Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

Здесь есть возможность читать онлайн «Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

Isolde Kurz – Gesammelte Werke — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Isolde Kurz – Gesammelte Werke», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Was sich an­zieht, muss sich end­lich fin­den. Bei ei­nem Fest­kom­mers zu Ehren ei­nes schei­den­den Leh­rers er­gab es sich, dass wir bei­de ne­ben­ein­an­der zu sit­zen ka­men. Ich stell­te mich vor, wie ich’s die an­dern tun sah:

Ge­stat­ten Sie – – mein Name ist Ewers.

Er er­hob sich: Mein Name ist Borck.

Eine Ver­beu­gung, dann setz­ten wir uns, aber durch die dür­re For­mel hin­durch grüß­ten sich un­se­re See­len.

Sie sind Ame­ri­ka­ner, ich weiß von Ih­nen, sag­te er ver­bind­lich. Sie sind so glück­lich, ei­nem großen Ge­mein­we­sen an­zu­ge­hö­ren und schon viel ge­se­hen zu ha­ben. Ich be­nei­de Sie.

Die lei­se Bit­ter­keit die­ser Wor­te war die Fol­ge der un­säg­lich be­en­gen­den Ver­hält­nis­se des da­mals noch un­ge­ein­ten Deutsch­land. Ich aber fühl­te mich da­durch ge­ho­ben, als ob man mir ein Adels­di­plom auf den Tisch ge­legt hät­te.

Jene Nacht wur­de die Ge­burts­nacht ei­ner Freund­schaft, die durch eine Rei­he von Jah­ren den stärks­ten In­halt mei­nes Le­bens ge­bil­det hat. Wir schlos­sen uns zu­sam­men, wie wenn je­der dem an­dern bis­her zu sei­nem Da­sein ge­fehlt hät­te. Ich be­wun­der­te ihn als Vor­bild alt­ver­erb­ter, ver­edel­ter Kul­tur, er sah in mir, wo­nach sein hef­ti­ges Ver­lan­gen stand: Frei­heit und Welt­wei­te.

Sie ha­ben noch gar nichts ge­dacht, aber Sie ha­ben ge­lebt, pfleg­te er mir un­ter den ver­schie­dens­ten For­men im­mer wie­der zu sa­gen. Ich, der nicht le­ben darf, wan­de­re mit dem Geist durch Raum und Zeit; so ge­ben wir zwei zur Not einen gan­zen Men­schen.

Gu­stav Borck stamm­te aus alt­preu­ßi­schem Mi­li­tära­del, für den es sich von selbst ver­stand, dass der ein­zi­ge Sohn ei­ner töch­ter­rei­chen Of­fi­ziers­fa­mi­lie, de­ren Vor­fah­ren die Schlach­ten Fried­richs mit­ge­schla­gen hat­ten, in der Kriegs­schu­le er­zo­gen wur­de. Al­lein die­ser feu­ri­ge und selbst­herr­li­che Mensch war wie durch ein Ver­se­hen der Na­tur in sei­ne steif­lei­ne­ne Um­welt hin­ein­ge­bo­ren; statt wie die Ka­me­ra­den mit vol­len Lun­gen den Kas­ten­geist ein­zuat­men, be­hielt er auch in der An­stalt sei­nen ei­ge­nen Geist, mit dem er bei Vor­ge­setz­ten und Mit­schü­lern an­s­tieß. Zu Hau­se in den Fe­ri­en war es fast noch schlim­mer, denn da herrsch­te die­sel­be strengs­ol­da­ti­sche Le­bens­auf­fas­sung, und er konn­te sich we­der mit den El­tern noch mit den Schwes­tern ver­ste­hen, die die Dienst­ord­nung aus­wen­dig wuss­ten und von nichts re­de­ten als von Übungs­platz und Trup­pen­schau. Sein Va­ter, ein Ve­teran aus den Schles­wig-Hol­stein­schen Kämp­fen, der mit ei­ner Ku­gel im Bein, die er sich vor den Düpp­ler Schan­zen ge­holt hat­te, und dem Obers­ten­rang ver­ab­schie­det war, er­war­te­te im stil­len Gro­ßes von die­sem Soh­ne, be­han­del­te ihn aber mit Stren­ge, um sein Frei­heits­ge­fühl und die Nei­gung zu au­ßer­mi­li­tä­ri­schen Din­gen in ihm nie­der­zu­hal­ten. Es half nichts, dass die­ser in der An­stalt nicht bloß als be­gab­tes­ter Kopf, son­dern auch als bes­ter Rei­ter und Fech­ter galt; was sein Va­ter an ihm ver­miss­te, konn­te und woll­te er sich nicht ge­ben. Nur an sei­ne frü­he­s­ten Ju­gend­jah­re, die er bei ei­nem müt­ter­li­chen Oheim in Pa­der­born zu­brach­te, dach­te er mit Freu­de als an die ein­zig glück­li­che Zeit sei­nes Le­bens zu­rück. Der alte Herr war Jus­tiz­be­am­ter, hat­te aber so et­was wie ein Poe­ten­ge­müt und wid­me­te sei­ne gan­ze freie Zeit der Er­kun­dung und Samm­lung va­ter­län­di­scher Al­ter­tü­mer. Sei­ne um­fang­rei­che Biblio­thek, worin der früh­rei­fe Kna­be un­ge­hin­dert wühl­te, und die Stil­le der nord­deut­schen Ebe­ne ga­ben sei­ner Fan­ta­sie eine über­schweng­li­che Nah­rung und för­der­ten den Hang zum Gren­zen­lo­sen, der von Na­tur in ihm lag. So konn­te er sich in ei­nem Be­ruf, wo je­der Schritt von oben ge­lenkt und nir­gends Raum für das Per­sön­li­che war, nicht an­ders als tod­un­glück­lich füh­len.

