Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Bei ih­rem ers­ten Be­such in Tü­bin­gen, bald nach un­se­rem Ein­zug, brach­te sie auch ihr etwa sechs­jäh­ri­ges Töch­ter­chen Ber­ta mit, einen bild­schö­nen, ganz an­da­lu­sisch aus­se­hen­den Kraus­kopf mit Queck­sil­ber in den Adern. Wie die dun­kel­äu­gi­ge Klei­ne im spa­ni­schen Zi­geu­ne­r­an­zug ih­ren Fan­dan­go tanz­te und kas­ta­gnet­ten­klap­pernd durch die Zim­mer ras­te, glaub­te man sich un­mit­tel­bar in den Sü­den ver­setzt. Als die spa­ni­schen Gäs­te zum ers­ten Mal im Hau­se schlie­fen, war­te­te ih­rer eine Über­ra­schung, an die man sich spä­ter oft mit Hei­ter­keit er­in­ner­te. Mit­ten in der Nacht fuhr Hed­wig laut schrei­end aus dem Bet­te, weil sich et­was Eis­kal­tes, Glat­tes un­ter der De­cke um ihre Glie­der ge­wun­den hat­te. Es wa­ren Ed­gars Rin­gel­nat­tern, die sich auch an dem fest­li­chen Er­eig­nis be­tei­li­gen woll­ten und auf un­er­klär­li­che Wei­se aus ih­rem Be­hält­nis ent­wi­chen wa­ren, um den Gast nächt­li­cher­wei­le zu um­stri­cken. Doch Hed­wig war eine stark­geis­ti­ge Frau und gab sich nach Fest­stel­lung der Tat­sa­che schnell zu­frie­den; sie hat­te in ih­rem Le­ben ge­fähr­li­che­re Aben­teu­er be­stan­den als die­ses. Ich hör­te im­mer se­lig zu, wenn sie von ih­ren küh­nen Rit­ten in der Sier­ra Ne­va­da oder von stür­mi­schen Meer­fahr­ten im Golf von Bis­ca­ya er­zähl­te, denn das wa­ren Din­ge, die ich auch für mich sel­ber er­sehn­te.

Hed­wig war sich ei­ner be­son­de­ren Macht über jun­ge Men­schen­her­zen be­wusst und übte sie auch gern an Kin­dern. Wir hin­gen alle mit lei­den­schaft­li­cher Be­wun­de­rung an ihr. Ich war stolz, wenn ich an ih­rer Sei­te aus­ge­hen durf­te, denn wer hat­te einen so schö­nen Gast wie wir! Es ge­fiel mir un­end­lich, dass sie sich im Ge­gen­satz zu den schwä­bi­schen Frau­en so ju­gend­lich und ele­gant klei­de­te. Jene schlan­gen, so­bald sie ver­hei­ra­tet wa­ren, ein grob­fä­di­ges schwarz­sei­de­nes Netz um die Haa­re, tru­gen um die Schul­tern einen ins Drei­eck ge­leg­ten Schal und ga­ben da­mit zu ver­ste­hen, dass sie fort­an auf je­den Män­ner­blick ver­zich­te­ten. Hed­wig brach­te je­des Mal einen Kof­fer voll Pa­ri­ser Klei­der mit. Ihr da­ma­li­ges Bild schwebt mir mit ei­ner Rie­sen­kri­no­li­ne vor, in gras­grü­nem Kleid vom neues­ten Schnitt nebst Pa­ri­ser Hüt­chen, wor­auf ein grü­ner Pa­pa­gei thron­te, von ei­nem lan­gen, eben­so grü­nen Krepp­schlei­er um­flat­tert. Ein klei­nes grün­sei­de­nes Knick­schirm­chen gab die­ser Schöp­fung in Grün die letz­te Wei­he. Ob die grü­ne Pracht mir heu­te noch eben­so gut ge­fal­len wür­de, weiß ich nicht, da­mals schi­en sie mir der Gip­fel des Ge­schmacks und der Schön­heit, und ich wünsch­te mir leb­haft, der­mal­einst, wenn ich groß sein wür­de, einen eben­so lan­gen und eben­so grü­nen Schlei­er auf dem Hute zu tra­gen.

