Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Sein schmerz­li­cher Bruch mit Mohl wur­de äu­ßer­lich durch die Fa­mi­lie ver­kit­tet. Wenn die­ser, nun gleich­falls im Her­zen ver­ein­samt, Mama oder mich am Fens­ter ste­hen sah, so zog es ihn, wie schroff er von Ed­gar ab­ge­sto­ßen war, un­aus­weich­lich den al­ten Weg. Auch un­se­re La­tein­stun­den gin­gen wei­ter. Wir la­sen jetzt zu­sam­men den Sal­lust, wo­bei ich mich für die trot­zi­ge Ver­bre­cher­ge­stalt des Ca­ti­li­na leb­haft er­wärm­te. Das freu­te Ed­gar, der die glei­che Vor­lie­be hat­te, und so fühl­ten wir end­lich wie­der ein­mal un­se­re in­ne­re Ähn­lich­keit. Wenn aber Lili in Tü­bin­gen auf­tauch­te, so ver­gaß ich Ca­ti­li­na und das gan­ze Rö­mer­volk nebst sei­ner Gram­ma­tik und hat­te wie­der für nichts Sinn als für Tand und Bäl­le und Stu­den­ten­we­sen. Ein­mal hat­te sie mir einen al­ler­liebs­ten wei­ßen Tar­la­tan­hut mit schwar­zen Samt­bänd­chen mit­ge­bracht, wie sie sel­ber einen trug, ganz ähn­lich den jetzt an den Ba­de­or­ten üb­li­chen Strand­hü­ten. Der­glei­chen war aber in Tü­bin­gen noch nicht ge­se­hen wor­den, und das Hüt­chen er­weck­te auf mei­nem Kopf wie­der einen sitt­li­chen Un­wil­len. Als wir nun ei­nes Ta­ges mit un­se­ren Tar­la­tan­hü­ten und den schwes­ter­lich glei­chen grün und weiß ge­streif­ten Wasch­kleid­chen zu­sam­men aus­gin­gen und uns da­bei sehr nied­lich vor­ka­men, brach eine Rot­te Schul­jun­gen, die eben den Schul­berg her­ab­ka­men, heu­lend und Stei­ne wer­fend auf uns ein, dass wir die Pfleg­hof­gas­se hin­auf uns in einen Bäcker­la­den flüch­te­ten, der schnell ge­schlos­sen wer­den muss­te. Die Gas­sen­ju­gend bom­bar­dier­te die Tür mit wü­ten­den Stein­wür­fen, und wir wur­den wohl eine Vier­tel­stun­de lang von der wohl­wol­len­den Bäckers­frau in den hin­ters­ten Räu­men ver­steckt ge­hal­ten, ehe wir uns wie­der hin­aus­trau­en durf­ten. Von da an gin­gen wir nur noch un­ter männ­li­chem Schutz in un­se­ren Tar­la­tan­hüt­chen aus, bis die Töch­ter Phi­li­stä­as an­fin­gen, sie nach­zu­ma­chen und die Mode sich ver­brei­te­te.

Auch Hed­wig Wil­hel­mi wet­ter­leuch­te­te wie­der durch mein Le­ben. Sie ent­zück­te als maîtr de plai­sir, in­dem sie Aus­flü­ge und an­de­re Lust­bar­kei­ten ver­an­stal­te­te, wo­bei sie sel­ber auch auf ihre Rech­nung kam, denn wäh­rend die Ju­gend tanz­te und toll­te, ge­sell­ten sich die äl­te­ren Stu­den­ten zu der rei­fen, fes­seln­den Frau, um mit ihr zu rau­chen und sich im Wort­ge­fecht, das ihr Be­dürf­nis war, zu üben. Es ging nach da­ma­li­gem Brauch bei sol­chen Aus­flü­gen sehr ge­nüg­sam zu: eine Sau­er­milch oder ein Glas Bier, bei Tanz­ver­gnü­gun­gen ein Stück Ku­chen war al­les, was man sich leis­te­te; die Wirts­häu­ser wa­ren auf mehr kaum ein­ge­rich­tet. Dann setz­te man sich auf dem Heim­weg Glüh­würm­chen ins Haar, und mit die­ser fan­tas­tisch leuch­ten­den Kro­ne wan­der­te man sin­gend durch den Wald nach Hau­se. Die wil­den jün­ge­ren Brü­der be­tru­gen sich, wenn sie da­bei sein durf­ten, ta­del­los. Nur dass Er­win ge­le­gent­lich ge­gen eine ver­bo­te­ne Zi­gar­re ir­gend­ei­nem an­schluss­be­dürf­ti­gen Stu­den­ten un­ser ge­heim­ge­hal­te­nes Aus­flugs­ziel ver­riet, da­her wir nie be­grif­fen, wes­halb ge­wis­se Ge­sich­ter so häu­fig da auf­tauch­ten, wo man sich ih­rer nicht ver­se­hen konn­te. Al­fred, noch im­mer un­ver­söhnt mit dem weib­li­chen Ge­schlecht, moch­te sich’s doch nicht ganz ver­sa­gen, da­bei zu sein. Er folg­te meist auf zwan­zig Schritt Ent­fer­nung durch die Stra­ßen, und war so ge­zwun­gen al­les ein­zu­sam­meln, was Phi­li­stäa ge­gen die bei­den Tar­la­tan­hü­te, ge­gen Hed­wigs Zi­gar­re oder Ma­mas nach­läs­si­gen An­zug ein­zu­wen­den hat­te. Das warf er uns dann al­les beim Nach­hau­se­kom­men mit tri­um­phie­ren­dem In­grimm an den Kopf.

