Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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München

Es wa­ren freund­li­che Ster­ne, die das jun­ge Mäd­chen nach Mün­chen führ­ten. Ich fand von vorn­her­ein herz­li­chen An­schluss an zwei Fa­mi­li­en, die mich zu­vor schon als Gast be­her­bergt hat­ten, die des be­rühm­ten Rechts­leh­rers v. Brinz, ei­nes köst­lich fri­schen, tat­fro­hen Ös­ter­rei­chers, und sei­ner see­len­vol­len Gat­tin, die uns von Tü­bin­gen her na­he­stan­den, so­wie an das Lud­wig Ba­reiß­sche Haus, je­nes Ur­bild alt­schwä­bi­scher Gast­lich­keit, das um jene Zeit un­sern al­ten Freund Lud­wig Pfau als Dau­er­gast be­her­berg­te. Die­ser er­wies mir nun den Lie­bes­dienst, mich in die Münch­ner Schrift­stel­ler- und Künst­ler­krei­se ein­zu­füh­ren, vor al­lem in das Haus des Kom­po­nis­ten Ro­bert v. Horn­stein, des­sen ent­zücken­de Frau mich als­bald un­ter ihre Fit­ti­che nahm. Baro­nin Horn­stein war eine feen­haf­te Per­sön­lich­keit, in der sich Schön­heit, An­mut, See­len­gü­te, Mut­ter­witz mit dem leicht­be­weg­li­chen rhei­ni­schen Na­tu­rell zu ei­ner un­ver­gleich­li­chen Mi­schung ver­ei­nig­ten. Wer die­se Frau ge­se­hen hat­te, der konn­te des­sel­ben Ta­ges nicht mehr trau­rig sein; sie hielt im­mer­dar ein un­sicht­ba­res Füll­horn in der Hand, aus dem der Se­gen auf al­les, was ihr na­he­trat, ström­te. Sie kam gleich, zu se­hen, wie ich un­ter­ge­bracht sei, und da ihr mein Ofen kein Zu­trau­en ein­flö­ßte, schick­te sie mir einen aus ih­rem ei­ge­nen Haus­halt. Zu­nei­gung ist eine Sa­che, die sich auf ma­gne­ti­schem Wege mit­teilt, sie füllt die Luft und braucht nicht aus­ge­spro­chen zu wer­den. So ging es mir mit Char­lot­te v. Horn­stein. Ich wuss­te so­gleich, dass ich die­ser Frau un­be­dingt ver­trau­en durf­te und dass ich sie nie wie­der aus mei­nem Le­ben ver­lie­ren wür­de. Sie er­wies mir die Aus­zeich­nung, mich gleich als stän­di­gen Gast zu ih­rem be­rühm­ten Sonn­tags­kaf­fee ein­zu­la­den, wo ich als ein­zi­ges jun­ges Mäd­chen un­ter lau­ter rei­fe­ren Frau­en und den Spit­zen der Münch­ner Künst­ler- und Ge­lehr­ten­welt saß. Der Haus­herr war äu­ßer­lich das völ­li­ge Wi­der­spiel sei­ner ele­gan­ten, glän­zen­den Gat­tin. Klein, un­an­sehn­lich, von we­nig ge­pfleg­tem An­zug, schwei­gend, wenn er nicht et­was Be­son­de­res zu sa­gen hat­te, zog er doch mit sei­nem köst­li­chen Hu­mor und sei­ner geist­rei­chen Ur­wüch­sig­keit stets die La­cher auf sei­ne Sei­te. Er schwä­bel­te ein we­nig und hat­te bei sei­ner Ab­stam­mung von ei­nem al­ten reichs­frei­herr­li­chen Ge­schlecht den all­er­de­mo­kra­tischs­ten Hang im Blu­te, der ihn zwang, von Zeit zu Zeit für ein paar Tage wie ein Hand­werks­bursch auf die Wan­de­rung zu ge­hen und sich un­ter dem Vol­ke um­her­zu­trei­ben. Sol­che Nahr­haf­tig­keit und Freu­de an al­lem Ur­sprüng­li­chen bei al­tad­li­gem Ge­blüt und großer see­li­scher Ver­fei­ne­rung hei­mel­te mich von mei­ner Mut­ter her an, und ich schloss mit ihm noch eine Son­der­freund­schaft, wie in der Fol­ge mit al­len Glie­dern sei­ner Fa­mi­lie.

