Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

Здесь есть возможность читать онлайн «Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

Isolde Kurz – Gesammelte Werke — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Isolde Kurz – Gesammelte Werke», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Jetzt noch ein­mal ins alte Tü­bin­gen zu­rück, wo ich Mama und Jo­se­phi­ne beim Pa­cken und Aus­räu­men half. Alle leicht­be­weg­li­che Habe wie Bü­cher, Bil­der, Wä­sche usw. soll­te uns nach Ita­li­en be­glei­ten, die schwe­ren Ge­gen­stän­de blie­ben ste­hen, vor­an die wert­vol­le Bie­der­meier­ein­rich­tung aus dem Brun­now­schen Hau­se, um von den zu­rück­blei­ben­den Brü­dern Al­fred und Er­win nach un­se­rer Abrei­se ver­stei­gert zu wer­den. Mei­ne Mut­ter trenn­te sich ohne Schmerz von den al­ten Erb­stücken, weil kein äu­ße­rer Be­sitz ihr das ge­rings­te galt, mir aber war es ein Ab­schied von lie­ben, un­ver­ge­ss­li­chen Freun­den mei­ner Ju­gend. Die auch in ih­ren Be­schä­di­gun­gen noch köst­li­che Em­pi­re­stand­uhr mit dem schwar­zen Ad­ler, der einen mit Gold­bie­nen be­sä­ten blau­en Man­tel über dem gol­de­nen Zif­fer­blatt mit dem Schna­bel zu­sam­men­hielt, konn­te ich nie ganz ver­schmer­zen. Wer kann wis­sen, wo­hin sie ge­ra­ten ist? Al­les ging zu Schleu­der­prei­sen weg, weil da­mals der Wert sol­cher Al­ter­tü­mer noch gar nicht ver­stan­den wur­de. Da­ge­gen er­ziel­te ein weg­ge­wor­fe­ner Hut mei­ner Mut­ter (wenn sie einen weg­warf, war wirk­lich nichts dar­an zu hal­ten) einen Lieb­ha­ber­preis: er wur­de von ei­nem »Par­t­ei­ge­nos­sen« er­wor­ben und als An­den­ken im Tri­umph da­von­ge­tra­gen, wie die Brü­der spä­ter lau­nig nach Flo­renz be­rich­te­ten.

Ed­gar war un­ter­des­sen er­schie­nen, uns zu ho­len und von der Hei­mat Ab­schied zu neh­men. In die­se letz­ten Wo­chen fällt, wenn ich mich recht er­in­ne­re, un­ser tol­les Ha­schischa­ben­teu­er, an dem auch Ber­ta Wil­hel­mi teil­nahm. Sie war noch ein­mal zu Be­such nach Tü­bin­gen ge­kom­men, jetzt ganz er­wach­sen und so bild­schön, wie ihre Kind­heit ver­spro­chen hat­te. Sämt­li­che Brü­der ver­lieb­ten sich bis auf den kran­ken Jüngs­ten her­un­ter, der sie in nai­vem Vers­ge­stam­mel fei­er­te. Aber sie hiel­ten durch Ei­fer­sucht ei­ner den an­dern in Schach, so blieb es bei all­sei­ti­ger gu­ter Ka­me­rad­schaft. Ed­gar war seit lan­ge neu­gie­rig, die oft ge­schil­der­ten Wir­kun­gen des in­di­schen Hanfs ken­nen zu ler­nen, und konn­te sich als Arzt leicht eine Gabe Cana­bis in­di­ca ver­schrei­ben. Aber es war ein Miss­stand da­bei: man wuss­te nicht, wie gut oder schlecht das Prä­pa­rat sich auf der lan­gen Rei­se ge­hal­ten hat­te, und da­von hing doch die Wirk­sam­keit ab. Nach ein paar Fehl­ver­su­chen be­zog er nun eine ge­wal­ti­ge Do­sis frisch an­ge­kom­me­nes Ha­schisch aus der Apo­the­ke, und wir be­stimm­ten die fol­gen­de Nacht zu uns­rem Un­ter­neh­men. Ed­gar hat­te ein Zim­mer in dem ge­ra­de leer­ste­hen­den un­te­ren Stock­werk inne. Ber­ta und ich leg­ten uns nur zum Schein schla­fen; so­bald al­les stil­le war, schli­chen wir zu Ed­gar hin­un­ter. Ich be­kam zwei Pil­len, Ber­ta eine, Al­fred soll­te nüch­tern blei­ben und die an­dern ärzt­lich über­wa­chen; da er aber nicht ganz leer aus­ge­hen woll­te, schluck­te er, was nur ei­nem so jun­gen Men­schen ein­fal­len konn­te, da­für eine Opi­um­pil­le, die zum Glück gar nicht wirk­te. Ed­gar aber nahm, über­kühn, wie er in al­lem war, die dop­pel­te Höchst­ga­be Ha­schisch, um dies­mal si­cher zu ge­hen. Ich er­war­te­te, auf dem Tep­pich hockend, in die Wun­der von Tau­send­und­ei­ner Nacht zu ver­sin­ken, merk­te aber nur, dass mein Den­ken sich sehr ver­lang­sam­te, und dann stie­gen mir ganz ab­strak­te jen­sei­ti­ge Vor­stel­lun­gen auf, wo­für die Spra­che kei­nen Aus­druck hat. Plötz­lich rüt­tel­te mich Ber­ta und flüs­ter­te mir zu, dass sich Ed­gar in ei­nem un­heim­li­chen Zu­stand be­fin­de. Ich er­hob mich völ­lig ge­las­sen, als gin­ge mich die Sa­che gar nichts an, und wun­der­te mich doch sel­ber über die­sen Gleich­mut. Ed­gar blick­te selt­sam ver­än­dert, und auf mei­ne Fra­ge, wie er sich füh­le, ant­wor­te­te er: Ich bin trans­fe­riert. Dann ging er an den Tisch und mach­te auf dem großen Pa­pier­bo­gen, auf dem er sei­ne Sym­pto­me ver­zeich­ne­te, die Ein­tra­gung: Trans­fe­riert.

