Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Im Stall be­fand sich ein statt­li­cher Rapp­hengst, auf den ich we­gen sei­nes schö­nen, rund­ge­bo­ge­nen Hal­ses mit der wal­len­den Mäh­ne gleich ein Auge ge­wor­fen hat­te. Er hieß Sha­les, war eng­li­sches Halb­blut mit sehr gu­tem Stamm­baum, aber per­sön­lich ein lau­nen­haf­ter, tücki­scher Ge­sell, des­sen un­gu­te Cha­rak­terei­gen­schaf­ten sich auch auf alle sei­ne Nach­kom­men ver­erb­ten, dass im Lan­des­ge­stüt noch lan­ge da­nach die Bos­hei­ten des Sha­less­chen Ge­schlechts wohl­be­kannt blie­ben. Ein­mal sperr­te er mich, als ich ihm freund­lich in sei­nen Stand ein Stück Zu­cker brach­te, ein, in­dem er mir mit den Hin­ter­bei­nen den Aus­gang ver­schloss. Kein Zu­re­den half, auch die Reit­knech­te wa­ren macht­los, erst die Kom­man­do­stim­me sei­nes Ge­bie­ters be­wog ihn, mich wie­der frei­zu­ge­ben. Ich war je­doch ver­liebt in den Sha­les und nahm ihm sei­ne Un­ar­ten nicht übel. Und ich lag im­mer aufs neue dem Stall­meis­ter in den Ohren, ein­mal den Sha­les für mich sat­teln zu las­sen, was er als zu ge­fähr­lich ab­lehn­te.

Ei­nes Mor­gens kam mei­ne Mut­ter noch im Dun­keln an mein Bett und bat mich drin­gend, nur heu­te nicht aus­zu­rei­ten: sie habe mich so­eben im Traum auf ei­nem durch­ge­gan­ge­nen schwar­zen Pfer­de ge­se­hen, in wil­dem Ga­lopp auf der Land­stra­ße hin­ra­send. Ich be­teu­er­te ihr, dass sie völ­lig ru­hig sein dür­fe, weil der ein­zi­ge Rap­pe, der in Be­tracht käme, mir noch ganz kürz­lich rund­weg ver­wei­gert wor­den sei. Das ängst­li­che Mut­ter­herz woll­te sich schwer zu­frie­den­ge­ben und blick­te mir vom Fens­ter nach, so­lan­ge ich mit der Ger­te in der Hand, das lan­ge Reit­kleid über den Arm ge­schla­gen – man trug da­mals noch die tief her­ab­wal­len­den Reit­klei­der, die zwar sehr schön, aber auch sehr ge­fähr­lich wa­ren –, die Kro­nen­gas­se hin­un­ter­schritt. Im Reit­stall fand ich einen der ro­trö­cki­gen Knech­te, der noch halb­ver­schla­fen zu mei­ner höchs­ten Über­ra­schung so­eben dem Sha­les den Da­men­sat­tel auf­leg­te. Er er­zähl­te, in al­ler Frü­he, noch beim La­ter­nen­schein, sei der Herr Baron her­über­ge­kom­men und habe ihm so be­foh­len. – Heut kön­nen wir was er­le­ben, brumm­te der Mann, der mit sicht­li­chem Wi­der­stre­ben ge­horch­te, das Vieh ist hart­mäu­lig und kommt ja fast im­mer ohne sei­nen Rei­ter heim. Blitz­schnell schoss mir Ma­mas Traum durch den Kopf, doch das Wohl­ge­fal­len an dem stol­zen An­blick des Tie­res dräng­te das Be­den­ken zu­rück. Beim Aus­ritt hieß der Stall­meis­ter mich in der Nach­hut blei­ben, al­lein der Sha­les setz­te sich ge­walt­sam an die Spit­ze, und ich spür­te gleich, dass ich ihn nicht im Zü­gel hat­te. Auf der Stra­ße hielt er sich noch ge­sit­tet, aber kaum wa­ren wir in der Nähe des Wald­hörn­le auf Wie­sen­grund ge­kom­men, der auch die an­de­ren Pfer­de auf­reg­te, so war es mit der Mä­ßi­gung des Sha­les vor­bei, er brach quer über die Wie­se los, er­flog die Bö­schung und rann­te mit mir auf der Land­stra­ße un­auf­halt­sam ge­gen die Stadt zu­rück. Ich hör­te noch den Be­fehl des Stall­meis­ters: Alle zu­rück­blei­ben! dann war ich schon weit hin­weg. Kein Zü­gel wirk­te das ge­rings­te, doch ich saß zum Glück fest und ließ den Sha­les in Got­tes Na­men ren­nen. Es war jetzt ge­nau das Bild, das mei­ne Mut­ter zwei Stun­den zu­vor im Traum ge­se­hen hat­te. Wir wa­ren schon nahe an den Bahn­schran­ken, wo die Sa­che kri­tisch wer­den konn­te, da hör­te ich end­lich die Hufe des Othel­lo hin­ter mir don­nern, was den Sha­les na­tür­lich zu ver­mehr­tem Lau­fe an­trieb. Aber jetzt wur­de er von ei­ner Män­ner­faust ge­packt und in den Zü­geln ge­rüt­telt und be­kam von dem Ger­ten­knauf des Barons einen Hieb um den an­dern auf sei­ne arme Nase, bis ihm das Blut her­un­ter­lief und er end­lich Ver­nunft an­nahm. Zu Hau­se schwieg ich von dem Vor­fall, je­doch der Zü­gel hat­te mir den di­cken Le­der­hand­schuh buch­stäb­lich durch­ge­sägt und in die Hand ein­ge­schnit­ten, auch war mein lin­ker Arm von der An­span­nung so ver­schwol­len, dass er vier­zehn Tage lang un­brauch­bar blieb; so kam Mama all­mäh­lich doch hin­ter die Sa­che. Es war nicht das ein­zi­ge Mal, dass sie Din­ge träum­te, die un­mit­tel­bar da­nach ge­sch­a­hen. Die­se An­la­ge zu Wahr­träu­men hat­te sie auch auf mich ver­erbt, nur dass ihr der Traum den kom­men­den Vor­gang klar er­zähl­te, wäh­rend er ihn mir in ein mehr oder min­der durch­sich­ti­ges Sym­bol zu ver­schlei­ern lieb­te, das sich erst beim Er­wa­chen ent­hüll­te.

