Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

Здесь есть возможность читать онлайн «Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

Isolde Kurz – Gesammelte Werke — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Isolde Kurz – Gesammelte Werke», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

1 Flo­ren­ti­ni­sche Erin­ne­run­gen. <<<

Von Ihr. Nachklänge des tollen Jahres. Das rote Album.

Be­vor ich wei­ter­ge­he, muss ich hier ei­ni­ge Wor­te über die ur­ei­ge­ne Per­sön­lich­keit mei­ner Mut­ter vor­aus­schi­cken, weil ohne einen Blick auf ihr Ge­samt­bild die ein­zel­nen Züge ih­res We­sens, wie sie bruch­stück­ar­tig aus die­sen Blät­tern her­vor­tre­ten, nim­mer­mehr rich­tig ver­stan­den wer­den könn­ten. Sie wie­der­zu­ge­ben ganz so, wie sie war, ist ein Wa­g­nis. Kein Bild ist leich­ter zu ver­zeich­nen als das ihre. So aus­ge­prägt sind ihre Züge, so ur­per­sön­lich – ein ein­zi­ger zu stark ge­zo­ge­ner Strich, eine ver­grö­bern­de Li­nie, und das Edels­te und Sel­tens­te, was es gab, kann zum Zerr­bild wer­den. Und nicht nur die Hand, die das Bild zeich­net, muss ganz leicht und si­cher sein, es kommt auch auf das Auge an, das es auf­fas­sen soll. Wer ge­wohnt ist, in Scha­blo­nen zu den­ken, fin­det für das nur ein­mal Vor­han­de­ne kei­nen Platz in sei­ner Vor­stel­lung. Es gab Phi­lis­ter­see­len, die in die­sem un­be­greif­li­chen We­sen nichts sa­hen, als ein wun­der­li­ches klei­nes Frau­chen, das we­nig auf sei­nen An­zug hielt und kei­ne gu­te Haus­frau war. Für mich und alle, die sie wahr­haft kann­ten, ist sie im­mer das au­ßer­or­dent­lichs­te mensch­li­che Er­eig­nis ge­we­sen.

Wir wa­ren so fest ver­wach­sen, dass mein Ge­dächt­nis ihre ei­ge­ne Kind­heit mit um­schließt, als ob ich sie selbst er­lebt hät­te. Ich sehe sie, wie sie als Obers­ten­töch­ter­chen in Lud­wigs­burg aus ih­rem großen Gar­ten, der an das Mi­li­tär­ge­fäng­nis stieß, das schöns­te Obst ih­rer Bäu­me durch die ver­gat­ter­ten Fens­ter heim­lich den Sträf­lin­gen zu­warf, voll früh­zei­ti­ger Em­pö­rung, dass es Men­schen gab, die man der Frei­heit be­raub­te. Wie die Ge­fan­ge­nen er­fin­de­risch lan­ge Schnü­re her­a­blie­ßen, wor­an die Klei­ne gan­ze Würs­te, Ku­chen­stücke und was sie Gu­tes in Kü­che und Kel­ler fin­den konn­te, fest­band und so die ers­te re­bel­li­sche Freu­de ge­noss, Ge­drück­ten bei­zu­ste­hen. Ein an­der­mal schwebt sie mir vor, wie sie ihre Fe­ri­en­ta­ge bei dem Tan­te­le zu­brin­gen durf­te, der ein­zi­gen bür­ger­li­chen Ver­wand­ten, die sie be­saß und in de­ren Hau­se ihr am wohls­ten war, weil es da ganz ein­fach zu­ging und sie tun und las­sen durf­te, was sie woll­te. Ihr ers­tes war dann, alle Hül­len von sich zu wer­fen und ihr Som­mer­kleid­chen auf den blo­ßen Leib an­zu­zie­hen, was ja viel küh­ler war, denn sie sah nicht ein, warum der Mensch so vie­le Um­stän­de mit sei­nen Klei­dern macht. In se­li­gem Mut­wil­len zog sie die lan­gen, un­ge­knüpf­ten Kreuz­bän­der ih­rer Schu­he durch den Stra­ßen­kot, glück­lich, dass kei­ne Gou­ver­nan­te da war, sie zur Ord­nung zu ru­fen, und dass kein Be­dien­ter, der hin­ter ihr ging, sie an die Un­gleich­heit mensch­li­cher Lose er­in­ner­te. In die­sen klei­nen Zü­gen wa­ren schon die Grund­li­ni­en ih­res We­sens an­ge­deu­tet: ihr tä­ti­ges Mit­ge­fühl für die Be­dräng­ten und Schwa­chen, der an­ge­bo­re­ne kom­mu­nis­ti­sche Zug und der Rous­se­au­sche Drang nach Rück­kehr zur al­le­rein­fachs­ten Na­tur. Wie sie dann im Jah­re 1848 mit ih­rer be­vor­rech­te­ten Kas­te brach, um auf die Sei­te des Vol­kes zu tre­ten, habe ich in mei­ner Her­mann-Kurz-Bio­gra­fie er­zählt.

