Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Von ir­gend­ei­nen. Zu­kunfts­plan war kei­ne Rede. Oft wur­de ich von Be­kann­ten ge­fragt, warum ich nicht zur Büh­ne gin­ge, wo­hin mich äu­ße­re An­la­gen zu wei­sen schie­nen. Es war dies mein liebs­ter, heim­lichs­ter Traum. Aber alle Hilfs­mit­tel fehl­ten; ich hat­te noch nicht ein­mal Ge­le­gen­heit ge­habt, ein bes­se­res Thea­ter zu se­hen als die Tü­bin­ger Som­mer­schmie­re. Und die ängst­li­chen Ab­mah­nun­gen welter­fah­re­ner Freun­de fie­len mei­nem Va­ter schwer aufs Herz, der wohl wuss­te, dass ich nicht die hür­ne­ne Haut be­saß, die stich­fest macht im Rän­ke­spiel des Künst­ler­le­bens. Ei­nes Ta­ges fand mich Ed­gar, wie ich auf den Rat ei­ner thea­ter­kun­di­gen Freun­din be­müht war, mich zu­nächst im deut­li­chen Spre­chen zu üben, und da er glaub­te, ich ge­däch­te mit so über­trie­be­ner Laut­bil­dung vor die Zuschau­er zu tre­ten, über­schüt­te­te er mich nach sei­ner Art mit Spott und Ta­del und war durch kei­ne Er­klä­rung von sei­nem Irr­tum ab­zu­brin­gen. Un­ter sei­nen fort­ge­setz­ten An­grif­fen, die teils dem be­sag­ten Miss­ver­ständ­nis, teils sei­nen wun­der­li­chen Lau­nen ent­spran­gen und ge­gen die mir nie­mand bei­stand, ver­lor ich all­mäh­lich Lust und Mut. So fand ich bei der ei­ge­nen Hilf­lo­sig­keit und der zer­split­tern­den Viel­fäl­tig­keit un­se­res Da­seins nicht ein­mal mehr den rech­ten Wil­len, ge­schwei­ge einen Weg, die ers­ten Schrit­te zu tun. Zwi­schen Tanz und Eis­lauf hiel­ten mich die Über­set­zun­gen für den »Aus­län­di­schen No­vel­len­schatz« be­schäf­tigt, die mir die bei­den Her­aus­ge­ber, mein Va­ter und Paul Hey­se, an­ver­traut hat­ten. Da ich schon vom zwölf­ten Jahr an für den Druck über­setz­te, war mei­ne Fe­der sehr ge­übt, und das Na­del­geld, das dar­aus floss, ent­las­te­te mei­ne El­tern von al­len Son­der­aus­ga­ben für die Toch­ter. Als mein Va­ter sah, dass er mir auch klei­ne scho­nen­de Kür­zun­gen und Über­gän­ge, die ge­le­gent­lich an den Tex­ten nö­tig wur­den, ge­trost über­las­sen konn­te, war er sehr zu­frie­den mit mir. Durch Hey­ses Ver­mitt­lung er­hielt ich nun auch einen zwei­bän­di­gen ita­lie­ni­schen Ro­man zum Ver­deut­schen und Zu­sam­men­zie­hen, die präch­ti­gen »Erin­ne­run­gen ei­nes Acht­zig­jäh­ri­gen« von Ip­po­li­to Nie­vo. Ich kam aber nur sehr lang­sam vor­wärts, da ich noch lan­ge kei­nen ei­ge­nen Raum hat­te und im ge­mein­sa­men Fa­mi­li­en­zim­mer schrei­ben muss­te, wo auch die Be­su­che emp­fan­gen wur­den und wo ich häu­fig zwi­schen dem Ge­spräch und der Ar­beit ge­teilt saß. – Mei­ne größ­te Schwie­rig­keit aber war und blieb das Ver­hält­nis zu der ab­göt­tisch ge­lieb­ten Mut­ter. Ihre da­ma­li­gen Le­bens­an­schau­un­gen, ganz aus der Theo­rie ge­bo­ren, schweb­ten ja so hoch über der Erde, dass sie die Be­din­gun­gen un­se­res Pla­ne­ten über­sa­hen: sie ver­tru­gen sich we­der mit dem na­tür­li­chen Ge­fühl ei­nes her­an­rei­fen­den Mäd­chens noch mit de­ren Stel­lung zur Au­ßen­welt. Sie dar­auf hin­wei­sen, hieß den Zwie­spalt ver­schär­fen, denn ihre Kämp­fer­see­le fand, dass man nicht frü­he ge­nug für sei­ne Über­zeu­gun­gen strei­ten und lei­den kön­ne, und be­dach­te da­bei nicht, dass es ja viel­fach gar nicht die mei­ni­gen wa­ren.

