Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

Здесь есть возможность читать онлайн «Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

Isolde Kurz – Gesammelte Werke — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Isolde Kurz – Gesammelte Werke», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ihr Ge­sicht hat­te, ohne schön zu sein, et­was un­ru­hig Fes­seln­des bei über­star­kem Glanz der Au­gen, wozu auch das schim­mern­de Wei­ße viel bei­trug. Aber erst im hö­he­ren Al­ter be­ka­men ihre Züge die er­grei­fen­de Har­mo­nie und groß­ar­ti­ge Ein­fach­heit, in der sich dann ihr ge­reif­tes We­sen wun­der­bar aus­drück­te. Durch die Schnel­lig­keit ih­res Gan­ges fiel sie noch als Acht­zi­ge­rin auf, da­bei wa­ren ihre Hän­de im­mer ein we­nig vor­aus, wie im ste­ten Be­griff zu hel­fen und zu ge­ben. Al­les ging ihr zu lang­sam, beim An­zie­hen fuhr sie noch im höchs­ten Al­ter im­mer mit bei­den Ar­men zu­gleich ins Kleid. All die­se äu­ße­re Hast war aber frei von Ner­vo­si­tät und Zer­fah­ren­heit. Man konn­te sie bei der un­ge­heu­ren Rasch­heit ih­res We­sens ei­nem je­ner hin­ja­gen­den Wir­bel­win­de ver­glei­chen, in de­ren In­ne­rem eine voll­kom­me­ne Wind­stil­le herrscht. Ihre Ge­las­sen­heit war so groß, dass sie ihre un­zäh­li­gen Brie­fe im­mer im To­hu­wa­bo­hu der Kin­der­stu­be schrieb. Auch wenn an­de­re wäh­rend­des­sen mit ihr spra­chen, ließ sie sich nicht aus ih­rem Ge­dan­ken­gang brin­gen. Sie brauch­te zum Schrei­ben nur eine Ti­sche­cke und eine von den Kin­dern ge­lie­he­ne Fe­der. Denn sie be­saß gar nichts Ei­ge­nes, nicht ein­mal Schreib­zeug. Und die Strö­me Was­sers, mit de­nen sie uns täg­lich ab­flö­ßte – ein in bür­ger­li­chen Häu­sern da­mals noch we­nig ge­pfleg­ter Brauch – wa­ren die ein­zi­ge Erin­ne­rung an die ari­sto­kra­ti­sche Le­bens­hal­tung ih­res El­tern­hau­ses, die sie mit in die Ehe her­über­nahm.

Ihre Un­emp­find­lich­keit ge­gen Geräusch hat­te die Fol­ge, dass sie von mir den­sel­ben Gleich­mut ver­lang­te, und das war mir eine große Pein. Nicht nur mei­ne Lern­auf­ga­ben, son­dern auch mei­ne Über­set­zun­gen, die schon in den Druck gin­gen, muss­te ich un­ter ganz ähn­li­chen Be­din­gun­gen an ei­ner Ti­sche­cke zu­we­ge brin­gen, mit ei­ner Fe­der, de­ren Al­lein­be­sitz mir nicht zu­stand. So oft ich mich mit Schreib­ge­rät ver­sorg­te, im­mer ver­schwand es in der Schul­ta­sche der Brü­der, die ih­rer­seits auch nicht bes­ser ge­stellt wa­ren, denn jeg­li­ches Ding ging von Hand zu Hand, und ein je­der such­te im­mer­zu das sei­ni­ge oder was er da­für hielt; mit Aus­nah­me des Erst­ge­bo­re­nen, des­sen klei­ne Habe un­an­tast­bar war. Wä­ren die Kin­der nicht alle gut ge­ar­tet ge­we­sen, so hät­te es be­stän­di­gen Streit um das Mein und Dein ge­ben müs­sen; so gab es nur ein be­stän­di­ges är­ger­li­ches Su­chen und Fra­gen bei großem Zeit­ver­lust. Und ähn­lich ging es mit al­len an­de­ren be­weg­li­chen Ge­gen­stän­den auch. Am meis­ten war mein ar­mes Müt­ter­lein selbst ge­plagt, denn das Ob­jekt, das sich von ihr all­zu­tief ver­ach­tet fühl­te, ver­folg­te sie mit un­er­sätt­li­cher Rach­gier, so­dass sie selbst, die gute Jo­se­phi­ne und ich, die wir ihr bei­stan­den, viel Kraft in die­sem sieg­lo­sen Krie­ge ver­schwen­de­ten. Aber eine an­de­re Haus­ord­nung ein­zu­füh­ren, bei der jeg­li­ches Ding an sei­nem Platz ge­blie­ben wäre, wi­der­streb­te ihr durch­aus.

