Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Dies wa­ren die An­fän­ge von dem zwölf­jäh­ri­gen Krie­ge Phi­li­stä­as ge­gen ein klei­nes Mäd­chen. Und ich muss­te gute Mie­ne zum bö­sen Spiel ma­chen, sonst hät­te Mama mich noch ge­schol­ten oder aus­ge­lacht. Sie hat­te selbst in ih­rer Ju­gend sich über alle Mei­nun­gen und Vor­ur­tei­le der Men­schen weg­ge­setzt, um nach ih­ren selbs­t­er­wähl­ten Grund­sät­zen zu le­ben; ihre Toch­ter soll­te nicht schwä­cher sein als sie. Al­lein ihr war es hin­ge­gan­gen: sie war die in ih­rem Dor­fe ver­ehr­te Baro­nes­se ge­we­sen, die auch in ih­ren Krei­sen als die ers­te herrsch­te. Selbst als sie im Jah­re 48 zwi­schen sich und dem Stand, in dem sie ge­bo­ren war, das Tisch­tuch zer­schnitt, tru­gen ihr die Ju­gend­freun­de und Ver­eh­rer ihre Ab­kehr nicht nach, son­dern wahr­ten ihr, ob sie woll­te oder nicht, eine rit­ter­li­che An­häng­lich­keit; die Thumbs und Rant­zaus und wie sie hie­ßen, such­ten sie im­mer wie­der auf und lie­ßen ih­ren Ra­di­ka­lis­mus ru­hig über sich er­ge­hen. Auch ihre ent­fern­te­ren Ver­wand­ten – die na­hen wa­ren schon alle tot – hat­ten nicht mit ihr ge­bro­chen, son­dern sie mit ih­nen, weil ei­ner da­von, ein jun­ger Leut­nant, bei Nie­der­wer­fung des ba­di­schen Auf­stands im feu­da­len Über­mut einen ge­fan­ge­nen Freischär­ler an sein Pferd ge­bun­den hat­te. Sie ge­noss auch in Tü­bin­gen um ih­rer un­er­hör­ten tat­kräf­ti­gen Güte wil­len bald all­ge­mei­ne Ver­eh­rung. Als sie ein­mal bei ei­nem ge­fürch­te­ten jü­di­schen Geld­ver­lei­her zur Un­ter­stüt­zung ei­nes in Not ge­ra­te­nen Stu­den­ten die nö­ti­ge Sum­me in bar er­hob, weil die von ihr und Ot­ti­lie Wil­der­mut ge­sam­mel­ten Gel­der nicht schnell ge­nug flie­ßen woll­ten, da nahm der an­geb­li­che Shy­lock von der Er­staun­ten we­der Schein noch Zin­sen und bat sie, sich in ähn­li­chen Fäl­len nur im­mer wie­der an ihn zu wen­den. Ich weiß nicht, ob es aus blo­ßer Hochach­tung für ihre Per­son ge­sch­ah oder ob er wuss­te, dass sie in ih­rer Rit­ter­lich­keit stets be­reit war, ge­gen die an den jü­di­schen Mit­bür­gern ver­üb­te Un­bill mit all ih­rem Feu­er zu Fel­de zu zie­hen. Sie be­saß eine un­ge­heu­re Macht über die Ge­mü­ter, wie es nur ei­nem Men­schen ge­ge­ben ist, der gar nichts für sich sel­ber be­darf. Denn er al­lein ist der ganz Star­ke; die Ge­nie­ßen­den und Be­dür­fen­den sind im­mer die Schwä­che­ren.

Aber das klei­ne Mäd­chen, das an ih­rer Sei­te auf­wuchs, ge­noss nicht die­sel­ben Vor­tei­le. Ich hat­te kei­nen Um­gang als die Brü­der, zur Schu­le wur­de ich nicht ge­schickt, und bei Mai­en­fes­ten hat­te ich wie in Kirch­heim das Zu­se­hen. Da­bei er­füll­te mich doch der glü­hen­de Wunsch, auch ein­mal da­bei zu sein, dazu zu ge­hö­ren. Nur ein­mal un­ter den Schul­kin­dern mit­spie­len zu dür­fen, es hät­te mich se­lig ge­macht! Aber wenn ich je mit an­de­ren Mäd­chen zu­sam­men­ge­bracht wur­de, so merk­te ich bald, dass ich ih­nen un­heim­lich war, und auch ich wuss­te nichts mit ih­nen an­zu­fan­gen, denn statt mich »da­bei sein« zu las­sen, um­stan­den sie mich neu­gie­rig und forsch­ten mich aus: ob es wahr sei, dass ich das La­tei­ni­sche trie­be und dass ich Goe­the ge­le­sen hät­te. Bei der ers­ten und ein­zi­gen Kin­der­ge­sell­schaft, die ich mit­mach­te, be­dräng­ten sie mich, ih­nen ein Ge­dicht auf­zu­sa­gen. Schnell über­schlug ich im Geis­te, was ich aus­wen­dig wuss­te, aber we­der Die Göt­ter Grie­chen­lands, noch Der Gott und die Ba­ja­de­re, noch sonst ei­ner mei­ner Lieb­lin­ge woll­te sich für den An­lass schi­cken. Von den him­melblau­en und ro­sen­ro­ten Back­fisch­ge­dicht­chen, mit de­nen da­mals die weib­li­che Ju­gend auf­ge­päp­pelt wur­de, führ­te kei­ne Brücke zu mei­nen Dich­tern hin­über. Ich fleh­te, mir die Pein zu er­las­sen, ver­si­cher­te, kein ein­zi­ges Ge­dicht zu ken­nen und sag­te der Poe­sie das Schlimms­te nach. Um­sonst, mei­ne Quäl­geis­ter lie­ßen nicht lo­cker. Da sag­te ich ih­nen, heim­lich knir­schend, den ers­ten Vers von »Schles­wig-Hol­stein, meer­um­schlun­gen« auf, ei­nem Lied, das da­mals durch alle Gas­sen lief, aber schon ganz ab­ge­nützt war, mach­te dann Schluss und er­klär­te mei­nen Vor­rat für er­schöpft. Von da an be­gehr­te ich nie­mals wie­der nach ei­ner Kin­der­ge­sell­schaft.

