Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Bei der po­li­ti­schen Spal­tung in der Fa­mi­lie war es gut, dass we­nigs­tens die Toch­ter ganz un­po­li­tisch war und, in­dem sie zu kei­ner Sei­te neig­te, ver­bin­dend zwi­schen al­len stand. Nur dass Straß­burg wie­der un­ser war, die vom deut­schen Volks­lied im­mer fest­ge­hal­te­ne Stadt, emp­fand ich mit dem Va­ter als aus­glei­chen­de Ge­rech­tig­keit, aber die un­ge­heu­re Be­deu­tung des end­lich ge­ei­nig­ten Va­ter­lan­des ging mir noch nicht auf. Und gar zu wis­sen, wel­ches die bes­te Staats­form sei, konn­te ich mir wirk­lich nicht an­ma­ßen. Hät­ten nur die Lands­leu­te sich jetzt zu der hö­he­ren Kul­tur­form be­keh­ren wol­len, nach der mei­ne See­le dürs­te­te. Aber dazu schi­en kei­ne Hoff­nung. Man hör­te Stim­men, die zu der Bä­ren­haut des Ur­teu­to­nen­tums zu­rück­ver­lang­ten. Dass die fei­ne Kul­tur Frank­reichs, für die ich zur Ehr­furcht er­zo­gen war, wenn ich auch nicht be­gehr­te, Bür­ge­rin die­ses Lan­des zu wer­den, von sol­chen ge­schmäht wur­de, die sie gar nicht kann­ten, ver­letz­te mein Ge­fühl. Die »Wacht am Rhein«, von bier­hei­se­ren Bür­ger­stim­men am si­che­ren Wirts­haus­tisch ge­sun­gen, war ein Ohren- und ein See­len­schmerz. Ich konn­te also nicht va­ter­län­disch emp­fin­den. Deutsch­land stand ja ge­wal­tig und sieg­reich da und be­durf­te nicht wie heu­te der Lie­be al­ler sei­ner Kin­der. Die deut­sche Kul­tur war mir die Welt Goe­thes, ein hei­lig ge­hal­te­nes, nir­gends sicht­ba­res Ide­al, das ich tief im Her­zen trug und in die ferns­ten Fer­nen mit­neh­men konn­te. Sie hat­te mit dem, was mich um­gab, nichts zu tun, sie be­deu­te­te höchs­tes Men­schen­tum, an kei­ne Schol­le ge­bun­den. Da­her tat die Mut­ter mei­nem Ver­ständ­nis eine zu große Ehre an, wenn sie mich zu­wei­len in der Hit­ze bis­mar­ckisch schalt. Noch we­ni­ger frei­lich hoff­te ich für mein Kul­tu­r­ide­al von der Rich­tung, die Ed­gar ein­ge­schla­gen hat­te; so ging je­des im Hau­se sei­nen ei­ge­nen Weg. Weil nun aber un­se­re Mit­bür­ger sich von An­fang an ge­wöhnt hat­ten, al­les, was ih­nen an un­se­rer Fa­mi­lie miss­lie­big war, der Toch­ter an­zu­krei­den, so wur­de ich auch für die po­li­ti­schen An­sich­ten von Mut­ter und Brü­dern ver­ant­wort­lich ge­macht, mit de­nen ich sel­ber im Wi­der­spruch stand, und es gab da­mals in Tü­bin­gen er­wach­se­ne Leu­te, die al­len Erns­tes die Sech­zehn­jäh­ri­ge für eine staats­ge­fähr­li­che klei­ne Per­sön­lich­keit an­sa­hen, der man ge­heim­nis­vol­le po­li­ti­sche Um­trie­be zu­trau­te. – Nur ein­mal, beim Frie­dens­schluss, schlu­gen alle Her­zen in der Fa­mi­lie zu­sam­men und im Ein­klang mit dem All­ge­mei­nen: in der tan­nen­ge­schmück­ten Stra­ße durf­te auch ich mei­ne Blu­men in den fest­li­chen Ein­zug der Krie­ger wer­fen.