Die un­be­greif­li­chen Ge­gen­sät­ze wa­ren in die­sem Men­schen­bil­de zu ei­ner so ein­fa­chen und bruch­lo­sen Ganz­heit zu­sam­men­ge­schweißt, dass man sich in al­ler Welt ver­geb­lich nach ei­ner ähn­li­chen Er­schei­nung um­se­hen wür­de. Von sehr al­tem Adel, mit al­len Vor­tei­len ei­ner ver­fei­ner­ten Er­zie­hung aus­ge­stat­tet und doch so ur­sprüng­lich in dunk­ler Trieb­haf­tig­keit! Die­se Trieb­haf­tig­keit aber gänz­lich ab­ge­wandt vom Ich, was doch der Na­tur des Trieb­le­bens zu wi­der­spre­chen scheint! Was an­de­re sich als sitt­li­chen Sieg ab­rin­gen müs­sen, der selbst­lo­se Ent­schluss, das war bei ihr das An­ge­bo­re­ne und kam je­der­zeit als Na­tur­ge­walt aus ih­rem In­nern. Wenn ich mich um­se­he, wem ich sie ver­glei­chen könn­te, so fin­de ich nur ei­ne Ge­stalt, die ihr äh­nelt, den Po­ver­el­lo von As­si­si, der wie sie im Ele­men­te des Lie­bes­feu­ers leb­te und die frei­wil­li­ge Ar­mut zu sei­ner Braut ge­wählt hat­te. Sein Son­nen­hym­nus hät­te ganz eben­so jauch­zend aus ih­rer See­le bre­chen kön­nen. Auch in dem star­ken tie­ri­schen Ma­gne­tis­mus, der von ihr aus­ström­te, muss ihr der hei­li­ge Fran­zis­kus ge­gli­chen ha­ben, denn um bei­de dräng­te sich die Krea­tur lie­be- und hil­fe­su­chend. Kin­der und Tie­re wa­ren nicht aus mei­nes Müt­ter­leins Nähe zu brin­gen. Auch das Ir­ra­tio­na­le und Plötz­li­che, das zum We­sen der Hei­li­gen mit ge­hört, war ihr in oft er­schre­cken­dem Maße ei­gen.

Eine un­er­hört glück­li­che Kör­per­be­schaf­fen­heit kam ih­ren in­ne­ren An­la­gen zu Hil­fe. Sie hat­te na­he­zu gar kei­ne Be­dürf­nis­se; Hit­ze und Käl­te, Hun­ger und Durst wie auch der Man­gel an Schlaf dran­gen ihr kaum ins Be­wusst­sein. Sie aß kein Fleisch, au­ßer in den sehr sel­te­nen Fäl­len ei­nes plötz­li­chen Nach­las­ses, und auch dann nur einen Bis­sen, denn das Schlach­ten der Tie­re ge­hör­te zu den Din­gen, die ihr die schö­ne Got­te­ser­de ver­düs­ter­ten. Mit­un­ter leb­te sie lan­ge Zeit über­haupt nur von ein we­nig Milch mit Weiß­brot. Ihr klei­ner, im­mer in Be­we­gung be­find­li­cher Kör­per kann­te kei­ne Mü­dig­keit noch Er­schlaf­fung. Fünf Kin­der hat­te sie an der Brust ge­nährt, alle weit über die üb­li­che Zeit hin­aus, und ihre Kraft war da­durch nicht im min­des­ten ge­schwächt. Es gab Zei­ten über­mensch­li­cher Leis­tung in ih­rem Le­ben, als sie ih­ren tod­kran­ken Jüngs­ten in sei­nen wie­der­keh­ren­den Lei­dens­kri­sen pfleg­te, Zei­ten, wo sie des Nachts nicht aus den Klei­dern kam, ihm hei­te­re Mäd­chen und Ge­schich­ten er­zähl­te, auch frei er­fand; mit der To­des­not im Her­zen, und doch am Tage ganz frisch wie­der ins Ge­schirr ih­rer häus­li­chen Pf­lich­ten ging. Was auch die viel­ge­quäl­te See­le lei­den moch­te, der Kör­per nahm kei­nen Teil dar­an, er blieb schlech­ter­dings un­ver­wüst­lich. Da­bei hat­te sie die Gabe, an je­dem Orte, zu je­der Zeit und in je­der Stel­lung rasch ein we­nig im vor­aus schla­fen zu kön­nen; wa­ren es auch nur Mi­nu­ten, so er­wach­te sie doch im­mer neu­ge­stärkt. Sie roll­te sich da­bei ganz in sich zu­sam­men und brauch­te nicht mehr Raum als ein fünf­jäh­ri­ges Kind. Aber sie schlief dann stets mit Wil­len; vom Schlum­mer über­wäl­tigt habe ich sie nie ge­se­hen. Ruhe und Ge­mäch­lich­keit wi­der­streb­ten ih­rer Na­tur, beim ers­ten Mor­gen­schein fuhr sie aus dem Bet­te und ging gleich an ir­gend­ei­ne Be­schäf­ti­gung oder, wenn wir auf dem Lan­de leb­ten, hin­aus ins Freie, denn der Son­nen­auf­gang war ihre An­dachts­stun­de. Be­quem auf ei­nem Stuhl zu sit­zen, war ihr un­er­träg­lich. Sie saß im­mer ir­gend­wo schwe­bend auf ei­ner Kan­te wie ein eben her­zu­ge­flo­ge­ner Vo­gel. Am liebs­ten aber kau­er­te sie, klein und leicht wie sie war, auf ei­nem Sche­mel oder am Bo­den.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Обсуждение, отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x