Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Ist das Ge­nie oder Wahn­sinn oder bei­des? dach­te ich, und um nur wie­der den Bo­den un­ter den Fü­ßen zu füh­len, frag­te ich schnell:

Was ist aus Ihrem Bluts­freund ge­wor­den?

Der Un­glück­li­che hat­te sich mit sei­nen Un­ter­su­chun­gen über die Ört­lich­keit der Va­rus­schlacht auf ein Ge­biet ge­wagt, wo er nicht von Hau­se aus zu­stän­dig war, und das ver­zeiht die schul­mä­ßi­ge Wis­sen­schaft schwer. Da er ge­gen die Mei­nun­gen nam­haf­ter Ge­lehr­ter an­s­tieß, wur­den die sei­ni­gen ge­ring­schät­zig ab­ge­tan und die Fach­zeit­schrif­ten ver­schlos­sen sei­nen Ent­geg­nun­gen die Spal­ten. Aber er war nicht der Mann, sich un­ter­krie­gen zu las­sen, er ver­fass­te eine Rei­he von Streit­schrif­ten, die er un­ent­gelt­lich ver­sand­te, und um sich ganz dem zu wid­men, was er für sei­ne Le­bens­auf­ga­be hielt, leg­te er so­gar sein Amt nie­der. Er ließ auf ei­ge­ne Kos­ten Gra­bun­gen aus­füh­ren und nahm selbst den Spa­ten in die Hand. Da­bei kam eine Mün­ze aus der Zeit Au­gusts und ein läng­li­ches, stark zer­fres­se­nes Ei­sen­stück zu­ta­ge, das er so­fort für ein Rö­mer­schwert er­klär­te, das aber frei­lich al­les an­de­re eben­so gut sein konn­te. Die­se Fun­de be­stärk­ten ihn in ei­ner ganz ver­mes­se­nen Hoff­nung: er hat­te sich nichts Ge­rin­ge­res vor­ge­setzt als je­nen rö­mi­schen Ad­ler aus­zu­gra­ben, den an dem Schre­ckens­tag der Ad­ler­trä­ger von der Stan­ge brach, um sich mit ihm in den blut­ge­tränk­ten Sumpf zu stür­zen. Wehe dem, der ihm ent­ge­gen­hal­ten woll­te, dass nach ei­nem spä­te­ren Be­richt der Ad­ler wie­der auf­ge­fischt und nach Rom zu­rück­ge­schickt wor­den sei. Lug und Trug ist al­les, rief er mit rol­len­den Au­gen; ein fre­ches Gau­kel­spiel des Ger­ma­ni­kus, der den rö­mi­schen Hoch­mut kit­zeln woll­te. Und er konn­te ge­gen den Ger­ma­ni­kus to­ben, als ob er sein Zeit­ge­nos­se wäre. Ohne den Spott der Ein­woh­ner­schaft und der Pres­se zu be­ach­ten, ließ er Sümp­fe und Moor­grün­de des Teu­to­bur­ger Walds durch­wüh­len und ar­bei­te­te trotz sei­ner Jah­re im­mer sel­ber mit. Den Ad­ler fand er nicht, da­ge­gen hol­te er sich den Keim ei­nes schwe­ren Ty­phus, der den al­ten Mann dem Tode nahe brach­te. Zwar riss er sich durch, aber nicht zu sei­nem Heil: von der Krank­heit blieb ihm eine Reiz­bar­keit und fan­tas­ti­sche Sprung­haf­tig­keit, die ihm vor­her ganz fremd ge­we­sen war. Je­der Wi­der­spruch brach­te ihn au­ßer sich, er konn­te sich kaum noch mit den Nächs­ten ver­tra­gen und ver­biss sich in längst wi­der­leg­te Irr­tü­mer, die auch den wert­vol­len Teil sei­ner For­schun­gen in schie­fes Licht setz­ten. Ich war der ein­zi­ge Mensch, der ihn noch zu be­han­deln ver­stand, wenn ich auf Ur­laub nach Pa­der­born her­über­kam, und er hielt auch treu zu mir. Er ver­schaff­te mir noch die nö­ti­gen Geld­mit­tel, die ich sonst nir­gends auf­trei­ben konn­te, als ich mei­ne Ab­sicht wahr mach­te und den Sol­da­ten­rock aus­zog. Da­mals hat mich nie­mand ver­stan­den als er, es wa­ren die letz­ten schö­nen Tage, die wir zu­sam­men ver­leb­ten. Wir durch­wan­der­ten noch ein­mal ge­mein­sam sein Ar­beits­feld, be­such­ten die al­ten, un­be­greif­li­chen Ex­t­ern­stei­ne, in die er die gan­ze ger­ma­ni­sche Göt­ter­welt hin­ein­rät­sel­te, und er war so froh und hoch­ge­stimmt wie im Be­sit­ze ei­nes glück­brin­gen­den Ge­heim­nis­ses. Da konn­te er im Wan­dern plötz­lich ste­hen­blei­ben und in dun­kel rau­nen­dem Ton die Ed­da­wor­te spre­chen: Wohl ist den Wahl­göt­tern, wisst ihr, was das be­deu­tet? – Wenn ich aber frag­te: Was be­deu­tet es, On­kel Paul? so leg­te er lä­chelnd den Fin­ger auf den Mund. Spä­ter er­fuhr ich, was mit ihm um­ging. Er hat­te sich auf das Stu­di­um des Is­län­di­schen ge­wor­fen, um die Edda im Ur­text zu le­sen, und war zu ei­ner ganz an­de­ren Aus­le­gung der dunklen Stel­len ge­kom­men als die Über­set­zer. Er glaub­te ent­deckt zu ha­ben, dass vie­le Lie­der der Edda ge­hei­me An­spie­lun­gen auf den Un­ter­gang des Va­rus ent­hiel­ten, und dass die Ge­stalt des Sieg­fried nur eine my­thi­sche Spie­ge­lung des ge­schicht­li­chen Ar­mi­ni­us sei, wie Diet­rich von Bern die des großen Go­ten­kö­nigs. Sieg­frieds Kampf mit dem Dra­chen auf der Gni­ta­hai­de war ihm die sym­bo­li­sche Um­deu­tung der Va­rus­schlacht, und die Gni­ta­hai­de glaub­te er, auf eine alte is­län­di­sche Rei­se­be­schrei­bung ge­stützt, in die Nähe von Pa­der­born ver­le­gen zu dür­fen, eben­da­hin, wo er sich von je das Schlacht­feld des Va­rus ge­dacht hat­te. So such­te er eine ge­wag­te Hy­po­the­se durch eine noch ge­wag­te­re zu stüt­zen und hielt das In­ein­an­der­grei­fen bei­der für die un­an­fecht­ba­re Ge­währ ih­rer Rich­tig­keit. Aber als er mit die­sen neu­en For­schun­gen her­vor­trat, wur­de die Ab­leh­nung der Pres­se zum Hohn­ge­läch­ter; auch sei­ne An­hän­ger sag­ten ihm die Ge­folg­schaft auf. Das stei­ger­te ihn nur noch mehr, sei­ne Flug­schrif­ten, wo­mit er die Geg­ner über­schüt­te­te, be­ka­men einen im­mer bei­ßen­de­ren Ton und zo­gen ihm noch kost­spie­li­ge Be­lei­di­gungs­kla­gen und an­de­re Unan­nehm­lich­kei­ten zu. Die­se Auf­re­gun­gen er­schüt­ter­ten ihn so, dass er zu­letzt in Pro­zess­wut und Ver­fol­gungs­wahn fiel und in geis­ti­ger Um­nach­tung en­de­te. Sein be­trächt­li­ches Ver­mö­gen, das spä­ter ein­mal mir zu­fal­len soll­te, war fast ganz ver­pul­vert, kaum, dass der Wit­we die Mit­tel zum Le­ben blie­ben. Was scha­det’s? Mein wah­res Erbe ist der Schatz auf der Gni­ta­hai­de, der Geist des Ar­mi­ni­us, der von mir er­löst wer­den will. Es braucht nur wie für je­des Be­schwö­rungs­werk Ort und Stun­de. Der Ort ist glück­lich ge­fun­den: das Stüb­chen des ir­ren Dich­ters, aber die Stun­den sind nicht alle gleich­wer­tig und wehe, wenn die rech­te un­ge­nutzt ver­streicht.