Als die spa­ni­schen Gäs­te wie­der ab­ge­reist wa­ren, ka­men Hed­wigs Brie­fe, klei­ne Ma­nu­skrip­te, an Mama. Die Post traf ge­wöhn­lich des Mor­gens ein, um die Stun­de, wo ich auf ei­nem der gelb­da­mas­te­nen Em­pire­hocker­chen saß und Mama mir die Haa­re kämm­te, de­ren Län­ge und Fül­le ihr täg­lich viel Zeit weg­nahm und von dem Kin­de sel­ber nicht be­wäl­tigt wer­den konn­te. Also ließ sie sich von mir wäh­rend die­ses Ge­schäf­tes die ein­ge­lau­fe­nen Brie­fe vor­le­sen. Das wa­ren na­tür­lich für mich sehr span­nen­de Au­gen­bli­cke. Mein Müt­ter­lein war die treues­te, zu­ver­läs­sigs­te Freun­din ih­rer Freun­din­nen. Alle Ver­wick­lun­gen fan­den bei ihr Ver­ständ­nis und Teil­nah­me – un­se­re Jo­se­phi­ne pfleg­te sie schon in ih­ren Mäd­chen­jah­ren Frau Min­ne­trost zu nen­nen, nach der Fee in Fou­qués Zau­ber­ring – und nie kam ein Wort von dem, was sie wuss­te, ge­gen an­de­re aus ih­rem Mun­de. Nur vor mir hielt sie nicht leicht et­was ge­heim. Ich war ihre Ver­trau­te und klei­ne Se­kre­tä­rin, ihr an­de­res Ich. Sie konn­te mei­ner Ver­schwie­gen­heit und Zu­rück­hal­tung ge­wiss sein; wie ich her­nach das Ver­nom­me­ne mei­ner In­nen­welt ein­glie­der­te, war mei­ne Sa­che. Mei­ne Mut­ter hat­te ein rüh­ren­des, selbst­ver­ständ­li­ches Ver­trau­en, dass nichts die­se Kin­des­see­le zu schä­di­gen ver­mö­ge. Man nahm sich da­mals über­haupt Kin­dern ge­gen­über viel we­ni­ger in acht; trotz­dem, oder viel­leicht ge­ra­de des­halb, blie­ben die Kin­der län­ger in der Un­schuld. Ich habe mich auch über­zeugt, dass eine jun­ge See­le aus dem Le­ben wie aus Bü­chern doch nur auf­nimmt, was ihr ver­wandt ist; das Un­gleich­ar­ti­ge bleibt wie ein Fremd­kör­per lie­gen. Nur ver­lern­te ich früh­zei­tig die Neu­gier und je­des Ver­wun­dern über Men­sch­li­ches, All­zu­mensch­li­ches, denn es war al­les schon da­ge­we­sen. Die Brie­fe Hed­wigs la­sen sich wie klei­ne Ro­ma­ne in Fort­set­zun­gen. So er­in­ne­re ich mich, ein­mal lan­ge Zeit die Ge­schi­cke ei­nes ge­wis­sen Pa­blo – ich lern­te ihn nur mit dem Vor­na­men ken­nen – mit bren­nen­der Neu­gier ver­folgt zu ha­ben, ei­nes rei­chen spa­ni­schen Le­be­man­nes, der, nach­dem er eine Rei­he von Ehen im Stil des Don Juan Te­no­rio zer­rüt­tet hat­te, spät noch ein schö­nes, sehr ge­lieb­tes Mäd­chen heim­führ­te, um sich dann am ei­ge­nen Her­de von ihr sa­gen zu las­sen, sie wer­de ihm nie­mals an­ge­hö­ren, weil sie einen an­de­ren lie­be, was er als Süh­ne für sei­ne frü­he­ren Ver­schul­dun­gen hin­neh­men muss­te. Ei­gent­lich war je­doch die Stun­de des Käm­mens zu­gleich die des Un­ter­richts, zu dem die Brie­fe nur ein schmack­haf­tes Bei­ge­richt bil­de­ten. Mama hat­te früh­zei­tig be­gon­nen, mich in frem­de Li­te­ra­tu­ren ein­zu­füh­ren, aber nicht an der Hand ei­nes Lehr­buchs – eine Li­te­ra­tur­ge­schich­te gab es im gan­zen Hau­se nicht –, son­dern in­dem sie fran­zö­si­sche und ita­lie­ni­sche Dich­ter mit mir in der Ur­spra­che las. Von den Fran­zo­sen