Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Mama, die ich zur Ver­trau­ten mach­te, ju­bel­te über die­se Leis­tung. Mein mes­se­ni­scher Pa­trio­tis­mus und der ge­gen Spar­ta ge­rich­te­te Groll, in dem sie so et­was wie eine an­ti­preu­ßi­sche Spit­ze zu füh­len glaub­te, ent­zück­ten sie. Aber nun war es mit mei­nem See­len­frie­den vor­bei. Tem­pe­ra­ment­voll, wie sie in al­lem war, be­mäch­tig­te sie sich mei­nes Schat­zes und ließ ihn von Hand zu Hand ge­hen, ohne nach mei­ner Emp­fin­dung zu fra­gen. Ich be­saß kei­ne ver­schließ­ba­re Lade, in die ich ihn hät­te ret­ten kön­nen, wie der glück­li­che­re Ed­gar, an des­sen heim­lich ge­schmie­de­ten Ver­sen sich nie­mand ver­griff. Es ging mir mit der Tra­gö­die wie mit den Ge­dich­ten. In wel­che Schub­la­de ich das Heft ver­ste­cken moch­te, es wur­de im­mer wie­der aus­ge­gra­ben, und der ge­schmei­chel­te Mut­ter­stolz, die Ne­cke­rei­en der Brü­der, die neu­gie­ri­gen Fra­gen frem­der Be­su­cher schu­fen mir mein ei­ge­nes Mach­werk zum Pla­ge­dä­mon um. Denn, ob Lob oder Ta­del, man konn­te mich nicht tiefer krän­ken, als in­dem man über­haupt von sei­nem Da­sein wuss­te. Und kei­ne See­le be­trat das Haus, die nicht da­von er­fuhr. Ich stand wie in ei­nem Re­gen­guss, der mich bis auf die Haut durch­näß­te. Es gab dann Trä­nen und Vor­wür­fe, die nicht das ge­rings­te fruch­te­ten. Nur der Va­ter ver­stand mich, er fuhr mir lä­chelnd mit der Hand über die Stirn und sag­te nichts; wie war ich ihm für sein Zart­ge­fühl dank­bar! Noch nach Jah­res­frist – man weiß, was die Län­ge ei­nes Kin­der­jah­res be­sa­gen will – war die un­glück­li­che Mes­se­nie­rin nicht ver­ges­sen. Ich er­in­ne­re mich ei­nes Vor­mit­tags, wo ein frem­des Ehe­paar nach mei­nen El­tern frag­te. Gleich dar­auf kam mein Müt­ter­lein her­ge­flo­gen (ihr Ge­hen war im­mer wie ein Flie­gen) und rief tri­um­phie­rend zur Tür her­ein: Mo­ritz Hart­mann ist da! Wir hat­ten die­sen Na­men oft von ihr ge­hört als den ei­nes Dich­ters und Frei­heits­man­nes, dem sie in ih­rem Her­zen einen Al­tar er­rich­tet hat­te. Die Reim­chro­nik des Pfaf­fen Mau­ri­zi­us führ­te sie häu­fig im Mun­de. Auch von der sprich­wört­li­chen Lie­bens­wür­dig­keit des ös­ter­rei­chi­schen Poe­ten war schon die Rede ge­we­sen. Alle teil­ten ihre Freu­de, dass er so un­er­war­tet nach Tü­bin­gen ge­kom­men war. Nur mir mit mei­ner grie­chi­schen Tra­gö­die auf dem Ge­wis­sen schwan­te Ar­ges. Und rich­tig war noch kei­ne Vier­tel­stun­de ver­gan­gen, so wur­de ich ins Be­suchs­zim­mer ge­ru­fen. Da stand der be­rühm­te Gast schon im Auf­bruch vor dem Kana­pee, ein Mann von we­nig an­sehn­li­chem Wuchs – an der Sei­te mei­nes hoch­ge­wach­se­nen Va­ters er­schi­en er fast klein –, aber edel­ge­schnit­te­nem Ge­sicht mit schwar­zem Bart und Haar; ne­ben ihm eine lä­cheln­de Frau, de­ren Er­schei­nung einen Ein­druck von stil­ler Har­mo­nie und Güte hin­ter­ließ. Und rich­tig galt sein ers­tes Be­grü­ßungs­wort mei­nem Trau­er­spiel. Er hat­te aber nichts von der schul­meis­ter­li­chen oder iro­ni­schem Über­le­gen­heit, mit der sonst Er­wach­se­ne in sol­chen Fäl­len Kin­der be­han­deln; nur ein ganz klei­ner Schalk ging durch sei­ne Mie­ne, als er frag­te:

Was ist denn der Ti­tel des Stücks? Darf ich ra­ten? Es heißt ge­wiss: Der ge­mor­de­te Back­fisch.

