Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Der jun­ge Gast teil­te für die­se Nacht mein Bett. Ich sah mit scheu­er Ehr­furcht auf die knos­pen­de Jung­fräu­lich­keit, die aus den halb­kind­li­chen Hül­len stieg, und drück­te mich nach der Wand, um der An­mut­vol­len so viel Raum wie mög­lich zu las­sen. Aber zu­gleich be­fiel mich ein boh­ren­der Schmerz, denn ich dach­te an ge­wis­se gars­ti­ge Kin­der aus dem Hin­ter­hof, die mich, wenn ich auf den großen auf­ge­schich­te­ten Zim­mer­manns­bal­ken am Stein­la­chu­fer schau­kel­te, hin­ter­rücks her­un­ters­tie­ßen, dass ich auf die Nase fiel, und mir Schimpf­wor­te nachrie­fen. An die­se ro­hen Ge­schöp­fe fürch­te­te ich mei­ne an­ge­staun­te Lili ver­lie­ren zu müs­sen, denn ich hat­te schon die Er­fah­rung ge­macht, dass be­freun­de­ten Kin­dern, wenn es sich ums Spie­len han­del­te, nicht zu trau­en war; sie lie­fen cha­rak­ter­los der Un­ter­hal­tung nach, wo sie sich zeig­te. Ich fass­te mir ein Herz und teil­te Lili mit, in wel­chem Kriegs­zu­stand ich mich mit dem Hin­ter­ho­fe be­fand und dass man nicht zu­gleich mit mir und je­nen Freund­schaft ha­ben konn­te.

Lili ant­wor­te­te mit ei­ner Be­stimmt­heit, die mich bei ih­rem wei­chen We­sen über­rasch­te: Du kannst ganz ru­hig sein, ich spie­le nicht mit den ro­hen Kin­dern. Ich spie­le über­haupt nicht mehr mit Kin­dern – und nun lüf­te­te sie vor mei­nem stau­nen­den Geis­te den Zip­fel ei­nes Vor­hangs, durch den ich in ein neu­es Wun­der­land blick­te, das Land der Tanz­stun­den, der lan­gen Klei­der, der Ver­eh­rer! Ich wuss­te ja von Her­zens­an­ge­le­gen­hei­ten weit mehr als sonst Kin­der zu wis­sen pfleg­ten, da die Ver­hält­nis­se der Gro­ßen von je­her vor mei­nen Ohren ver­han­delt wor­den wa­ren, aber ich wuss­te es nur mit dem Ver­stand, es ging mich in mei­nem Kin­der­lan­de nichts an, son­dern lag wel­ten­fern in ei­ner vier­ten Di­men­si­on! Durch Li­lis Wor­te rück­te das al­les auf ein­mal ganz nahe her­an, dass es mir fast den Atem nahm. Aber es ge­fiel mir au­ßer­or­dent­lich, und ich ent­sch­lief un­ter dem Ein­druck, plötz­lich einen großen Schritt im Le­ben vor­wärts ge­tan zu ha­ben.

Des an­de­ren Ta­ges wur­de Lili, weil bei uns kein Platz war, in ei­ner be­nach­bar­ten Fa­mi­lie in Pen­si­on ge­ge­ben. Sie ver­brach­te aber die meis­te Zeit bei uns und ge­wöhn­te sich schnell an un­ser Haus­we­sen. Sie war ein un­ge­mein lieb­li­ches Stück Na­tur, des­sen An­mut nichts bloß Äu­ßer­li­ches war, son­dern aus ei­ner an­mu­ti­gen See­le floss. Es gab nie­mand, der an ih­rem ge­fäl­li­gen, schmieg­sa­men We­sen kei­ne Freu­de ge­habt hät­te. Eine ge­wis­se Wil­len­lo­sig­keit und Läs­sig­keit, die man an ihr be­merk­te, ta­ten ih­rem Lieb­reiz kei­nen Ein­trag. Ich konn­te mir spä­ter Goe­thes be­zau­bern­de Lili nie an­ders als un­ter dem Bil­de der mei­ni­gen den­ken. Wenn mei­ne Lili auch kei­ne so glän­zen­de Schön­heit und kei­ne so große ver­wöhn­te Dame war, so er­in­ner­te sie doch durch ihre spie­le­ri­sche Schalk­heit und na­tür­li­che An­zie­hungs­kraft an jene strah­len­de­re Ge­stalt. Die sehr wohl­ge­form­ten, ob­schon et­was großen Züge ih­res im­mer lä­cheln­den Ge­sichts, die dunklen, ent­ge­gen­kom­men­den Au­gen voll Gut­her­zig­keit und Schel­me­rei un­ter dem rei­chen asch­blon­den Haar, ihre mit­tel­große, gra­zi­öse Ge­stalt hat­ten einen Reiz, den man­che grö­ße­re Schön­heit ent­behrt. Wenn sie mit dem ko­ket­ten Pelz­mütz­chen auf ih­ren im­mer schön­ge­ord­ne­ten Haa­ren in der wip­pen­den Kri­no­li­ne da­her­kam, war es un­mög­lich, ihr nicht gut zu sein.

