Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Da es nach dem Früh­stück noch nicht bes­ser war, ver­lor Ed­gar die Ge­duld, und es hieß auf­bre­chen. Ich pack­te mei­ne Sä­chel­chen zu­sam­men, um sie in sei­ne Rei­se­ta­sche zu le­gen, da fand ich ihn eben im Be­griff ein präch­ti­ges blau­es Samt­kis­sen mit rei­cher Gold­sti­cke­rei zum Fens­ter hin­aus­zu­wer­fen, das auf einen gra­si­gen Ab­hang ging. Nach dem Grun­de die­ser Tä­tig­keit be­fragt, reich­te er mir nur stumm die Rech­nung. Die­se über­traf alle mei­ne Be­fürch­tun­gen: die eine Nacht hat­te fast den gan­zen Rest des Rei­se­gelds ver­schlun­gen.

Nur noch den sil­ber­nen Leuch­ter, sag­te er, dann sind wir quitt. – Ich sah ihn stür­zen, sin­ken, da­mit war das Gleich­ge­wicht her­ge­stellt, und wir schrit­ten stolz hin­aus.

In­zwi­schen be­gann die Son­ne doch noch Meis­ter zu wer­den, und au­ßen im Frei­en stand eine Ge­sell­schaft von an­gel­säch­si­schem An­se­hen bei­sam­men, die mit ih­ren Glä­sern nach auf­tau­chen­den Berg­spit­zen fisch­te. Und wie be­stellt, um Ed­gars Miss­mut zum Ko­chen zu brin­gen, trat ei­ner der Her­ren aus der Grup­pe her­aus und bot mir in eng­li­scher Spra­che sein Fern­glas an, weil eben die Ber­ner Al­pen aus dem Ne­bel trä­ten; ich sel­ber be­saß näm­lich kei­nes. Be­vor ich aber da­nach grei­fen oder Dank sa­gen konn­te, hat­te mich mein er­zürn­ter Ge­fähr­te ge­walt­sam weg­ge­ris­sen und lief, mich an der Hand nach­zie­hend, wie eine Dampf­ma­schi­ne bergab. Na­tür­lich kam nun bei mir die Milch der from­men Den­kart wie­der stark ins Gä­ren, denn ich stell­te mir das La­chen der Zu­rück­ge­blie­be­nen vor. Ihm aber sa­ßen ne­ben der An­glo­pho­bie ver­mut­lich auch noch die weg­ge­wor­fe­nen Kost­bar­kei­ten auf den Fer­sen, dass er so eil­te. Der Wun­deran­blick, der sich aus dem Ne­bel rang, führ­te dann wie­der die Ver­söh­nung her­bei. Aber nicht auf lan­ge. Denn schon sehe ich die bei­den Kinds­köp­fe wie­der, wie sie aufs neue be­lei­digt und stumm den lan­gen Weg durch den Stra­ßen­staub der Ebe­ne pil­gern, er hü­ben und sie drü­ben.

Un­se­re Kas­se, die Ed­gar führ­te, war so ge­schröpft, dass wir die nächs­te Nacht nur noch in ei­ner Kut­scher­knei­pe ver­brin­gen konn­ten. Aber der Va­ter hat­te uns ein­ge­schärft, uns nichts ab­ge­hen zu las­sen, er habe einen Be­kann­ten in Zü­rich be­auf­tragt, eine klei­ne Sum­me be­reit­zu­hal­ten für den Fall, dass uns auf der Rück­rei­se das Geld aus­ge­hen soll­te. Wir mach­ten uns also kei­ne Sor­ge, denn bis Zü­rich brauch­ten wir nur noch die Fahr­kar­te, nach­dem wir un­se­re Be­dürf­nis­se schon sehr ein­ge­schränkt hat­ten.

