Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Mein Grie­chisch­ler­nen hat­te die Ge­mü­ter auch nicht mil­der ge­gen mich ge­stimmt. Ich hät­te die­sen Schatz ja ger­ne als tiefs­tes Ge­heim­nis ge­hü­tet, wäre das bei dem Tem­pe­ra­ment mei­ner Mut­ter mög­lich ge­we­sen. Un­wis­sen­heit galt da­mals noch als be­son­de­re Zier­de der deut­schen Jung­frau, die noch ganz un­ter dem Ban­ne des Gret­che­n­ideals stand; an kei­ner­lei geis­ti­gen Din­gen durf­te sie ir­gend­wel­chen An­teil äu­ßern, und große Na­men muss­ten ihr so un­ge­läu­fig sein, dass sie mit der Zun­ge dar­über stol­per­te. Schon Ham­let kann­te den Pfiff. »Ihr stellt euch aus Ei­tel­keit un­wis­send, gebt Got­tes Eben­bil­dern ver­hunz­te Na­men.« Wenn Frau­en­ly­rik an die Öf­fent­lich­keit trat, so muss­te sie ganz zahm und haus­ba­cken sein oder in form­lo­se Emp­fin­de­lei zer­flie­ßen. Hey­se und Bo­dens­tedt be­müh­ten sich da­mals ver­geb­lich, ein paar Ge­dich­te von mir in ich weiß nicht mehr wel­chen Al­ma­nach zu brin­gen. Der Ver­le­ger ver­wei­ger­te die Auf­nah­me, er fand die Spra­che für ein jun­ges Mäd­chen zu kraft­voll. Da war es denn schließ­lich auch kein Wun­der, wenn die gute Stadt Tü­bin­gen sich da­ge­gen auf­lehn­te, dass es in ih­ren Mau­ern eine Fa­mi­lie gab, die ihre ein­zi­ge Toch­ter un­ter geis­ti­gen und kör­per­li­chen Übun­gen auf­wach­sen ließ wie ein Fürs­ten­kind der ita­lie­ni­schen Re­naissance oder sa­gen wir schlecht­weg: wie ein jun­ges Mäd­chen des da­mals noch un­ge­bo­re­nen 20. Jahr­hun­derts.

Ein Trop­fen brach­te end­lich die Scha­le zum Über­flie­ßen. Wenn ich in den hei­ßen Som­mern so Tag für Tag die Brü­der zu dem großen Schwimm­be­cken, ge­nannt die Bad­schüs­sel, ei­len sah, wäh­rend die Da­men sich mit den en­gen Ba­de­hütt­chen am Neckar be­gnü­gen muss­ten, ohne Ge­le­gen­heit, das Schwim­men zu er­ler­nen, stieg in mir nach und nach der um­stürz­le­ri­sche Ge­dan­ke auf, den Se­nat zu bit­ten, dass we­nigs­tens an ei­nem Tag der Wo­che, und wäre es auch nur für ei­ne Stun­de, das Schwimm­bad den Män­nern ver­schlos­sen und dem weib­li­chen Ge­schlecht zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­de. Der städ­ti­sche Schwimm- und Turn­leh­rer und eine lie­bens­wür­di­ge jun­ge Pro­fes­sors­gat­tin von aus­wärts wa­ren mei­ne Mit­schul­di­gen. Den bei­den scha­de­te es in der öf­fent­li­chen Mei­nung wei­ter nichts, die gan­ze Ent­rüs­tung wand­te sich ge­gen mich als die An­stif­te­rin des un­sitt­li­chen Vor­schlags. Wie, man woll­te die Fan­ta­sie der männ­li­chen Ju­gend beim Ba­den durch die Vor­stel­lung ver­gif­ten, dass in die­sem sel­ben Was­ser­be­cken sich kurz zu­vor jun­ge Mäd­chen­lei­ber ge­tum­melt hat­ten? Und wenn gar ei­ner oder der an­de­re sich im Ge­büsch ver­ste­cken wür­de, um heim­lich dem Schwim­mun­ter­richt der Da­men zu­zu­se­hen? Der Un­ter­gang al­ler gu­ten Sit­ten stand vor der Tür, wenn mir ge­stat­tet wur­de, dem Un­we­sen des Rei­tens, dem man nicht hat­te steu­ern kön­nen, das noch är­ge­re des Schwim­mens hin­zu­zu­fü­gen. Eine wür­di­ge Ma­tro­ne über­nahm es, mir im Na­men sämt­li­cher Müt­ter und sämt­li­cher Töch­ter ihr Quous­que tan­dem, Ca­ti­li­na! – zu deutsch: Wo hin­aus mit dir, du Schäd­ling am Ge­mein­we­sen? – zu­zu­ru­fen. Es war ei­ner der schick­sals­vol­len Au­gen­bli­cke, wo ein klei­ner An­stoß eine lan­ge ver­zö­ger­te Ab­sicht zum Durch­bruch bringt. Sie hat­te noch nicht aus­ge­spro­chen, so stand in mir der Ent­schluss fest, nun­mehr Tü­bin­gen auf ganz zu ver­las­sen.

