Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Auch in Tü­bin­gen fuhr Mama fort, mich sel­ber zu un­ter­rich­ten, doch han­del­te sich’s da­bei mehr um die le­ben­di­ge An­re­gung als um ei­gent­li­che Über­mitt­lung des Lehr­stoffs, und es blie­ben vie­le Lücken, die ich spä­ter al­lein aus­fül­len muss­te. Für den schlech­ten Aus­fall des Ar­gu­ments ent­schä­dig­te ich sie da­durch, dass ich den Gu­ten Ka­me­ra­den von A bis Z in la­tei­ni­sche Ver­se brach­te, wo­bei al­ler­dings an ei­ner gar zu wack­li­gen Stel­le der Papa eine Zei­le ein­flick­te, die sich aus­nahm wie ein Lap­pen fei­nes Tuch auf ei­nem ver­schlis­se­nen Kit­tel. Aber das gute, leicht be­frie­dig­te Müt­ter­chen war hoch er­baut und sang fort­an das Uh­land­sche Lied am liebs­ten in mei­ner Les­art: Ha­be­mus com­mi­li­to­nem etc. Dass ich für die la­tei­ni­sche Gram­ma­tik noch im­mer kei­ne Be­geis­te­rung zeig­te, schrieb sie der Un­voll­kom­men­heit ih­rer ei­ge­nen Kennt­nis­se zu und sah sich nun nach ei­nem Leh­rer für mich um den sie in Ge­stalt ei­nes blut­jun­gen ka­tho­li­schen Theo­lo­gen aus dem Kon­vikt ge­fun­den zu ha­ben glaub­te. Al­lein die­ser hielt mich mei­ner Grö­ße nach für er­wach­sen, be­han­del­te mich barsch, um sich der fremd­ar­ti­gen Schü­le­rin ge­gen­über eine Hal­tung zu ge­ben und ver­bot mir so­gar, ihn an­zu­bli­cken. Gleich nach der ers­ten Stun­de er­klär­te er mei­ner Mut­ter, dass das Lehr­amt bei ei­nem jun­gen Fräu­lein mit sei­nem künf­ti­gen Be­ruf un­ver­ein­bar sei, und kün­dig­te den Un­ter­richt auf. Aber das ist ja gar kein Fräu­lein, sag­te mei­ne Mut­ter ver­blüfft, das ist ein Kind von elf Jah­ren. Al­lein er blieb bei sei­ner Wei­ge­rung, und da­mit fiel das La­tein für län­ge­re Zeit ganz zu Bo­den. Die An­fän­ge der neue­ren Spra­chen brach­te sie mir auf dem le­ben­di­gen Wege bei, auf dem sie selbst sie von ih­ren aus­län­di­schen Gou­ver­nan­ten emp­fan­gen hat­te, wäh­rend mei­nen Brü­dern auf der Schu­le auch das Fran­zö­si­sche und das Eng­li­sche zu to­ten Spra­chen ge­macht wur­de. Dies war der ein­zi­ge Punkt, auf dem mei­ne so sehr er­schwer­te Aus­bil­dung sich den Brü­dern ge­gen­über im Vor­teil be­fand.

Da mein Tag durch kei­nen fes­ten Plan ge­bun­den war, schwelg­te und praß­te ich in ei­ner Fül­le von Zeit, von der der er­wach­se­ne Mensch sich kei­ne Vor­stel­lung mehr ma­chen kann. Zu al­lem, was mir ein­fiel, hat­te ich die Muße. Mei­ne liebs­te, heim­lichs­te Be­schäf­ti­gung war, in ein mir von der Mama zu die­sem Zwe­cke schon in Kirch­heim ge­schenk­tes Büch­lein ei­ge­ne Ver­se zu schrei­ben. Denn seit sie mir je­nes Mal er­laubt hat­te, an ei­ner ih­rer me­tri­schen Ar­bei­ten teil­zu­neh­men, war in mir der Trieb zu ähn­li­chen Ver­su­chen er­wacht. Mit dem ers­ten mach­te ich frei­lich eine er­schüt­tern­de Er­fah­rung, denn der Geist war zur Un­zeit über mich ge­kom­men, als ich ge­ra­de an ei­nem la­tei­ni­schen Übungs­stück aus dem Mid­den­dorf saß, worin ein Be­geb­nis aus dem Le­ben Alex­an­ders des Gro­ßen er­zählt war. Da er­gab der ers­te Satz ganz von selbst ein ge­reim­tes, wenn auch äu­ßerst pro­sa­i­sches Zei­len­paar, und um mich von der Lan­ge­wei­le der Gram­ma­tik zu er­ho­len, fuhr ich fort und brach­te das gan­ze Stück in ähn­lich höl­zer­ne Ver­se. Da­mit weih­te ich vol­ler Freu­de mein neu­es Bü­chel­chen ein. Aber als­bald wur­de mir die­ses von den Brü­dern ent­ris­sen, und die tro­ckene Ernst­haf­tig­keit des Er­zeug­nis­ses er­reg­te ein nicht en­den­des Ge­läch­ter. Weil der la­tei­ni­sche Text mit sine du­bio be­gann, hat­te auch ich mei­nen Ge­sang mit Ohne Zwei­fel an­ge­ho­ben, was von un­wi­der­steh­li­cher Wir­kung war. Alle lern­ten ihn aus­wen­dig, um mich zu pei­ni­gen, und so­bald nur je­mand fort­an die Wor­te oh­ne Zwei­fel aus­sprach, wur­de ich rot und blass aus Furcht, dass Al­fred sie als Stich­wort auf­neh­men und so­gleich die gan­ze Li­ta­nei ab­schnur­ren wer­de. Trotz die­sem schreck­li­chen Fias­ko setz­te ich aber mei­ne Ver­su­che fort, in­dem ich mich nun zu ei­nem hö­he­ren Flug nach dem Mus­ter Schil­ler­scher Bal­la­den er­hob. Die Muse be­such­te mich nur des Nachts, wenn al­les still im Bet­te lag. Dann wach­te ich un­ter schau­rig süßem Herz­klop­fen, bis auch der letz­te wi­der­stre­ben­de Reim sich ein­füg­te, und wenn am Mor­gen noch alle Ver­se bei­sam­men wa­ren, dass ich in ir­gend­ei­nem si­che­ren Ver­steck das Gan­ze mei­nem Büch­lein ein­ver­lei­ben konn­te, so ge­noss ich die voll­kom­mens­te ir­di­sche Glück­se­lig­keit. Aber nicht auf lan­ge, denn bei un­se­rem en­gen Zu­sam­men­woh­nen ließ sich der Schatz nicht für die Dau­er ver­ber­gen. Die Ge­dich­te wur­den hin­ter mei­nem Rücken her­um­ge­zeigt, Er­wach­se­ne re­de­ten mich dar­auf an und ver­setz­ten das klei­ne Seel­chen in bit­te­re Pein, denn das Lob, das mir un­an­ge­brach­ter­wei­se ge­spen­det wur­de, ver­moch­te mich nicht über die ge­walt­sa­me Ent­wei­hung zu trös­ten.

