Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Un­ter­des­sen hat­te auch das Le­se­gift, wo­mit ich mich durch­tränk­te, all­mäh­lich aus sich selbst ein heil­sa­mes Ge­gen­gift er­zeugt: ich be­gann sel­ber zu schrei­ben, was die Ängs­te wun­der­sam be­schwich­tig­te. Der der­be, volks­tüm­li­che Stil des Faust­schen Pup­pen­spiels hat­te mir’s an­ge­tan und dräng­te mich, ein Dra­ma in der glei­chen Stilart zu ver­fas­sen. Ich wähl­te mir einen Hel­den aus der va­ter­län­di­schen Ge­schich­te, Her­zog Ul­rich von Würt­tem­berg, nicht als hoch­her­zi­gen Ver­bann­ten, wie ihn Hauff ver­herr­licht hat, son­dern vor sei­nem Sturz in der Ty­ran­nen­lau­ne. Wo­her ich das ge­schicht­li­che Rüst­zeug er­hielt, weiß ich nicht mehr, ver­mut­lich be­schaff­te es der gute Papa aus der ihm un­ter­stell­ten Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek. Ul­richs Ehe­zwist mit der zun­gen­schnel­len Sa­bi­ne von Bay­ern und die Lie­be zu der schö­nen, sanf­ten Ur­su­la Thum­bin, der Ge­mah­lin sei­nes Stall­meis­ters Hans von Hut­ten, gab die Fa­bel des Stückes ab. Dass ein spä­ter Nach­fahr des Thumb­schen Ge­schlech­tes, der Baron Al­fred Thumb, ein Ju­gend­freund und ehe­ma­li­ger Ver­eh­rer mei­ner Mut­ter, nach dem mein Bru­der Al­fred be­nannt war, uns häu­fig be­such­te und uns auf sein Sch­löss­chen in Un­ter­boi­hin­gen ein­lud, hat­te auf mei­ne Muse be­geis­ternd mit­ein­ge­wirkt. Na­tür­lich durf­te der von der Fama um­her­ge­tra­ge­ne Fuß­fall des stol­zen Her­zogs vor sei­nem Va­sal­len, den er ver­geb­lich mit aus­ge­brei­te­ten Ar­men an­fleh­te, zu ge­stat­ten, »dass er sei­ne ehe­li­che Haus­frau lieb­ha­ben möge, denn er könn’ und wöll’ und mög’s nit las­sen«, in mei­nem Stück nicht feh­len. Ich ließ so­gar in mei­ner Ein­falt den Lan­des­va­ter einen Frau­en­tausch vor­schla­gen, der von dem Hut­ten mit Hohn zu­rück­ge­wie­sen wird.

Und da nun die­ser, nach­dem er den kitz­li­gen Vor­gang stadt­kun­dig ge­macht, so un­vor­sich­tig ist, dem tief­ge­kränk­ten Ge­bie­ter un­ge­wapp­net zur Jagd im Schön­buch zu fol­gen, über­fällt und er­schlägt ihn der Furcht­ba­re im ein­sa­men Forst und hängt höchstei­gen­hän­dig den To­ten an eine Ei­che, wie in der Ge­schich­te Würt­tem­bergs mit klei­nen Ab­wei­chun­gen zu le­sen. Am Schluss muss­te noch Ul­rich von Hut­ten als Vet­ter des Er­schla­ge­nen und als Ge­ni­us ei­ner neu­en Zeit auf­tre­ten und dem De­spo­ten sei­nen fei­er­li­chen Bann­fluch zu­schleu­dern: Tu Sue­vi­ci no­mi­nis ma­cu­la! usw., was sich in dem Hu­ma­nis­ten­la­tein sehr stil­ge­mäß aus­nahm. Die Hand­lung ging Schlag auf Schlag und war durch eine un­ge­mein dras­ti­sche Spra­che noch mehr be­lebt; Her­zog und Stall­meis­ter be­war­fen sich mit Hohn­re­den wie die ho­me­ri­schen Hel­den. So kam es, dass das Stück bei den sonst sehr kri­ti­schen Brü­dern eine güns­ti­ge Auf­nah­me fand, und da man in den Weih­nachts­fe­ri­en war, wo sie Zeit hat­ten, sich mit mei­ner Muse zu be­schäf­ti­gen, wur­de be­schlos­sen, es auf­zu­füh­ren. Die gute Fina be­schaff­te einen Vor­hang, durch den man einen Büh­nen­raum vom Wohn­zim­mer ab­tei­len konn­te, der Weih­nachts­baum muss­te sym­bo­lisch den gan­zen Schön­buch vor­stel­len und war zu­gleich be­stimmt, als Ei­che den ge­henk­ten Rit­ter zu tra­gen. Da­mit es nicht an ei­nem Wald­hin­ter­grund feh­le, mal­te ich noch mit grü­ner Far­be einen Laub­baum von un­be­kann­ter Fa­mi­li­en­zu­ge­hö­rig­keit auf die Rück­wand un­se­res Klei­der­schranks. Es wa­ren köst­li­che Tage der ge­spann­tes­ten Er­war­tung. Aber schon bei der Pro­be er­eig­ne­te sich ein stö­ren­der Zwi­schen­fall. Ed­gar hat­te den Her­zog über­nom­men, ich spiel­te den ge­henk­ten Rit­ter, und in der ers­ten Sze­ne ging al­les leid­lich, als aber der be­wuss­te Fuß­fall an die Rei­he kom­men soll­te, wei­ger­te sich der Dar­stel­ler des Ul­rich und fand die vor­ge­schrie­be­ne Hand­lung un­ter sei­ner Wür­de. Wer ihn da­mals kann­te, den selt­sa­men, je­dem Ge­fühls­aus­druck wi­der­stre­ben­den, gänz­lich sprö­den Kna­ben, der muss­te ein­se­hen, dass er nicht zum Schau­spie­ler ge­bo­ren war und dass man ihm nicht zu­mu­ten durf­te, vor der Schwes­ter zu kni­en, auch nicht, wenn sie in Rit­ter­tracht steck­te. Merk­wür­dig war nur, dass er sich nicht schon beim Le­sen ver­wahrt hat­te. Lei­der war die Ver­fas­se­rin die­ser Ein­sicht noch nicht fä­hig; vom Feu­er ih­rer Schmie­de glü­hend, woll­te sie die Än­de­run­gen, die er vor­schlug, nicht zu­ge­ste­hen, sie schie­nen ihr nicht nur ge­gen die ge­schicht­li­che Echt­heit, son­dern auch ge­gen die Psy­cho­lo­gie zu strei­ten, denn wenn der Her­zog kei­nen Fuß­fall ge­tan hat­te, so brauch­te er auch kei­ne Selbs­t­er­nied­ri­gung an dem Va­sal­len zu rä­chen, die­ser konn­te kei­nen Ver­trau­ens­bruch be­gan­gen ha­ben, und da­mit fiel zu­gleich sein ver­häng­nis­vol­ler Leicht­sinn weg, dem be­lei­dig­ten Herrn al­lein ins Ge­höl­ze zu fol­gen. Da ich nicht nach­ge­ben zu kön­nen glaub­te, bat er sich aus, we­nigs­tens jetzt in der Pro­be ver­schont zu blei­ben; her­nach bei der Auf­füh­rung wol­le er schon al­les recht ma­chen.

