Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Am glück­lichs­ten war ich, wenn Borck ein Buch aus der Ta­sche zog und aus Sha­ke­s­pea­re oder Kleist vor­las. Er be­saß zwar nicht die Gabe, von ei­ner Rol­le in die an­de­re zu schlüp­fen und dem Dich­ter­wort mit der Stim­me Kör­per und Far­be zu ge­ben, da­für war sein nor­di­sches We­sen zu sprö­de, aber er leb­te dann so ganz in der Dich­tung, dass kei­ne Schön­heit un­ge­fühlt vor­über­ging, und der Raum füll­te sich mit über­mensch­li­chen Ge­stal­ten. Mit­un­ter las er auch Ge­dich­te vor, in der­sel­ben gleich­mä­ßig ge­ho­be­nen Ton­art, und ver­lang­te un­ser Ur­teil zu hö­ren. Wir ahn­ten, dass es die sei­ni­gen wa­ren, und da wir alle un­ter sei­nem Ban­ne stan­den, so fan­den wir die Ge­dich­te wun­der­voll und lob­ten sie über die Ma­ßen. Nur Olaf sag­te ge­le­gent­lich in sei­ner ein­fa­chen Art, dass ihn dies oder je­nes nicht be­frie­di­ge, doch ohne sein Ur­teil be­grün­den zu kön­nen. Dann zer­riss Borck das Blatt auf der Stel­le. Ich glaub­te, es ge­sch­ehe aus Är­ger, und mach­te ihm ein­mal Vor­wür­fe dar­über, wo­bei mir die Be­mer­kung ent­fuhr, dass Olaf doch zu jung sei, um mit sei­ner Mei­nung ernst ge­nom­men zu wer­den.

Die Jah­re tun nichts zur Sa­che, ant­wor­te­te Gu­stav ab­wei­send.

Auch Olaf mach­te Ver­se, die er uns dann und wann vor­trug. Er sag­te sie mit lei­ser, et­was zit­tern­der Stim­me ganz kunst­los her, wo­bei er die Au­gen schloss und sehr bleich wur­de. Es klang nur, wie wenn ein Bäch­lein über Kie­sel mur­melt. Ich wun­der­te mich, dass Gu­stav Borck mit wah­rer An­dacht zu­hör­te, denn für uns an­de­re war es nur ein Ge­stam­mel.

Die Ver­se des gu­ten Jun­gen sind aber doch gar zu kind­lich, äu­ßer­te ich ein­mal ge­gen ihn, da sah er mich selt­sam an und er­wi­der­te: Gott ist mehr im Säu­seln der Blät­ter als im Heu­len des Stur­mes. Las­sen Sie mir Olafs Ver­se un­ge­rupft.

Wenn wir an­de­ren auch mit Olafs Ge­dich­ten nicht viel an­zu­fan­gen wuss­ten, für die le­ben­di­ge Poe­sie sei­ner Ge­gen­wart hat­ten wir alle eine Emp­fin­dung. Wenn er her­ein­trat, so war’s, als wür­de ein Veil­chen­strauß auf den Tisch ge­stellt. Jun­ge Mäd­chen, auch die lieb­lichs­ten und un­schul­digs­ten, schie­nen im Ver­gleich zu ihm ir­di­scher und min­der rein. Von der Welt wuss­te er so gut wie nichts und miss­trau­te nie­mand. Er sah aus, als ob er die Spra­che der Tie­re ver­stün­de und mit den Na­tur­kräf­ten auf du und du sei. Er hat­te kein ei­gent­li­ches Fach­stu­di­um, son­dern hör­te nur we­ni­ge Kol­le­gi­en, die ihn be­son­ders an­zo­gen, aber er las viel, um die Män­gel sei­ner Vor­bil­dung aus­zu­glei­chen, weil er durch Kränk­lich­keit am re­gel­rech­ten Schul­be­such ver­hin­dert wor­den war. Zu­kunfts­plä­ne mach­te er auch kei­ne, und er glich ei­ner Pflan­ze, die nur zum Blü­hen, nicht zum Früch­te­tra­gen be­stimmt ist. Es war ein of­fe­nes Ge­heim­nis, dass er mit schwär­me­ri­scher Ver­eh­rung an der blas­sen Ade­le hing, die ih­rer­seits nur Au­gen hat­te für Gu­stav Borck. Wenn sie mit der Be­die­nung der Korps­stu­den­ten, die im großen Saa­le über uns ih­ren Stamm­sitz hat­ten, fer­tig war, kam sie her­un­ter und setz­te sich zu uns an den Tisch, um Gu­stav vor­le­sen zu hö­ren.

Er nahm aber ihr Wohl­ge­fal­len kalt auf, und als ich ihn ein­mal da­mit neck­te, sag­te er oben­hin:

Es gilt ja doch al­les bloß der Mon­tur (wo­mit er sei­ne stol­ze männ­li­che Er­schei­nung mein­te), für das Bes­te in uns ha­ben die Mäd­chen kei­ne Fühl­hör­ner.

Über­haupt ge­fiel er mir in Frau­en­ge­sell­schaft am we­nigs­ten. Ohne ir­gend frech zu sein, lag doch in sei­ner Stel­lung zum weib­li­chen Ge­schlecht so et­was wie eine lei­se Missach­tung.

