Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Wie wei­se der Dich­ter ihn vom Kamp­fe auf­spart bis zu­letzt; der Held wäre ge­mein, wenn er jetzt nicht, um den Freund zu rä­chen, über alle Schran­ken gin­ge, dass sei­ne Ta­ten mit de­nen der an­de­ren in gar kei­nen Ver­gleich mehr ge­bracht wer­den kön­nen. Sein Kampf mit dem Strom­gott ist ein Stück an­ti­ker Ro­man­tik in­mit­ten der Sach­lich­keit Ho­mers. Der to­ben­de Aus­bruch des Hel­den muss sei­ne nach­fol­gen­de schö­ne Men­sch­lich­keit dem Ge­mü­te de­sto le­ben­di­ger ma­chen, wäh­rend er doch auch in sei­nen weichs­ten Au­gen­bli­cken noch der Ge­fähr­li­che bleibt und sel­ber vor dem Dä­mon, der ihn fort­rei­ßen könn­te, warnt. Wie er mit dem al­ten Pria­mos im Zel­te sitzt und die zwei Tod­fein­de über den Jam­mer des Kriegs, des­sen Op­fer sie bei­de sind und dem sie bei al­ler Macht kei­nen Ein­halt zu tun ver­mö­gen, zu­sam­men wei­nen, das ist viel­leicht das Größ­te, was der Dich­tung je­mals ge­lang.

Auch die ho­me­ri­sche Land­schaft, die so wun­der­bar an das Raum­ge­fühl spricht, wirk­te mäch­tig auf die Ein­bil­dung. Die Ska­man­dere­be­ne mit den ge­mau­er­ten Gru­ben für die tro­i­schen Wä­sche­rin­nen, wie ich de­ren spä­ter in süd­li­chen Lan­den vie­le se­hen soll­te, und dem ehr­wür­di­gen Male des Ilos, das in eine graue Zei­ten­fer­ne zu­rück­wei­send da­durch die dar­ge­stell­te Ge­gen­wart so jung und so le­ben­dig macht, das nahe Rau­schen der Meer­flut, aus der die The­tis steigt, die ge­heim­nis­vol­le süd­li­che Nacht, die bei dem Schleich­gang des Do­lon um die Grie­chen­zel­te webt: dies al­les wur­de zur per­sön­li­chen Nähe und weck­te ein un­aus­lösch­li­ches Ver­lan­gen nach dem Bo­den, aus dem jene ewi­gen Ge­sän­ge ge­stie­gen sind. Da­mals ga­ben Leh­rer und Schü­le­rin sich das Wort, wenn ein­mal bei­de es im Le­ben zu et­was ge­bracht hät­ten, zu­sam­men Grie­chen­land und die In­seln zu be­rei­sen. Ein Men­schen­le­ben muss­te ver­ge­hen, be­vor das Ge­lüb­de er­füllt wer­den konn­te. Als es end­lich da­hin kam, hielt der grie­chi­sche Bo­den noch mehr, als er ver­spro­chen hat­te, und war zu­gleich so ver­traut, als ob man eine lan­ge ver­miss­te Hei­mat wie­der­fän­de: aus Land­schaft und Kunst blick­te mich wie durch einen ver­schö­nern­den Spie­gel die deut­sche See­le mit an. Vor den noch er­hal­te­nen Wer­ken der großen Zeit ging mir ganz plötz­lich das Ge­heim­nis der Grie­chen­kunst auf: dass sie nicht um der Kunst wil­len da war, son­dern um der Re­li­gi­on und dem Va­ter­lan­de zu die­nen und das Band der Ein­heit fes­ter zu schlin­gen. Der grie­chi­sche Bo­den pre­digt mit tau­send Zun­gen, dass kein Mensch sich geis­tig au­ßer­halb des ei­ge­nen Volks­tums stel­len kann. Und die Hel­le­nen, die mir so oft Lehr­meis­ter ge­we­sen wa­ren, lehr­ten mich auch, nach ei­nem im Aus­land ver­brach­ten Le­ben wie­der Deut­sche zu wer­den.

