Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Ernst trat all­mäh­lich im Hau­se ganz in die Stel­lung ei­nes Mit­bru­ders ein. Er half den jün­ge­ren Kna­ben bei ih­ren Schul­auf­ga­ben, mich be­glei­te­te er in die Tanz­stun­de hin und zu­rück, ob­gleich der Ort nur über der Stra­ße lag, und sah ge­dul­dig zu, bis ich des He­rum­hüp­fens müde war, wenn es auch noch so spät wur­de, denn er sel­ber tanz­te nicht. Er tat mir brü­der­lich zu­lie­be, was er nur konn­te. Wenn Ed­gar sei­ne im­mer zu­cken­de Reiz­bar­keit an mir aus­las­sen woll­te oder Al­fred mir sei­ne Ver­ach­tung der Weib­lich­keit all­zu deut­lich zu ver­ste­hen gab, so stell­te er sich da­zwi­schen und schaff­te mir Luft. Zum Dank für die­se Lie­bes­diens­te be­treu­te ihn Mama mit ih­rer gan­zen über­schwel­len­den Güte und wur­de eine zwei­te Mut­ter für ihn, wo­bei sie frei­lich in ih­rer stür­mi­schen Art auch ab und zu in sei­ne Le­bens­hal­tung ein­griff und den Ab­stand zwi­schen der frei­heit­li­chen Rich­tung des Soh­nes und dem bür­ger­lich her­ge­brach­ten Ge­sichts­kreis der El­tern nach Kräf­ten zu er­wei­tern such­te.

An dem jun­gen Freun­de fand ich jetzt einen No­tel­fer in den häus­li­chen Stür­men, der mir bes­se­re Diens­te leis­te­te als die Wohn­gäs­te, die doch nur auf kur­ze Zeit er­schie­nen. Mit der Zeit ver­grö­ßer­te sich auch der Kreis. Söh­ne be­freun­de­ter Fa­mi­li­en, die zur Hoch­schu­le ka­men, wur­den in un­se­rem Hau­se ein­ge­führt, dar­un­ter das Froh­ge­müt un­se­res Eu­gen Stock­mayer, der ei­ner un­se­rer Ge­treues­ten wer­den soll­te, und der gleich­na­mi­ge En­kel des al­ten Dich­ters Karl Mayer, eine fei­ne und ei­gen­ar­ti­ge Er­schei­nung. Es fan­den sich vor­über­ge­hend zwei Trä­ger großer Na­men ein, der schö­ne jun­ge Fried­rich Strauß, von sei­nem Va­ter dem mei­ni­gen emp­foh­len, und Ro­bert Vi­scher, von dem sei­nen per­sön­lich bei uns ein­ge­führt. Da war fer­ner der treue Ar­thur Mül­ber­ger, der Theo­re­ti­ker des So­zia­lis­mus und Schü­ler Proud­hons, nebst ei­nem gleich­ge­sinn­ten fran­zö­si­schen Freun­de, dem ich spä­ter sei­ner Be­deu­tung we­gen ein ei­ge­nes Ka­pi­tel wid­men muss. Man mach­te ge­mein­sa­me Aus­flü­ge oder saß des Abends bei­sam­men und spiel­te, und ich durf­te für Stun­den ein ge­dan­ken­lo­ses jun­ges Tier­chen wer­den wie an­de­re. Eine un­be­schreib­li­che Harm­lo­sig­keit wal­te­te da­mals im Ver­kehr der Ju­gend. Man lieb­te noch die Ge­sell­schaftss­pie­le, bei de­nen Scharf­sinn, Witz und Geis­tes­schnel­le ge­übt wer­den muss­ten. Auch Rät­sel­ra­ten war eine be­lieb­te Un­ter­hal­tung. Ernst Mohl ver­fass­te ko­mi­sche Ge­dich­te in al­len mög­li­chen fremd­län­di­schen Dicht­wei­sen, worin mei­ne Tän­zer