Es war hohe und höchs­te Zeit, dass ein­mal ein ent­schei­den­der Le­bens­schritt ge­sch­ah, von dem bis­her nur die Wär­me des müt­ter­li­chen Nes­tes den flüg­ge ge­wor­de­nen Vo­gel zu­rück­ge­hal­ten hat­te. Ein Puff war dazu nö­tig, und ich dan­ke es der wa­cke­ren Klein­städ­te­rin von Her­zen, dass sie ihn mir gab. Ich hat­te ja doch al­ler­lei ge­lernt, Spra­chen und an­de­res, wo­mit ich aus­wärts eben­so gut und bes­ser vor­wärts kom­men konn­te als da­heim. Wo­hin ich woll­te, wuss­te ich gleich­falls, denn ich hat­te schon bei wie­der­hol­ten Be­su­chen in Mün­chen den Bo­den ab­ge­tas­tet und die Hoff­nung ge­schöpft, dort Fuß fas­sen zu kön­nen. Dass Er­win mir dort­hin vor­an­ge­gan­gen war als Zög­ling der Aka­de­mie der bil­den­den Küns­te, er­leich­ter­te mei­ner Mut­ter die Tren­nung, denn sie konn­te die Ge­schwis­ter eins in des an­de­ren Ob­hut emp­feh­len. Auch ich riss mich ge­tros­ten Mu­tes los, weil sie mich als Stüt­ze in häus­li­chen Stür­men nicht mehr brauch­te. Es gab de­ren kei­ne mehr. Ed­gar und Al­fred, die ehe­mals feind­li­chen Brü­der, be­gan­nen jetzt in ihre le­bens­lan­ge Freund­schaft hin­ein­zu­wach­sen. Und an un­se­res Bal­de Kran­ken­bett wa­ren die bei­den Me­di­zi­ner nütz­li­cher als ich.