ge­noss Vol­taire ihre große Vor­lie­be, er ge­hör­te zu ih­rem täg­li­chen Um­gang, denn der Geist der fran­zö­si­schen Auf­klä­rung war ja der Mut­ter­bo­den der Re­vo­lu­ti­ons­idea­le. Kri­tisch wa­ren wir alle bei­de nicht, so ge­nos­sen wir zu­nächst die Vol­tai­re­schen Dra­men der Rei­he nach. Wir freu­ten uns, die ge­lieb­ten Züge der grie­chi­schen My­the hier wie­der­zu­fin­den und nah­men den sche­ma­ti­schen Auf­bau, die schat­ten­haf­ten Ge­stal­ten und die ge­stelz­ten Alex­an­dri­ner als das Ge­ge­be­ne in den Kauf. Nach­dem die Tra­gö­di­en Vol­tai­res er­le­digt wa­ren, ging es un­ter bei­der­sei­ti­gem Er­göt­zen an sei­ne Ro­ma­ne. Wie­de­r­um ein et­was frag­wür­di­ger Le­se­stoff für eine Zwölf­jäh­ri­ge, der mit an­de­ren Frag­wür­dig­kei­ten so hin­un­ter­ge­schlun­gen wur­de. Als ich ein­mal er­wach­sen den Can­di­de wie­der las, be­sann ich mich ver­geb­lich, wie sich wohl da­mals die Aben­teu­er der Ma­de­moi­sel­le Cuné­gon­de und die Be­trach­tun­gen des Dok­tors Pangloß in mei­nem Kin­der­kop­fe dar­ge­stellt ha­ben mö­gen. Wo­durch hat­te es die­ser Schrift­stel­ler, der dem großen Fried­rich der schöns­te Geist al­ler Zei­ten deuch­te, auch mei­ner Mut­ter so sehr an­ge­tan? Sie muss wohl in der er­ha­be­nen Ein­falt sei­nes Can­di­de, sei­nes Ingé­nu ein Stück von sich sel­ber wie­der­ge­fun­den ha­ben. Dass die An­stö­ßig­kei­ten nicht plump und deut­lich im Rau­me ste­hen, son­dern nur als sprach­li­che Schöp­fun­gen vor­han­den sind, nahm ih­nen für sie al­les Be­denk­li­che. Sie gab sich aber von ih­rem li­te­ra­ri­schen Ge­schmack kei­ne Re­chen­schaft, sie folg­te nur ih­rer an­ge­bo­re­nen fei­nen Wit­te­rung. Vol­tai­res un­er­reich­ter Pro­sa­stil, die ge­nia­le Art, wie er das Zeit­wort ver­wen­det, die­sen sprin­gen­den Mus­kel der Spra­che, der so viel sinn­fäl­li­ges Le­ben gibt, die fei­ne Ko­mik sei­ner ho­me­ri­schen Wie­der­ho­lun­gen und der drol­li­ge Ge­brauch, den er von der fran­zö­si­schen Vor­lie­be für die An­ti­the­se macht, das al­les ge­noss ich dann doch erst in spä­te­ren Jah­ren beim Wie­der­le­sen mit vol­lem Be­wusst­sein. Man be­schäf­tig­te sich üb­ri­gens nicht al­lein mit fran­zö­si­scher Li­te­ra­tur, auch die Ko­mö­di­en Gol­do­nis wur­den auf die­se Wei­se durch­ge­nom­men, die frei­lich beim Le­sen nicht zu ih­rem Rech­te kom­men. Ein an­der­mal ver­leg­ten wir uns auf Hut­tens Epis­to­lae vi­rorum obscu­rorum, denn von ir­gend­ei­nem ge­re­gel­ten Lehr­plan war gar kei­ne Rede. Wäh­rend ich las, be­ar­bei­te­te Mama mit ei­nem groß­zah­ni­gen Strie­gel mei­ne Mäh­ne, wo­bei sie mit ih­rem ge­wohn­ten Un­ge­stüm ver­fuhr und mir man­chen Schmer­zens­schrei ent­lock­te. Wenn zu­fäl­lig mein Va­ter ins Zim­mer trat, so such­te er ihr klarzu­ma­chen, wie man den Schopf mit der einen Hand fas­sen und mit der an­de­ren scho­nend den Kamm durch­zie­hen müs­se. Aber die Un­ge­duld lief im­mer gleich wie­der mit ihr da­von.

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