Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke
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Im Stall befand sich ein stattlicher Rapphengst, auf den ich wegen seines schönen, rundgebogenen Halses mit der wallenden Mähne gleich ein Auge geworfen hatte. Er hieß Shales, war englisches Halbblut mit sehr gutem Stammbaum, aber persönlich ein launenhafter, tückischer Gesell, dessen ungute Charaktereigenschaften sich auch auf alle seine Nachkommen vererbten, dass im Landesgestüt noch lange danach die Bosheiten des Shalesschen Geschlechts wohlbekannt blieben. Einmal sperrte er mich, als ich ihm freundlich in seinen Stand ein Stück Zucker brachte, ein, indem er mir mit den Hinterbeinen den Ausgang verschloss. Kein Zureden half, auch die Reitknechte waren machtlos, erst die Kommandostimme seines Gebieters bewog ihn, mich wieder freizugeben. Ich war jedoch verliebt in den Shales und nahm ihm seine Unarten nicht übel. Und ich lag immer aufs neue dem Stallmeister in den Ohren, einmal den Shales für mich satteln zu lassen, was er als zu gefährlich ablehnte.
Eines Morgens kam meine Mutter noch im Dunkeln an mein Bett und bat mich dringend, nur heute nicht auszureiten: sie habe mich soeben im Traum auf einem durchgegangenen schwarzen Pferde gesehen, in wildem Galopp auf der Landstraße hinrasend. Ich beteuerte ihr, dass sie völlig ruhig sein dürfe, weil der einzige Rappe, der in Betracht käme, mir noch ganz kürzlich rundweg verweigert worden sei. Das ängstliche Mutterherz wollte sich schwer zufriedengeben und blickte mir vom Fenster nach, solange ich mit der Gerte in der Hand, das lange Reitkleid über den Arm geschlagen – man trug damals noch die tief herabwallenden Reitkleider, die zwar sehr schön, aber auch sehr gefährlich waren –, die Kronengasse hinunterschritt. Im Reitstall fand ich einen der rotröckigen Knechte, der noch halbverschlafen zu meiner höchsten Überraschung soeben dem Shales den Damensattel auflegte. Er erzählte, in aller Frühe, noch beim Laternenschein, sei der Herr Baron herübergekommen und habe ihm so befohlen. – Heut können wir was erleben, brummte der Mann, der mit sichtlichem Widerstreben gehorchte, das Vieh ist hartmäulig und kommt ja fast immer ohne seinen Reiter heim. Blitzschnell schoss mir Mamas Traum durch den Kopf, doch das Wohlgefallen an dem stolzen Anblick des Tieres drängte das Bedenken zurück. Beim Ausritt hieß der Stallmeister mich in der Nachhut bleiben, allein der Shales setzte sich gewaltsam an die Spitze, und ich spürte gleich, dass ich ihn nicht im Zügel hatte. Auf der Straße hielt er sich noch gesittet, aber kaum waren wir in der Nähe des Waldhörnle auf Wiesengrund gekommen, der auch die anderen Pferde aufregte, so war es mit der Mäßigung des Shales vorbei, er brach quer über die Wiese los, erflog die Böschung und rannte mit mir auf der Landstraße unaufhaltsam gegen die Stadt zurück. Ich hörte noch den Befehl des Stallmeisters: Alle zurückbleiben! dann war ich schon weit hinweg. Kein Zügel wirkte das geringste, doch ich saß zum Glück fest und ließ den Shales in Gottes Namen rennen. Es war jetzt genau das Bild, das meine Mutter zwei Stunden zuvor im Traum gesehen hatte. Wir waren schon nahe an den Bahnschranken, wo die Sache kritisch werden konnte, da hörte ich endlich die Hufe des Othello hinter mir donnern, was den Shales natürlich zu vermehrtem Laufe antrieb. Aber jetzt wurde er von einer Männerfaust gepackt und in den Zügeln gerüttelt und bekam von dem Gertenknauf des Barons einen Hieb um den andern auf seine arme Nase, bis ihm das Blut herunterlief und er endlich Vernunft annahm. Zu Hause schwieg ich von dem Vorfall, jedoch der Zügel hatte mir den dicken Lederhandschuh buchstäblich durchgesägt und in die Hand eingeschnitten, auch war mein linker Arm von der Anspannung so verschwollen, dass er vierzehn Tage lang unbrauchbar blieb; so kam Mama allmählich doch hinter die Sache. Es war nicht das einzige Mal, dass sie Dinge träumte, die unmittelbar danach geschahen. Diese Anlage zu Wahrträumen hatte sie auch auf mich vererbt, nur dass ihr der Traum den kommenden Vorgang klar erzählte, während er ihn mir in ein mehr oder minder durchsichtiges Symbol zu verschleiern liebte, das sich erst beim Erwachen enthüllte.