Spä­ter­hin brach­te Hed­wig ihre Ber­ta mit, die eine rich­ti­ge süd­li­che Schön­heit zu wer­den ver­sprach. Die Klei­ne, die seit den Win­deln an ge­sell­schaft­li­ches Le­ben ge­wöhnt und an Welt­kennt­nis uns al­len über­le­gen war, bil­de­te mit Lili und mir ein un­zer­trenn­li­ches Klee­blatt. Sie weih­te uns in die Re­geln des Stier­ge­fechts ein, und mir brach­te sie ein­mal nebst an­de­ren Er­zeug­nis­sen Spa­ni­ens einen wun­der­ba­ren grün­sei­de­nen Fä­cher mit, auf des­sen El­fen­bein­stäb­chen die Bild­nis­se der be­rühm­tes­ten Stier­kämp­fer ge­malt wa­ren. Sie nann­te alle mit Na­men und er­zähl­te von ih­ren ga­lan­ten Be­zie­hun­gen zu der vor­neh­men Da­men­welt von Ma­drid und Gra­na­da. Wir drei Mäd­chen schlos­sen uns im Zim­mer ein um mit Kas­ta­gnet­ten Fan­dan­go zu tan­zen, und die Brü­der hat­ten das Zu­se­hen – aber nur durchs Schlüs­sel­loch!

