Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Zur Be­gü­ti­gung er­laub­te sie mir zu­wei­len, ihre schö­ne mes­sing­be­schla­ge­ne Scha­tul­le her­bei­zu­ho­len und in den al­ten Lie­bes­brie­fen zu wüh­len, die ihr in Ju­gend­ta­gen ge­schrie­ben wor­den wa­ren. Da er­bau­ten mich vor al­lem die Epis­teln ei­nes 48er Flücht­lings Na­mens Eli­as, des­sen lei­den­schaft­li­che Über­spannt­heit ganz nahe an Geis­tes­stö­rung grenz­te. Ein­mal schrieb er, wenn sie je der Sa­che der Frei­heit un­treu wür­de, um einen Stan­des­ge­nos­sen zu hei­ra­ten, so wür­de er das Exil bre­chen, um sie mit ei­ge­ner Hand zu er­dol­chen. Die­ser arme Eli­as mit dem so gut zu dem Na­men pas­sen­den Pro­phe­ten­ton wur­de zu ei­ner hei­te­ren Mär­chen­ge­stalt mei­ner Ju­gend, und oft schil­der­te ich ihn mei­ner Mut­ter, wie er auf feu­ri­gem Wa­gen rot­durch­leuch­tet und flam­men­haa­rig da­her­kam, um sie zu ho­len. Ei­ner sei­ner letz­ten Brie­fe schloss mit den Wor­ten: Leg­t’s Haupt hel­den­haft hin, Ehre gib­t’s nur drü­ben überm Tode. Hin­weg den Blick! Wenn ich die­se Stel­le mit pos­sen­haf­tem Pa­thos vor­las, so riss mich mein Müt­ter­lein wohl ent­rüs­tet am Zopf, den sie eben flocht, aber sie konn­te sich doch nicht er­weh­ren, mit­zu­la­chen.

Be­sag­te Scha­tul­le ver­barg au­ßer den Brie­fen noch an­de­re Kost­bar­kei­ten, wo­von uns Kin­dern kei­ne so merk­wür­dig war wie das Rote Al­bum, der tolls­te Nach­klang des Jah­res 1848.

Lud­wig Bam­ber­ger weist in sei­ner Ein­lei­tung zu der Reim­chro­nik des Pfaf­fen Mau­ri­zi­us dar­auf hin, dass das »tol­le Jahr« sich in der über­le­ben­den Vor­stel­lung als ein Zeit­punkt lus­ti­gen Wahns fest­ge­setzt habe und dass die­se falsche Auf­fas­sung aus dem ge­ra­den Ge­gen­teil ei­ner hei­te­ren Täu­schung, aus der hoff­nungs­lo­sen Selbstiro­nie der bes­ten und tap­fers­ten Achtund­vier­zi­ger ent­sprun­gen sei. Von die­sem Gal­gen­hu­mor der Re­vo­lu­ti­on gab es viel­leicht kein schla­gen­de­res Be­weis­stück als das Rote Al­bum mei­ner Mut­ter. Mit sei­nem grell­ro­ten Ein­band und noch rö­te­ren In­halt, mit ro­ter Tin­te auf ro­tes Pa­pier be­schrie­ben, war es der »Bür­ge­rin Brun­now« im Jah­re 1849 als ein An­ge­bin­de der De­mo­kra­tie über­reicht wor­den. Die ver­schie­de­nen Hand­schrif­ten und die zum Teil ganz un­or­tho­gra­fi­sche Schreib­wei­se soll­ten den Ein­druck er­we­cken, als ob Par­t­ei­ge­nos­sen von al­len Bil­dungs­stu­fen sich an der Wid­mung be­tei­ligt hät­ten. In Wahr­heit hat­te das Büch­lein nur einen Ver­fas­ser, den be­gab­ten Phi­lo­lo­gen Adolf Bac­meis­ter, den­sel­ben, dem einst mein fünf­jäh­ri­ges Herz ge­hört hat­te. Er war ei­ner von den tief­grün­di­gen Schwa­bensöh­nen, die an­der­wärts als Zier­de ei­nes Stam­mes ge­ehrt wür­den, für die aber das enge Hei­mat­land kei­ne Ver­wen­dung fand. Sei­ne achtund­vier­zi­ger Ver­gan­gen­heit ver­schloss ihm die aka­de­mi­sche Lauf­bahn, zu der er ge­bo­ren war, und er konn­te lan­ge Zeit nicht ein­mal die be­schei­dens­te An­stel­lung im Schul­fach fin­den. Nahe an den Drei­ßi­gen er­hielt er end­lich das arm­se­li­ge Amt ei­nes »Kol­la­bo­ra­tors« (vom Vol­ke Koh­len­bra­ter be­nannt) in ei­ner Klein­stadt, schlepp­te sich dann zehn Jah­re lang mit ei­nem Prä­zep­to­rat, bis ihn ein Ruf an die Augs­bur­ger All­ge­mei­ne Zei­tung aus der Acht er­lös­te. Durch sei­ne Über­set­zun­gen mit­tel­hoch­deut­scher Dich­tun­gen und sei­ne Al­le­man­ni­schen Wan­de­run­gen, eine geist­rei­che Stu­die über die Her­kunft deut­scher Orts­na­men, hat er sich auch li­te­ra­risch be­kannt ge­macht.

In dem Ro­ten Al­bum nun war die fan­tas­ti­sche Zeit­stim­mung mit den Ein­zel­hei­ten und den An­spie­lun­gen, die da­mals je­der­mann ver­stand, in Vers und Pro­sa nie­der­ge­schla­gen. Da tön­te die alte, in un­se­ren Ju­gend­ta­gen schon ver­schol­le­ne Wei­se:

Wenn die Fürs­ten fra­gen:

Lebt der He­cker noch?