Zu den aus mei­ner Er­zie­hung flie­ßen­den Be­dräng­nis­sen, die mir den Um­gang er­schwer­ten, ge­sell­ten sich noch sol­che in mei­ner ei­ge­nen Brust. Dazu ge­hör­te ganz be­son­ders das Wört­chen Sie. Ich weiß nicht, ob es je­mals an­de­ren ähn­lich er­gan­gen ist, ich konn­te das Wört­lein nicht aus­spre­chen. Mei­nem na­tür­li­chen Sprach­ge­fühl wi­der­streb­te es aufs hef­tigs­te, eine an­we­sen­de Ein­zel­per­son als eine ab­we­sen­de Mehr­zahl zu be­han­deln. Die na­hen Freun­de der El­tern ver­kehr­ten wie Bluts­ver­wand­te im Hau­se, da ver­stand es sich von selbst, dass man ih­nen das Du zu­rück­gab. Aber jetzt wuchs man her­an und fand sich un­ter lau­ter Frem­den, wo sich das alte ho­me­ri­sche Du nicht mehr schi­cken soll­te. Und mit dem Sie war es doch so eine ver­track­te Sa­che. Ich be­krit­tel­te den Zopf ja nicht bei den Er­wach­se­nen, moch­ten sie es nach ih­rer Eti­ket­te hal­ten, aber ich als Kind glaub­te mich be­rech­tigt, so lan­ge wie mög­lich je­der Un­na­tur fer­ne zu blei­ben. Es schi­en mir, als gin­ge ich auf Stel­zen, wenn ich Sie sa­gen soll­te, ich ver­mied es, Re­spekts­per­so­nen über­haupt an­zu­re­den und drück­te mich auf lau­ter Um­we­gen um das Sie her­um, bis der Kampf da­durch ent­schie­den ward, dass die Men­schen mich sel­ber mit Sie an­zu­re­den be­gan­nen, was bei mei­ner täu­schen­den Kör­per­grö­ße viel zu früh ge­sch­ah. Da war mir zu­mu­te, als sei mir das Tor des Kin­der­pa­ra­die­ses schmerz­haft auf die Fer­se ge­fal­len.

Die­ser kind­li­chen Nöte er­in­ner­te ich mich un­längst, als mir die Schrift Fr. Bö­ckel­manns: ›Ein Fleck im Ge­wan­de der deut­schen Spra­che‹ zu­ge­schickt wur­de. Was da über die Wie­de­r­ein­füh­rung des al­ten ed­len Ihr ge­sagt ist, von dem Goe­the sich so schwer trenn­te, in das er in sei­nen spä­te­ren Jah­ren ger­ne zu­rück­fiel, das al­les möch­te ich wört­lich un­ter­schrei­ben. Ich muss je­doch zu den von dem Ver­fas­ser ge­rüg­ten Schä­den des Sie noch einen nen­nen. Es übt im Um­gang, ver­gli­chen mit dem Vous und You, eine er­käl­ten­de, ent­frem­den­de Wir­kung, vor der die gan­ze Spra­che zu er­star­ren scheint. Ich konn­te es spä­ter­hin im Aus­lan­de nicht fer­tig brin­gen, mit Fran­zö­sisch oder Eng­lisch re­den­den Freun­den, wenn sie mir ein­mal nä­her­ge­tre­ten wa­ren, mei­ne ei­ge­ne Mut­ter­spra­che zu spre­chen, auch wenn ich dar­um ge­be­ten wur­de, denn ich hat­te das pein­li­che Ge­fühl, mit dem ge­spreiz­ten Sie auf ein­mal eine Schei­de­wand auf­zu­rich­ten. Die gan­ze sprach­li­che Ein­stel­lung sträub­te sich, aus ei­nem freund­schaft­li­chen Vous in das star­re, un­per­sön­li­che Sie über­zu­ge­hen. Das Sie er­schwert auch den Aus­län­dern die deut­sche Satz­bil­dung (Skan­di­na­vier schrei­ben in deut­schen Brie­fen meis­tens Sie hat statt: Sie ha­ben ) und ist da­durch der Aus­brei­tung un­se­rer Spra­che hin­der­lich.

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