Rigi Regina

Ei­nes schö­nen Som­mer­ta­ges wur­de mir die be­glücken­de Er­öff­nung ge­macht, dass ich in der Va­kanz mit Ed­gar, der jetzt ein ganz grü­nes Stu­dent­lein war, den Rigi be­stei­gen dür­fe. Ich war zwar dank mei­nem Zu­sam­men­ler­nen mit Lili in der Geo­gra­fie so schwach ge­blie­ben, dass ich nicht ein­mal ge­nau wuss­te, wo die­ser Berg zu su­chen sei, al­lein durch die Wor­te Rigi Re­gi­na, die ich in ir­gend­ei­nem Ge­dicht ge­le­sen hat­te, war er zu ei­nem Berg der Wun­der ge­wor­den. Ich er­schrak je­doch bis ins Herz, als es sich ent­hüll­te, dass mir noch ein an­de­rer Beglei­ter zu­ge­dacht war, ein rei­fe­rer Mann, des­sen Wer­bung um die kaum Er­wach­se­ne zwar dem Mut­ter­stolz schmei­chel­te, aber bei der Toch­ter auf ent­schie­de­ne Ab­wehr stieß. Er soll­te uns zwei Wel­tu­ner­fah­re­nen als Men­tor die­nen und da­bei die Ge­le­gen­heit wahr­neh­men, sich von sei­ner güns­tigs­ten Sei­te zu zei­gen. Ich be­griff aber gleich, dass die ge­mein­sa­me Schwei­zer­rei­se nur als Vor­spiel ei­ner län­ge­ren, le­bens­lan­gen, ge­dacht sei, und war so­fort be­reit, un­ter die­sen Be­din­gun­gen zu ver­zich­ten, so hart es mich an­kam, die schon sehn­lich aus­ge­brei­te­ten Flü­gel wie­der zu­sam­men­zu­fal­ten. Ein Sturm brach los, der ers­te ganz schwe­re, den ich mit mei­ner Mut­ter zu be­ste­hen hat­te, und sol­che Stür­me wa­ren kei­ne Klei­nig­keit; aber ich blieb fest, und die Arme muss­te mit Schmer­zen das gan­ze Ge­we­be wie­der auf­drö­seln. Mich zur Stra­fe um die Rei­se zu brin­gen, ver­moch­te sie schließ­lich doch nicht, also ließ sie mich nach ein paar durch­wein­ten Ta­gen al­lein mit dem Bru­der in die mit dop­pelt freu­di­gem Au­fat­men be­grüß­te Frei­heit zie­hen. Dass ich mir das Rei­se­geld durch mei­ne Über­set­zun­gen selbst er­schrie­ben hat­te, ver­mehr­te das Hoch­ge­fühl. Rigi Re­gi­na!

Den Rei­se­plan mach­te Ed­gar, und mit der ihm ei­ge­nem Herrsch- und Ei­fer­sucht ge­stat­te­te er mir kaum, einen Blick mit auf die Kar­te zu wer­fen. Doch wa­ren wir ei­nig, vor al­lem mög­lichst weit zu kom­men, denn uns bei­de be­herrsch­te der­sel­be Raum­hun­ger. Nur hat­ten wir nicht mit un­se­rer ei­ge­nen Kin­de­rei ge­rech­net. In frü­he­ren raue­ren Zei­ten pfleg­ten El­tern ihre Kin­der bei denk­wür­di­gen öf­fent­li­chen Er­eig­nis­sen durch eine plötz­li­che Ohr­fei­ge zu über­ra­schen, da­mit der Ein­druck un­aus­lösch­lich haf­te. Nach dem­sel­ben Ge­setz der Mne­mo­tech­nik ha­ben sich mir die Etap­pen die­ser ers­ten Aus­fahrt in die Welt nur durch die aus­ge­stan­de­nen Ver­drieß­lich­kei­ten ein­ge­prägt.

So­bald wir in der Bahn sa­ßen, be­gann die Not. Ich hat­te ei­ni­ge Zeit das Eng­li­sche ge­trie­ben und war so weit, dass ich mich un­be­fan­gen in die­ser Spra­che aus­drücken konn­te. Das fiel nun mit ei­nem Mal mei­nem brü­der­li­chen Be­schüt­zer schwer auf die See­le. Er mein­te, sämt­li­che in der Schweiz rei­sen­den Söh­ne Al­bi­ons war­te­ten nur auf sei­ne Schwes­ter, um sich ihr in den Weg zu stel­len, und da er die­se Na­ti­on nicht lieb­te, ver­lang­te er im vor­aus ein bin­den­des Ver­spre­chen, dass ich mit kei­nem Eng­län­der ein Wort re­den wür­de. Ich sag­te, ich hät­te ge­hört, dass Eng­län­der auf der Rei­se nie­mals Un­be­kann­te an­spre­chen, aber das ge­nüg­te ihm nicht, er be­stand auf ei­nem Ehren­wort, das ich zu sei­nem bit­te­ren Schmerz ver­wei­ger­te. So ver­gäll­ten wir uns die ers­te Rei­se­stun­de mit dem ers­ten Zank.