Sollt ihr ih­nen sa­gen:

He­cker, der lebt hoch!

Aber nicht am Gal­gen,

Nicht an ei­nem Strick,

Son­dern an der Spit­ze

Deut­scher Re­pu­blik.

Ein Pro­le­ta­ri­er schrieb:

Weil das Frei­lein es ge­wol­len ha­pent, dass ich in den Al­pus schrei­ben soll, so will ich es eben dun:

I ka’ kei­ne Vers­le ma­che,

I ver­stand et sel­le Sa­che,

Drum ruf i mit wil­dem Blick:

Hur­ra hoch die Re­bo­lik.

Ein Pen­nä­ler, der als »Ul­di­mus in der 2ten Glass« zeich­net, ver­ewig­te sich durch den kur­z­en Spruch:

He­cker, Stru­we, Ziz und Blum,

Kommt und bringt die Brei­ßen um!

Die Ver­se ge­gen die Re­ak­ti­on, das Got­tes­gna­den­tum, die Kir­che usw. sind zum großen Teil so stark ge­beizt, dass sie auch heu­te nicht ver­öf­fent­licht wer­den könn­ten. Üb­ri­gens wird auch die ei­ge­ne Par­tei nicht ge­schont in je­nem Hang zur Selbst­ver­spot­tung, den Bam­ber­ger her­vor­hebt. Da spricht ein Tü­bin­ger Re­fe­ren­dar vom Bal­kon der Aula her­ab zu der Volks­ver­samm­lung: Aus je­dem Trop­fen Blu­te Ro­bert Blums muss ein Mär­ty­rer für die Frei­heit er­ste­hen. Ich bin ein sol­cher Tropf. Seid ihr auch sol­che Trop­fen? (Schwä­bisch für Tröp­fe ge­braucht.) Chor der Bür­ger und Stu­den­ten: Ja!

Auch vor der Emp­fän­ge­rin selbst macht der tol­le Hu­mor nicht halt. In man­nig­fal­ti­gen Zeich­nun­gen wird sie dar­ge­stellt, bald in ra­sen­dem Tanz um den Frei­heits­baum, bald als Ama­zo­ne in Wehr und Waf­fen, bald im blu­t­ro­cken Rock, von den Trut­häh­nen des Dor­fes ver­folgt. In ei­nem Ro­man Die Kö­ni­gin und der Ip­ser­ge­sel­le er­scheint sie als Haupt­per­son, und in der blut­rüns­ti­gen Tra­gö­die Der Ty­rann stirbt sie als frei­heit­lie­ben­de Prin­zes­sin Bill­bu­ra­lia an der Sei­te des ge­lieb­ten Hand­werks­bur­schen auf der Bar­ri­ka­de.

Das Rote Al­bum war vor al­lem das Ent­zücken mei­ner Brü­der, die es aus­wen­dig wuss­ten und stets im Mun­de führ­ten. Ed­gar ver­fass­te noch in Man­nes­jah­ren, als wir in Flo­renz leb­ten, ein­mal zu Ma­mas Ge­burts­tag ein Sei­ten­stück dazu, das zwar an Geist und ko­mi­scher Kraft das ers­te bei wei­tem über­traf, aber gleich­wohl kei­nen sol­chen Er­folg mehr er­zie­len konn­te, weil es nur per­sön­li­ches Er­zeug­nis und nicht, wie je­nes, der Aus­druck ei­ner Zeit­stim­mung war.

1866

Wenn die al­ten Achtund­vier­zi­ger zu­sam­men­ka­men, so lag eine Ver­klä­rung auf ih­ren Ge­sich­tern, sie sag­ten: Weißt du noch – der Völ­ker­früh­ling! Und zau­ber­ten durch ihre blo­ßen Mie­nen für die Nach­ge­bo­re­nen das Bild ei­ner kur­z­en, un­be­schreib­lich schö­nen Zeit her­auf, wo das Glück leib­haft auf Er­den ge­wan­delt und wo alle Men­schen Brü­der ge­we­sen. Bis die Re­ak­ti­on mit ei­si­gem Hauch vom Nord all die­se Wun­der­blü­ten ge­knickt und den Völ­ker­mai in Eis und Schnee be­gra­ben hat­te. Un­se­re rea­lis­ti­sche­re Jo­se­phi­ne er­zähl­te frei­lich auch An­ek­do­ten aus dem Völ­ker­früh­ling, die zeig­ten, dass der Frei­heits­kampf nicht von al­len Sei­ten gleich ide­al auf­ge­fasst wur­de, wie das Stück­lein von je­ner Nach­bars­frau, die ju­belnd sag­te: Tei­le wel­let se, tei­le! – und ih­rem aus­zie­hen­den Freischär­ler nachrief: Dass du mir ja eine neue Ma­trat­ze mit­bringst! – Mei­ne El­tern ge­hör­ten bei­de zu den al­ten Achtund­vier­zi­gern. Doch ging mein ge­mä­ßig­ter, po­li­tisch viel tiefer bli­cken­der Va­ter dar­in lan­ge nicht so weit wie mei­ne Mut­ter. Be­son­ders teil­te er ihr Ver­trau­en auf ein selbst­los für an­de­rer Völ­ker Frei­heit ein­tre­ten­des Frank­reich durch­aus nicht. Hat­te er doch in sei­nem schö­nen »Va­ter­lands­ge­dicht« von 1848 die Stel­le:

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