Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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O, und der Kalbs­bra­ten, mit dem die gute Jo­se­phi­ne uns abends in Tü­bin­gen emp­fing. Es war, als ob sie alle un­se­re Lei­den ge­ahnt hät­te, die treue See­le. Der Va­ter sag­te nur, als er uns so ver­hun­gert sah, mit ge­rühr­tem Lä­cheln: Ihr dum­men Kin­der! Der blei­bends­te Wert die­ser Rei­se war viel­leicht der, dass mein Ka­me­rad in den drei Ta­gen so viel von sei­nen kna­ben­haf­ten Wun­der­lich­kei­ten aus­ge­schüt­tet hat­te, dass er nun all­mäh­lich zu wer­den be­gann, wo­für er sich bis­her mit Un­recht ge­hal­ten hat­te – ein Mann.

Besuch in Frankreich

An­dert­halb Jah­re nach dem Sturz der Kom­mu­ne mahn­te Mut­ter Vail­lant mei­ne El­tern an ihr al­tes Ver­spre­chen. Sie leb­te jetzt ganz al­lein in Vier­zon. Ihr fils ad­oré, wie sie ihn nann­te, war ver­bannt und zum Tode ver­ur­teilt, mit ih­rer Toch­ter war sie zer­fal­len, weil die­se sich von dem Bru­der sei­ner po­li­ti­schen Hal­tung we­gen los­ge­sagt hat­te. Un­ter sol­chen Um­stän­den moch­te mein Va­ter der ein­sa­men Frau ih­ren al­ten Wunsch nicht ab­schla­gen. Ich sel­ber war be­gie­rig, eine neue Welt ken­nen zu ler­nen, das Land der schö­nen Form und der ver­fei­ner­ten Sit­te. So über­wand er sei­ne Be­den­ken und gab mir Ur­laub. Un­ter­wegs brach­te ich einen Tag in Straß­burg bei der jung ver­hei­ra­te­ten Lili zu, mit der ich das Müns­ter be­stieg und den Rhein be­grüß­te. Dass man zu ei­ner Zeit, wo noch ein deut­sches Heer auf fran­zö­si­schem Bo­den stand, ein blut­jun­ges deut­sches Mäd­chen ohne Sor­ge al­lein in die Mit­te Frank­reichs rei­sen las­sen konn­te, ist, in heu­ti­ge fran­zö­si­sche Emp­fin­dung über­setzt, nicht mehr vor­stell­bar. Da­mals ging al­les glatt. War es Zu­fall oder gab es zu je­ner Zeit wirk­lich eine fran­zö­si­sche Rit­ter­lich­keit – ich be­kam we­der in Pa­ris noch in der Pro­vinz, noch auf der Rei­se selbst je ein un­freund­li­ches Ge­sicht zu se­hen noch ein ver­let­zen­des Wort zu hö­ren. Die furcht­ba­re Er­bit­te­rung des Bür­ger­kriegs schi­en den Groll ge­gen den frem­den Sie­ger ver­löscht zu ha­ben. Aber so vie­le Fran­zo­sen mit mir über den Krieg spra­chen, alle schlos­sen mit dem un­aus­weich­li­chen Kehr­reim: Nous ne som­mes pax vain­cus, nous som­mes ven­dus. Dass vor al­lem Ba­zai­ne sie für ein Blut­geld ver­kauft habe, lag als tröst­li­cher Bal­sam auf der Wun­de des Selbst­ge­fühls, de­ren Schmerz dem Durch­schnitts­fran­zo­sen noch gar nicht so tief ins Be­wusst­sein ge­drun­gen war.