Ein Fluchtversuch

Als ein­zi­ges Mäd­chen zwi­schen vier Brü­dern hat­te ich trotz dem Vor­zug, den ich beim Va­ter ge­noss, einen schwe­ren Stand, denn ich war so zwi­schen die wil­de Schar hin­ein­ge­schneit, dass ich we­der auf das An­se­hen ei­ner äl­tes­ten noch auf die Be­güns­ti­gung ei­ner jüngs­ten Schwes­ter An­spruch hat­te. Ed­gar war we­gen sei­ner ehe­mals zar­ten Ge­sund­heit an vie­le Rück­sich­ten ge­wöhnt wor­den und nahm jetzt durch das Recht der Erst­ge­burt und sei­ne her­vor­ra­gen­de geis­ti­ge Be­ga­bung eine Son­der­stel­lung ein, die er als ein Na­tur­recht be­haup­te­te. Aber der der­be, ur­ge­sun­de Al­fred er­kann­te sein Über­ge­wicht nicht an, für ihn galt nur das Recht des Stär­ke­ren, und das neig­te sich auf sei­ne Sei­te. Da­her bran­de­te um den ge­bie­ten­den Erst­ge­bo­re­nen ein be­stän­di­ger Aufruhr, von dem alle Ge­schwis­ter mit­zu­lei­den hat­ten, und es wie­der­hol­te sich im klei­nen das Dra­ma, das ein gan­zes Volk er­schüt­tert, wenn zwei gleich kraft­vol­le, aber un­gleich ge­ar­te­te Stäm­me im Hoch­ge­fühl ih­rer Son­der­art um die Vor­macht rin­gen. Mei­ne Mut­ter konn­te die ge­walt­sa­men Geis­ter nicht bän­di­gen, und den Va­ter, der drei Vier­tel des Ta­ges auf der Schloss­bi­blio­thek mit amt­li­chen und li­te­ra­ri­schen Ar­bei­ten be­schäf­tigt war, ver­schon­te man, wenn er spät nach Hau­se kam, so viel wie mög­lich mit der Chro­nik des Bru­der­zwi­s­tes.

Ich habe das spä­te­re Le­ben die­ser bei­den Brü­der, ihr se­gens­rei­ches ärzt­li­ches Wir­ken in Ita­li­en und ihr treu­es Zu­sam­men­ste­hen bis zu ih­rem vor­zei­ti­gen Tode an­der­wärts er­zählt, 1und in mei­ner Her­mann-Kurz-Bio­gra­fie ist auch ihr frü­hes Kna­ben­bild­nis zu­sam­men­fas­send ge­zeich­net, so­dass mir hier nur we­nig nach­zu­ho­len bleibt. Wenn sie nun auf die­sen Blät­tern manch­mal we­ni­ger lie­bens­wür­dig er­schei­nen wer­den, als in den ih­nen ei­gens ge­wid­me­ten Auf­zeich­nun­gen, so er­klärt sich das von selbst aus ih­rer da­ma­li­gen Un­rei­fe und aus der Be­leuch­tung des häus­li­chen All­tags. Be­son­ders Al­fred, der klei­ne, trot­zi­ge But­zel , hat­te eine har­te Scha­le ab­zu­le­gen, ehe sei­ne frü­he­re Wild­heit sich als die un­wi­der­steh­li­che Le­bens­fül­le kund­tat, die ihm spä­ter alle Her­zen ge­win­nen soll­te. Da­mals hielt er mit sei­nen Ent­wick­lungs­krämp­fen das gan­ze Haus in Atem. Sei­ne Rau­heit stach der­ma­ßen von Ed­gars vor­neh­mem An­stand und des jün­ge­ren Er­win zier­li­cher Ge­schmei­dig­keit ab, dass Mama ent­setzt klag­te, in die­sem Soh­ne sei­en alle Reut­lin­ger Zinn- und Glo­cken­gie­ßer wie­der le­ben­dig ge­wor­den. Aber mein Va­ter sag­te lä­chelnd: Lasst ihr Ari­sto­kra­ten mir mei­ne Vor­fah­ren und dei­nen But­zel un­ge­scho­ren. Der wird noch der Bes­te von al­len, wenn er ein­mal sei­ne Hör­ner ab­ge­lau­fen hat.

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