durch­ge­he­chelt wur­den. Ed­gar hat­te eine frü­he Meis­ter­schaft über Wort und Reim, die wahr­haft ver­blüf­fend war und die ihm im­mer zu Ge­bo­te stand. Er wett­ei­fer­te nun mit Ernst in lus­ti­gen Tra­ves­ti­en be­kann­ter Dich­tun­gen, worin er auch un­ser Müt­ter­lein mit ih­rer Ga­ri­bal­dischwär­me­rei und ih­ren re­pu­bli­ka­ni­schen Freund­schaf­ten nicht ver­schon­te. Da­zwi­schen gab es erns­te Wort­ge­fech­te li­te­ra­ri­scher und an­de­rer Art, wo­bei man je­doch vor­sich­tig sein muss­te, denn der reiz­ba­re Ed­gar, der al­les per­sön­lich nahm, konn­te bei sol­chen An­läs­sen plötz­lich in Brand ge­ra­ten. Er pfleg­te je nach der au­gen­blick­li­chen Stim­mung Dich­ter auf den Thron zu he­ben oder schmäh­lich ab­zu­set­zen, selbst die größ­ten nicht aus­ge­nom­men. Da war es denn schwer, nicht zu wi­der­spre­chen, und wi­der­sprach ich, so pras­sel­te er auf. Bei sei­ner Un­aus­ge­gli­chen­heit und sei­nem ste­ten Auf und Ab hät­te ihn nur eine Wind­fah­ne be­frie­di­gen kön­nen, und eine sol­che hät­te er von Grund aus ver­ach­tet. Der ru­hi­ge Freund hat­te im­mer zu be­gü­ti­gen und ab­zu­len­ken. Da­für wand­te sich ein an­der­mal der Groll ge­gen ihn, wenn er sich z. B. ein­fal­len ließ, eine Lan­ze für Pla­ten zu bre­chen, wäh­rend wir an­dern ge­ra­de im Hei­ne schwelg­ten. In sol­chen Fäl­len schi­en dem er­reg­ba­ren Jüng­lings­kna­ben die ab­wei­chen­de Mei­nung ge­ra­de­zu einen see­li­schen oder min­des­tens einen geis­ti­gen Man­gel aus­zu­drücken, und er konn­te so wild wer­den, dass man für die Freund­schaft fürch­ten muss­te. Der große, ge­wich­ti­ge Freund aber hob dann den klei­ne­ren, zar­ten vom Bo­den auf, schau­kel­te ihn auf sei­nen star­ken Ar­men hin und her oder strei­chel­te ihm mit sei­ner Rie­sen­faust die Ba­cke, bis er das Fau­chen auf­gab und wie­der gut war. Mein Va­ter kam ab und zu von sei­nem Ar­beits­stüb­chen im Gie­bel­stock her­un­ter und warf ein paar Wor­te ins Ge­spräch. Mama saß am liebs­ten auf ei­nem Sche­mel, ganz in sich zu­sam­men­ge­rollt wie ein klei­nes Bün­del­chen, aus dem die Au­gen mit ei­nem fast un­mög­li­chen dia­man­te­nar­ti­gen Glan­ze strahl­ten. Vor Schla­fen­ge­hen pfleg­te sie schnell noch auf­zu­sprin­gen und die Trep­pen hin­un­ter in die Kon­di­to­rei zu hu­schen. Von dort brach­te sie je­dem ein Brottört­chen mit Scho­ko­la­den­guss mit. Ja – und du? hieß es dann. Sie be­haup­te­te je­des Mal, das ih­ri­ge schon im La­den ver­zehrt zu ha­ben, aber alle wuss­ten, dass dem nicht so war! Sie lieb­te vom Ge­bäck nur das feins­te, und die­se Tört­chen wa­ren be­son­ders fein. Des­halb aß sie nie eins, son­dern gönn­te sich den Ge­nuss, der für sie ein grö­ße­rer war, es an­de­re es­sen zu se­hen.

