Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Noch einen Schritt wei­ter ab­seits vom stu­den­ti­schen Trei­ben stan­den die Zög­lin­ge des ka­tho­li­schen Se­mi­nars, die Kon­vik­to­ren, auch »Hai­er­le« (Herr­lein) ge­nannt, meist Bau­ernsöh­ne aus dem schwä­bi­schen Ober­land, die schon durch ihr lan­ges schwar­zes Ge­wand, aber mehr noch durch ihre ober­schwä­bi­sche Mund­art und ihr gan­zes welt­frem­des Auf­tre­ten von der üb­ri­gen aka­de­mi­schen Ju­gend ab­sta­chen. Auch aus die­ser An­stalt sind be­deu­ten­de Per­sön­lich­kei­ten her­vor­ge­gan­gen. We­nig ließ es sich das Kon­vikt, das ehe­ma­li­ge Col­le­gi­um il­lus­t­re, das die­se fried­fer­tigs­ten al­ler Mu­sensöh­ne be­her­bergt, da­mals träu­men, dass es ein­mal im zwan­zigs­ten Jahr­hun­dert fran­zö­si­schen Flie­ger­bom­ben zur Ziel­schei­be die­nen wür­de.

Ne­ben dem »Stift« und mit ihm ver­bun­den lag die »Höl­le«, das eins­ti­ge Wohn­haus des »Höl­len-Baur«, je­nes be­rühm­ten, um sei­ner Bi­bel­kri­tik wil­len viel an­ge­foch­te­nen Theo­lo­gen. Er hat­te zu den Leh­rern mei­nes Va­ters ge­hört, war aber um die Zeit, von der hier die Rede ist, schon ge­stor­ben. Der Spitz­na­me ent­hielt kei­ne Spit­ze ge­gen sei­nen Trä­ger. Die Pro­fes­so­ren wa­ren der Mehr­zahl nach mit sol­chen ver­se­hen, und man­che weit­ge­fei­er­te Leuch­te der Wis­sen­schaft ging in der klei­nen Stadt un­ter ir­gend­ei­ner när­ri­schen, zu­wei­len auch wirk­lich wit­zi­gen Be­zeich­nung ein­her. Was gab es aber auch für Ori­gi­na­le un­ter die­sen Pro­fes­so­ren! Grund­ge­lehr­te Her­ren, je­doch im Äu­ße­ren nicht sel­ten sehr ver­nach­läs­sigt und mit den selt­sams­ten Ge­wohn­hei­ten be­haf­tet. Zu die­sen frag­wür­di­gen Ge­stal­ten ge­hör­te der Ger­ma­nist Hol­land, der Her­aus­ge­ber von Uh­lands Nach­lass, der auch über ita­lie­ni­sche Spra­che und Li­te­ra­tur las. Be­kannt war die Er­mah­nung, mit der er sei­ne Schü­ler zu ent­las­sen pfleg­te, sie möch­ten vor al­lem da­nach trach­ten, ins Kon­ver­sa­ti­ons­le­xi­kon zu kom­men, denn wer es da­hin ge­bracht habe, der sei ge­bor­gen und brau­che nichts mehr zu stu­die­ren. Er hat­te häu­fig nur ei­nen Hö­rer im Kol­leg, der zu höf­lich war, ihn mit den vier Wän­den al­lein zu las­sen. Die­sen ließ er ein­mal in die Heim­lich­kei­ten sei­nes Jung­ge­sel­len­haus­halts bli­cken. Wis­sen Sie, Herr M …, sag­te er zu ihm, die Wä­sche­rin­nen sind so un­sau­ber (er drück­te sich dras­ti­scher aus), man kann ih­nen die Wä­sche nicht an­ver­trau­en. Ich schla­fe des­halb seit zehn Jah­ren auf dem Schwä­bi­schen Mer­kur. Als die­ser Dan­te- und Boc­cac­cio­aus­le­ger uns in viel spä­te­ren Jah­ren ein­mal in der Hei­mat Dan­tes und Boc­cac­ci­os be­such­te, da war Hol­land in Not, denn das Ita­lie­nisch, das er jahr­zehn­te­lang an der würt­tem­ber­gi­schen Alma ma­ter ge­lehrt hat­te, wur­de an Ort und Stel­le von nie­mand ver­stan­den.