Aber in Zü­rich, als der Zu­schuss ab­ge­holt wer­den soll­te, er­klär­te Ed­gar, dass ich den Gang al­lein tun müs­se, denn er sei­ner­seits fin­de solch ein plötz­li­ches Auftau­chen und Geld­hei­schen land­strei­cher­mä­ßig und bet­tel­haft. Ich fiel aus den Wol­ken; von die­ser Sei­te hat­te ich die Sa­che nie an­ge­se­hen, ob­wohl auch mir bei dem Un­ter­neh­men nicht recht wohl war. So ließ ich mich als­bald von der Ver­kehrt­heit an­ste­cken und fühl­te mich nur ver­letzt, dass mir et­was zu­ge­mu­tet wer­den soll­te, was er sei­ner un­wür­dig fand. Er rech­ne­te mir nun vor, dass un­ser Geld zur blo­ßen Heim­rei­se ge­ra­de noch aus­rei­chen wür­de, wir müss­ten uns aber durch den heu­ti­gen und den gan­zen fol­gen­den Tag – von Zü­rich bis Tü­bin­gen – durch­hun­gern. Und das täte er , wenn er al­lein wäre, um sei­ne Wür­de zu wah­ren. Na­tür­lich woll­te ich nun nicht hin­ter ihm zu­rück­ste­hen und er­klär­te mich gleich­falls zu der Hun­ger­pro­be be­reit. Ge­ho­ben durch die­sen Ent­schluss, durch­wan­der­ten wir die Stadt, be­trach­te­ten uns den See und woll­ten dann abends noch bis Schaff­hau­sen fah­ren. Mama hat­te uns je­doch bei der Abrei­se auf­ge­tra­gen, in Zü­rich auch ih­ren Ju­gend­freund Jo­han­nes Scherr zu be­su­chen und ihm ihre Grü­ße zu be­stel­len. Die­ser Gang soll­te also rasch noch er­le­digt wer­den. Aber vor der Haus­tür fiel es mei­nem schon wie­der ver­drieß­li­chen Ge­fähr­ten ein, dass er von Jo­han­nes Scherr ein Buch ge­le­sen hat­te, des­sen ha­ne­bü­che­ne Derb­heit ihm stark miss­fiel. Und nun woll­te er auch nicht mehr zu Scherr. Aber dies­mal be­stand ich auf mei­nem Kopf. Wenn ich mich recht er­in­ne­re, ließ ich ihn un­ten war­ten und stand al­lein vor dem Berühm­ten. Ich rich­te­te aber nur kurz die müt­ter­li­chen Grü­ße aus und hat­te es ei­lig, mich wie­der zu emp­feh­len, weil ich des Bru­ders fie­bern­de Un­ge­duld fürch­te­te. Dies half je­doch nichts, denn als es sich auf dem Bahn­hof zeig­te, dass die Züge gar nicht mit dem Fahr­plan stimm­ten, war ich doch wie­der die Schul­di­ge. Er war ge­reizt, weil er müde und hung­rig war. Ich war aber gleich­falls müde und hung­rig und sah nicht ein, wes­halb ich nun auch noch den un­ge­rech­ten Miss­mut des an­de­ren Teils über mich er­ge­hen las­sen soll­te. Wer mir ge­sagt hät­te, dass es ein künf­ti­ger Hel­fer und Wohl­tä­ter sei­ner Mit­menschen war, der in sol­che Lau­nen­haf­tig­keit ver­kappt mir ge­gen­über­saß! So schwie­gen wir aber­mals und sa­hen be­lei­digt zum Fens­ter hin­aus. Erst die wil­de Pracht des Rhein­falls führ­te uns wie­der zu­sam­men. Und als wir im »Rap­pen« zu Schaff­hau­sen um ein be­schei­de­nes Nacht­la­ger ei­nig ge­wor­den wa­ren und dann ent­deck­ten, dass un­se­re Mit­tel uns noch eine klei­ne Abend­mahl­zeit ge­stat­te­ten, war die Welt wie­der ein­mal voll­kom­men.