So hat­te ich glück­lich das sech­zehn­te Jahr er­reicht. Aber das große, au­ßer­or­dent­li­che, je­nes un­fass­ba­re »Es« woll­te nicht kom­men. Es blieb nichts üb­rig, als in Fan­ta­sie und Dich­tung nach dem Stof­fe zu su­chen, den das ei­ge­ne Le­ben nicht zu bie­ten hat­te. Auch für an­de­re gab es in der Enge des Da­seins kei­ne rech­te Gren­ze zwi­schen Wunsch und Wirk­lich­keit. Als mir ein­mal eine bild­hüb­sche Al­ters­ge­nos­sin ge­heim­nis­voll an­ver­trau­te, dass ihr bei der Pa­ra­de in Stutt­gart ihr Lieb­lings­dich­ter Theo­dor Kör­ner er­schie­nen und ihr zu Pfer­de bis an die Haus­tür ge­folgt sei, hü­te­te ich mich wohl zu er­wi­dern, es wer­de eben ein Of­fi­zier der Gar­ni­son dem Sän­ger­hel­den ähn­lich se­hen, son­dern ließ die Sa­che da­hin­ge­stellt, da ich ja doch täg­lich auch auf ein Wun­der war­te­te. Soll­ten denn nicht um der Sech­zehn­jäh­ri­gen wil­len, wenn sie gar so nied­lich sind, die Längst­ver­stor­be­nen aus den Grä­bern stei­gen? Was mich be­trifft; so such­te ich mir mei­ne Schwär­me­rei­en na­tür­lich un­ter den Grie­chen. Es war ja das Schö­ne, dass gar kein Bü­cher­staub auf ih­ren Häup­tern lag, weil Mama uns von klein auf ge­wöhnt hat­te, mit ih­nen wie mit Le­ben­di­gen zu ver­keh­ren. Man ging in ihre Welt, wie man in ein an­de­res Stock­werk tritt; so konn­te man sie auch nach ei­ner Ball­nacht gleich wie­der fin­den. Mit der Zeit­rech­nung ließ ich mich oh­ne­hin nicht ein. Al­les Ver­gan­ge­ne war mir noch vor­han­den und nur wie zu­fäl­lig ab­we­send. Wenn ich des Nachts im Bet­te noch mit dem Nach­hall der Tanz­mu­sik in den Ohren ein Ka­pi­tel im Plut­arch las, so war das kei­ne Li­te­ra­tur, son­dern ein Wie­der­se­hen mit al­ten Freun­den. Vor al­lem schi­en es mir, als hät­te ich den Al­ki­bia­des per­sön­lich ge­kannt. Denn je we­ni­ger das Auge im da­ma­li­gen Schwa­ben­land durch Glanz und Gra­zie der Per­sön­lich­keit ver­wöhnt wur­de, de­sto grö­ße­ren Wert ge­wan­nen die­se Ei­gen­schaf­ten. Die Hal­tung und das Lä­cheln, wo­mit in Pla­tons Gast­mahl der bän­der­ge­schmück­te Al­ki­bia­des in Beglei­tung der Flö­ten­spie­le­rin über die Schwel­le tritt, stan­den mir so deut­lich vor Au­gen, dass ich Jah­re spä­ter vor der an­ti­ken Grip­pe des auf den Am­pe­los ge­stütz­ten Dio­ny­sos in den Uf­fi­zi­en zu Flo­renz bei­na­he aus­ge­ru­fen hät­te: Das ist er ja! Genau so an­ge­hei­tert und mit so ge­nia­ler Leicht­fer­tig­keit sah ich den Athe­ner über jene Schwel­le tre­ten. Wenn ich nun von die­ser Ge­stalt sprach, ge­sch­ah es mit ei­nem Aus­druck