Ja, jetzt be­grei­fe ich, was es Ih­nen sein muss, wenn ein Drit­ter sich zwi­schen Sie und Ihre Ge­stal­ten schiebt, ant­wor­te­te ich.

Ort und Stun­de, das ist’s, fuhr er wie zu sich sel­ber re­dend fort: das ist das ein­zi­ge, was der Dich­ter sel­ber dazu tun kann, al­les an­de­re ist Ein­ge­bung, kommt ihm von au­ßen. Es heißt nur auf­mer­ken, Au­gen und Ohren of­fen hal­ten, un­ver­wandt und treu und rei­nen Sin­nes, da­mit nichts Unech­tes sich ein­drängt, nichts, was der ei­ge­ne Ver­stand, der Stüm­per, ge­macht hat, denn das ist Falsch­mün­ze­rei. Nur das soll Ein­lass fin­den, was von selbst zur Er­schei­nung ringt! Nicht bloß das Gan­ze des Wer­kes ist von Ur­an­fang da, je­der kleins­te Teil ist es auch bis zum ein­zel­nen Wort her­un­ter, das durch kein an­de­res er­setzt wer­den kann. Ich füh­le es gleich, wenn auch nur an ei­ner Stel­le ein an­ge­flick­tes Wort steht. Weg mit dem Ein­schieb­sel! Wa­chen und har­ren, bis das rech­te sich ein­stellt!

Ja, die­ser ist wirk­lich ein Ge­fäß der Gott­heit, sprach es in mir. Aber was macht er aus sei­nem rei­chen be­gna­de­ten Ich, was macht er aus sei­nem ei­ge­nen Le­ben!

Es war, als hät­te ich laut ge­dacht, denn er fiel ein:

Das ist das Dä­mo­ni­sche an den großen Din­gen, dass, wer nur ein­mal ihr An­ge­sicht aus der Nähe ge­schaut hat, ih­nen für im­mer ver­fal­len ist und kei­nen, aber auch kei­nen Ge­nuss vom Da­sein fin­den kann als durch sie. Wel­ches schwäch­li­che Stroh­feu­er ist da­ge­gen die Lie­be! Ich ver­lan­ge nichts vom Le­ben als nur mein Werk. Ich ver­zich­te im vor­aus auf Weib und Kind und al­les, was man sonst Le­bens­glück nennt, ich will nur den »Be­frei­er« vollen­den, mag ich da­nach zu­grun­de ge­hen. Aber nicht eher, nicht eher! Ich wage kaum des Abends mich schla­fen zu le­gen, aus Furcht, der Tod könn­te mich un­ver­se­hens im Schlaf über­fal­len und mein Werk könn­te un­fer­tig zu­rück­blei­ben. Mein täg­li­ches Mor­gen- und Abend­ge­bet heißt: Mein Gott, nimm mir al­les, ma­che mich, wenn es sein muss, blind und taub, aber lass mich nicht ster­ben, be­vor der Ar­mi­ni­us vollen­det ist.

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