Mein Müt­ter­lein, das die Ant­wort nie ab­war­ten konn­te, rief schnell da­zwi­schen: Es heißt Die Toch­ter des Ari­sto­demus.

Da ging ein lie­bens­wür­di­ges Lä­cheln über das Ge­sicht des Dich­ters, dass ich mit ei­nem Ruck um Jah­re ge­schei­ter ward und ohne al­len Un­mut sa­gen konn­te: Sie ha­ben es ge­trof­fen, es ist wirk­lich der ge­mor­de­te Back­fisch.

Da­ge­gen griff es mei­ner Mut­ter ans Herz, dass ihr Par­tei­freund Lud­wig Pfau mir beim Le­sen mei­ner Ver­su­che kopf­schüt­telnd das Schick­sal der Wun­der­kin­der pro­phe­zei­te, die ihre ver­früh­ten tau­ben Blü­ten mit le­bens­läng­li­cher Un­frucht­bar­keit bü­ßen. Er war wohl der ein­zi­ge Mensch, der mei­ne Mut­ter auf die Ge­fahr auf­merk­sam mach­te, in der sich die Kin­der des Ge­nies be­fin­den, wenn sie gleich­sam im Mit­be­sitz der vä­ter­li­chen Ga­ben auf­wach­sen und ih­nen von El­tern und nach­sich­ti­gen Haus­freun­den eine Aner­ken­nung vor­ge­schos­sen wird, die sie her­nach nicht aus ei­ge­ner Kraft ab­ver­die­nen kön­nen. Sol­che psy­cho­lo­gisch wohl­be­grün­de­ten Be­den­ken ta­ten ihr weh und woll­ten ja auch wirk­lich auf un­ser Haus nicht pas­sen, wo die ers­te Voraus­set­zung dazu fehl­te: der vä­ter­li­che Er­folg, die wei­che Luft äu­ße­rer Ehren und Vor­tei­le, worin die An­sprü­che wach­sen und die Selbst­stän­dig­keit ver­küm­mert. Uns Kin­dern war im Ge­gen­teil das Le­ben au­ßer­or­dent­lich schwie­rig ge­macht. Wir sa­hen des Va­ters Grö­ße un­ver­stan­den oder halb­ver­ges­sen und lit­ten selbst für die Idea­le un­se­rer El­tern, ehe wir die­se Idea­le ver­ste­hen konn­ten. Und da nicht nur die äu­ße­ren Ver­hält­nis­se an uns häm­mer­ten, son­dern sich die Ge­schwis­ter auch noch ge­gen­sei­tig die­sen Dienst er­wie­sen, wur­de die müt­ter­li­che Ver­wöh­nung reich­lich auf­ge­wo­gen.

Als ich sah, dass mei­ne Heim­lich­kei­ten im­mer aufs neue ent­weiht wur­den, be­schloss ich aus Zorn und Gram, die Ein­ge­bun­gen, die mir ka­men, künf­tig lie­ber gar nicht mehr auf­zu­schrei­ben, und nun ver­sieg­ten sie all­mäh­lich ganz. Ich war’s zu­frie­den, denn ich hoff­te, durch die­ses Op­fer mit dem Le­ben bes­ser in Ein­klang zu kom­men. Ei­ne Vor­stel­lung wirk­te da­bei be­son­ders mit: Ma­mas Ju­gend­ge­nos­se Al­fred von Thumb sag­te mir zu­wei­len, wenn er von sei­nem Un­ter­boi­hin­gen her­über­kam, war­nend: Nur kein Blau­strumpf wer­den! Ich stell­te mir dar­un­ter ein un­schö­nes, kör­per­lich ver­nach­läs­sig­tes und geis­tig ver­dreh­tes We­sen mit kur­z­em Haar und Bril­le vor und bäum­te mich ge­gen den Ge­dan­ken auf, eine eben­sol­che Vo­gel­scheu­che wer­den zu sol­len. Das »Wun­der­kind« mach­te also die über­eil­ten Er­war­tun­gen wie auch Be­sorg­nis­se zu­schan­den, denn der ver­früh­te Trieb, der noch gar kei­nen Le­bens­stoff zum Ge­stal­ten hat­te, leg­te sich zu ei­nem lan­gen Ge­sund­heits­schlaf nie­der und ließ sich durch kei­ne müt­ter­li­che Un­ge­duld mehr auf­rüt­teln.

