Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Mit Rie­sen­schrit­ten ging es jetzt in die Ver­welt­li­chung hin­ein. Auf die Freu­den der Schlitt­schuh­bahn folg­ten die der Tanz­stun­de, die mit Me­nuett­ver­beu­gun­gen und dem Aus­wärts­dre­hen der Füße mit­tels Schie­nen be­gan­nen. Da mir aber Lili schon die ers­ten Tanz­schrit­te bei­ge­bracht hat­te, wur­de ich bald in die hö­he­ren Gra­de auf­ge­nom­men und durf­te nun sel­ber mit den Ober­gym­na­sis­ten durch den Saal wir­beln. Der Geist Li­lis schweb­te im­mer mit, auch als sie Tü­bin­gen schon ver­las­sen hat­te, und gab der nicht all­zu stil­ge­rech­ten Ver­an­stal­tung An­mut und Wei­he. In ei­nem Ne­ben­bau der Al­ten Aula, zu dem man von der Münz­gas­se auf stei­ner­nen Stu­fen hin­un­ter­stieg, be­fand sich ein völ­lig schmuck­lo­ser Saal mit grob ge­ho­bel­tem Fuß­bo­den, worin die Tanz­stun­de ab­ge­hal­ten wur­de; das Stim­men der Gei­gen kün­dig­te sie von wei­tem an. Die­se quiet­schen­den, un­schö­nen Töne hat­ten nichts­de­sto­we­ni­ger für das jun­ge Ohr einen zau­be­ri­schen Wohl­laut, der das Herz schnel­ler schla­gen mach­te. Die sehr ju­gend­li­chen »Her­ren«, die auf der einen Sei­te des Saa­l­es bei­sam­men stan­den, hol­ten sich mit der eben ein­ge­lern­ten Ver­beu­gung die »Da­men« aus der an­de­ren, und nun galt es im Ge­drän­ge der Paa­re sich ohne An­stoß um die Säu­len win­den. Zu­wei­len lie­ßen sich auch die Füch­se der ele­gan­ten Stu­den­ten­kor­po­ra­tio­nen zu dem Läm­mer­hüp­fen her­bei; es war aber eine zwei­fel­haf­te Ehre, da die­se Her­ren au­gen­schein­lich an uns All­zu­jun­gen die Ar­tig­kei­ten ein­üb­ten, die sie her­nach auf den Mu­se­ums­bäl­len den rei­fe­ren Jahr­gän­gen zu er­wei­sen hat­ten.

Lili war un­ter­des­sen von ih­rer Mut­ter zu­rück­ge­holt wor­den, aber ihr Ein­fluss dau­er­te fort. Auch er­schi­en sie in kür­ze­ren Ab­stän­den im­mer wie­der in Tü­bin­gen und ver­dreh­te bei ih­rem je­des­ma­li­gen Auf­ent­halt vie­le jun­ge Köp­fe. Ihre Mut­ter wünsch­te, dass sie sich früh ver­hei­ra­te, des­halb ver­lob­te sie sich fünf­zehn­jäh­rig zum ers­ten Mal mit ei­nem jun­gen Mann, den sie in un­se­rem Hau­se ken­nen lern­te. Die uns be­freun­de­te Fa­mi­lie emp­fing die rei­zen­de Braut mit of­fe­nen Ar­men. Aber ihr Herz hat­te nicht mit­ge­spro­chen, und bald da­nach trat sie den Schwan­kend­ge­wor­de­nen, dem eine et­was äl­te­re Freun­din ein lei­den­schaft­li­ches Ge­fühl ent­ge­gen­brach­te, be­reit­wil­lig an die­se ab. Es war kein Op­fer, aber doch für sie be­zeich­nend, denn bei ih­rer großen Güte und Nach­gie­big­keit wäre sie auch im­stan­de ge­we­sen, auf einen ge­lieb­ten Mann um ei­ner an­de­ren wil­len zu ver­zich­ten. Das Ober­gym­na­si­um war ihr jetzt kei­ne Merk­wür­dig­keit mehr, wohl aber sei­ne ehe­ma­li­gen Zög­lin­ge, die man auf den Stu­den­ten­bäl­len wie­der­fand. Sie hat­te sich ein Ver­zeich­nis ih­rer Ver­eh­rer an­ge­legt, in dem sie flei­ßig blät­ter­te, um kei­nen zu