Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke
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Sobald die Münchner Sonne wärmer schien, war es mein erstes, mir zur Lust und den Tübinger Moralbegriffen zum Trotz Schwimmunterricht zu nehmen in der Würm. München besaß natürlich in dem durch einen Stellwagen mit der Stadt verbundenen Ungererbad schon seine Damenschwimmschule. Nach dreien Malen war es geschehen: ich konnte meine Schwimmblasen wegwerfen und mich vom Wasser tragen lassen; welch ein Hochgefühl! Aber noch ahnte ich nicht, wozu das binnen kurzem gut sein sollte.
Eines Tages stand Edgar wie aus der Pistole geschossen vor mir: er kam, von meinen Briefen angezogen, sich nach einem Wirkungskreis in München umzusehen. Die leidigen Verhältnisse wiesen ihn, der durchaus für eine glänzende wissenschaftliche Laufbahn geboren war, in die Praxis, aber die Heimat hatte keine Verwendung für ihn. Stuttgart war überfüllt mit Ärzten, zum Landarzt passte er nicht, in eine Kleinstadt noch weniger; auch legte man ihm seiner sozialistischen Gesinnung wegen überall Schwierigkeiten in den Weg. Zwei Tage hielt er sich in München auf, besuchte Kliniken und Ärzte, und ich gab mich schon der Hoffnung hin, ihn gleichfalls festwachsen zu sehen. Aber der dritte Tag machte diese Erwartung zunichte, er erklärte, dass München kein Platz für ihn sei. Ob die Umstände wirklich so ungünstig lagen oder ob der Drang nach einem ferneren, lockenderen Ziele ihn weitertrieb, weiß ich nicht. Edgar war kein Mann von langsamen Entschlüssen: ehe ich mich’s versah, hatte er sich schon verabschiedet und fuhr Italien zu.
Das war im Frühjahr gewesen. Bevor der Sommer ins Land kam, hatte er sich ohne irgendwelchen Vorschub noch Gönnerschaft in Florenz eine ärztliche Stellung gegründet, und es war bereits beschlossene Sache, dass ihm Mama mit Balde, dem man durch ein südliches Klima das Leben zu fristen hoffte, dorthin nachfolgen sollte. Die Sorge für den Kranken hatte schon bestimmend auf die Wahl des Aufenthalts eingewirkt. Jetzt verband er sich mit der Mutter, um auch mich zum Anschluss zu bewegen. Dieser Vorschlag war wie ein Blitz, der in eine plötzlich erhellte wundersame Gegend blicken lässt, und nahm mir fast den Atem. Es ging ja gegen alle bürgerliche Vernunft, das wertvolle kaum Errungene schon nach drei Vierteljahren um etwas völlig Unbekanntes zu vertauschen. Allein die großen Entscheidungen des Lebens werden nicht durch die Vernunft getroffen, sondern durch das Dämonische in uns, das unsere Bedürfnisse besser kennt als wir selber. Ich habe sein Walten niemals bereut. Es entzog mich der damaligen deutschen Kulturphase, die keine schöne war, und ließ mich mein Weltbild ungetrübt aus dem eigenen Innern gestalten. Freilich forderte es einen hohen Preis dafür, indem es mich all der unberechenbaren Vorteile beraubte, die der Zusammenschluss mit anderen gewährt. Ich hatte meinen künstlerischen Weg nun ganz allein, ohne Vorschub noch Anlehnung irgendwelcher Art, zu machen. Meine neuen Freunde schüttelten natürlich die Köpfe und hielten mir alle Bedenken vor, die mir schon selber aufgestiegen waren. Aber Edgar schrieb von den alten Palästen am Arno, von der Etruskerstadt Fiesole und von Sommern an dem nahen Meere. Das war es, was am stärksten zog; nicht die Kunst Italiens, von der ich noch wenig wusste, nicht die herrlichen Städtebilder, die man ja nicht wie heute schon aus ungezählten Abbildungen kannte, auch nicht im dunkeln Laub die Goldorangen beherrschten so meine Träume wie das blaue, unendliche Meer. Ich meinte, erst am Meere könne mein innerer Mensch sich vollenden. Der Wunsch, wieder mit den Meinigen vereint zu sein, und literarische Aufträge, die mich hoffen ließen, auch dort meine Selbstständigkeit begründen zu können, zogen die Wage vollends nach dieser Seite herunter. Als ich der hoffenden und wartenden Mutter mein Ja geschrieben hatte und den Brief in einen Briefkasten der Briennerstraße werfen wollte, zuckte meine Hand noch einmal zurück. Ein plötzlicher Zweifel hatte mich befallen, und ich beschloss, die Frage noch einmal in die Hand des Schicksals zurückzulegen. Ich zählte die Fenster des Hauses auf Ja und Nein. Der Spruch hieß Ja, der Brief fiel in den Kasten, und ein großer Jubel erfüllte meine ganze Seele.