Vorfrühling

Noch in mei­nem elf­ten Jah­re war eine Ge­stalt in un­se­ren Fa­mi­li­en­kreis ge­tre­ten, durch die all­mäh­lich mein in­ne­res Le­ben ganz um­ge­schal­tet wur­de und die am meis­ten dazu bei­trug, dass die treib­haus­ar­ti­ge geis­ti­ge Ent­wick­lung zum Still­stand kam. Ei­nes Ta­ges er­schie­nen da zwei un­an­ge­mel­de­te Gäs­te, Mut­ter und Toch­ter, aus Mainz. Die hüb­sche, sehr le­bens­lus­ti­ge Mut­ter, eine Freun­din der mei­ni­gen, stand im Be­griff zu Frau Wil­hel­mi nach Spa­ni­en zu rei­sen; ihr Töch­ter­lein Lili soll­te un­ter­des­sen im Schut­ze mei­ner El­tern in Tü­bin­gen blei­ben und an mei­nen Un­ter­richt teil­neh­men. Lili war zwei Jah­re äl­ter als ich, nicht grö­ßer, aber viel ent­wi­ckel­ter und trug auch schon halb­lan­ge Klei­der, wäh­rend die mei­nen nur bis an die Knie gin­gen. Sie war eben­so wie ihre Mut­ter mit Ge­schmack und ei­ner ge­wis­sen Ko­ket­te­rie ge­klei­det, und die leich­te rhei­ni­sche Mund­art stand ihr al­ler­liebst. Beim ers­ten Ein­tritt war sie, aus ei­ner stil­len, zier­li­chen Da­men­woh­nung kom­mend, ein we­nig be­stürzt über den wil­den Um­trieb in un­se­rem Hau­se und zer­drück­te, wie sie mir spä­ter ge­stand, heim­lich ein paar Trä­nen. Aber sie wuss­te sich takt­voll zu schi­cken. Ihr mun­te­res Main­zer Na­tu­rell fand schnell den rech­ten Ton, und als man uns bei­de nach dem Nachtes­sen zu Bet­te schick­te, war schon eine Freund­schaft fürs Le­ben ge­schlos­sen, de­ren Herz­lich­keit nie­mals im Lauf der Jah­re durch einen Hauch ge­trübt wer­den soll­te. Es ist et­was Ei­ge­nes und Hei­li­ges um sol­che Ju­gend­freund­schaf­ten, auch wenn sie gar nicht auf der Grund­la­ge des geis­ti­gen Ver­ste­hens auf­ge­baut sind. Wä­ren wir uns zehn Jah­re spä­ter zum ers­ten Mal be­geg­net, so hät­ten wir schwer­lich eine Brücke zu­ein­an­der ge­fun­den, aber je­nes emp­fäng­li­che Al­ter ver­mag auch das Un­gleich­ar­tigs­te auf­zu­neh­men und fest­zu­hal­ten, ja dies ist ihm recht ei­gent­lich zur Er­wei­te­rung des Ge­sichts­krei­ses ein Be­dürf­nis. Sol­che Ju­gend­freund­schaf­ten neh­men mit den Jah­ren ganz das We­sen der Bluts­ver­wandt­schaft an: man fährt fort sich zu lie­ben und fragt nicht nach den ab­wei­chen­den Le­bens­an­schau­un­gen, die bei neu­en Be­kannt­schaf­ten ein so großes Hin­der­nis bil­den.

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