Da kam das Jahr Sechs­und­sech­zig. Mit Ju­bel zog er von der Kriegs­schu­le weg ins Feld, denn der Krieg be­deu­te­te ihm Frei­heit und Le­ben. Er fand bei der schwe­ren Ver­wun­dung sei­nes un­mit­tel­ba­ren Vor­ge­setz­ten die Ge­le­gen­heit, sich aus­zu­zeich­nen und kehr­te mit den Ach­sel­stücken und der Aus­sicht auf eine ra­sche Lauf­bahn im Ge­ne­ral­stab nach Hau­se. Jetzt war das Ent­zücken der Fa­mi­lie groß, aber nach zwei Jah­ren voll Zwie­spalt und Pein mach­te er al­lem Wün­schen und Hof­fen ein jä­hes Ende, in­dem er den bun­ten Rock aus­zog, um zu stu­die­ren. Je­ner Mut­ter­bru­der, dem er die schö­nen Jah­re sei­ner Kind­heit ver­dank­te, hat­te bei dem Ent­schluss mit­ge­wirkt. Da­mit wur­de die Kluft zwi­schen ihm und sei­nem El­tern­hau­se un­aus­füll­bar; die Mut­ter zog sich schein­bar noch wei­ter von ihm zu­rück als der Va­ter, sie schäm­te sich, dem Mann, den sie lieb­te, kei­nen Sohn nach sei­nem Her­zen ge­bo­ren zu ha­ben. Mit sol­chem Riss im Le­ben lief Gu­stav Borck in den er­sehn­ten Ha­fen der Hoch­schu­le ein. Nach Rat und Bei­spiel des Oheims wähl­te er die Ju­rispru­denz, der er denn auch mit Pf­licht­ge­fühl ob­lag, aber nur um jetzt am Ziel sei­ner Wün­sche zu er­ken­nen, dass ihn das Rechts­we­sen ge­nau so öde an­blick­te wie das Sol­da­ten­spiel im Frie­den. Nur an den brot­lo­sen Ne­ben­fä­chern, die er um so feu­ri­ger trieb, er­lab­te sich sei­ne lech­zen­de See­le. In die klei­ne Uni­ver­si­täts­stadt am Neckar hat­te ihn, wie so man­chen Nord­deut­schen, der Ruf ge­zo­gen, dass dort wohl­feil zu le­ben sei, auch war ei­ner der ju­ris­ti­schen Lehr­stüh­le glän­zend be­setzt; den Aus­schlag moch­te je­doch der Wunsch ge­ge­ben ha­ben, so weit wie mög­lich von sei­ner Fa­mi­lie ent­fernt zu sein.

So kam es, dass Gu­stav Borcks Le­bens­weg sich auf die­sem Kreu­zungs­punkt mit dem mei­nen tref­fen muss­te, und von all den viel­ge­stal­ten Be­geg­nun­gen mei­nes Le­bens ist kei­ne in­ner­lich be­deu­tungs­vol­ler für mich ge­wor­den als die­se. Auf al­len Ge­bie­ten des Geis­tes, die ich als tas­ten­der Neu­ling be­trat, ge­hab­te er sich wie ein Kö­nig im an­ge­stamm­ten Rei­che. Gin­gen wir nach der Vor­le­sung noch eine Stre­cke zu­sam­men, so ver­nahm ich aus sei­nem Mun­de man­ches Wort über den glei­chen Ge­gen­stand, das mir hun­dert­mal mehr zu den­ken gab, als die Wor­te des Leh­rers, und vie­les hat sich da­mals mei­nem Ge­dächt­nis ein­ge­prägt, was ich erst in rei­fe­ren Ta­gen rich­tig ver­ste­hen konn­te. Es schi­en mir dann im­mer, als hät­te er einen Ge­heim­schlüs­sel zu all den Din­gen, vor de­ren Tür die an­dern im Dun­kel tapp­ten.

Ei­nes Ta­ges nach ei­nem tro­ckenen Sha­ke­s­pea­re-Kol­leg, das ich je­doch pflicht­schul­dig nach­ge­schrie­ben hat­te, soll­te ich plötz­lich inne wer­den, was für ein Schlüs­sel das war.

O die Metho­de! die Metho­de! sag­te er. Die Erb­sün­de der Deut­schen! Mit was für He­beln und Schrau­ben ge­hen sie dem ar­men Ge­ni­us zu Lei­be. Der aber macht sich schlank und schlüpft ih­nen aus den Hän­den und lässt die gan­ze stau­nens­wer­te Ge­lehr­sam­keit im Dun­keln su­chen und ra­ten, wie er zu Wer­ke geht.

Wie geht er nach Ih­rer An­sicht zu Wer­ke? frag­te ich, nach je­dem sei­ner Wor­te be­gie­rig wie nach ei­nem Gold­korn ha­schend.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Обсуждение, отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x