Bevor ich schied, erwarteten mich noch vierzehn köstliche Sommertage, die ich bei Hornsteins in Ambach am Starnberger See verbringen durfte. Des Morgens auf Feld und Wiesen entstanden kleine Lieder, die der Hausherr alsbald in Musik setzte und die des Abends schon von der gleichfalls als Gast anwesenden gefeierten Sängerin Aglaja Orgeniy am Klavier gesungen wurden. Die ganze übrige Zeit lag ich im See und genoss voraus die Wonne, dass ich künftig im Meere schwimmen würde! Ich erinnere mich, wie einmal Ludwig II. in seiner glänzenden Karosse schnell wie ein Traumgedanke an unserem Badestrand vorüberrollte und wie die jungen Mädchen gleich Wasservögelchen in die Höhe fuhren, um ihm aus den Fluten ihren Knicks zu machen. Eine selige Losgebundenheit und überschwengliche Erwartung verzauberte mir die ganze Welt, und das neue Glück, dem ich entgegenging, verschönte das gegenwärtige, das ich verlassen sollte.
Letzte Tage in der Heimat
Während meiner letzten Münchner Wochen rüstete sich Tübingen zur Vierhundertjahrfeier der Gründung seiner Universität durch den Herzog Eberhard von Württemberg, und die akademische Bürgerschaft plante einen großen historischen Festzug, bei dem von vornherein auf meine Teilnahme gerechnet war. Auf dem prunkvollsten der Wagen, der den Stifter der Universität samt seinen Räten trug, sollte ganz vorn die Muse als Lenkerin des Gespannes stehen, und dieser Teil des Festplans, der bei den steilen, holprigen Gassen Tübingens zu anderen Eignungen auch sportliche Sicherheit erforderte, war in der Tat ohne meine Mitwirkung nicht auszuführen. Meine Mutter übermittelte mir brieflich die Bitte der Professoren- und Studentenschaft, dass ich zu der Feier nach Tübingen komme und die Rolle der Muse übernehme. Ich verspürte zuerst wenig Neigung dazu, denn ich betrachtete meinen Abgang aus Tübingen infolge der misslungenen Werbearbeit für das Damenschwimmen doch als eine Art Scherbengericht, und es wurde mir einigermaßen coriolanisch zumute, dass mich nun die Vaterstadt in der Not durch meine Volumnia zurückrief. Der plötzliche Entschluss, mit nach Italien zu übersiedeln, machte jedoch meine vorherige Rückkehr nach Hause notwendig. Und kaum war ich in Tübingen, so erschien im Auftrag des Ausschusses Professor Leibniz, der akademische Zeichenlehrer, der, wie ich glaube, die künstlerischen Entwürfe für den Festzug gemacht hatte, und stellte mir vor, dass ich doch nicht die Unschuldigen mit den Schuldigen bestrafen und um weniger Übelgesinnter willen den schönsten Teil des Festzuges zunichte machen dürfe, bis ich mich umstimmen ließ und Ja sagte. Die Gewandung lieferte das Stuttgarter Hoftheater, das auch an dem großen Tage eine Garderobiere herüberschickte, um mich anzukleiden. Ihre Auffassung von einem griechischen Gewand war allerdings von der meinigen so verschieden, dass mir die weiße Tunika noch am Leibe völlig aufgetrennt und umgeheftet werden musste. Der breite Messinggürtel mit den künstlichen Edelsteinen hatte zu meinem bleichen Schrecken eine lange Schnebbe! Da blieb nichts übrig, als ihn umzukehren und die Schnebbe nach oben zu richten, was, wenn auch nicht einer antiken, doch allenfalls einer Renaissancemuse ähnlich sah. Das geschah unter dem Widerspruch der Garderobiere, die versicherte, alle Iphigenien trügen einen Schnebbenleib. Ein langer blauer Peplos, der an den Schultern befestigt wurde, verdeckte, was noch stilwidrig war, und die Haare schmückte ein Kranz von Lorbeer. So angetan, erstieg die Muse ihren Vorderplatz auf dem hochgetürmten Wagen und ergriff die Rosenzügel. Vier gewaltige Grauschimmel, von Pagen geführt, zogen das schwere Fuhrwerk. Auf dem Hochsitz hinter mir thronte der Fürst mit seinem Gefolge, eine jugendliche Schülergruppe kauerte zu meinen Füßen. Die Muse war die einzige, die völlig frei stand, und es bedurfte in der Tat aller Aufmerksamkeit, in der hügligen Stadt das Gleichgewicht zu bewahren, besonders als es die damals noch jäh abfallende Neckarstraße hinunterging. So kam es, dass ich am Ende von dem berühmten Festzug, an dem mir eine Hauptrolle zugefallen war, nichts gesehen hatte als die Rücken meiner Apfelschimmel und die herzoglichen Herolde und Bannerträger, die vor meinem Wagen ritten. Den Rest des Zuges mit der Gruppe der drei Flüsse Tübingens und mit all den geschichtlichen Persönlichkeiten, den Gelehrten, Schülern, Rittern, Pagen, Mönchen, Landleuten, Flößern und so weiter lernte ich erst später aus Beschreibungen und einer rohen Zeichnung kennen; Momentaufnahmen gab es damals noch keine. Auch mitten im Festjubel blieb das Philisterium sich selber gleich, denn kaum hatte ich den Fuß auf den Boden gesetzt, so beeilten sich schon geschäftige Zungen, mir neue Bosheiten zuzutragen. Aber am Nachmittag erschien die Ästhetik selbst in Gestalt Friedrich Vischers, um mir ihren warmen Glückwunsch und Beifall zu überbringen. Während draußen die Festfreude weiterlärmte, die gegen Abend in laute Trunkenheit ausartete, saß er bei Mutter und Tochter und erzählte als guter Kenner Italiens mit Begeisterung von den Dingen, die uns dort erwarteten.
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