Jetzt kommt das Tra­gi­sche, sag­te er nach ei­ner Wei­le mit hoh­ler Stim­me und ganz ent­geis­ter­ter Mie­ne. Kei­ne per­sön­li­che Tra­gik, er­klär­te er, es ist das Tra­gi­sche an sich, das Tra­gi­sche im Abstrak­ten. – Sein Ge­sicht hat­te einen bläu­li­chen Schein, und sei­ne brau­nen Haa­re bäum­ten sich über der Stirn, dass es ganz schau­er­lich an­zu­se­hen war. Er aber schrieb eif­rig das neue Sym­ptom nie­der. Jäh­lings wan­del­te sich sein Zu­stand aufs neue, und er rief tri­um­phie­rend: Die Schwer­kraft ist auf­ge­ho­ben, ich kann mich eben­so leicht durch die Luft auf­wärts wie ab­wärts be­we­gen. – Zur Be­kräf­ti­gung sprang er auf einen Stuhl und mach­te selt­sa­me Arm- und Schul­ter­be­we­gun­gen, wie um sich durch Flü­gel­kraft zu er­he­ben. Als es auf­wärts doch nicht ging, war er im nächs­ten Au­gen­blick am of­fe­nen Fens­ter, das hoch auf den Markt­platz her­un­ter­sah, um es ab­wärts zu ver­su­chen. Wir zwei Mäd­chen hin­gen uns an sei­nen einen Rock­flü­gel, der kräf­ti­ge Al­fred an den an­dern, und als er Mie­ne mach­te, sich des Rocks samt der Be­las­tung zu ent­le­di­gen, be­mäch­tig­ten wir uns sei­ner Arme. All­mäh­lich be­ru­hig­te er sich und bat, ihn frei­zu­las­sen, da er auf der Stra­ße Er­fri­schung zu fin­den hof­fe. Al­fred wur­de ihm zur Beglei­tung auf­ge­zwun­gen, der ihn nach ei­ner pein­li­chen Stun­de zu­rück­brach­te; sie wa­ren bis nach Lust­nau ge­rannt. Ich mach­te in­zwi­schen im obe­ren Stock­werk Men­gen von Kaf­fee, in­dem ich die Kaf­fee­müh­le un­ter di­cken Bett­de­cken dreh­te, um Mama und Bal­de nicht zu we­cken. Hal­tet mich wach, lasst mich ja nicht ein­schla­fen, war des Pa­ti­en­ten wie­der­hol­te Mah­nung; Schlaf könn­te dem Hirn ge­fähr­lich wer­den. – Der Gang durch die Nacht­luft hat­te jetzt gut ge­tan, ein Kaf­fee war fer­tig, der einen To­ten er­we­cken konn­te, wir hiel­ten uns alle vier voll­stän­dig wach bis zum Mor­gen. Aber sie­he da, nach ei­ner kal­ten Wa­schung nahm Ed­gar sei­nen Hut und be­gab sich ohne wei­te­res ins Kli­ni­kum, wo ein merk­wür­di­ger Fall zu be­ob­ach­ten war, wäh­rend Al­fred sich tod­mü­de zum Schla­fen nie­der­warf und auch wir bei­den Mäd­chen uns zur Ruhe leg­ten.