Ich er­in­ne­re mich, dass um jene Zeit in ei­ner Kam­mer meh­re­re ganz ge­wal­ti­ge Bal­len feins­ter, hand­ge­web­ter Lein­wand la­gen; sie stamm­ten noch von mei­ner Groß­mut­ter Brun­now, die sie jahraus, jahrein für den Braut­schatz ih­rer Ma­rie hat­te we­ben las­sen. Die schö­nen Ta­felda­mas­te und Bett­lin­nen wur­den eben­so wie das kost­ba­re Kris­tall vor­zugs­wei­se zu Ge­schen­ken ver­wen­det, wenn etwa eine der jün­ge­rem Freun­din­nen sich ver­lob­te, oder zu Ver­gü­tun­gen für ge­leis­te­te Diens­te. Nun war es un­ter den Ge­schwis­tern ganz üb­lich, dass, wenn ei­ner des Mor­gens sein Hand­tuch nicht fand, weil der an­de­re es be­nützt und in den Win­kel ge­wor­fen hat­te, der Ge­schä­dig­te, statt um ein neu­es zu bit­ten, ein­fach zur Sche­re griff, um sich von dem Lein­wand­bal­len ein be­lie­bi­ges Stück ab­zu­schnei­den, das er ohne Um­stän­de in Ge­brauch nahm. Mein Müt­ter­lein ver­wehr­te es nicht, sie half wohl sel­ber mit, wenn ge­ra­de der Schlüs­sel zum Wä­sche­schrank ver­legt war. Als ich ihr nun ei­nes Ta­ges den Vor­schlag mach­te, mich die ab­ge­schnit­te­nen Stücke ein­säu­men zu las­sen, wie ich es an­der­wärts ge­se­hen hat­te, weil es dann hüb­scher aus­se­hen und län­ger hal­ten wür­de, ließ sie mich är­ger­lich an, ich sol­le mein Herz nicht an sol­chen Klein­kram hän­gen, son­dern froh sein, dass ich mich geis­tig be­schäf­ti­gen dür­fe. Zu­ge­ben muss ich heu­te, dass die Hand­tü­cher jetzt doch zer­ris­sen wä­ren und dass die geis­ti­gen Wer­te, die sie uns gab, fes­ten Be­stand hat­ten. Aber da­mals mach­te es mich oft trau­rig, dass sich gar kein Aus­trag zwi­schen den hö­he­ren Auf­ga­ben und der Welt des Ir­di­schen fin­den ließ. Und wenn ich gar ein­mal, von ei­nem Be­such bei aus­wär­ti­gen Freun­den heim­kom­mend, eine dort ge­fun­de­ne Ord­nung oder Ver­bes­se­rung im ei­ge­nen Hau­se ein­füh­ren woll­te, so konn­te sie ernst­lich böse wer­den und mir dro­hen, sie wür­de mich nie­mals wie­der in frem­de Häu­ser ge­hen las­sen. Sie pfleg­te dann in ih­rer dras­ti­schen Wei­se zu kla­gen, dass ich mei­ne Ga­ben nur hät­te, um düm­mer zu sein als das dümms­te Frau­en­zim­mer. In sol­chen Fäl­len stieß ich so­gar auf den Wi­der­stand Jo­se­phi­nens, die in ih­rem ei­ge­nen Tun noch im­mer so pünkt­lich und ge­ord­net war, wie sie es im Brun­now­schen Hau­se ge­lernt hat­te, die aber mit sol­cher Lei­den­schaft an ih­rer Her­rin hing, dass sie nur mit ih­ren Au­gen se­hen konn­te. Ganz mit mir zu­frie­den wur­de mein gu­tes Müt­ter­lein erst, wenn ich end­lich, nach ver­geb­li­cher Be­mü­hung, Ord­nung zu stif­ten, ent­mu­tigt die Arme sin­ken ließ. Dann saß man wie­der in­mit­ten des häus­li­chen Durchein­an­ders, das einen nichts mehr an­ging, weltent­rückt wie die in­di­schen Wei­sen un­ter ih­rem Ur­wald­baum, und sie re­de­te zu mir über das Wo­her und Wo­hin, vor al­lem über das Wa­rum des Le­bens. Denn in die­ses zu­cken­de, rast­lo­se Flämm­chen war ein ganz stil­ler, ein­sa­mer Den­ker ein­ge­schlos­sen, der im­mer­zu