Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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An die­ser Stel­le sei es mir ge­stat­tet, den Ma­nen die­ses au­ßer­or­dent­li­chen Man­nes für das herz­li­che Wohl­wol­len zu dan­ken, das er mir schon von mei­ner frü­he­s­ten Ju­gend zu­wand­te. Was er sei­nen Deut­schen war, braucht von mir nicht ge­sagt zu wer­den. Was er mir war, kann ich ohne Ruhm­re­dig­keit aus­spre­chen, denn es war sei­ne Güte, nicht mein Ver­dienst, wenn er mich schon als Kind zu sich her­an­zog. Er lud mich als Zwölf­jäh­ri­ge mit der Mut­ter zum Kaf­fee, den er selbst brau­te und ein­schenk­te, ich muss­te dann ne­ben ihm auf dem Kana­pee sit­zen, er ließ sich mei­ne Zöp­fe auf­flech­ten und er­zähl­te mir Ge­schich­ten, un­ter an­dern das gan­ze Mär­chen von den Pfahl­bau­ern, das er spä­ter dem »Auch Ei­ner« ein­ver­leibt hat. Wäre er län­ger in Tü­bin­gen ge­blie­ben, so hät­te ich im Heran­wach­sen ge­gen die An­fein­dun­gen des Phi­lis­ter­tums einen Halt und Trost ge­habt. Aber ihn sel­ber trieb die Klein­städ­te­rei von dan­nen, und er zog den Lehr­stuhl an der Stutt­gar­ter Tech­ni­schen Hoch­schu­le dem der Tü­bin­ger Uni­ver­si­tät vor, weil er dort freie­re Men­schen, die sich in der Welt um­ge­se­hen hat­ten, fand. – Als ich dann in den frü­hen acht­zi­ger Jah­ren zum ers­ten Mal aus Ita­li­en wie­der­kam und ihn in Stutt­gart be­su­chen woll­te, stieß mir das pein­li­che Ver­se­hen zu, dass ich mir die Vor­mit­tags­stun­de des­je­ni­gen Wo­chen­tags, wo er ganz un­ge­stört blei­ben woll­te, um sein Kol­leg vor­zu­be­rei­ten, in der Eile als die für Be­su­che will­kom­mens­te auf­schrieb. Erst als ich die Klin­gel ge­zo­gen hat­te und er selbst im Schlaf­rock mit ei­nem Blatt Pa­pier in der Hand mir öff­ne­te, er­kann­te ich mit jä­hem Schre­cken den Miss­griff. Er ließ mich aber durch­aus nicht mehr ent­wi­schen, ich muss­te so­gar viel län­ger, als ich ur­sprüng­lich be­ab­sich­tigt hat­te, in der bei sol­chem Ruh­me wahr­haft er­grei­fen­den Ein­fach­heit sei­ner Ge­lehr­ten­stu­be ihm ge­gen­über­sit­zen, und es schi­en ihn gar nichts zu stö­ren als sein Schlaf­rock, der ihm nicht schön ge­nug war, denn er klag­te wie­der­holt, dass er einen viel schö­ne­ren be­stellt habe und nun zu sei­nem Är­ger vom Schnei­der im Stich ge­las­sen sei, wo er ihn doch so nö­tig hät­te, um »einen an­stän­di­gen Ein­druck zu ma­chen«. – Und jetzt rei­sen Sie ab, wo der neue Rock fer­tig ist? sag­te er ein paar Tage spä­ter vor­wurfs­voll. So rüh­rend ju­gend­lich im kleins­ten wie im größ­ten war und blieb er bis ans Ende. Ein paar Jah­re spä­ter hielt ich mich aber­mals ei­ni­ge Win­ter­wo­chen in Stutt­gart auf, da ließ er sich in sei­ner rit­ter­li­chen Zu­vor­kom­men­heit nicht ab­hal­ten, mich fast täg­lich, trotz Wind und Wet­ter und trotz der nas­sen Füße, die der fast Acht­zig­jäh­ri­ge zu scheu­en hat­te, in mei­ner Pen­si­on zu be­su­chen. Wenn man die klei­ne, zar­te, ob­schon zähe Ge­stalt sah, das geis­tig ver­fei­ner­te Ge­sicht mit der über­mäch­ti­gen Stirn und dem ab­ge­blass­ten Veil­chen­blau der Au­gen, die noch gar nicht ver­trock­ne­te, fast ro­si­ge Haut, die sich fest um die ab­ge­zehr­ten Wan­gen leg­te, so mahn­te das gan­ze Bild des Man­nes er­grei­fend und be­ängs­ti­gend, dass die­ses aus­dau­ern­de Ge­häu­se all­mäh­lich doch zu dünn­wan­dig wur­de für den Geist, der es be­wohn­te. Ich wur­de schließ­lich so be­sorgt, dass ich ihm einen frü­he­ren Tag der Abrei­se nann­te und mich sel­ber um die mir noch zu­ge­dach­te Zeit brach­te, die nie mehr ver­gü­tet wer­den konn­te, denn es war das letz­te­mal, dass ich ihn mit Au­gen sah.