Der große Tag kam her­an, vor dem Vor­hang sa­ßen er­war­tungs­voll die Zu­hö­rer, dar­un­ter mit be­denk­li­cher Mie­ne so­gar das sonst bei un­se­ren Spie­len sel­ten an­we­sen­de Fa­mi­li­en­haupt, au­gen­schein­lich mit ei­ner ban­gen Ah­nung kämp­fend. Nicht ohne Grund, denn als der Vor­hang auf­ge­hen soll­te, er­hob sich hin­ter der Sze­ne ein Wort­wech­sel, der nicht zum Stück ge­hör­te und der bald in Wei­nen und Schluch­zen über­ging. Ed­gar hat­te mir näm­lich vor dem Heraustre­ten zu­ge­flüs­tert: Dass du’s weißt: ich tue den Fuß­fall doch nicht. Ich war in Verzweif­lung; ich fleh­te ihn an, mein Stück nicht durch sei­ne Hals­star­rig­keit zu Fall zu brin­gen, ich woll­te ja gern zehn Fuß­fäl­le vor ihm tun für die­sen einen; um­sonst, er blieb bei sei­ner Wei­ge­rung. Die Auf­füh­rung muss­te ab­ge­sagt wer­den; die Ku­lis­sen wur­den weg­ge­räumt, und die El­tern hat­ten alle Mühe, zwei fas­sungs­lo­se Kin­der zu trös­ten, in­dem der Va­ter sein schluch­zen­des Töch­ter­lein, die Mut­ter den tief er­schüt­ter­ten Sohn in die Arme nahm.

Aber die tra­gi­sche Muse, die nun ein­mal her­ab­ge­stie­gen war, ließ sich so leicht nicht wie­der ver­scheu­chen, sie nahm viel­mehr einen hö­he­ren Schwung, in­dem sie die Pro­sa­re­de und den Stil des Kas­perl­thea­ters auf­gab, um sich den klas­si­schen Stof­fen und dem he­ro­i­schen Jam­bus zu­zu­wen­den. Zu­nächst mach­te ich Mama die Freu­de, Vol­tai­res »Me­ro­pe«, die ihr un­ter sei­nen Dra­men am bes­ten ge­fiel, zu ih­rem Ge­burts­tag in deut­sche Blank­ver­se zu über­set­zen. Als ich mit der Ar­beit fer­tig war, gab mir die da­bei er­wor­be­ne me­tri­sche Ge­len­kig­keit die Lust zu ei­nem ei­ge­nen Ver­su­che ein, denn warum soll­te im­mer Mr. de Vol­taire zwi­schen mir und mei­nen Hel­den ste­hen? Dem ers­ten Mes­se­ni­schen Krieg, der ge­ra­de in der Ge­schichts­stun­de an der Rei­he war, ent­nahm ich mei­nen Stoff: Die Toch­ter des Ari­sto­demus. Frei­lich ein et­was heik­ler Ge­gen­stand für ein zwölf­jäh­ri­ges Mäd­chen. Aber ich führ­te das Stück durch alle fünf Akte hin­durch glück­lich zum Schluss, wo­bei ich über den ver­fäng­li­chen Punkt glatt hin­weg­kam, ver­mut­lich hat­te ich ihn sel­ber nicht ganz ver­stan­den.

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