al­ler­per­sön­lichs­ten Wohl­ge­fal­lens, wo­durch ich treue Freun­des­her­zen, die mit dem Al­ki­bia­des kei­ne Ähn­lich­keit hat­ten, sehr vor den Kopf stieß. Ei­ner von ih­nen ge­stand mir noch nach vie­len Jah­ren, dass er eine Zeit lang bit­ter ei­fer­süch­tig auf den schö­nen Athe­ner ge­we­sen sei. Der Sinn für die äu­ße­re Er­schei­nung war in mei­ner da­ma­li­gen Um­welt sehr we­nig ent­wi­ckelt. Über die Schön­heit mensch­li­cher Kör­per­for­men herrsch­te die größ­te Un­si­cher­heit; es fiel mir spä­ter in Ita­li­en sehr auf, wie ge­nau das süd­li­che Volk dar­über Be­scheid weiß. Auch wur­de nur die weib­li­che Schön­heit be­wun­dert, bei Män­nern galt sie eher für einen Ma­kel und na­he­zu für un­ver­ein­bar mit mann­haf­ten Ei­gen­schaf­ten. Ver­nach­läs­si­gung des ei­ge­nen Kör­pers wur­de mit Be­wusst­sein, wenn nicht gar mit sitt­li­chem Stolz ge­übt. Was Wun­der, dass ich, die von den Grie­chen her­kam, den Wert der Schön­heit noch über­trieb und Adel der Er­schei­nung für das Al­ler­we­sent­lichs­te an­sah, für das Ge­fäß und Sie­gel der Voll­kom­men­heit!

1870

Wir be­fan­den uns mit­ten im Som­mer 70. In Nie­der­nau wur­de eif­rig ge­tanzt. Hed­wig Wil­hel­mi war mit ih­rer jetzt zwölf­jäh­ri­gen Ber­ta aus Gra­na­da ge­kom­men und be­wohn­te ein Haus in der Gar­ten­stra­ße, ver­brach­te aber fast ihre gan­ze Zeit mit uns. Auch Lili hielt sich un­ter den Fit­ti­chen ih­rer Mut­ter wie­der in Tü­bin­gen auf. Sie stand jetzt im acht­zehn­ten Jahr und ihre Mäd­chen­ta­ge wa­ren ge­zählt, denn dies war die äu­ßers­te Frist, die ihre Mut­ter ihr ge­stellt hat­te, um ihre Wahl fürs Le­ben zu tref­fen; die selbst noch schö­ne und be­gehr­te Frau war im Be­griff sich wie­der zu ver­hei­ra­ten und woll­te zu­vor die Toch­ter glück­lich ver­sorgt wis­sen. Un­ter Li­lis Ver­eh­rern war ei­ner, der sich schon in ih­rem drei­zehn­ten Jahr, als sie mit dem Pelz­mütz­chen und der wip­pen­den Kri­no­li­ne zur Schlitt­schuh­bahn ging, in den Kopf ge­setzt hat­te, die jun­ge Gra­zie der­einst heim­zu­füh­ren. Lili hat­te sich all die Jah­re lei­se ge­wehrt, weil der Sanf­ten, Wil­len­lo­sen bei dem star­ken Wil­len und der rück­sichts­lo­sen Tat­kraft des Frei­ers et­was bäng­lich zu­mu­te war, aber die­sel­ben Ei­gen­schaf­ten ga­ben der Mut­ter die Über­zeu­gung, dass er der rech­te sei, das Glück ih­rer Toch­ter zu bau­en. So war Lili ei­nes Ta­ges Braut, ohne recht zu wis­sen, wie, und die Hand, in die sie dies­mal die ihre leg­te, fass­te mit fes­tem Grif­fe zu, der nicht mehr losließ. Sie fand sich mit ih­rer ge­las­se­nen