Bei die­sem letz­ten Tü­bin­ger Aben­teu­er ging auch Ber­ta zum letz­ten­mal durch un­ser Le­ben. Un­ter den auf­stän­di­schen Zu­ckun­gen, die da­mals durch Spa­ni­en lie­fen, ge­sch­ah es bald da­nach, dass in Gra­na­da an Stel­le des ab­ge­setz­ten Gou­ver­neurs das schöns­te Mäd­chen der Stadt bei ei­nem großen Stier­ge­fech­te den Vor­sitz füh­ren soll­te. Die Wahl fiel auf Ber­ta. An die­sem weit­hin sicht­ba­ren Plat­ze sah sie ein An­ge­hö­ri­ger des äl­tes­ten an­da­lu­si­schen Adels und ver­lieb­te sich so, dass er au­gen­blick­lich um die jun­ge Schön­heit warb, die ihm denn auch die Hand zu ei­nem frei­lich nicht sehr be­glücken­den Ehe­bund reich­te. Ich be­sit­ze noch ihr Bild mit spa­ni­schem Schlei­er und Fä­cher, wie sie je­nes Ta­ges das Los ih­res Le­bens zog, das sie für im­mer an Spa­ni­en fes­sel­te.

Die letz­ten Tage in Tü­bin­gen ran­nen mir un­auf­halt­sam durch die Fin­ger. Die Stadt mei­ner Ju­gend war doch tiefer mit mir ver­wach­sen, als ich sel­ber wuss­te. Sie hat­te auch für alle Zeit rich­tung­ge­bend auf mein Stil­ge­fühl ein­ge­wirkt. Noch heu­te, wenn ich mir eine idea­le Stadt in Ge­dan­ken baue, mit sol­chen küh­nen Ter­ras­sen, sol­chen über­schnei­den­den Dä­chern, stei­ner­nen Trep­pen, Durch­gän­gen, hän­gen­den Gär­ten, steigt sie nach ei­nem stil­len Fluss hin­un­ter. Ei­nen schwin­gen­de­ren Rhyth­mus als die Stra­ßen­zü­ge Tü­bin­gens habe ich nir­gends ge­fun­den. Die­ses An­schwel­len und Ab­sin­ken der ge­pflas­ter­ten Stra­ßen, für mich sind es die He­bun­gen und Sen­kun­gen und wun­der­bar ge­fühl­te Zä­su­ren ei­nes Ge­dichts. Wie in der Neckar­stra­ße hoch über un­se­ren Häup­tern sich der Um­gang der Stifts­kir­che, wo ihm der Raum zu eng wird, mit plötz­li­chem Ent­schlus­se leicht und frei über die Stra­ße her­aus­schwingt, wie das schma­le Mühl­gäss­chen sich zu je­ner Zeit noch mit stei­lem Ge­fäll zwi­schen die stür­zen­de Am­mer und die hohe, mod­ri­ge Stadt­mau­er zwäng­te, wäh­rend der Ös­ter­berg sei­nem schön be­busch­ten Fuß bis in die Am­mer her­ab­streck­te und ein an­de­rer stil­ler Gar­ten oben von der Mau­er zum Ge­gen­gru­ße her­un­ter­sah, das sind Züge, die nie im Geist ver­lö­schen. Von der Mit­te der un­ver­ge­ss­li­chen al­ten Neckar­brücke führ­te eine stei­le Holz­stie­ge auf den Wöhrd. An ih­rem Fuße stan­den zwei mäch­ti­ge Lin­den wie Schild­wa­chen; sie ge­hör­ten mit zum Letz­ten, was ich an Freund­schaft zu­rück­ließ, und ih­nen galt mein letz­ter Abend­gang. Wir hat­ten al­ler­lei Heim­lich­kei­ten mit­ein­an­der, die sie zu hü­ten ver­spra­chen, bis ich wie­der­käme. Lei­der konn­ten sie ihr Wort nicht hal­ten, weil sie un­ter­des­sen ge­fällt wor­den sind. Un­ter ih­rem Schirm­dach ste­hend, schrieb ich in der zum Schlus­se auf­ge­stie­ge­nen Weh­mut noch ein paar Ver­se in mein Ta­schen­büch­lein:

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Обсуждение, отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x