Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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So­bald die Münch­ner Son­ne wär­mer schi­en, war es mein ers­tes, mir zur Lust und den Tü­bin­ger Moral­be­grif­fen zum Trotz Schwim­mun­ter­richt zu neh­men in der Würm. Mün­chen be­saß na­tür­lich in dem durch einen Stell­wa­gen mit der Stadt ver­bun­de­nen Un­ge­rer­bad schon sei­ne Da­menschwimm­schu­le. Nach drei­en Ma­len war es ge­sche­hen: ich konn­te mei­ne Schwimm­bla­sen weg­wer­fen und mich vom Was­ser tra­gen las­sen; welch ein Hoch­ge­fühl! Aber noch ahn­te ich nicht, wozu das bin­nen kur­z­em gut sein soll­te.

Ei­nes Ta­ges stand Ed­gar wie aus der Pis­to­le ge­schos­sen vor mir: er kam, von mei­nen Brie­fen an­ge­zo­gen, sich nach ei­nem Wir­kungs­kreis in Mün­chen um­zu­se­hen. Die lei­di­gen Ver­hält­nis­se wie­sen ihn, der durch­aus für eine glän­zen­de wis­sen­schaft­li­che Lauf­bahn ge­bo­ren war, in die Pra­xis, aber die Hei­mat hat­te kei­ne Ver­wen­dung für ihn. Stutt­gart war über­füllt mit Ärz­ten, zum Land­arzt pass­te er nicht, in eine Klein­stadt noch we­ni­ger; auch leg­te man ihm sei­ner so­zia­lis­ti­schen Ge­sin­nung we­gen über­all Schwie­rig­kei­ten in den Weg. Zwei Tage hielt er sich in Mün­chen auf, be­such­te Kli­ni­ken und Ärz­te, und ich gab mich schon der Hoff­nung hin, ihn gleich­falls fest­wach­sen zu se­hen. Aber der drit­te Tag mach­te die­se Er­war­tung zu­nich­te, er er­klär­te, dass Mün­chen kein Platz für ihn sei. Ob die Um­stän­de wirk­lich so un­güns­tig la­gen oder ob der Drang nach ei­nem fer­ne­ren, lo­cken­de­ren Zie­le ihn wei­ter­trieb, weiß ich nicht. Ed­gar war kein Mann von lang­sa­men Ent­schlüs­sen: ehe ich mich’s ver­sah, hat­te er sich schon ver­ab­schie­det und fuhr Ita­li­en zu.

Das war im Früh­jahr ge­we­sen. Be­vor der Som­mer ins Land kam, hat­te er sich ohne ir­gend­wel­chen Vor­schub noch Gön­ner­schaft in Flo­renz eine ärzt­li­che Stel­lung ge­grün­det, und es war be­reits be­schlos­se­ne Sa­che, dass ihm Mama mit Bal­de, dem man durch ein süd­li­ches Kli­ma das Le­ben zu fris­ten hoff­te, dort­hin nach­fol­gen soll­te. Die Sor­ge für den Kran­ken hat­te schon be­stim­mend auf die Wahl des Auf­ent­halts ein­ge­wirkt. Jetzt ver­band er sich mit der Mut­ter, um auch mich zum An­schluss zu be­we­gen. Die­ser Vor­schlag war wie ein Blitz, der in eine plötz­lich er­hell­te wun­der­sa­me Ge­gend bli­cken lässt, und nahm mir fast den Atem. Es ging ja ge­gen alle bür­ger­li­che Ver­nunft, das wert­vol­le kaum Er­run­ge­ne schon nach drei Vier­tel­jah­ren um et­was völ­lig Un­be­kann­tes zu ver­tau­schen. Al­lein die großen Ent­schei­dun­gen des Le­bens wer­den nicht durch die Ver­nunft ge­trof­fen, son­dern durch das Dä­mo­ni­sche in uns, das un­se­re Be­dürf­nis­se bes­ser kennt als wir sel­ber. Ich habe sein Wal­ten nie­mals be­reut. Es ent­zog mich der da­ma­li­gen deut­schen Kul­tur­pha­se, die kei­ne schö­ne war, und ließ mich mein Welt­bild un­ge­trübt aus dem ei­ge­nen In­nern ge­stal­ten. Frei­lich for­der­te es einen ho­hen Preis da­für, in­dem es mich all der un­be­re­chen­ba­ren Vor­tei­le be­raub­te, die der Zu­sam­menschluss mit an­de­ren ge­währt. Ich hat­te mei­nen künst­le­ri­schen Weg nun ganz al­lein, ohne Vor­schub noch An­leh­nung ir­gend­wel­cher Art, zu ma­chen. Mei­ne neu­en Freun­de schüt­tel­ten na­tür­lich die Köp­fe und hiel­ten mir alle Be­den­ken vor, die mir schon sel­ber auf­ge­stie­gen wa­ren. Aber Ed­gar schrieb von den al­ten Pa­läs­ten am Arno, von der Etrus­ker­stadt Fie­so­le und von Som­mern an dem na­hen Mee­re. Das war es, was am stärks­ten zog; nicht die Kunst Ita­li­ens, von der ich noch we­nig wuss­te, nicht die herr­li­chen Städ­te­bil­der, die man ja nicht wie heu­te schon aus un­ge­zähl­ten Ab­bil­dun­gen kann­te, auch nicht im dun­keln Laub die Gol­doran­gen be­herrsch­ten so mei­ne Träu­me wie das blaue, un­end­li­che Meer. Ich mein­te, erst am Mee­re kön­ne mein in­ne­rer Mensch sich vollen­den. Der Wunsch, wie­der mit den Mei­ni­gen ver­eint zu sein, und li­te­ra­ri­sche Auf­trä­ge, die mich hof­fen lie­ßen, auch dort mei­ne Selbst­stän­dig­keit be­grün­den zu kön­nen, zo­gen die Wage vollends nach die­ser Sei­te her­un­ter. Als ich der hof­fen­den und war­ten­den Mut­ter mein Ja ge­schrie­ben hat­te und den Brief in einen Brief­kas­ten der Bri­en­ner­stra­ße wer­fen woll­te, zuck­te mei­ne Hand noch ein­mal zu­rück. Ein plötz­li­cher Zwei­fel hat­te mich be­fal­len, und ich be­schloss, die Fra­ge noch ein­mal in die Hand des Schick­sals zu­rück­zu­le­gen. Ich zähl­te die Fens­ter des Hau­ses auf Ja und Nein. Der Spruch hieß Ja, der Brief fiel in den Kas­ten, und ein großer Ju­bel er­füll­te mei­ne gan­ze See­le.