In Pa­ris wur­de ich im Hau­se ei­nes fran­zö­si­schen Of­fi­ziers a. D., der mit ei­ner Stutt­gar­te­rin, ei­ner Ju­gend­freun­din mei­ner Mut­ter, ver­hei­ra­tet war, mit of­fe­nen Ar­men auf­ge­nom­men. Die schon äl­te­re Frau flog mir auf der Trep­pe mit ei­nem Freu­den­ruf um den Hals, so sehr über­wäl­tig­te sie mei­ne Ähn­lich­keit mit der von ihr ver­ehr­ten Groß­mut­ter Brun­now. Die Fa­mi­lie leb­te be­schei­den in ei­ner Art von Pup­pen­stu­ben mit Ta­pe­ten­tü­ren un­ter Mö­beln, die der Haus­herr selbst ge­schrei­nert hat­te, al­les von der put­zigs­ten Net­tig­keit; das Oran­ge­blü­ten­was­ser, das mir je­den Abend ans Bett ge­stellt wur­de, ist mir in duf­ten­der Erin­ne­rung. Der Herr des Hau­ses mit sei­nem Bänd­chen im Knopf­loch führ­te mich nach der Sit­te des fran­zö­si­schen Mi­li­tärs rit­ter­lich am lin­ken Arm spa­zie­ren. Er glich nach Aus­se­hen und Den­kart ganz dem Bil­de, das man sich von dem al­ten na­po­leo­ni­schen Sol­da­ten macht, und da ich mich im In­va­li­den­dom für Na­po­le­on be­geis­ter­te, war er sehr zu­frie­den mit mir. Ich be­sah mir die »Rui­nen von Pa­ris«, zu­sam­men­ge­kehr­te Trüm­mer­hau­fen des Stadt­hau­ses, der Tui­le­ri­en, der Finanz usw., die den letz­ten Verzweif­lungs­kämp­fen der Kom­mu­ne zum Op­fer ge­fal­len wa­ren. Man er­zähl­te mir von den Pe­tro­le­u­sen, die wahr­schein­lich als his­to­ri­sches Sei­ten­stück zu den Tri­ko­teu­sen he­xen­ar­tig im Hirn der Pa­ri­ser spuk­ten. Die­se Fu­ri­en soll­ten die Häu­ser ent­lang ge­huscht sein und blitz­schnell in jede Kel­ler­lu­ke ihr Pe­tro­le­um ge­gos­sen und Zünd­höl­zer nach­ge­wor­fen ha­ben, wo­durch gan­ze Stra­ßen ein Raub der Flam­men ge­wor­den sei­en. Wie vie­le un­glück­li­che Frau­en, die kein an­de­res Ver­bre­chen be­gan­gen hat­ten, als ihre Pe­tro­le­um­kan­ne heim­zu­tra­gen, mö­gen bei den Treib­jag­den der blin­den Ra­che­wut zum Op­fer ge­fal­len sein! Greu­el wa­ren von der einen und von der an­de­ren Sei­te ge­sche­hen, vor de­nen die Bar­tho­lo­mäus­nacht ver­bleicht, aber die Stadt strahl­te von Le­bens­lust, und auf den Bou­le­vards flu­te­te eine hei­te­re Men­ge in dem ei­ge­nen leich­ten Schritt, der dort al­les be­flü­gelt; nur wenn bei nich­ti­gem An­lass ein Zu­sam­men­ren­nen ent­stand, so war’s wie Nach­zit­tern vul­ka­ni­schen Bo­dens. Als ich ein­mal frag­te, wo­hin ein Trupp Sol­da­ten mit Trom­mel­schlag so ei­lig mar­schie­re, wur­de mir geant­wor­tet: Nach der Ebe­ne von Sa­to­ry, es ist das Exe­ku­ti­onspe­lo­ton. Die Hin­rich­tun­gen wa­ren längst vor­über, aber in der Fan­ta­sie der Be­völ­ke­rung dau­er­ten sie noch fort. Von Deut­schen­hass er­leb­te ich in Pa­ris nur ein ein­zi­ges Bei­spiel an ei­nem Halb­deut­schen, dem vier­zehn­jäh­ri­gen Ka­det­ten, Sohn mei­ner Gast­freun­de, der mir mit fun­keln­den Au­gen an­kün­dig­te, er wer­de bald in Ber­lin ein­zie­hen, um Ra­che für Se­dan zu neh­men. Als er den üb­len Ein­druck sei­ner Rede sah, ver­sprach er groß­mü­tig, die Frau­en und Kin­der zu scho­nen. Man zeig­te mir einen Laib Be­la­ge­rungs­brot, der zu drei Vier­teln aus ge­mah­le­nem Stroh und Sand be­ste­hen soll­te und der sich an­fühl­te wie eine Ver­stei­ne­rung. Auch wur­de da­von ge­spro­chen, wie fein man in ge­wis­sen Gar­kü­chen ver­stan­den habe die Rat­ten zu­zu­be­rei­ten. Das al­les war nun längst Ge­schich­te ge­wor­den bei dem schnell le­ben­den Vol­ke. Über die deut­schen Sol­da­ten hör­te ich kaum eine Kla­ge; nur auf Mr. de Bis­marck war man schlecht zu spre­chen. Liest man die fran­zö­si­schen Schrift­stel­ler der spä­te­ren Jahr­zehn­te, etwa die fein­ge­mei­ßel­ten Ge­schich­ten Guy de Mau­passants, so sieht man, mit welch ho­her Kunst dem fran­zö­si­schen Vol­ke das Gift des Has­ses nach­träg­lich ein­ge­impft wor­den ist.