über die letz­ten Ge­heim­nis­se grü­beln muss­te. Die ma­te­ria­lis­ti­sche Wel­tauf­fas­sung, die da­mals der Phi­lo­so­phie den Bo­den weg­nahm, be­frie­dig­te sie im In­nern kei­nes­wegs. Das Rät­sel des To­des mach­te ihr le­bens­lang zu schaf­fen. Sie prüf­te un­abläs­sig al­les Für und Wi­der der Grün­de für ein Fort­le­ben. Na­tür­lich kam sie nie­mals zu ei­nem Schluss, und es hing ganz von ih­rer au­gen­blick­li­chen in­ne­ren Ver­fas­sung ab, ob sie mehr dem Ja oder dem Nein zu­neig­te. Dass sie glü­hend das Ja er­sehn­te, um ihre Lie­be noch über das Er­den­le­ben hin­aus zu be­tä­ti­gen, war für sie doch kein Grund, ihr Den­ken nach ih­ren Wün­schen ein­zu­stel­len. Sie er­zähl­te mir oft, dass sie sich ein­mal mit ei­ner Be­kann­ten, Frau H. aus Ess­lin­gen, das Wort ge­ge­ben hat­te, wel­che vor der an­de­ren stür­be, die wol­le der Über­le­ben­den ein Zei­chen ge­ben. Frau H. starb, und in ei­ner der nächs­ten Näch­te sah mei­ne Mut­ter sie am Ende ei­nes lan­gen Gan­ges vor­über­ge­hen und ihr zu­ni­cken. Sie ver­stand gleich, was das Ni­cken be­deu­te, aber beim Er­wa­chen er­wach­te auch der Zwei­fel. Wes­halb soll­te mir Frau H. er­schei­nen, sag­te sie, und mei­ne Mut­ter nicht, die mich so un­end­lich ge­liebt hat? Denn auch ihre Mut­ter hat­te ihr ein sol­ches Ver­spre­chen ge­ge­ben, und sie hat­te nach ih­rem Tode be­stimmt auf eine Er­schei­nung ge­war­tet. Als sie in der Nacht an ih­rem Bet­te plötz­lich ein Licht auf­blit­zen sah, dach­te sie: das ist sie! Und lag mit klop­fen­dem Her­zen re­gungs­los, um das Licht nicht zu ver­scheu­chen, das im­mer um sie blieb und bald da, bald dort er­schi­en. Aber am Mor­gen sah sie einen to­ten Leucht­kä­fer auf dem Ge­sim­se lie­gen und war­te­te fort­an nicht mehr. Seit die­ser Ent­täu­schung lehn­te sie alle Mys­tik ent­schie­den ab, wie­wohl ein mys­ti­scher Zug un­ter dem Grun­de ih­res Be­wusst­seins lag. Sie hat­te auch wahr­sa­gen­de Träu­me, die sich selt­sa­mer­wei­se meist auf Ne­ben­säch­li­ches be­zo­gen, wie ver­leg­te Ge­gen­stän­de, de­ren Ver­steck ihr der Traum zeig­te. Bis­wei­len hat­ten aber die­se Träu­me auch be­deu­ten­de­ren In­halt, und einen da­von wer­de ich an ei­ner spä­te­ren Stel­le er­zäh­len. Es gab üb­ri­gens noch einen an­de­ren ge­heim­nis­vol­len Punkt in ih­rem See­len­le­ben, über den sie sich nur sel­ten und mit größ­ter Zu­rück­hal­tung äu­ßer­te. Sie sag­te mir näm­lich wie­der­holt auf ganz ver­schie­de­nen Al­ter­s­stu­fen, dass sie ein Dä­mo­ni­um wie das des So­kra­tes habe, das mit­un­ter sehr nach­drück­lich und stets in ab­mah­nen­der oder miss­bil­li­gen­der Wei­se zu ihr spre­che. Mehr er­fuhr ich nicht und frag­te auch nicht wei­ter, um eine sol­che Gabe, die bei ih­rem Un­ge­stüm ge­wiss wohl­tä­tig war, nicht durch Be­schrei­en zu stö­ren. Ich weiß aber, dass sie sich auch zu an­de­ren an­deu­tungs­wei­se über die Sa­che ge­äu­ßert hat.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Обсуждение, отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x