In der Frü­he be­durf­te es ei­ner Aus­flucht, um dem uns an­ge­bo­te­nen, ach so ver­lo­cken­den Mor­gen­kaf­fee nebst Ho­nig­bröt­chen zu ent­ge­hen, denn der große Fast­tag muss­te jetzt wirk­lich be­gin­nen. Aber auf den Ho­hent­wiel, der an un­se­rem Wege lag, woll­ten wir doch nicht ver­zich­ten, schon des Ek­ke­hard we­gen, den da­mals die deut­sche Ju­gend mit Be­gier ver­schlang. Wir stie­gen also, nüch­tern wie wir wa­ren, in Sin­gen aus und wan­der­ten durch den Wald, der uns mit man­cher­lei Bee­ren er­quick­te, nach der Fel­sen­burg. Doch o weh, das Ein­gang­stor war ver­schlos­sen und soll­te sich nur nach Er­le­gung von 25 Rap­pen für die Per­son öff­nen. Sol­che Sum­men hat­ten wir nicht mehr auf­zu­wen­den. Wir schlu­gen uns in die Bü­sche, über­klet­ter­ten ge­schich­te­te Fel­sen­plat­ten und spran­gen über die Mau­er in den Hof hin­ab. Da­bei mach­te ich die Er­fah­rung, wie es de­nen zu­mu­te ist, die au­ßer­halb des Ge­set­zes le­ben. In der Men­ge der zah­len­den Be­su­cher ver­bor­gen, sand­ten wir su­chen­de Bli­cke nach dem Bo­den­see, der sich nur schwach im Dunst ab­zeich­ne­te; auch die Geis­ter Ha­dewigs und ih­res ver­lieb­ten Mönchs lie­ßen sich nicht bli­cken. Und das Herz­klop­fen, bis man end­lich un­ter den Au­gen des Wäch­ters glück­lich zum Tor hin­aus ge­schrit­ten war! In sol­chen Au­gen­bli­cken be­straft sich ’s, wenn man nicht ge­übt ist, auf un­rech­ten We­gen zu wan­deln. – Noch war ein lan­ger Tag vor uns; um nichts zu ver­säu­men, er­klom­men wir un­ver­dros­sen auch noch den stei­len Ba­salt­ke­gel des Ho­hen­krä­hen, der uns gleich­falls den Lohn un­se­rer Mü­hen schul­dig blieb. Jetzt aber mel­de­te sich der Hun­ger im­mer un­wi­der­steh­li­cher. Da­rum be­schlos­sen wir von Sin­gen bis zum nächs­ten Sta­ti­ön­chen zu Fuße zu wan­dern, um vom Fahr­geld ein Stück Brot für je­des ab­zu­spa­ren. Wir mar­schier­ten wa­cker zu, trotz Staub und Hit­ze und den zwei vor­an­ge­gan­ge­nen Be­stei­gun­gen und fühl­ten uns an die­sem Tage zum ers­ten Mal voll­kom­men fried­lich und ei­nig. Auf dem Bahn­hof er­kann­ten wir, dass uns noch Zeit ge­nug zur An­kunft des Schnell­zugs blieb, und wir ver­stän­dig­ten uns al­so­bald, noch bis zur nächs­ten Sta­ti­on wei­terzu­mar­schie­ren, um durch un­se­rer Füße Ar­beit zum Brot auch noch ein Stück Käse zu ver­die­nen. Als dort die Fahr­kar­ten ge­löst wa­ren, konn­te Ed­gar mir noch ein gan­zes Häuf­lein Mün­zen für mei­ne Ein­käu­fe in die Hand schüt­ten, denn es ge­hör­te auch zu sei­nen Ei­gen­hei­ten, dass er sel­ber nie­mals einen Kauf­la­den be­trat. Ich trug zwei duf­ten­de Laib­chen Weiß­brot und eine statt­li­che Schnit­te Em­men­ta­ler da­von. Mit Stolz brach­te ich sie dem Bru­der, der sich ab­seits der Land­stra­ße un­ter ei­nem Birn­baum nie­der­ge­las­sen und einen Hau­fen herr­li­cher Bir­nen vor sich auf­ge­sta­pelt hat­te. Ich frag­te nicht, mit wel­chem Rech­te. Wir setz­ten uns in tiefer, freu­di­ger Ein­tracht ne­ben­ein­an­der und ge­nos­sen die köst­lichs­te Mahl­zeit und das reins­te Glück, das uns auf der gan­zen Rei­se be­schert war.

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