Noch viel wun­der­li­cher klan­gen aber die An­ek­do­ten, die von ver­schwun­de­nen Ge­ne­ra­tio­nen üb­rig wa­ren. Ein äl­te­rer Land­geist­li­cher, Ver­wand­ter mei­nes Va­ters, der ein hin­rei­ßen­des mi­mi­sches Ta­lent be­saß, pfleg­te uns Kin­dern sol­che Ge­schich­ten aus sei­ner ei­ge­nen Stu­di­en­zeit zu Dut­zen­den zu er­zäh­len und vor­zu­spie­len. In wel­che ver­schol­le­ne Bie­der­mei­ern­welt sah man hin­ein, wenn man hör­te, dass ein Pro­fes­sor der Phi­lo­so­phie sei­nen psy­cho­lo­gi­schen Vor­trag mit nä­seln­dem Ton und in müh­sa­mem Hoch­deutsch, durch das der Dia­lekt schim­mer­te, also zu be­gin­nen pfleg­te: Jengleng, wenn dich die Lie­be plagt, so kla­ge es: (Hier wur­den die Fin­ger in Be­we­gung ge­setzt.) a) den Ster­nen . So de­ren kei­ne da sind, b) den Wie­sen . So auch de­ren kei­ne ge­fon­den wer­den, c) den Wald­bä­chen . Denn das Rie­seln ond Rau­schen der Wald­bä­che len­dert ond men­dert den phy­si­schen ond psy­chi­schen Schmerz ei­ner mo­ra­lisch nie­der­ge­drück­ten See­le.