Be­vor ich schied, er­war­te­ten mich noch vier­zehn köst­li­che Som­mer­ta­ge, die ich bei Horn­steins in Am­bach am Starn­ber­ger See ver­brin­gen durf­te. Des Mor­gens auf Feld und Wie­sen ent­stan­den klei­ne Lie­der, die der Haus­herr als­bald in Mu­sik setz­te und die des Abends schon von der gleich­falls als Gast an­we­sen­den ge­fei­er­ten Sän­ge­rin Agla­ja Or­ge­niy am Kla­vier ge­sun­gen wur­den. Die gan­ze üb­ri­ge Zeit lag ich im See und ge­noss vor­aus die Won­ne, dass ich künf­tig im Mee­re schwim­men wür­de! Ich er­in­ne­re mich, wie ein­mal Lud­wig II. in sei­ner glän­zen­den Ka­ros­se schnell wie ein Traum­ge­dan­ke an un­se­rem Ba­de­strand vor­über­roll­te und wie die jun­gen Mäd­chen gleich Was­ser­vö­gel­chen in die Höhe fuh­ren, um ihm aus den Flu­ten ih­ren Knicks zu ma­chen. Eine se­li­ge Los­ge­bun­den­heit und über­schweng­li­che Er­war­tung ver­zau­ber­te mir die gan­ze Welt, und das neue Glück, dem ich ent­ge­gen­ging, ver­schön­te das ge­gen­wär­ti­ge, das ich ver­las­sen soll­te.