Noch eine an­de­re der ge­fei­er­ten Münch­ner Frau­en nahm sich des jun­gen, al­lein­ste­hen­den Mäd­chens mit Wär­me an, die durch selbst­stän­di­ges Den­ken und männ­li­che Cha­rak­terei­gen­schaf­ten so­wie durch ihre stren­ge Schön­heit aus­ge­zeich­ne­te Ro­sa­lie Braun-Ar­ta­ria, die mir auch einen erns­te­ren geis­ti­gen Aus­tausch bot und de­ren Freund­schaft mich gleich­falls durchs Le­ben be­glei­ten soll­te. Da­mit war der Ein­gang in die sonst so ab­ge­schlos­se­ne Münch­ner Ge­sell­schaft ge­fun­den, und man­ches glän­zen­de Haus öff­ne­te mir sei­ne gast­li­chen Pfor­ten. Aber auch wenn es an­ders ge­we­sen wäre, der blo­ße Um­stand, dass ich kei­nen klein­städ­ti­schen Miss­ver­ständ­nis­sen mehr aus­ge­setzt und nur noch für mein ei­ge­nes Tun und Las­sen ver­ant­wort­lich war, ließ mich auf­at­men. Nur was ich mir von Kind­heit an so in­nig er­sehnt hat­te, das vol­le »Da­zu­ge­hö­ren«, fand ich auch in Mün­chen nicht. War’s die Fol­ge der lan­gen Ver­ken­nung und An­fein­dung, war’s, dass ich mich jetzt als ein­zi­ge Wer­den­de un­ter lau­ter Ge­reif­ten, Fer­ti­gen be­fand, oder war’s mir an­ge­bo­ren? Ich konn­te mich nur als lie­be­voll emp­fan­ge­nen Gast, nicht als Mit­glied des er­le­se­nen Krei­ses emp­fin­den, und das Ge­fühl des Fremd­seins, das im­mer und über­all mit mir ging, ver­ließ mich auch in Mün­chen nicht. Was der emp­find­sa­men Kin­des­see­le Lei­des zu­ge­fügt wor­den ist, das hin­ter­lässt eine Nar­ben­schrift, die schwer ver­löscht. Und ich brauch­te auch noch grö­ße­ren Raum, um zu wach­sen.

Dass Paul Hey­ses von edels­tem künst­le­ri­schem Ge­schmack re­gier­tes Haus, wo die jun­ge, sehr schö­ne, von ihm an­ge­be­te­te Frau an­mu­tig thron­te, mir gleich­falls gast­lich of­fen stand, er­gab sich aus sei­ner en­gen Freund­schaft mit mei­nem ver­stor­be­nen Va­ter von selbst. Hey­se, in sei­ner lan­ge be­wahr­ten Ju­gend­lich­keit sel­ber noch ein schö­ner und ge­win­nend lie­bens­wür­di­ger Mann, herrsch­te wi­der­spruchs­los in der Ge­sell­schaft wie in der Li­te­ra­tur, wo sich ja sein Ein­fluss bis in die Schreibart her­un­ter be­merk­bar mach­te. Als ein Meis­ter der Rede hat­te er mit sei­ner ho­hen Kul­tur und sei­nem ganz nord­deutsch ge­rich­te­ten Witz, der in hun­dert Fas­set­ten fun­kel­te und auch das Wort­spiel bis her­ab zum Kalau­er nicht ver­schmäh­te, in je­dem Ge­spräch die Ober­hand, wo­bei er doch nie die vor­neh­me Ver­bind­lich­keit au­ßer acht ließ, die ihn zu ei­ner wahr­haft fürst­li­chen Er­schei­nung mach­te. Die­ser spie­le­ri­schen Gra­zie, die das Wort als Selbst­zweck be­han­del­te, wa­ren die süd­deut­schen Zun­gen nicht ge­wach­sen. Zwar im schla­gen­den Ein­fall war ihm Franz Len­bach, im leich­ten ge­sell­schaft­li­chen Ge­plän­kel die Baro­nin Horn­stein eben­bür­tig. Aber bei schär­fe­ren Re­de­kämp­fen fand sich nie­mand, der ihm die Stan­ge hielt, und es war ein Schau­spiel, Hey­se in sol­chen Au­gen­bli­cken zu se­hen. Ei­ner so be­ste­chen­den Dich­ter­per­sön­lich­keit konn­te eine be­geis­ter­te weib­li­che Ge­mein­de nicht feh­len, die ihm stets un­be­dingt beipflich­te­te und sich geis­tig ganz nach ihm ge­mo­delt hat­te. An der Toch­ter sei­nes Freun­des, der er bis­her aus der Fer­ne eine Art li­te­ra­ri­scher Vor­mund ge­we­sen war. fand er aber im per­sön­li­chen Ver­kehr ein un­lenk­sa­mes Mün­del. Zwar sei­nen Rat, kei­ne Ge­dich­te dru­cken zu las­sen, ehe ein aus­ge­reif­ter Band bei­sam­men wäre, habe ich weis­lich be­folgt und ihm zeit­le­bens ge­dankt. Im üb­ri­gen aber wehr­te