*

Wäh­rend die Aus­bil­dung der Brü­der völ­lig plan­mä­ßig vor sich ging, wur­de die mei­ni­ge durch je­den Luft­zug da­hin oder dort­hin ge­weht. Im Gast­hof zur Trau­be wohn­te da­mals eine rus­si­sche Dame, Frau Dan­jew­sky aus Kiew, die sich ih­rer bei­den Söh­ne we­gen in der Uni­ver­si­täts­stadt auf­hielt. Sie sah mich ei­nes Ta­ges über die Stra­ße ge­hen, fand, dass ich auf­fal­lend ih­rem im glei­chen Al­ter ver­stor­be­nen Töch­ter­chen gli­che, und ließ mir sa­gen, dass sie mich gern ken­nen möch­te. Und wenn sie mich ein we­nig im Rus­si­schen un­ter­rich­ten dürf­te, so wäre ihr das eine be­son­de­re Freu­de, weil sie sich vor­stel­len könn­te, ihre Toch­ter sei wie­der da. Ich muss­te jede Ge­le­gen­heit, et­was ler­nen zu kön­nen, als einen Glücks­fall wahr­neh­men, weil ja doch alle hö­he­ren Bil­dungs­stät­ten der Frau mit ei­ser­nen Rie­geln ver­sperrt wa­ren; so stell­te ich mich er­war­tungs­voll und et­was be­klom­men von die­ser Neu­heit im Gast­hof ein. Ich fand eine erns­te Frau in mitt­le­ren Jah­ren, die mich sehr herz­lich mit ei­nem Veil­chen­strauß be­grüß­te und die nun für die nächs­te Zeit mein haupt­säch­lichs­ter Um­gang wur­de. Sie brach­te mir zu­erst die Buch­sta­ben bei, die sich um vie­les leich­ter er­wie­sen als sie aus­sa­hen, und gleich­zei­tig ließ sie mich schon einen Kin­der­vers von Misch­ka, dem Bä­ren, auf­sa­gen, um mei­ne Zun­ge an die Auss­pra­che zu ge­wöh­nen. Dann tauch­ten wir, um­qualmt vom Rauch ih­rer Zi­ga­ret­ten, in die un­er­gründ­li­chen Tie­fen der rus­si­schen Gram­ma­tik, und als hier nur die ers­ten Schwie­rig­kei­ten über­wun­den wa­ren, ging sie schon dazu über, mit mir ih­ren viel­ge­lieb­ten Pusch­kin zu le­sen, den sie für einen der ganz großen Uns­terb­li­chen hielt. Ich hü­te­te mich ihr zu sa­gen, dass mir die breit hin­rol­len­den Ver­se et­was leer er­schie­nen, und tat ihr den Ge­fal­len, die gan­zen be­rühm­ten Ein­gangs­stro­phen zum »Kup­fer­nen Rei­ter«, bei de­nen das Rus­sen­herz hö­her schlägt, aus­wen­dig zu ler­nen. Be­son­de­res Ver­gnü­gen aber mach­te es ihr, dass ich mich gleich mit mei­nem win­zi­gen Wort­schatz in die Un­ter­hal­tung wag­te, wenn um mich her rus­sisch ge­spro­chen wur­de. Die arme Frau hat­te viel häus­li­chen Kum­mer: ihr äl­te­rer Sohn Ws­je­wo­lod, Wo­lo­d­ja ge­nannt, be­fand sich zur­zeit in der Ir­ren­an­stalt von Ken­nen­burg; der jün­ge­re, Ser­gi­us oder Ser­jo­scha, der das Ober­gym­na­si­um be­such­te, ein früh­rei­fes Groß­stadt­kind, schi­en ihr auch kei­ne große Freu­de ma­chen zu wol­len. Der Un­ter­richt, den sie mir gab, ge­währ­te ihr sel­ber eine wohl­tä­ti­ge Ablen­kung. Sie be­freun­de­te sich warm mit mei­ner Mut­ter und zog auch meh­re­re ih­rer stu­die­ren­den Lands­leu­te in un­ser Haus. Als sie Tü­bin­gen ver­ließ, leg­te sie mei­nen Un­ter­richt in die Hän­de ei­nes äl­te­ren bal­ti­schen Stu­den­ten, der mit mir den rus­si­schen Ge­schicht­schrei­ber Ka­ram­sin vor­nahm und mich da­mit in die Ur­ge­schich­te Russ­lands, be­gin­nend bei den Warä­gern, ein­führ­te. Schei­dend trat er sein Amt ei­nem des Sans­krit be­flis­se­nen Ge­or­gier aus Tif­lis ab, der un­ter der aka­de­mi­schen Ju­gend ein be­son­de­res An­se­hen als Wa­gen­len­ker und Ros­se­bän­di­ger ge­noss, weil er als klei­ner Jun­ge nach dem Brauch sei­nes Lan­des hal­be Näch­te auf dem Rücken der Pfer­de ge­schla­fen hat­te. Die­ser Sohn der Wild­nis mit dem blauschwar­zen Haar und dem asia­ti­schen Lä­cheln wur­de nun mein drit­ter Leh­rer im Rus­si­schen. Als auch er ab­reis­te, trat er sei­ne Stel­le ei­nem an­de­ren Ge­or­gier ab, der nur kurz ge­blie­ben sein muss, da mir sein Bild nicht in der Erin­ne­rung haf­tet. Nach dem Ab­gang die­ses letz­ten war ich glück­lich so weit, mir selbst fort­hel­fen zu kön­nen. Ich führ­te mit den ge­schie­de­nen Freun­den noch län­ge­re Zeit einen rus­si­schen Brief­wech­sel, wo­bei ich eben­so un­be­denk­lich wie im Spre­chen und zu­nächst noch ohne Hil­fe ei­nes Wör­ter­buchs (ein sol­ches ge­stat­te­ten mir mei­ne Mit­tel erst spä­ter) mei­ne Sät­ze bau­te – häu­fig zur großen Hei­ter­keit der Emp­fän­ger. So hat­te eine gan­ze Rei­he von Men­schen, um die ich nicht das ge­rings­te Ver­dienst be­saß, mir frei­wil­lig ihre Zeit ge­op­fert, um mir zur Kennt­nis ei­ner Spra­che zu ver­hel­fen, die ich zu­nächst nur zum Spie­le trieb, die mir aber bald zu­gu­te kom­men soll­te, da ich mit Über­set­zun­gen aus dem Rus­si­schen ein Neu­land an­bre­chen konn­te. Da­für blie­ben die rus­si­schen Stu­den­ten in un­se­rem Hau­se gern ge­se­hen, sie hat­ten eine ge­wand­te Art, sich an­zu­pas­sen, und brach­ten et­was von der Wei­te der Step­pe und des Mee­res mit. Dass sie sich auf Schritt und Tritt von wirk­li­chen oder an­geb­li­chen rus­si­schen Spit­zeln ver­folgt sa­hen und dass sie, ob­wohl po­li­tisch völ­lig harm­los, doch der An­ge­be­rei sich durch Gel­dop­fer ent­zie­hen muss­ten, gab uns auch gleich ein Schmäck­lein von den rus­si­schen Zu­stän­den. Ei­ni­ge Jah­re spä­ter konn­te ich dann die rus­si­schen Stu­di­en noch ein­mal in ei­nem mir be­freun­de­ten Hau­se auf­neh­men, wo das Fa­mi­li­en­haupt, Di­rek­tor Dorn, der mit den Sei­nen lan­ge in Russ­land ge­lebt hat­te, mich und sei­ne lie­bens­wür­di­ge Toch­ter Eli­se, von uns das Dorn­rös­chen ge­nannt, im Rus­si­schen übte.

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