Bald nach dem Abenteuer mit dem Shales wurde zu meinem Leid Baron Sternenfels von einem Herzschlag jählings hinweggenommen. Sein Nachfolger, Rittmeister Haffner, war ein gemütlich derber alter Schnauzbart, dessen Ton von dem ritterlich vornehmen seines Vorgängers wesentlich abstach, der aber einen prächtigen eigenen Stall mitbrachte. Er war außer sich über die unlenksamen Zuchthengste, die jedes Mal in den Frühjahrsmonaten bei ihrem eigentlichen Beruf auf den »Platten« wieder ganz verwilderten, auf denen er daher den Studenten keine feinere Reitkunst beibringen konnte. Seine Verzweiflung darüber pflegte sich in drastischer Weise zu äußern. Diese Hunde von Hengsten, schrie er einmal, blau vor Wut, als wieder alles durcheinander ging – und die Esel, die auf den Hunden sitzen, es ist eine Schweinewirtschaft!
Zoologie schwach, bemerkte ein neben mir reitender Mediziner.
Ich ritt nun die feingeschulten Tiere seines eigenen Stalles, was freilich eine ganz andere Sache war. Er besaß zwei edle arabische Hengste, den Schimmel Soliman, der für mich bestimmt wurde, und Abdel Kerim, den Goldfuchsen, den er zuerst ganz allein ritt, weil das Tier für schwierig galt und in der Tat unter seinem Herrn, den es nicht zu lieben schien, immer unruhig ging. Es hatte ebensolchen »Schwanenhals« wie der Shales und dazu die feurige Anmut seiner edlen Rasse. Mein Wunsch, auch einmal den Fuchsen besteigen zu dürfen, wurde anfänglich als unerfüllbar abgelehnt. Aber schließlich geschah doch, was ich wollte, und diesmal wurde mein Vertrauen nicht getäuscht. Der Araber war ein ritterlicher Charakter und völlig verschieden von dem undankbaren Shales. Er ging so gern unter der leichteren Last und der weicheren Hand, dass er fortan mein Leibroß wurde und sich willig auch von mir das Gebiss anlegen ließ. Das kluge Tier zeigte ein sichtliches Verantwortlichkeitsgefühl, sobald der lange Reitrock an ihm niederwallte, und machte niemals mit mir die geringsten Mätzchen. Es horchte sogar auf unser Gespräch, denn wenn ich halblaut den Stallmeister um die Erlaubnis zum Galoppieren bat, setzte es sich sogleich, ohne die Hilfen abzuwarten, in Galopp. Immer willig trug mich Abdel Kerim steile Waldeshänge hinauf und hinab bis in die Ausläufer des Schwarzwalds hinüber, bald durch seichte Wasserläufe patschend, bald über Wiesen hinfliegend, und wenn er sehr gut gelaunt war, so gab er im Schritt eigentümliche summende Töne von sich, die wie Gesang klangen. Wer nie die Welt von einem Pferderücken aus gesehen hat, der weiß nichts von dem Rausch des Raums, der die Sinne ergreift und sich mit dem aufsteigenden Dampf des Pferdekörpers zu einem halb göttlichen, halb tierischen Wonnegefühl mischt. Mein neuer Lehrer ritt fast immer mit mir allein, was mich in der Kunst sehr förderte. Er war stolz auf seine einzige Schülerin und liebte es besonders, mich bei der Rückkehr nach der Stadt in so kurzem Galopp ansprengen zu lassen, dass sein Soliman daneben Schritt gehen konnte. Die Mähne meines prachtvollen Tieres wehte dabei hochauf und flog wie Goldstaub durch die Luft, die Hufe dröhnten und blitzten. Dieses Kunststück erschien den wackeren Bürgersleuten als eine gewollte Herausforderung und trug mir das grimme Missfallen des damaligen Stadtoberhauptes ein. Unser Hauswirt, der wackere Pole Genschowsky, der mein besonderer Freund war, hatte alle Not, im Gemeinderat unsere Familie gegen die Maßregelungen in Schutz zu nehmen, mit denen der Hochmögende mir von Amts wegen das Reiten zu verleiden suchte. Die Gassenjugend war mir gleichfalls feindlich; diese kleinen Unholde gehören ja immer zu den stärksten Verfechtern des Vorurteils. Als ich später nach vieljähriger Abwesenheit wieder einmal aus der Fremde kam, betrachtete ich mit einer Art von Rührung die neuen, in der Straße spielenden Blondköpfe, weil von diesen wenigstens keiner je mit Steinen nach mir geworfen hatte. Einen Seelentrost aber trug ich davon, als eines Tages im Mühlgässchen ein einfacher Mann mich ansprach, um mir zu sagen, er sei ein alter Unteroffizier der Kavallerie und er fühle sich gedrungen, mir wegen meiner Zügelführung seine Hochachtung auszusprechen. Das fachmännische Lob tröstete mich über viele Kränkungen.
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