Wir er­le­ben zur Zeit in der er­höh­ten völ­ki­schen Stim­mung wie­der ein­mal einen An­sturm auf die Pfle­ge der Al­ten. De­nen, die da mei­nen, dass die Be­schäf­ti­gung mit den Grie­chen das Ge­fühl des Deutsch­tums ge­fähr­de, möch­te ich ein­mal sa­gen dür­fen, dass ge­ra­de das Ge­gen­teil der Fall ist. Wo der Ge­schmack nicht von Ju­gend an auf den großen Stil ein­ge­stellt und durch die ewi­gen Vor­bil­der des Schö­nen ge­fes­tigt ist, da drin­gen die aus­län­di­schen Mo­de­strö­mun­gen am leich­tes­ten ein. Die Fran­zö­se­lei un­se­rer Da­men­welt hängt eng da­mit zu­sam­men. Man geht dann eben­so wie an den Grie­chen an Goe­the und Kleist vor­über und nährt sich vom bil­li­gen Ta­ge­s­er­zeug­nis, das al­ler­dings vom Aus­land ge­schick­ter und bes­ser ge­lie­fert wird als von der ein­hei­mi­schen Ma­che. Da­durch geht viel ju­gend­li­ches Stre­ben ei­ner ech­ten deut­schen Bil­dung ver­lo­ren.

Wenn die deut­sche Ju­gend die Ur­ver­wandt­schaft zwi­schen Grie­chen- und Ger­ma­nen­tum nicht mehr ver­steht, so liegt es frei­lich an der Art, wie sie zu­meist mit Ho­mer und den Tra­gi­kern be­kannt­ge­macht wird. Seit den Ta­gen des hei­li­gen Au­gus­tin war die Schu­le al­ler Län­der be­strebt, aus den Grie­chen­wer­ken die See­le her­aus­zu­bla­sen und die Schü­ler mit der lee­ren Scha­le zu pei­ni­gen. Die großen Al­ten sel­ber ha­ben am we­nigs­ten da­bei zu ver­lie­ren, wenn man sie aus dem staat­li­chen Un­ter­richt ver­drängt. Sie kön­nen es ab­war­ten, dass wie­der ein­mal jun­ge See­len mit neu­en Ent­decker­won­nen in ihr Hei­lig­tum der ewi­gen Ju­gend ein­drin­gen. –

Nach Been­di­gung der Ili­as la­sen wir noch in ähn­li­chem Zeit­maß die An­ti­go­ne und Bruch­stücke aus den Ly­ri­kern. Aber der Aga­mem­non des Äschy­los, nach dem mich gleich­falls ver­lang­te, ent­mu­tig­te mich bald durch sei­ne Schwie­rig­kei­ten, und auch den be­gon­ne­nen Ari­sto­pha­ni­schen Wol­ken zeig­te sich mei­ne Sprach­kennt­nis nicht ge­wach­sen.

Um die Weih­nachts­zeit ver­ließ uns Ernst, um nach Russ­land zu ge­hen. Sein Ab­schied war ein klei­nes Fest. Mama, die ihre Rüh­rung nicht zei­gen woll­te, zer­drück­te ab und zu im Ne­ben­zim­mer eine Trä­ne. Der Schei­den­de woll­te beim Auf­bruch ein paar be­weg­te Wor­te sa­gen, aber sei­ne Schü­le­rin schob ihm, als er den Mund öff­ne­te, schnell ein Stück Ku­chen hin­ein und stopf­te, wäh­rend er da­mit rang, ein zwei­tes nach, dass er zwi­schen La­chen, Wei­nen und Kau­en nicht mehr zum Spre­chen kam. So schied die­ser treues­te mei­ner Ju­gend­freun­de auf Jahr­zehn­te aus mei­nem Le­ben.

Das Grie­chi­sche wur­de da­nach noch eine Zeit lang un­ter an­de­rer Lei­tung, aber mehr im phi­lo­lo­gi­schen Sin­ne fort­ge­setzt, wo­bei die Poe­sie hin­ter der Gram­ma­tik zu­rück­trat. Da­ge­gen ga­ben Ed­gar und ich uns das Wort, ins­künf­ti­ge, so­lan­ge wir noch bei­sam­men wä­ren, je­des Jahr die An­ti­go­ne ge­mein­sam in der Ur­spra­che zu le­sen, wozu es je­doch nur ein­mal und bruch­stück­wei­se kom­men soll­te. Mir aber wa­ren und blie­ben die Grie­chen mehr als blo­ße Weg­wei­ser des Schö­nen; die­se herr­lich stren­gen, je­der Will­kür ab­hol­den Lehr­meis­ter wur­den mir auch Er­zie­her fürs Le­ben. Sie bil­de­ten mein see­li­sches Rück­grat, denn in der un­be­grenz­ten Frei­heit, in der ich mir sel­ber Maß und Ge­setz su­chen muss­te, wäre ich viel­leicht ohne sie zer­flat­tert. Sie warn­ten mich auch, den Fuß nicht all­zu fest auf die Erde zu set­zen und das Auge nie vor den schau­ri­gen Ab­grün­den zu ver­schlie­ßen, an de­nen die Blu­men des Le­bens blü­hen.