Olaf Han­sen sah dies auch, und es kränk­te ihn für die mit An­dacht Ge­lieb­te, wes­halb er Gu­stav lan­ge Zeit mit Zu­rück­hal­tung be­geg­ne­te. Auch moch­te das straf­fe­re, ziel­be­wuss­te, nord­deut­sche We­sen den harm­los vor sich Hin­le­ben­den be­frem­den. Er war der ein­zi­ge, der sich, frei­lich in der sanf­tes­ten Wei­se, sei­ner Herr­schaft ent­zog. Da­ge­gen beug­te sich je­ner stol­ze Geist vor Olafs Kin­der­see­le, und selt­sam war es, dass, wäh­rend wir an­de­ren Olaf lieb­ten und heg­ten, Gu­stav aber be­wun­der­ten, die­ser der zar­ten, ver­letz­li­chen Men­schen­blu­me eine Art von Ehr­furcht ent­ge­gen­brach­te. Die miss­ver­stan­de­nen Grie­chen, sag­te er ein­mal, wuss­ten wohl, warum sie im Jüng­ling, nicht in der Jung­frau, die auf­ge­bro­che­ne Blü­te der Mensch­heit ver­ehr­ten. Das Mäd­chen ist das un­fer­ti­ge, der Jüng­ling das vollen­de­te Ge­bild. Sei­ne Un­schuld ist nicht Na­tur­zu­stand wie die ihre, dumpf und pflan­zen­haft, sie ist ein Zu­stand der Gna­de, se­hend, all­um­fas­send wie das Son­nen­licht; in ihr spie­geln sich die ewi­gen Din­ge.

Und spä­ter, setz­te er weg­wer­fend hin­zu, glaubt der Mann fort­zu­schrei­ten, weil er die ver­gäng­li­chen bes­ser sieht.

Ei­nes Abends ge­sell­te sich ein Durch­rei­sen­der zu uns, der durch einen von der Ge­sell­schaft ein­ge­führt war. Er ge­hör­te nicht zu den aka­de­mi­schen Krei­sen, hat­te aber da­für ein Stück Welt ge­se­hen und be­trug sich vor­laut und takt­los. Als es ge­gen Mit­ter­nacht ging und er schon meh­re­re Glä­ser Li­kör ge­leert hat­te, be­gann er sich in Zwei­deu­tig­kei­ten zu ge­fal­len, die Fräu­lein Ade­le ver­an­lass­ten, sich un­auf­fäl­lig in ih­ren An­richt­win­kel zu­rück­zu­zie­hen. Trotz der kal­ten Auf­nah­me, die er fand, und trotz der ab­len­ken­den Zwi­schen­re­den des Ver­wand­ten, der ihn mit­ge­bracht hat­te, blieb der Ein­dring­ling in der an­ge­schla­ge­nen Ton­art und be­gann ge­wis­se Hi­stör­chen zu er­zäh­len, die er für wit­zig hielt, die aber nur ge­mein wa­ren.

Sei’s, dass uns der Kopf schon schwer war vom ge­nos­se­nen Punsch, sei’s, dass die Ödig­keit sei­nes Spre­chens sich läh­mend auf uns leg­te, wir sa­ßen an­ge­wi­dert aber stumm und fan­den nicht den rich­ti­gen Au­gen­blick, ihm das Wort zu ent­zie­hen; er brach­te auch nichts ge­ra­de­zu Gro­bu­n­an­stän­di­ges vor, es war nur wie lei­ses Ein­si­ckern von schmut­zi­gem Was­ser und dazu noch ganz un­säg­lich al­bern. Olaf leg­te den Kopf ge­gen die Stuhl­leh­ne und schloss die Au­gen, als ob ihm kör­per­lich übel wür­de.

Da er­hob sich Borck, der bis­her mit ver­ächt­lich zu­cken­den Mund­win­keln ge­ses­sen hat­te, und be­weg­te sich nach dem un­te­ren Ti­schen­de. Ich glaub­te, er wol­le sei­nen Hut vom Na­gel neh­men, um fort­zu­ge­hen, aber er pack­te den Ein­dring­ling am Kra­gen, schüt­tel­te ihn mit ei­ner Kraft, die nie­mand hin­ter sei­ner schlan­ken Ge­stalt ge­sucht hät­te, und stieß ihm den Kopf auf die Tisch­plat­te, riss ihn dann wie­der in die Höhe, drück­te ihn aber­mals auf den Tisch, und so sechs- bis sie­ben­mal in re­gel­mä­ßi­gen Ab­sät­zen, dass es dröhn­te und dem Ge­maß­re­gel­ten Hö­ren und Se­hen ver­ging. Dann kehr­te er ge­las­sen an sei­nen Platz zu­rück, als wäre nichts ge­sche­hen. Nie­mand sag­te ein Wort zu dem selt­sa­men Auf­tritt, auch nicht der Ge­züch­tig­te selbst, der eine Zeit lang ganz be­nom­men saß, mit blö­den Au­gen vor sich hin­glotz­te und sich dann tau­melnd ent­fern­te.

Wir wa­ren noch alle stumm nach die­sem un­er­war­te­ten Straf­ge­richt, als Olaf sein Kelch­glas er­hob und fei­er­lich sag­te:

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