Ei­ni­ge mit­rei­sen­de Her­ren, die das blut­jun­ge Pär­chen be­ob­ach­te­ten, be­gan­nen nun mir über­flüs­si­ge klei­ne Auf­merk­sam­kei­ten zu er­wei­sen, die Ed­gar schroff ab­lehn­te, weil er selbst sei­ner Rit­ter­pflicht ge­nüg­te. Das trieb die an­dern zu ver­mehr­ter Be­f­lis­sen­heit, und als er sich ein­mal der Fahr­schei­ne we­gen aus dem Ab­teil ent­fer­nen muss­te, mach­ten sich jene mit Ne­cke­rei­en ob des ei­fer­süch­ti­gen jun­gen Herrn an mich her­an. Ich ant­wor­te­te mit so viel Wür­de, als mei­ne Back­fisch­jah­re er­schwin­gen konn­ten, die­ser jun­ge Herr sei mein Bru­der. Die aber lach­ten noch an­züg­li­cher und mein­ten, sol­che Brü­der ken­ne man schon. Nun war das Auf­ge­bracht­sein an mir, und als wir al­lein wei­ter­fuh­ren, mach­te ich dem schon zu­vor Ver­stimm­ten Vor­stel­lun­gen über sein Be­tra­gen. Daraus ent­spann sich der zwei­te Zank, der so bit­ter wur­de, dass das eine rechts, das an­de­re links zum Fens­ter hin­aus­blick­te, ohne die Land­schaft in sich auf­zu­neh­men, denn bei­den fraß die ver­meint­lich er­lit­te­ne Un­bill am Her­zen. Und so ging es im­mer wei­ter. Lu­zern, der Vier­wald­stät­ter­see mit Axen­stein und Tells­plat­te, das gan­ze Seen­pan­ora­ma auf Hin- und Rück­fahrt husch­te nur wie ein Schat­ten­spiel vor­über. Dann be­gan­nen wir zu Fuße den Rigi zu er­klim­men, denn die Benüt­zung der Berg­bahn er­schi­en uns als et­was un­wür­dig Weich­li­ches. Aus hal­ber Höhe ließ ich mir je­doch von ei­nem zu­rück­keh­ren­den Trei­ber ein Pferd auf­re­den, mehr aus Reit­lust, als um mir den Weg zu er­spa­ren; Ed­gar, der mit sei­nem zar­ten und zä­hen Kör­per­bau ein un­er­müd­li­cher Fuß­gän­ger war, ging ne­ben­her. Bei sin­ken­der Dun­kel­heit ka­men wir auf dem lichter­strah­len­den Kulm an, der mir wie ein Feen­schloss in der Ber­gein­sam­keit er­schi­en. Ich weiß nicht, für wen man uns dort an­sah. Man gab uns prunk­vol­le Zim­mer, groß wie Säle und strot­zend von Samt und Gold. Na­tür­lich ge­fiel es uns da recht gut, und nach dem Prei­se zu fra­gen, hiel­ten wir für krä­mer­haft. Das Abendes­sen ließ gleich­falls nichts zu wün­schen üb­rig, das schöns­te aber war doch der Vor­ge­nuss des kom­men­den Ta­ges. Rigi Re­gi­na, wie hast du uns be­tro­gen! Um vier Uhr weck­te uns frei­lich das Alp­horn, und wir eil­ten, has­tig in Tü­cher ge­wi­ckelt, mit an­de­ren blei­chen Sche­men nach ei­ner Platt­form, um die Ma­je­stät der Son­ne zu grü­ßen und die Rei­che der Welt zu un­se­ren Fü­ßen zu se­hen. Aber da gab es nichts als ein grau­es wal­len­des Ne­bel­meer. Die Erde schi­en noch gar nicht aus dem Cha­os ge­bo­ren, und schau­dernd schli­chen wir in un­se­re Bet­ten zu­rück.

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