Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Dem Er­we­cker in dem Wes­ten

Blei­be hold, er will nicht mehr,

nach­träg­lich ver­än­dert in das war­nen­de:

Dem Er­we­cker in dem Wes­ten

Gib das Sei­ne, gib nicht mehr.

Auch zeugt die im Freun­des­kreis oft er­zähl­te An­ek­do­te, dass er ein­mal sei­nen un­bot­mä­ßi­gen Söh­nen zu­rief: Ihr ver­dient es, preu­ßisch zu wer­den! doch mehr von sei­nem heim­li­chen Hu­mor und von der vä­ter­li­chen Nach­sicht als von der Schär­fe sei­ner po­li­ti­schen An­sich­ten. Bei mei­ner Mut­ter da­ge­gen ging im­mer al­les aus dem Vol­len, da gab es kei­ne Ab­stu­fun­gen, kei­ne Zwei­fel, sie muss­te lie­ben oder has­sen. Als der sechs­und­sech­zi­ger Krieg her­an­rück­te, wur­de sie von ei­nem wah­ren Verzweif­lungs­sturm er­fasst und ihre Er­re­gung zit­ter­te in un­se­ren Kin­der­her­zen nach. Da sie des Ita­lie­ni­schen mäch­tig war, schrieb sie einen Brief an Ga­ri­bal­di, worin sie ihn be­schwor, die­sem »frei­heits- und bru­der­mör­de­ri­schen« Kamp­fe fern­zu­blei­ben. Sie glaub­te in ih­rem Kin­der­ge­müt ernst­lich, welt­po­li­ti­sche Ent­schlie­ßun­gen hin­gen von Prin­zi­pi­en ab. An­de­re wa­ren noch nai­ver. Ein Gym­na­si­al­pro­fes­sor schrieb an Bis­marck und gab ihm po­li­ti­sche Ratschlä­ge nach Pla­ton und Thu­cy­di­des. Dass Bis­marck nicht auf sei­ne Dar­le­gun­gen ein­ge­gan­gen, be­klag­te er noch spä­ter sei­nen Schü­lern ge­gen­über als großen Feh­ler. Aber dicht ne­ben dem Ko­mi­schen lag die Tra­gik. Auf dem Blä­si­berg, ei­nem Gut in der Nähe von Tü­bin­gen, das Pro­fes­sor We­ber, der Leh­rer der Land­wirt­schaft an der Hoch­schu­le, Gat­te der nach­mals als Frau­en­recht­le­rin stark her­vor­ge­tre­te­nen Mat­hil­de We­ber, be­wirt­schaf­te­te, hielt sich seit kur­z­em ein jun­ger, aus Eng­land ge­kom­me­ner Prak­ti­kant Na­mens Fer­di­nand Co­hen auf. Er schrieb sich aber Blind mit dem Na­men sei­nes Stief­va­ters, des in Lon­don als Flücht­ling le­ben­den be­kann­ten Achtund­vier­zi­gers. Mei­ne Mut­ter hat­te ihn bei ei­nem Be­such auf dem Blä­si­berg ken­nen ge­lernt. Sie schil­der­te ihn als einen stil­len, wohl­er­zo­ge­nen, aber sehr ver­schlos­se­nen Men­schen. Frau We­ber be­mut­ter­te ihn lie­be­voll. Ei­nes Ta­ges war er ganz plötz­lich ver­schwun­den mit Hin­ter­las­sung ei­nes Brie­fes, in dem er Ab­schied auf im­mer nahm. Und gleich dar­auf brach­ten die Zei­tun­gen die Nach­richt, dass ein Fer­di­nand Blind-Co­hen in Ber­lin am hel­len Tage auf Bis­marck ge­schos­sen und, da er ihn ver­fehl­te, sich selbst ent­leibt habe. Tief war der Ein­druck des At­ten­tats in al­len Krei­sen. Die einen hiel­ten den Tä­ter für einen er­ha­be­nen Mär­ty­rer, des­sen Ma­nen poe­ti­sche To­ten­op­fer dar­ge­bracht wur­den, die an­de­ren fluch­ten ihm als ei­nem ver­bre­che­ri­schen Aus­würf­ling. Heu­te wür­de man sa­gen: ein Fa­na­ti­ker mit ge­trüb­tem Ur­teil und rei­nem Glau­ben. Er hat­te durch den Tod des einen Man­nes den Krieg noch auf­zu­hal­ten ge­hofft. Darf man es Zu­fall nen­nen, was die Ku­gel des ge­wand­ten Schüt­zen ab­lenk­te? Hät­te er ge­trof­fen, so gäbe es heu­te kein Deut­sches Reich. Ich be­sit­ze noch eine Fo­to­gra­fie von ihm aus dem Nach­lass mei­ner Mut­ter, die mir im­mer et­was Un­heim­li­ches hat­te: ein ele­gan­ter, eng­lisch ge­klei­de­ter jun­ger Mann, ritt­lings auf dem Stuhl sit­zend, mit düs­ter fa­na­ti­schen Au­gen, in de­nen eben der Ent­schluss zu sei­ner ir­ren Tat zu rei­fen scheint.