Er hat­te den höchs­ten faus­ti­schen Le­bens­gip­fel er­stie­gen, von dem aus sich die Ver­wor­ren­heit der Din­ge zu großen, über­sicht­li­chen Grup­pen glie­der­te. Da­bei weh­te aber kei­ne ei­si­ge Al­ters­luft um ihn her, es gab kein Ver­stei­fen ins Ge­wohn­te, kein Wie­der­ho­len des längst Ge­dach­ten. Sei­ne Ge­dan­ken ent­stan­den im Au­gen­blick, wo er sie aus­sprach, das Neues­te war ihm eben­so lieb wie das Alte, wenn es einen tüch­ti­gen Bo­den hat­te. Bis­her war ein wun­der­vol­les Bei­spiel des ganz großen Deut­schen, der mit lei­den­schaft­li­cher In­brunst an der Mut­ter­er­de haf­tet und zu­gleich mit dem Geist durch alle Län­der schrei­tet. Und da er alle Re­gis­ter in der Ge­walt hat­te, so quoll er auch bei den erns­tes­ten Ge­gen­stän­den von An­ek­do­ten, Wit­zen, Schnur­ren nur so über. Sei­ne fein­hö­ri­ge Sprach­meis­ter­schaft fühl­te man in je­dem Wort. Er er­klär­te mir auch sei­nen drit­ten Teil Faust als aus dem un­wi­der­steh­li­chen Zwang ent­stan­den, in den hüp­fen­den, glei­ten­den Rei­men des zwei­ten Teils wei­ter­zu­wir­beln; ein war­nen­der Wink für sol­che, die den Ur­keim ei­nes Ge­dichts im­mer in der Idee su­chen. Er woll­te je­doch nicht nur geist­reich sein, er woll­te hel­fen, wir­ken. Er brach­te Bü­cher, die er lieb­te, be­riet in li­te­ra­ri­schen An­ge­le­gen­hei­ten. Und war da­bei so mensch­lich-ver­trau­lich, als ob man ihm gar kei­ne Ehr­furcht schul­de.

Zu sei­nem acht­zigs­ten Ge­burts­tag sand­te ich aus Flo­renz einen Lor­beer­kranz und eine eben auf­ge­gan­ge­ne Ma­gno­li­en­blü­te aus dem ei­ge­nen Gar­ten, die­se nach ita­lie­ni­scher Sit­te zu­sam­men­ge­schnürt, da­mit der Duft nicht vor der Zeit ent­wei­che. In ei­ni­gen be­glei­ten­den Stro­phen wur­de der Kranz als Sinn­bild der lan­gen Ruh­mes­bahn, die Blu­me mit den stark strö­men­den und ver­strö­men­den Düf­ten als Aus­druck des höchs­ten aus­ge­schöpf­ten Au­gen­blicks ge­deu­tet. Er ant­wor­te­te noch mit ei­nem Ge­dicht, das kurz vor sei­nem Tode ge­schrie­ben wur­de und je­den­falls zu sei­nen letz­ten ge­hört, wenn es nicht das al­ler­letz­te ist. Ich weiß nicht, was ich mehr dar­in be­wun­dern soll, die edle, in un­se­rer Zeit sa­gen­haft an­mu­ten­de Be­schei­den­heit oder das Selbst­ge­fühl des sel­te­nen Man­nes, der sich be­wusst ist, noch am äu­ßers­ten Le­bens­ziel alle Mög­lich­kei­ten der Wei­ter­ent­wick­lung in sich zu tra­gen:

Zur Blu­me, die des Duf­tes feins­te Geis­ter

Im Kel­che sam­melt, spen­dend sie ent­lässt,

Zum Kran­ze, der, ein Schmuck für größ­re Meis­ter,

Den Stre­ben­den be­grüßt am Grei­ses­fest,

Lässt du aus Dich­ter­wor­ten mich er­se­hen,

In wel­che Tie­fen dei­ne Bli­cke ge­hen. 1Die dump­fen See­len, die ge­dan­ken­schie­fen, Was wis­sen die von Ewig­keit und Zeit? Den Zeit­mo­ment zur Ewig­keit ver­tie­fen, Das ist es, ja, das gibt Uns­terb­lich­keit. Dazu ward Le­ben, das bringt Rat und Licht, Bringt Reim ins un­ge­reim­te Welt­ge­dicht.

Die letz­te Zei­le ist eine An­spie­lung auf den Schluss mei­nes Ge­dich­tes »Welt­ge­richt«:

Das un­ge­reim­te Welt­ge­dicht,

Nehm­t’s, wie es ist, und krit­telt nicht.

Er hat­te für die­ses Ge­dicht eine be­son­de­re Vor­lie­be und pfleg­te es gleich nach sei­nem Er­schei­nen mit sich in der Ta­sche zu tra­gen und in Ge­sell­schaf­ten vor­zu­le­sen, wo­von auch Ilse Fra­pan in ih­ren warm­her­zi­gen Vi­sche­rerin­ne­run­gen spricht. Er nahm es in Schutz ge­gen die hef­ti­gen An­grif­fe der Schein­from­men, die nicht im­stan­de wa­ren, durch den Scherz hin­durch die in­ne­re Pie­tät zu er­ken­nen, und er schrieb mir da­mals nach Ita­li­en lan­ge, lau­ni­ge Epis­teln im glei­chen Ver­s­s­til und mit spaß­haf­ten Er­fin­dun­gen im Geis­te des »Auch Ei­ner«, die er mir als Zu­sät­ze vor­schlug. Er sprach auch noch von ei­ner ita­lie­ni­schen Rei­se und dach­te an ein Wie­der­se­hen in Ve­ne­dig, wo mir jetzt ein Bru­der, der uns nach­ge­zo­ge­ne Al­fred, leb­te. Statt des­sen kam so rasch nach dem Al­ters­fes­te die er­schüt­tern­de To­des­bot­schaft. – Nach sei­nem Hin­gang schi­en die Welt um vie­les käl­ter und lee­rer ge­wor­den, und ich muss­te lan­ge dem Rät­sel nach­stau­nen, wo­hin die­se ge­sam­mel­te, sich im­mer er­gie­ßen­de und sich im­mer er­neu­ern­de Fül­le und Wär­me nun mit ei­nem Male ge­kom­men war.

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