ich mich ge­wal­tig ge­gen sein Über­ge­wicht. Was er mei­nem Va­ter ge­we­sen, in des­sen ver­düs­ter­tes Le­ben er den letz­ten tröst­li­chen Abend­schim­mer goss, konn­te mich nur mit tiefer Dank­bar­keit er­fül­len, und ich war ja zur Ver­eh­rung für ihn ge­ra­de­zu er­zo­gen wor­den. Auf bei­de El­tern hat­te er einen un­er­hör­ten, be­stri­cken­den und sie selbst be­glücken­den Zau­ber ge­übt: an­de­re Freun­de, die mei­ne Mut­ter mit ih­rem Über­schwang ne­cken woll­ten, spra­chen von ihm nur als von »Ihme«. Al­lein wenn er mit mei­nem Va­ter zu Fuß durch die al­ten Städt­lein und Dörf­lein Würt­tem­bergs wan­der­te, voll feu­ri­gen Ein­ge­hens auf den äl­te­ren Freund und voll Freu­de an je­der Äu­ße­rung des Volks­tums, so war er ein an­de­rer als in sei­ner ei­ge­nen Um­welt, die fast ei­nem Hofe glich, wo der Ton ein ge­dämpf­te­rer war, wo alle Na­tur wie sti­li­siert er­schi­en und das Le­ben sich nur in ein­wand­freie­rer Ge­stalt zu zei­gen wag­te. Hey­se war ja zeit­le­bens auf den Hö­hen der Mensch­heit ge­wan­delt, und sein tie­fes Ord­nungs- und Schön­heits­be­dürf­nis zwang ihn, von dem dä­mo­ni­schen Un­ter­grund al­les Da­seins, der Elend und Schuld ge­biert, die Au­gen ab­zu­wen­den, dem Ver­nunft­wi­dri­gen aus dem Wege zu ge­hen. Er stand so­gar sol­chen Ver­wick­lun­gen, wie er sie in sei­nen Wer­ken dar­zu­stel­len lieb­te, im bür­ger­li­chen Le­ben schroff ge­gen­über, wie mir üb­ri­gens ähn­li­ches auch von Ib­sen er­zählt wor­den ist. Ging doch sein Sinn für das Her­kom­men so weit, dass er es rich­tig fand, sei­ne ei­ge­nen Ro­ma­ne, die da­mals für sehr frei und den ganz Zu­rück­ge­blie­be­nen so­gar für un­mo­ra­lisch gal­ten, jun­gen Mäd­chen lie­ber nicht in die Hand zu ge­ben. Von dem al­lem war der Geist, in dem ich auf­ge­zo­gen wor­den, fast das ge­ra­de Ge­gen­teil, und un­se­re Ge­sprä­che en­de­ten da­her meis­tens in ein klei­nes Schar­müt­zel. So war ihm auch mein ro­man­ti­scher Na­po­le­on­kul­tus höch­lich zu­wi­der, und er konn­te sich bis zum Zorn, ja bis zur Ableug­nung der ti­ta­ni­schen Grö­ße da­ge­gen er­ei­fern. Zwi­schen Gleich­alt­ri­gen hät­ten die Ge­gen­sät­ze zu ei­nem frucht­ba­ren Aus­tausch ge­führt, al­lein mei­ner Ju­gend stand ein Fer­ti­ger ge­gen­über, der sich die Welt auf sei­ne Art aus­ge­legt und sein Welt­bild der nä­he­ren und fer­ne­ren Um­ge­bung, ja, man kann wohl sa­gen, ei­ner gan­zen li­te­ra­ri­schen Epo­che sei­nes Va­ter­lan­des auf­ge­zwun­gen hat­te. Ich fühl­te es auch bald sel­ber, dass mein an­fäng­lich ganz un­be­fan­ge­ner Wi­der­spruch wie Un­dank­bar­keit er­schei­nen konn­te – und be­ginnt nicht jede Ent­wick­lung mit ei­ner Auf­leh­nung und ei­nem Un­dank? – Da­rum hielt ich es nun, wo ich nicht mit­ge­hen konn­te, für pas­sen­der, zu schwei­gen, aber das ver­letz­li­che Ge­wis­sen ließ mich die­ses Ver­stum­men als Unauf­rich­tig­keit emp­fin­den und mach­te mich als­dann be­klom­men. So hat­te ich von sei­ner Ge­gen­wart häu­fig nicht den Voll­ge­nuss, den mir sonst der An­blick ei­ner so sieg­haf­ten Per­sön­lich­keit be­rei­tet hät­te. Ganz wun­der­voll war Hey­ses Auf­tre­ten bei ge­sell­schaft­li­chen Emp­fän­gen; ich dach­te oft, dass hin­ter dem Dich­ter ei­gent­lich ein ho­her Di­plo­mat ste­cke, und wahr­lich, wenn sol­che nicht an­ge­lern­te, son­dern aus dem In­ners­ten flie­ßen­de Wür­de und Höf­lich­keit in Deutsch­land eine ver­brei­te­te­re wäre, so stän­de es bes­ser um das An­se­hen der Deut­schen in der Welt.

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