Mein ers­ter Tag in Vier­zon bleibt mir un­ver­ge­ss­lich. Ein Die­ner des Hau­ses Vail­lant, der alte Père Ré­guil­lard, hol­te mich mit mei­nem Ge­päck am Bahn­hof ab. Ich war zwi­schen Pa­ris und Vier­zon, wo kein Schnell­zug ging, zwei­ter Klas­se ge­fah­ren, und freu­te mich, mir für das er­spar­te Rei­se­geld ein an­de­res Ver­gnü­gen zu gön­nen. Nun er­fuhr ich durch Frau Vail­lant, die der Die­ner gleich da­von in Kennt­nis setz­te, dass dies ein Miss­griff ge­we­sen, der in Vier­zon kei­nen­falls be­kannt wer­den durf­te, und sie bat mich, über den dunklen Punkt Schwei­gen zu be­wah­ren. Ich ver­sprach’s, denn ich nahm an, dass nie­mand so tö­richt sein wer­de, mich zu fra­gen. Die dem Hau­se Vail­lant be­freun­de­ten Da­men hat­ten das jun­ge deut­sche Mäd­chen mit bren­nen­der Neu­gier er­war­tet. So früh es der An­stand er­laub­te, er­schie­nen Mes­da­mes Pou­par­din, Mut­ter und Toch­ter, mit ei­ner Freun­din, um mich in Au­gen­schein zu neh­men; sie dreh­ten mich hin und her, scho­ben mich eine der an­de­ren zu, prüf­ten Hal­tung, Haar­tracht und An­zug und ent­schie­den über mich weg mit Ver­wun­de­rung: Mais elle est bien; elle est très bien – bis doch schließ­lich eine ent­deck­te, die Fal­bel mei­nes Rockes könn­te bes­ser ge­zo­gen sein. Das schmei­chel­haf­te En­d­er­geb­nis war, dass ich nichts Deut­sches an mir hät­te und dass ich wür­dig wäre eine Fran­zö­sin zu sein! Es war gut ge­meint und die höchs­te Ehre, die sie zu ver­ge­ben hat­ten. Als das vor­über war, er­folg­te die ver­häng­nis­vol­le Fra­ge: Vous êtes ve­nue en pre­miè­re? Da ich we­der lü­gen noch der müt­ter­li­chen Freun­din einen Schmerz an­tun woll­te, fiel ich dar­auf, mich zu stel­len, als ob mein Fran­zö­sisch auf die­sem Punkt ver­sa­ge, und über­ließ es ihr zu ant­wor­ten, dass ich selbst­ver­ständ­lich Ers­ter ge­reist sei.

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