Auch in der jun­gen Ge­ne­ra­ti­on schos­sen die Son­der­lin­ge ins Kraut, ob­gleich sie nun doch schon einen viel welt­män­ni­sche­ren An­strich be­ka­men. Wer er­in­nert sich nicht aus den sieb­zi­ger Jah­ren an die Ge­stalt des Dr. Eu­ting, der als jüngs­ter Kol­le­ge mei­nes Va­ters an der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek am­te­te und sich spä­ter von Straß­burg aus als Ori­ent­rei­sen­der einen Na­men mach­te? Er war weit un­ter Re­kru­ten­maß, hat­te aber sehr brei­te Schul­tern und einen sport­lich ent­wi­ckel­ten Kör­per, der sich in den straf­fen, schnel­len­den Be­we­gun­gen ver­riet. Eu­ting war da­mals schon im Ori­ent ge­we­sen und ge­hab­te sich seit­dem als Tür­ke. Sei­ne Be­weg­lich­keit, sei­ne schwar­zen, um­her­sprin­gen­den Au­gen, ein selt­sam ge­run­zel­tes, aber doch jun­ges Ge­sicht, das aus­sah wie von hei­ße­rer Son­ne ge­dörrt, ga­ben ihm ein völ­lig fremd­ar­ti­ges An­se­hen. Den ge­we­se­nen Stift­ler merk­te man ihm nicht mehr an, er lehr­te jetzt se­mi­ti­sche Spra­chen, be­son­ders das Ara­bi­sche. Als au­ßer­or­dent­lich mu­ti­ger Mensch, der er war, haus­te er mut­ter­see­len­al­lein in dem un­heim­li­chen »Has­pel­turm« hin­ter dem Schlos­se. Da bei Ein­bruch der Dun­kel­heit die nach dem Schloss­hof füh­ren­de Pfor­te ge­schlos­sen wur­de, war er bei Nacht in sei­nem Turm von al­len Le­ben­den ge­schie­den. Er hat­te es durch­ge­setzt, in die­sem ehe­ma­li­gen Ge­fäng­nis der zum Tode Ver­ur­teil­ten, des­sen durch kei­ne Trep­pe er­reich­ba­res Ver­ließ noch Men­schen­kno­chen ber­gen soll­te, sich ein paar Zim­mer ein­rich­ten zu las­sen, de­nen er durch ori­en­ta­li­sche Tep­pi­che und De­cken ein ei­ni­ger­ma­ßen wohn­li­ches An­se­hen gab. Dort saß er mit un­ter­ge­schla­ge­nen Bei­nen, den ro­ten Fes auf dem Kopf, am Bo­den, aus mäch­ti­ger Was­ser­pfei­fe rau­chend, und be­wir­te­te sei­ne Be­su­cher und Be­su­che­rin­nen mit selbst­ge­brau­tem tür­ki­schem Kaf­fee in win­zi­gen Schäl­chen, al­les echt und stil­ge­recht. Da­bei er­zähl­te er von Wüs­ten­rit­ten, Ha­rems­be­su­chen und der­glei­chen. Er war ein leb­haf­ter Ver­eh­rer der Da­men­welt, doch war ihm sei­ne Klein­heit beim weib­li­chen Ge­schlech­te hin­der­lich, mehr noch sein be­kann­ter Auss­pruch, dass er hof­fe, der­mal­einst mit zwölf jun­gen Eu­tings über die Neckar­brücke zu spa­zie­ren, alle vom glei­chen Wuchs und glei­cher Schnei­dig­keit wie er. Ihm war es ge­ge­ben, sei­ne Ei­gen­hei­ten noch über den Tod hin­aus fort­zu­set­zen. Er bau­te sich zu Leb­zei­ten mit­ten un­ter den frei­en Schwarz­wald­tan­nen des Ruh­steins sein Grab und be­stimm­te, dass ein­mal im Jahr, an sei­nem Ge­burts­tag, je­der Be­su­cher an die­ser Stät­te mit ei­ner Tas­se Kaf­fee ge­labt wer­den soll­te. Erst die Kaf­fee­knapp­heit des Welt­kriegs hat die­sen schö­nen Brauch in Ab­gang ge­bracht. Doch wir müs­sen die­ses spä­te Bild ver­wi­schen, um wie­der zu den Son­der­lin­gen des al­ten Tü­bin­gen zu­rück­zu­keh­ren.

Da war un­ter an­de­ren der Ewi­ge Stu­dent, ein Mensch, der bis zu sei­nem Tode auf der Uni­ver­si­tät ver­blieb und der mit der Zeit mehr als vier­zig Se­mes­ter auf den Rücken be­kam. Er hat­te sehr an­sehn­li­che Sti­pen­di­en, die ihm so lan­ge aus­be­zahlt wur­den, als er stu­dier­te; die­sen zu­lie­be stu­dier­te er im­mer wei­ter, Che­mie und Na­tur­wis­sen­schaf­ten, ohne je ein Ex­amen zu ma­chen. Mit der Zeit hat­te er es doch zu ganz tüch­ti­gen Kennt­nis­sen ge­bracht, die ihm ge­stat­te­ten, an­de­re Stu­den­ten aufs Ex­amen vor­zu­be­rei­ten. Als die­se dann mit der Zeit Pro­fes­so­ren wur­den, hör­te er sel­ber wie­der bei ih­nen Kol­leg. Mein Bru­der Al­fred frag­te ihn als Stu­dent ein­mal, wie er doch nur bei sei­nen ei­ge­nen ehe­ma­li­gen Schü­lern im Hör­saal sit­zen und so eif­rig nach­schrei­ben möge. O, ant­wor­te­te er, da ist je­des Wort Gold, es kommt ja al­les von mir sel­ber.

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