Unzeitgemäßes und was es für Folgen hatte

Noch ein­mal ging mir in der Hei­mat ein neu­es Le­ben auf, als ich mei­ner gu­ten Mut­ter die Er­laub­nis ab­ge­drun­gen hat­te, die Reit­schu­le der Uni­ver­si­tät be­su­chen zu dür­fen. Schon als Kind war ich auf je­den mir er­reich­ba­ren Pfer­derücken ge­stie­gen, und da sich der Haus­arzt mei­nem Wun­sche an­schloss, um mir bei dem seß­haft ge­wor­de­nen Le­ben mehr Be­we­gung zu ver­schaf­fen, wag­te sie nicht nein zu sa­gen. Die Reit­schu­le war als aka­de­mi­sche An­stalt nach da­ma­li­gen Be­grif­fen dem weib­li­chen Ge­schlech­te ver­schlos­sen, da­her nie ein Frau­en­fuß die Reit­bahn be­trat. Auch wur­de mir ein­ge­wen­det, dass die nur we­nig zu­ge­rit­te­nen Zucht­hengs­te vom Lan­des­ge­stüt in Mar­bach, die dem stu­den­ti­schen Reit­un­ter­richt dienten, nicht zu Da­men­pfer­den ge­eig­net sei­en. Dies schreck­te mich je­doch nicht ab, und der da­ma­li­ge Uni­ver­si­täts­stall­meis­ter Baron Ster­nen­fels, der ein Mann von Welt war, kam mei­nen Wün­schen aufs ar­tigs­te ent­ge­gen. So saß ich denn ei­nes Ta­ges im Sat­tel, und bin­nen kur­z­em war es so weit, dass ich auf mei­nem fried­li­chen al­ten Ebor ne­ben dem feu­ri­gen Othel­lo des Stall­meis­ters gen Lust­nau trab­te. Und da der Leh­rer mir nicht auf die Län­ge so viel Zeit al­lein wid­men konn­te, ver­band er von nun an mei­nen Un­ter­richt mit dem der Schü­ler. Ein­mal neck­te er mich, in­dem er mir am un­te­ren Ende der Reit­bahn den Platz an­wies und dann einen plötz­li­chen Ka­val­le­rie­sturm ge­gen mei­ne Stel­lung be­fahl. Als Roß und Rei­te­rin ru­hig blie­ben, war er mit mei­nen Ner­ven zu­frie­den. Da sah man denn des öf­te­ren einen lan­gen Rei­ter­zug durch die Stra­ßen stamp­fen mit ei­nem blon­den Mägd­lein an der Spit­ze ne­ben dem Stall­meis­ter, ein in Tü­bin­gen nie da­ge­we­se­ner An­blick. Es tat mir leid, mei­nen Mit­bür­gern, die oh­ne­hin an dem Tone un­se­res Hau­ses so viel aus­zu­set­zen fan­den, ein er­neu­tes Är­ger­nis ge­ben zu müs­sen, al­lein ich konn­te doch un­mög­lich war­ten, bis ihre An­schau­un­gen sich so weit ge­wan­delt hat­ten, dass sie an ei­ner Dame zu Pferd kei­nen An­stoß mehr nah­men, was noch Jahr­zehn­te dau­ern soll­te. Es wäre auch zu scha­de ge­we­sen. Jene Mor­gen­frü­hen, wo es durch die schla­fen­de Stadt hin­aus­ging in Fel­der und Wäl­der, die noch im Tau fun­kel­ten, und wo die Pfer­de mit Freu­den­ge­wie­her den weit auf­ge­hen­den Raum be­grüß­ten, möch­te ich nicht um vie­les in mei­ner Erin­ne­rung miss­en; es war ein Ge­fühl wie von Herr­schaft über die Erde.

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