Bald nach dem Aben­teu­er mit dem Sha­les wur­de zu mei­nem Leid Baron Ster­nen­fels von ei­nem Herz­schlag jäh­lings hin­weg­ge­nom­men. Sein Nach­fol­ger, Ritt­meis­ter Haff­ner, war ein ge­müt­lich der­ber al­ter Schnauz­bart, des­sen Ton von dem rit­ter­lich vor­neh­men sei­nes Vor­gän­gers we­sent­lich ab­stach, der aber einen präch­ti­gen ei­ge­nen Stall mit­brach­te. Er war au­ßer sich über die un­lenk­sa­men Zucht­hengs­te, die je­des Mal in den Früh­jahrs­mo­na­ten bei ih­rem ei­gent­li­chen Be­ruf auf den »Plat­ten« wie­der ganz ver­wil­der­ten, auf de­nen er da­her den Stu­den­ten kei­ne fei­ne­re Reit­kunst bei­brin­gen konn­te. Sei­ne Verzweif­lung dar­über pfleg­te sich in dras­ti­scher Wei­se zu äu­ßern. Die­se Hun­de von Hengs­ten, schrie er ein­mal, blau vor Wut, als wie­der al­les durch­ein­an­der ging – und die Esel, die auf den Hun­den sit­zen, es ist eine Schwei­ne­wirt­schaft!

Zoo­lo­gie schwach, be­merk­te ein ne­ben mir rei­ten­der Me­di­zi­ner.