ver­ges­sen. Je nach dem Rang, den der eine oder der an­de­re vor­über­ge­hend in ih­rem Her­zen ein­nahm, wur­den durch Ver­set­zen der Na­men die Plät­ze ge­wech­selt, so­dass sich ihr klei­nes Ta­schen­büch­lein mit den Auf­zeich­nun­gen in be­stän­di­ger Wand­lung be­fand. Nach je­dem Tanz­ver­gnü­gen ging wie­der eine Ver­schie­bung vor sich, aus der sie mir kein Hehl mach­te. Ihre klei­nen Ko­ket­te­ri­en wa­ren voll Un­be­wusst­heit, ohne eine Spur von Be­rech­nung. Ihr ge­fiel aus­nahms­los das gan­ze männ­li­che Ge­schlecht, und sie konn­te es nicht be­grei­fen, dass ich mir schon da­mals die jun­gen Rit­ter sehr ge­nau zu be­schau­en pfleg­te. Ei­nem so lie­bens­wer­ten Ge­schlecht wie­der zu ge­fal­len, war ihr an­ge­bo­re­nes, in­nigs­tes Be­stre­ben, und wem hät­te Lili nicht ge­fal­len sol­len? Wie die Ot­ti­lie der Wahl­ver­wandt­schaf­ten muss­te man sie ei­gens dar­auf auf­merk­sam ma­chen, dass es für ein jun­ges Mäd­chen nicht schick­lich sei, jun­gen Män­nern einen fal­len­ge­las­se­nen Ge­gen­stand auf­zu­he­ben, denn ihre un­schul­di­ge Ver­eh­rung für das stär­ke­re Ge­schlecht trieb sie in sol­chen Fäl­len, sich ei­ligst zu bücken oder gar ei­ner weg­ge­wir­bel­ten Stu­den­ten­müt­ze voll Ei­fer nach­zu­sprin­gen, Din­ge, die da­mals bei der viel stren­ge­ren Eti­ket­te zwi­schen den Ge­schlech­tern weit mehr auf­fie­len als heu­te, und die mei­ne El­tern ihr sorg­sam ab­ge­wöhn­ten, da­mit nicht ir­gend­ein Frech­ling die harm­lo­se Zu­vor­kom­men­heit des jun­gen Mäd­chens miss­deu­te.

Mir be­zeig­te sie ihre Ge­gen­lie­be auf eine be­son­de­re Art, in­dem sie sich der Sti­li­sie­rung mei­nes Äu­ße­ren be­mäch­tig­te. Die arm­di­cken Flech­ten, die ich da­mals noch ein­fach nie­der­hän­gend oder mehr­fach um den Kopf ge­schlun­gen trug, wa­ren ihr zu kind­lich; sie sel­ber ord­ne­te ihr schö­nes Haar zu mo­di­schen Fan­ta­sie­ge­bäu­den. Die glei­che Ar­beit nahm sie jetzt mit dem mei­ni­gen vor, in­dem sie bald »ge­steck­te Lo­cken«, von äh­ren­ar­tig ge­floch­te­nen so­ge­nann­ten Korn­zöp­fen um­rahmt, auf mei­nem Schei­tel auf­türm­te, bald mein Haar in grie­chi­sche Kno­ten wand oder gar ne­ben ei­ner stei­fen Turm­fri­sur rechts und links die mo­di­schen »Schmacht­lo­cken« zu­recht drech­sel­te. Lau­ter präch­ti­ge, aber für mein Le­bensal­ter zum min­des­ten stark ver­früh­te Din­ge. Nie­mand wehr­te der Tor­heit. Mein Müt­ter­lein, das nie­mals äl­ter war als ich, ließ uns bei­de völ­lig ge­wäh­ren und hat­te ihre hel­le Freu­de an den mit mir vor­ge­nom­me­nen Ver­wand­lungs­küns­ten. Mein Va­ter schüt­tel­te zwar den Kopf, aber sein Ein­spruch be­schränk­te sich auf die Be­mer­kung, wie er sein Kind ken­ne, wer­de sie das al­les künf­tig ein­fa­cher hal­ten. Es ver­steht sich, dass nun auch mein An­zug un­ter Li­lis Ein­fluss ge­riet. Bis­her war ich ge­klei­det wie die Li­li­en auf dem Fel­de. Mein spar­sa­mes Müt­ter­lein, das noch in den ers­ten Tü­bin­ger Jah­ren die Kna­ben­klei­der alle selbst