Der arme, so lie­bens­wür­dig an­ge­leg­te Jun­ge, der in der Pau­se zwi­schen den Krank­heits­stür­men ängst­lich ge­schont und ge­hü­tet wer­den muss­te, hat­te rein gar nichts von sei­nem jun­gen Le­ben als die auf­op­fern­de Lie­be sei­ner Mut­ter. Die­se nahm er mit der Nai­vi­tät des Kran­ken ganz für sich in Be­schlag. Wenn er nicht sel­ber le­sen konn­te, worin er un­er­müd­lich war, so muss­te sie ihm Tage und hal­be Näch­te lang vor­le­sen oder Ge­schich­ten er­zäh­len. Zu­wei­len durf­te ich sie ab­lö­sen. Ich ver­ein­fach­te dann das Ver­fah­ren, in­dem ich das Buch, das er zu ken­nen ver­lang­te, rasch durch­flog und ihm den In­halt er­zähl­te. Ei­nes Ta­ges wünsch­te er, dass ich ihm Bret Har­tes Gol­de­ne Träu­me, eine im »No­vel­len­schatz des Aus­lands« er­schie­ne­ne Gold­grä­ber­ge­schich­te, vor­le­se. Da mir die Zeit dazu ge­brach, gab ich vor, das Buch schon zu ken­nen, und er­zähl­te ihm schlank­weg ein Mär­chen von gol­de­nen Träu­men, das ich aus dem Steg­reif er­fand. Die­ses Mär­chen mach­te ihm so viel Ver­gnü­gen, dass ich es im­mer aufs neue er­zäh­len und schließ­lich mit den­sel­ben Wor­ten für ihn nie­der­schrei­ben muss­te. Es war das ers­te­mal, dass ich in Pro­sa schrieb; ich hat­te bis­her ge­glaubt, mich nur me­trisch aus­drücken zu kön­nen. Ohne des kran­ken Bru­ders in­ni­ge Freu­de an den Gol­de­nen Träu­men, die den An­fang mei­nes spä­te­ren Mär­chen­buchs bil­de­ten, wäre ich viel­leicht nie auf die­sen Weg ge­kom­men.

Auf dem Fried­hof war un­ter­des­sen das Denk­mal nach mei­nen Wün­schen auf­ge­rich­tet wor­den: in­mit­ten ei­ner schö­nen Tan­nen­grup­pe stand auf ho­hem So­ckel die trau­ern­de Muse, die mit ih­rem Lor­beer so viel Un­ver­stan­den­sein zu ver­gü­ten such­te. Auf der Vor­der­sei­te des So­ckels blieb zu­nächst noch ein Raum frei, den Er­win spä­ter, als er Bild­hau­er ge­wor­den war, mit ei­nem Re­lief­bild­nis un­se­res Va­ters in Ter­ra­kot­ta aus­füll­te. Das Denk­mal hat­te zu­samt den Ne­ben­aus­ga­ben die tau­send Gul­den mei­nes ers­ten großen Ho­no­rars ver­schlun­gen, und ich ging mit lee­ren Hän­den, aber mit der un­ver­wüst­li­chen Zu­ver­sicht der Ju­gend in mein neu­es Le­ben hin­ein.

Ei­ner der letz­ten Aben­de in Tü­bin­gen bleibt mir un­ver­ge­ss­lich. Eine Freun­din von aus­wärts, die ihr Herz an Ed­gar ver­lo­ren hat­te und, vor ei­ner ent­sa­gungs­vol­len Ver­lo­bung ste­hend, ihn noch ein­mal se­hen woll­te, war mit da­bei. Wir gin­gen zu drei­en im Wal­de von Be­ben­hau­sen spa­zie­ren. Von der Stim­mung der bei­den, die sich un­ter Scherz­wor­ten Tie­fe­res sag­ten, wor­auf ich nicht son­der­lich ach­te­te, ging eine selt­sa­me Ver­zau­be­rung aus. Mich brach­ten sie durch Vor­spie­ge­lung von ei­nem un­sag­bar ge­heim­nis­vol­len Et­was, das un­ter die­sen Bäu­men war­te, da­hin, dass ich mit of­fe­nen Au­gen träum­te und mich im­mer tiefer in den Wald ver­schlep­pen ließ. Auf ei­ner mon­dum­flos­se­nen Lich­tung soll­te mein Lieb­lings­roß gra­sen, es wür­de sich, wenn ich käme, nei­gen, um mich auf­stei­gen zu las­sen und mich ins Reich der Wun­der zu tra­gen. Eine Stim­mung wob durch die Blät­ter wie auf Böck­lins Schwei­gen im Wal­de. Rufe ihn, sag­ten sie. Ab­del Ke­rim! Ab­del Ke­rim! rief ich und eil­te mit aus­ge­streck­ten Ar­men vor­wärts. Die bei­den lach­ten hin­ter mir her wie toll, ich glau­be, sie küss­ten sich hin­ter mei­nem Rücken, die Schel­me.

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