Mein La­tein war un­ter­des­sen da lie­gen ge­blie­ben, wo der all­zu ge­wis­sen­haf­te Hai­er­le es ge­las­sen hat­te. Nun er­bot sich Ernst Mohl als an­ge­hen­der Phi­lo­lo­ge, den Un­ter­richt wie­der auf­zu­neh­men. Es war auch eine Ei­gen­tüm­lich­keit je­ner Tage, dass all die jun­gen Men­schen­kin­der sich im­mer ge­gen­sei­tig aus Freund­schaft un­ter­rich­te­ten. Die Mama war ent­zückt von die­sem Vor­schlag, aber das Töch­ter­lein kei­nes­wegs. Ich bil­de­te mir näm­lich ein, dass ein­zig das La­tei­ni­sche, das da­mals bei Mäd­chen für eine Un­na­tur galt, an mei­nem Miss­ver­hält­nis zur Welt schuld sei. Zu­dem war mir das Rö­mer­volk mit sei­ner star­ren, nüch­ter­nen Ver­nünf­tig­keit und sei­ner grau­sa­men Zweck­mä­ßig­keit un­er­freu­lich, so­mit lieb­te ich auch ihre Spra­che nicht, de­ren schö­ne Treff­si­cher­heit und durch­sich­ti­ge Klar­heit ich noch nicht wür­di­gen konn­te. Und gar auf ihre Li­te­ra­tur, die mir lau­ter Flick­werk schi­en, sah ich von der Höhe mei­nes Ho­mer tief her­un­ter. Um die­ses Vol­kes, um die­ser Spra­che wil­len soll­te ich mich von den Bu­ben mit Stei­nen wer­fen und von den Mäd­chen ver­klat­schen las­sen! Wä­ren es noch die Grie­chen ge­we­sen! Die gan­ze Kin­de­rei mei­ner jetzt er­reich­ten vier­zehn Jah­re kam über mich, und es gab für mei­ne auf­ge­reg­te Ein­bil­dung kei­ne Gren­zen mehr. Das La­tein war der Vam­pyr, der mir am Le­ben fraß! Die Rö­mer hat­ten nur in der Welt her­um­ge­siegt und Ge­schich­te ge­schrie­ben, da­mit ich in Tü­bin­gen ein un­glück­li­cher Mensch wür­de! Und der Freund, der sich mir zu­ge­schwo­ren hat­te, gab sich zum Hel­fers­hel­fer her! Es war gräss­lich. Ich ver­steck­te mich auf dem Spei­cher bei den großen Kof­fern. Dort stan­den zwei manns­ho­he Rie­sen­sä­cke, von Jo­se­phi­ne mit un­be­nutz­ten Bett­stücken und an­de­rem Haus­rat voll­ge­pfropft. Hin­ter die­sen such­te ich Si­cher­heit, bis die Ge­fahr vor­über wäre. Aber als Mama auf der Su­che nach mir den Spei­cher her­auf­ge­stürmt kam, da ver­riet mich wie wei­land den Kö­nig En­zio ein Schopf, der zwi­schen den Sä­cken her­vorglänz­te, und ich wur­de an den Zöp­fen die Trep­pe hin­ab­ge­zerrt. Ich schluchz­te und groll­te in mich hin­ein und nahm erst vor der Tür wie­der Hal­tung an, aber eine un­gnä­di­ge. Doch der jun­ge Leh­rer ver­stand es, mir des Ta­ci­tus Ger­ma­nia so schmack­haft zu ma­chen, dass ich schon auf der ers­ten Sei­te mei­nen Un­mut fah­ren ließ. Ich fühl­te mich auch als Deut­sche ge­schmei­chelt, dass mir der alte Rö­mer über mei­ne Vor­fah­ren so viel Ver­bind­li­ches zu sa­gen hat­te, und fand da­nach sein Volk min­der ab­sto­ßend. Ich über­setz­te die gan­ze Ger­ma­nia, schrieb sie schön ins Rei­ne und über­reich­te sie mei­ner Mut­ter, die nun wie­der ganz mit mir zu­frie­den war. Sie be­rich­te­te dem al­ten Freund Bac­meis­ter in Reut­lin­gen mei­ne Leis­tung, und die­ser ver­ehr­te mir in kol­le­gia­ler Aner­ken­nung je ein Druck­stück sei­ner eben er­schie­ne­nen Ta­ci­tus- und Sal­lu­st­über­set­zun­gen.

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