Als der Krieg aus­brach, schmie­de­ten so­gar wir Kin­der an­ti­preu­ßi­sche Ge­dich­te. Ei­nen ech­ten Preu­ßen aus Preu­ßen­land hat­ten wir zwar noch nicht ge­se­hen, aber wir nah­men an, dass ihm zu ei­nem Un­hold we­nig feh­len kön­ne. Da kam ei­nes Ta­ges ge­ra­de um die Mit­tags­zeit vom He­chin­gi­schen her ein Lei­ter­wa­gen vor un­se­rem Hau­se an­ge­ras­selt, der ganz mit schwarz-wei­ßen Fähn­chen um­steckt und von preu­ßi­schem Mi­li­tär be­setzt war. Ich sah die­se Fähn­chen für ein sehr großes Un­glück, für eine un­mit­tel­ba­re Be­dro­hung un­se­rer Frei­heit an. Es schi­en mir Pf­licht, we­nigs­tens einen Ver­such zur Ret­tung mei­ner Hei­mat zu wa­gen. Wenn es mir ge­län­ge, ei­nes der Fähn­chen, viel­leicht das äu­ßers­te an der uns zu­ge­wand­ten Ecke, her­ab­zu­ho­len, dann hät­te ich, wenn nicht der Frei­heit eine Gas­se, so doch we­nigs­tens der Un­ter­drückung eine Ecke ab­ge­bro­chen. Wäh­rend ich aber auf den Au­gen­blick zur Aus­füh­rung mei­nes Vor­ha­bens lau­er­te, wur­de ich zu Tisch ge­ru­fen, und jetzt war es zu­nächst nicht mög­lich, sich heim­lich zu ent­fer­nen. Als ich wie­der ans Fens­ter sprin­gen konn­te, fuhr eben der Wa­gen in ras­seln­dem Trab mit all sei­nen Fähn­chen da­von. Ich starr­te ihm un­ter ge­misch­ten Ge­füh­len nach: es war nun doch nicht so übel, dass ich nicht in die Lage kam, ge­gen die preu­ßi­sche Hee­res­macht vor­zu­ge­hen. Der Wa­gen ras­sel­te über die Neckar­brücke in die Stadt hin­ein und auf der Lust­nau­er Stra­ße wie­der zur Stadt hin­aus, und sie­he, es blieb al­les wie zu­vor! Die Stu­den­ten san­gen die al­ten Lie­der und tran­ken so viel Bier wie je, nie­mand war ver­sklavt wor­den, noch war ir­gend­ei­ner See­le von den Preu­ßen sonst ein Leid ge­sche­hen. Die Erin­ne­rung an den ge­plan­ten Fähn­chen­raub lässt es mir ganz ver­ständ­lich er­schei­nen, dass so oft im Krie­ge Kin­der durch lei­den­schaft­li­che Re­den Er­wach­se­ner zu ei­ner un­sin­ni­gen Tat ver­an­lasst wer­den, die her­nach viel­leicht ein gan­zes Haus in Ge­fahr bringt.

