi­schen dem ro­ten und dem wei­ßen Man­ne, die ich ihn sel­ber hat­te hal­ten hö­ren, als er in­mit­ten be­frack­ter Gäs­te in sei­ner Stam­me­stracht da­saß, von oben bis un­ten mit Skal­pen be­hängt, die auf den ers­ten Blick wie un­schul­di­ges Pelz­werk aus­sa­hen. Die­se Rede mit ih­rem un­ge­such­ten Bil­der­reich­tum, voll na­tür­li­chen Adels und stel­len­wei­se von blu­men­haf­ter An­mut ent­zück­te un­se­ren Gu­stav so, dass ich sie für ihn nie­der­schrei­ben muss­te.

Glück­li­che Ame­ri­ka­ner, seufz­te er vol­ler Neid, ihr lebt die Poe­sie, wir an­de­ren schrei­ben sie. Über­all flu­tet euch das Le­ben frei wie eure großen Strö­me. Heu­te Kauf­mann, mor­gen Sol­dat, über­mor­gen Schul­meis­ter, ihr taugt zu je­dem Be­ruf, weil ihr euch kei­nem ver­schreibt, ihr kommt nicht als An­ge­stell­te zur Welt, son­dern als Men­schen.

In sol­chen Au­gen­bli­cken konn­te ich glau­ben, ihm in­ner­lich ganz nahe zu sein, ich soll­te ihn aber bald auch von ei­ner völ­lig an­de­ren Sei­te ken­nen­ler­nen.

Am Os­ter­sonn­tag war ich früh­mor­gens nach ei­nem Ort im Schön­buch ge­rit­ten, des­sen Name mir ent­fal­len ist, hat­te mein Pferd im Wirts­haus ein­ge­stellt und war dann in den Wald hin­aus­ge­wan­dert, wo schon die Knos­pen schwol­len und zwi­schen den Pfüt­zen des ge­hen­den Schnees das ers­te Grün her­vor­sah. Auf ei­ner Wald­blö­ße soll­te ich des Förs­ters Töch­ter­lein er­war­ten, ein keckes Blut, das bei den Stu­den­ten »das schwarz­brau­ne Mäd­chen« hieß und das ich vom Eis­lauf her kann­te. Da es aber noch früh war und die Kir­che nicht zu Ende sein konn­te, stieg ich see­len­ru­hig – denn mein Herz war nur mä­ßig be­tei­ligt, weil ich wuss­te, dass ich nicht der ein­zi­ge war, der ihr ge­fiel – in den hö­he­ren Wald hin­auf, wo die dün­ne Krus­te noch harsch war. Da sah ich ab­seits vom Wege Gu­stav Borck auf ei­nem Baum­stamm sit­zen, wie er ganz ver­son­nen mit dem Stock al­ler­lei Ru­nen in den Schnee zeich­ne­te. Er ließ mich her­an­kom­men, ohne den Kopf zu er­he­ben; als ich ihn aber an­rief und in un­schul­di­ger Freu­de über die un­er­war­te­te Be­geg­nung mich nä­hern woll­te, fuhr er wü­tend auf:

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