Lie­bens­wür­dig­keit auch in die­se neue Lage. Bei der öf­fent­li­chen Ver­lo­bung, die in der »Neckar­mül­le­rei« mit Cham­pa­gner ge­fei­ert wur­de, bat sie sich aus, noch ein­mal zwi­schen ih­ren zwei Her­zens­schwes­tern, mir und der klei­nen Ber­ta, sit­zen zu dür­fen. Es war ein letz­tes An­klam­mern an die Mäd­chen­zeit, das der Bräu­ti­gam ver­stand und schon­te. Un­ter der fest­li­chen Lau­be gab sie mir jetzt die letz­te An­lei­tung in der Le­bens­kunst. Cham­pa­gner­trin­ken ge­hö­re zur Welt­bil­dung, hat­te sie mir öf­ters zu ver­ste­hen ge­ge­ben, das sei so recht das Tüp­fel­chen aufs I. Ich schäm­te mich also, noch kei­nen ge­trun­ken zu ha­ben. Aber nach dem ers­ten Glas wur­den mir zu mei­ner Ver­wun­de­rung die Au­gen­de­ckel schwer, und als Lili mir zur Auf­fri­schung das zwei­te ein­goss, be­gan­nen die Ge­gen­stän­de zu ver­schwim­men. Die klei­ne Ber­ta war im glei­chen Fall, da­her Lili, die zu­gab, et­was Ähn­li­ches zu emp­fin­den, uns nun­mehr eine Geh­pro­be an­riet. Wir zwei Jün­ge­ren stan­den auf, die schö­ne Braut, die sich den gan­zen Tag nicht von uns tren­nen woll­te, schloss sich an und wir ver­lie­ßen un­ter dem Wi­der­spruch der Her­ren das Fest, um vor­sich­tig und wür­de­voll, nur auf un­ser Gleich­ge­wicht be­dacht, einen ein­sa­men Kies­weg ab­zu­schrei­ten. Aber zur Fort­set­zung des Ban­ketts hat­te kei­ne von den drei­en Lust, wir ent­flat­ter­ten also dem Gar­ten und such­ten Hed­wigs nahe Woh­nung auf, um die un­er­war­te­te Wir­kung des Cham­pa­gners zu ver­schla­fen. Die Müt­ter sand­ten uns Ed­gar zur Beglei­tung nach, der sich die­bisch freu­te, die drei Jung­fräu­lein in die­sem las­ter­haf­ten Zu­stand zu se­hen. Als er aber auch die Trep­pe mit er­stei­gen woll­te, wur­de er von drei plötz­lich ver­wan­del­ten Mä­na­den mit Pols­tern, Kis­sen und was uns in die Hän­de fiel, be­wor­fen, dass er sich schleu­nigst zu­rück­zog. Wir lach­ten und toll­ten hin­ter ihm her, und der Ernst der Ver­lo­bungs­fei­er däm­mer­te uns nur noch im fer­nen Hin­ter­grund. Lili be­wahr­te auch in die­ser et­was frag­wür­di­gen Ver­fas­sung ihre An­mut. Sie setz­te sich ans Kla­vier und hieß uns bei­de tan­zen, als uns ein jäh­lings auf­ge­stie­ge­nes Som­mer­ge­wit­ter, das wir nicht be­ach­tet hat­ten, durchs of­fe­ne Fens­ter mit wal­nuß­großen Eis­stücken über­fiel. Ich warf noch zur Ant­wort und Op­fer­spen­de ein Trink­glas hin­aus; da­nach aber fan­den wir es rät­lich, eine jede einen stil­len Schlum­mer­win­kel auf­zu­su­chen.

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