ver­fer­tig­te, hat­te für Mäd­chen­sa­chen gar kein Ge­schick, und das war mir lan­ge Zeit zu­gu­te ge­kom­men. Denn ihre Ju­gend­freun­din­nen lie­ßen sich’s nicht neh­men, jahraus, jahrein für ihr Töch­ter­lein tä­tig zu sein. Da kam im­mer von Zeit zu Zeit ir­gend­ein Pack mit den schöns­ten Din­gen für mich an, wie hand­ge­stick­ten rus­si­schen Hem­den, gold­ver­schnür­ten Tuch­s­pen­zer­chen und an­de­ren Prunk­stücken, die je­des Mal großen Ju­bel er­reg­ten. Wie ich nun der Kind­heit ent­wuchs, wur­den die­se Sen­dun­gen all­mäh­lich sel­te­ner, und was zu Hau­se er­gänzt wer­den muss­te, konn­te vor Li­lis Au­gen nicht be­ste­hen. Ich hat­te so­nach kei­ne Wahl, als die ei­ge­ne Ge­schick­lich­keit aus­zu­bil­den, die mich mit der Zeit in­stand setz­te, den Tand, der jun­gen Mäd­chen zum Per­sön­lich­keits­ge­fühl un­er­läss­lich ist, sel­ber her­zu­stel­len. Aber der un­güns­tig ge­sinn­ten Um­welt konn­te ich es nun ein­mal auf kei­ne Wei­se recht ma­chen. Mei­ne harm­lo­sen klei­nen Kunst­fer­tig­kei­ten, die nichts kos­te­ten als ein biss­chen Zeit und Mühe, wur­den mir als sträf­li­che Ver­schwen­dung aus­ge­legt und ge­nau so ver­dammt wie mein Hei­den­tum und mein La­tein. Um den wah­ren Sinn sol­cher ju­gend­li­chen Putz­sucht zu be­grei­fen, muss man selbst in je­nen so un­end­lich ein­fa­chen Zei­ten ge­lebt ha­ben. Da­mals tru­gen all die nied­li­chen Ge­gen­stän­de, die man sich selbst er­fin­den und zu­sam­men­stel­len muss­te, einen ganz per­sön­li­chen Stem­pel, sie ge­hör­ten zu den we­ni­gen Aus­drucks­mög­lich­kei­ten der un­rei­fen, su­chen­den See­le und wur­den auch von den Al­ters­ge­nos­sen so auf­ge­fasst. Denn die Ju­gend sieht in al­len Din­gen Sym­bo­le. Ge­steht doch der stren­ge Rous­seau, dass er in jun­gen Jah­ren nicht den schöns­ten Mäd­chen hul­dig­te, son­dern de­nen, die den meis­ten Putz und Schmuck be­sa­ßen. Als ich mir ein­mal in ei­nem be­kann­ten Putz­ge­schäft un­ter all den wohl­rie­chen­den Ge­gen­stän­den ein wei­ßes Früh­lings­hüt­chen mit ei­nem tau­be­han­ge­nen Ver­giss­mein­nicht­kranz aus­su­chen durf­te, da ging ich mit ei­nem er­höh­ten Lenz­ge­fühl um­her, als trü­ge ich ein Ei­chen­dorff­sches Früh­lings­lied auf dem Haup­te. Mein Müt­ter­lein klag­te oft, dass ich seit der Freund­schaft mit Lili völ­lig ver­dummt sei und nichts mehr im Kopf hät­te als Back­fischei­tel­kei­ten. Es war auch wahr­lich kein klei­ner Sturz: vor kur­z­em noch auf den höchs­ten jam­bi­schen Stel­zen, mit ei­ner Grac­chen­tra­gö­die und ei­nem Epos über den Un­ter­gang Kar­tha­gos be­schäf­tigt und jetzt nur noch mit Schmuck und Tand. Ich muss­te man­ches Schelt­wort der Brü­der hö­ren, und als ei­nes Ta­ges in der Kin­der­schu­le, wo un­ser Jüngs­ter saß, bei den Sprü­chen Sa­lo­mo­nis im Krei­se her­um­ge­fragt wur­de: Was ist ei­tel? hob un­ser klei­ner Bal­de als ein­zi­ger sein Fin­ger­lein und sag­te: Mei­ne Schwes­ter! – – –

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