Letzte Tage in der Heimat

Wäh­rend mei­ner letz­ten Münch­ner Wo­chen rüs­te­te sich Tü­bin­gen zur Vier­hun­dert­jahr­fei­er der Grün­dung sei­ner Uni­ver­si­tät durch den Her­zog Eber­hard von Würt­tem­berg, und die aka­de­mi­sche Bür­ger­schaft plan­te einen großen his­to­ri­schen Fest­zug, bei dem von vorn­her­ein auf mei­ne Teil­nah­me ge­rech­net war. Auf dem prunk­volls­ten der Wa­gen, der den Stif­ter der Uni­ver­si­tät samt sei­nen Rä­ten trug, soll­te ganz vorn die Muse als Len­ke­rin des Ge­span­nes ste­hen, und die­ser Teil des Fest­plans, der bei den stei­len, holp­ri­gen Gas­sen Tü­bin­gens zu an­de­ren Eig­nun­gen auch sport­li­che Si­cher­heit er­for­der­te, war in der Tat ohne mei­ne Mit­wir­kung nicht aus­zu­füh­ren. Mei­ne Mut­ter über­mit­tel­te mir brief­lich die Bit­te der Pro­fes­so­ren- und Stu­den­ten­schaft, dass ich zu der Fei­er nach Tü­bin­gen kom­me und die Rol­le der Muse über­neh­me. Ich ver­spür­te zu­erst we­nig Nei­gung dazu, denn ich be­trach­te­te mei­nen Ab­gang aus Tü­bin­gen in­fol­ge der miss­lun­ge­nen Wer­be­ar­beit für das Da­menschwim­men doch als eine Art Scher­ben­ge­richt, und es wur­de mir ei­ni­ger­ma­ßen co­rio­la­nisch zu­mu­te, dass mich nun die Va­ter­stadt in der Not durch mei­ne Vo­lum­nia zu­rück­rief. Der plötz­li­che Ent­schluss, mit nach Ita­li­en zu über­sie­deln, mach­te je­doch mei­ne vor­he­ri­ge Rück­kehr nach Hau­se not­wen­dig. Und kaum war ich in Tü­bin­gen, so er­schi­en im Auf­trag des Aus­schus­ses Pro­fes­sor Leib­niz, der aka­de­mi­sche Zei­chen­leh­rer, der, wie ich glau­be, die künst­le­ri­schen Ent­wür­fe für den Fest­zug ge­macht hat­te, und stell­te mir vor, dass ich doch nicht die Un­schul­di­gen mit den Schul­di­gen be­stra­fen und um we­ni­ger Übel­ge­sinn­ter wil­len den schöns­ten Teil des Fest­zu­ges zu­nich­te ma­chen dür­fe, bis ich mich um­stim­men ließ und Ja sag­te. Die Ge­wan­dung lie­fer­te das Stutt­gar­ter Hof­thea­ter, das auch an dem großen Tage eine Gar­de­ro­bie­re her­über­schick­te, um mich an­zu­klei­den. Ihre Auf­fas­sung von ei­nem grie­chi­schen Ge­wand war al­ler­dings von der mei­ni­gen so ver­schie­den, dass mir die wei­ße Tu­ni­ka noch am Lei­be völ­lig auf­ge­trennt und um­ge­hef­tet wer­den muss­te. Der brei­te Mes­sing­gür­tel mit den künst­li­chen Edel­stei­nen hat­te zu mei­nem blei­chen Schre­cken eine lan­ge Sch­neb­be! Da blieb nichts üb­rig, als ihn um­zu­keh­ren und die Sch­neb­be nach oben zu rich­ten, was, wenn auch nicht ei­ner an­ti­ken, doch al­len­falls ei­ner Re­naissance­mu­se ähn­lich sah. Das ge­sch­ah un­ter dem Wi­der­spruch der Gar­de­ro­bie­re, die ver­si­cher­te, alle Iphi­ge­ni­en trü­gen einen Sch­neb­ben­leib. Ein lan­ger blau­er Pe­p­los, der an den Schul­tern be­fes­tigt wur­de, ver­deck­te, was noch stil­wid­rig war, und die Haa­re schmück­te ein Kranz von Lor­beer. So an­ge­tan, er­stieg die Muse ih­ren Vor­der­platz auf dem hoch­ge­türm­ten Wa­gen und er­griff die Ro­sen­zü­gel. Vier ge­wal­ti­ge Grau­schim­mel, von Pa­gen ge­führt, zo­gen das schwe­re Fuhr­werk. Auf dem Hoch­sitz hin­ter mir thron­te der Fürst mit sei­nem Ge­fol­ge, eine ju­gend­li­che Schüler­grup­pe kau­er­te zu mei­nen Fü­ßen. Die Muse war die ein­zi­ge, die völ­lig frei stand, und es be­durf­te in der Tat al­ler Auf­merk­sam­keit, in der hüg­li­gen Stadt das Gleich­ge­wicht zu be­wah­ren, be­son­ders als es die da­mals noch jäh ab­fal­len­de Neckar­stra­ße hin­un­ter­ging. So kam es, dass ich am Ende von dem be­rühm­ten Fest­zug, an dem mir eine Haup­trol­le zu­ge­fal­len war, nichts ge­se­hen hat­te als die Rücken mei­ner Ap­fel­schim­mel und die her­zog­li­chen He­rol­de und Ban­ner­trä­ger, die vor mei­nem Wa­gen rit­ten. Den Rest des Zu­ges mit der Grup­pe der drei Flüs­se Tü­bin­gens und mit all den ge­schicht­li­chen Per­sön­lich­kei­ten, den Ge­lehr­ten, Schü­lern, Rit­tern, Pa­gen, Mön­chen, Land­leu­ten, Flö­ßern und so wei­ter lern­te ich erst spä­ter aus Be­schrei­bun­gen und ei­ner ro­hen Zeich­nung ken­nen; Mo­ment­auf­nah­men gab es da­mals noch kei­ne. Auch mit­ten im Fest­ju­bel blieb das Phi­lis­te­ri­um sich sel­ber gleich, denn kaum hat­te ich den Fuß auf den Bo­den ge­setzt, so be­eil­ten sich schon ge­schäf­ti­ge Zun­gen, mir neue Bos­hei­ten zu­zu­tra­gen. Aber am Nach­mit­tag er­schi­en die Äs­the­tik selbst in Ge­stalt Fried­rich Vi­schers, um mir ih­ren war­men Glück­wunsch und Bei­fall zu über­brin­gen. Wäh­rend drau­ßen die Fest­freu­de wei­ter­lärm­te, die ge­gen Abend in lau­te Trun­ken­heit aus­ar­te­te, saß er bei Mut­ter und Toch­ter und er­zähl­te als gu­ter Ken­ner Ita­li­ens mit Be­geis­te­rung von den Din­gen, die uns dort er­war­te­ten.

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