Im fol­gen­den Jah­re lern­te ich dann einen wirk­li­chen Preu­ßen ken­nen, und dazu einen der al­ler­merk­wür­digs­ten Men­schen, die mir je be­geg­net sind. Es war der Schrift­stel­ler und Po­pu­lär­phi­lo­soph Dr. Al­bert Dulk aus Kö­nigs­berg. Sein Le­ben ist ein Ro­man, den man nicht schrei­ben kann, weil er als Er­fin­dung viel zu un­wahr­schein­lich wäre. Er hat­te län­ge­re Zeit ganz ein­sam im stei­ni­gen Ara­bi­en ge­lebt, um dem Geis­te des Urchris­ten­tums nä­her­zu­kom­men und die land­schaft­li­chen Ein­drücke für sein Haupt­werk Der Irr­gang des Le­bens Jesu zu ge­win­nen. Küh­ne Aben­teu­er­lust und su­chen­de Phi­lo­so­phie la­gen in ihm bei­sam­men. Als au­ßer­or­dent­li­cher Schwim­mer und über­haupt kör­per­lich her­vor­ra­gend be­güns­tig­ter Mensch hat­te er den Bo­den­see durch­schwom­men und ähn­li­cher Stücke mehr ge­leis­tet. Jetzt leb­te er in Stutt­gart mit sei­nen drei Frau­en, die er gleich­zei­tig be­saß und mit de­nen er im üb­ri­gen ein ganz nor­ma­les Fa­mi­li­en­le­ben führ­te. Er hat­te sich im engs­ten Kreis einen klei­nen frei­re­li­gi­ösen An­hang ge­grün­det, für den er in sei­nem Hau­se das Pries­ter­amt ver­sah. So hat­te er sich auch nach selbst­ge­schaf­fe­nem Ri­tus mit sei­nen zwei spä­te­ren Frau­en sel­ber ge­traut. Er konn­te die­se drei­fa­che Ehe in Stutt­gart ganz öf­fent­lich und un­an­ge­foch­ten durch­füh­ren, denn es wohn­te da­mals in dem klei­nen Schwa­ben­land die weit­her­zigs­te Ro­man­tik Tür an Tür mit dem be­schränk­tes­ten Spie­ßer­tum. Trotz der un­ge­wöhn­li­chen Fa­mi­li­en­ver­hält­nis­se herrsch­te re­ger ge­sel­li­ger Ver­kehr im Dulk­schen Hau­se, und es war kei­nes­wegs Bohê­me, was dort ein- und aus­ging; Künst­ler­schaft, Schrift­stel­ler, Po­li­ti­ker lie­ßen sich durch die dor­ti­ge Ei­gen­art nicht ab­schre­cken. Noch weit mehr aber zeugt es von der zwin­gen­den Per­sön­lich­keit die­ses Man­nes, dass er die drei Frau­en, die glei­che Rech­te und glei­che An­re­de ge­nos­sen, in Lie­be und Ein­tracht zu­sam­men­hielt, so­weit in mensch­li­chen Ver­hält­nis­sen dau­ern­de Lie­be und Ein­tracht mög­lich sind. Sie gin­gen im­mer völ­lig gleich ge­klei­det, ver­tru­gen sich schwes­ter­lich und hin­gen mit schwär­me­ri­scher Ver­eh­rung an dem Man­ne. Mit der Zeit ver­schob sich das häus­li­che Gleich­ge­wicht ein we­nig zu­guns­ten der Zu­letzt­ge­kom­me­nen, de­ren Ehe kin­der­los blieb und die dar­um ihre gan­ze Zeit der die­nen­den Lie­be wid­men konn­te. Die­se Lie­be war eine Art Got­tes­dienst in im­mer­wäh­ren­der stil­ler Ver­zückung. Frau Else durf­te ihn auch auf sei­nen nächt­li­chen Spa­zier­gän­gen durch die nicht all­zu si­che­ren Wäl­der Stutt­garts be­glei­ten. Nach­dem sie ihm mo­na­te­lang auf den un­heim­li­chen Nacht­gän­gen, die er noch dazu un­be­waff­net mach­te, aus der Fer­ne nach­ge­schli­chen war, um im Fal­le der Not bei­zu­sprin­gen oder sein Los zu tei­len, wur­de sie, als er die treue Ge­folg­schaft ent­deck­te, zu sei­ner Ka­me­ra­din er­höht und ge­noss nun in die­sen stil­len Nacht­stun­den das sel­te­ne Glück, ihn un­ge­teilt zu be­sit­zen. Dulk hat­te eine An­zahl Dra­men ge­schrie­ben, die in der Öf­fent­lich­keit we­nig Glück mach­ten. Am be­kann­tes­ten wur­de Je­sus der Christ, sei­ne feu­rigs­te und pa­ckends­te Schöp­fung, worin die Ver­mäh­lung des Über­sinn­li­chen mit dem Ra­tio­na­lis­mus ver­sucht ist und Jo­seph von Ari­ma­thia im Lich­te ei­ner halb­mys­ti­schen Va­ter­schaft er­scheint. In der Auf­fas­sung Ju­das Is­cha­riots als des feu­ri­gen jü­di­schen Pa­trio­ten, der in Chris­tus den ir­di­schen Er­lö­ser sucht und sich ent­täuscht von ihm ab­kehrt, ist er an­de­ren Dich­tern, dar­un­ter auch Hey­se, vor­an­ge­gan­gen.

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