Ich ritt nun die fein­ge­schul­ten Tie­re sei­nes ei­ge­nen Stal­les, was frei­lich eine ganz an­de­re Sa­che war. Er be­saß zwei edle ara­bi­sche Hengs­te, den Schim­mel So­li­man, der für mich be­stimmt wur­de, und Ab­del Ke­rim, den Gold­fuch­sen, den er zu­erst ganz al­lein ritt, weil das Tier für schwie­rig galt und in der Tat un­ter sei­nem Herrn, den es nicht zu lie­ben schi­en, im­mer un­ru­hig ging. Es hat­te eben­sol­chen »Schwa­nen­hals« wie der Sha­les und dazu die feu­ri­ge An­mut sei­ner ed­len Ras­se. Mein Wunsch, auch ein­mal den Fuch­sen be­stei­gen zu dür­fen, wur­de an­fäng­lich als un­er­füll­bar ab­ge­lehnt. Aber schließ­lich ge­sch­ah doch, was ich woll­te, und dies­mal wur­de mein Ver­trau­en nicht ge­täuscht. Der Ara­ber war ein rit­ter­li­cher Cha­rak­ter und völ­lig ver­schie­den von dem un­dank­ba­ren Sha­les. Er ging so gern un­ter der leich­teren Last und der wei­che­ren Hand, dass er fort­an mein Lei­broß wur­de und sich wil­lig auch von mir das Ge­biss an­le­gen ließ. Das klu­ge Tier zeig­te ein sicht­li­ches Verant­wort­lich­keits­ge­fühl, so­bald der lan­ge Rei­t­rock an ihm nie­der­wall­te, und mach­te nie­mals mit mir die ge­rings­ten Mätz­chen. Es horch­te so­gar auf un­ser Ge­spräch, denn wenn ich halb­laut den Stall­meis­ter um die Er­laub­nis zum Ga­lop­pie­ren bat, setz­te es sich so­gleich, ohne die Hil­fen ab­zu­war­ten, in Ga­lopp. Im­mer wil­lig trug mich Ab­del Ke­rim stei­le Wal­des­hän­ge hin­auf und hin­ab bis in die Aus­läu­fer des Schwarz­walds hin­über, bald durch seich­te Was­ser­läu­fe pat­schend, bald über Wie­sen hin­flie­gend, und wenn er sehr gut ge­launt war, so gab er im Schritt ei­gen­tüm­li­che sum­men­de Töne von sich, die wie Ge­sang klan­gen. Wer nie die Welt von ei­nem Pfer­derücken aus ge­se­hen hat, der weiß nichts von dem Rausch des Raums, der die Sin­ne er­greift und sich mit dem auf­stei­gen­den Dampf des Pfer­de­kör­pers zu ei­nem halb gött­li­chen, halb tie­ri­schen Won­ne­ge­fühl mischt. Mein neu­er Leh­rer ritt fast im­mer mit mir al­lein, was mich in der Kunst sehr för­der­te. Er war stolz auf sei­ne ein­zi­ge Schü­le­rin und lieb­te es be­son­ders, mich bei der Rück­kehr nach der Stadt in so kur­z­em Ga­lopp an­spren­gen zu las­sen, dass sein So­li­man da­ne­ben Schritt ge­hen konn­te. Die Mäh­ne mei­nes pracht­vol­len Tie­res weh­te da­bei hoch­auf und flog wie Gold­staub durch die Luft, die Hufe dröhn­ten und blitz­ten. Die­ses Kunst­stück er­schi­en den wa­cke­ren Bür­gers­leu­ten als eine ge­woll­te Her­aus­for­de­rung und trug mir das grim­me Miss­fal­len des da­ma­li­gen Stad­t­ober­haup­tes ein. Un­ser Haus­wirt, der wa­cke­re Pole Gen­schow­sky, der mein be­son­de­rer Freund war, hat­te alle Not, im Ge­mein­de­rat un­se­re Fa­mi­lie ge­gen die Maß­re­ge­lun­gen in Schutz zu neh­men, mit de­nen der Hoch­mö­gen­de mir von Amts we­gen das Rei­ten zu ver­lei­den such­te. Die Gas­sen­ju­gend war mir gleich­falls feind­lich; die­se klei­nen Un­hol­de ge­hö­ren ja im­mer zu den stärks­ten Ver­fech­tern des Vor­ur­teils. Als ich spä­ter nach viel­jäh­ri­ger Ab­we­sen­heit wie­der ein­mal aus der Frem­de kam, be­trach­te­te ich mit ei­ner Art von Rüh­rung die neu­en, in der Stra­ße spie­len­den Blond­köp­fe, weil von die­sen we­nigs­tens kei­ner je mit Stei­nen nach mir ge­wor­fen hat­te. Ei­nen See­len­trost aber trug ich da­von, als ei­nes Ta­ges im Mühl­gäss­chen ein ein­fa­cher Mann mich an­sprach, um mir zu sa­gen, er sei ein al­ter Un­ter­of­fi­zier der Ka­val­le­rie und er füh­le sich ge­drun­gen, mir we­gen mei­ner Zü­gel­füh­rung sei­ne Hochach­tung aus­zu­spre­chen. Das fach­män­ni­sche Lob trös­te­te mich über vie­le Krän­kun­gen.

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