Die Kri­no­li­ne! Es sei mir ge­stat­tet, auch die­ser Freun­din und Fein­din mei­ner Kind­heit einen klei­nen Nach­ruf zu wid­men. Wie wur­de sie ver­höhnt, ver­läs­tert, selbst von de­nen, die sie tru­gen, und doch konn­te nie­mand sich ih­rer Macht ent­zie­hen, denn der herr­schen­de Klei­der­schnitt er­for­der­te die­se Stüt­ze. Auch Kin­der wa­ren ge­nö­tigt, sie zu tra­gen. Das Auge hat­te sich so an die­se Miss­form ge­wöhnt, dass, wer aus Cha­rak­ter­stär­ke ohne Kri­no­li­ne ging, wie ge­rupft aus­sah. Sie be­stand ge­wöhn­lich in ei­nem durch Bän­der ver­bun­de­nen Reif­ge­stell aus vie­len Stock­wer­ken, das erst un­ter­halb des schlank­blei­ben­den Be­ckens lei­se be­gann und sich in im­mer er­wei­ter­ten Rin­gen all­mäh­lich zu ge­wal­ti­gem Um­fang aus­dehn­te. Die Viel­ge­schmäh­te war je­doch nicht ganz vom Übel. Mei­ne Mut­ter, sonst so gleich­gül­tig ge­gen die Mode, hat­te eine Vor­lie­be für die­se Tracht, weil das leich­te Ge­stell den Kör­per im Som­mer hübsch kühl hielt, je­dem Wind er­laub­te ihn zu fä­cheln und die Schnel­lig­keit ih­rer Be­we­gun­gen nicht be­ein­träch­tig­te. Wenn man aber da­mit über Zäu­ne sprang und von Bal­ken fiel, so zer­bra­chen die Rei­fen, und es gab als­dann häss­lich vor­ste­chen­de Ecken, was bei mir fast täg­lich vor­kam. Die­se aus­zu­bes­sern er­for­der­te eine ge­wand­te Hand und viel Ge­duld, denn es ge­nüg­te nicht, die zer­bro­che­nen Rei­fen­den über­ein­an­der zu be­fes­ti­gen, man muss­te der Sym­me­trie hal­ber das gan­ze Ge­stell durch­ge­hend ver­en­gen, ein Ge­schäft, in dem ich große Übung ge­wann, denn ich be­treu­te nicht nur mei­ne, son­dern auch Ma­mas Kri­no­li­ne mit wach­sa­men Au­gen. Lili zer­brach die ih­ri­ge nicht mehr, sie ver­stand die Kunst – denn es war eine sol­che –, sich im­mer schick­lich und an­mu­tig dar­in zu be­we­gen und sie beim Sit­zen ele­gant mit zwei Fin­gern nie­der­zu­hal­ten.

Lili wur­de nun für ei­ni­ge Zeit mein be­wun­der­tes Vor­bild und mein ste­tes Den­ken. In mei­nen Olymp konn­te ich sie nicht ein­füh­ren, weil ihr der Sinn für die Dicht­kunst ge­brach, aber ich kam zu ihr in ihre Welt und fand da ge­nug des Neu­en, mich ganz Berau­schen­den. Lili hat­te schon Rei­sen ge­macht, große Städ­te ge­se­hen, hat­te an Cham­pa­gner­fes­ten teil­ge­nom­men und kann­te das Thea­ter, was kein an­de­res Kind im wei­ten Um­kreis von sich rüh­men konn­te. Sie schi­en mir also ei­nem Or­den von Ein­ge­weih­ten an­zu­ge­hö­ren, zu dem ich an­däch­tig em­por­blick­te. Die Fan­ta­sie­wel­ten, in de­nen ich bis da­hin ge­lebt hat­te, ver­san­ken vor dem Wun­der­ba­ren, was mich be­rühr­te, dem Le­ben. Ich ver­leug­ne­te alle mei­ne Göt­ter um ih­ret­wil­len. Von den Grie­chen, von der Edda, von dem gan­zen un­ge­heu­ren Le­se­stoff, den ich schon ver­schlun­gen hat­te, sag­te ich kein Wort, um ihr nicht auch un­heim­lich zu wer­den wie den an­dern. Ich ver­schloss das al­les in ei­nem Ge­heim­fach mei­ner See­le, zu dem es ihr nicht ein­fiel, den Schlüs­sel zu su­chen. Es liegt et­was Rüh­ren­des in dem Über­gang vom Kin­de zum jun­gen Mäd­chen, je­ner rei­zen­den Pa­gen­zeit, die mit scheu­er, hul­di­gen­der Ver­eh­rung auf das Ge­schlecht blickt, dem man sel­ber noch nicht an­ge­hört, nun aber bald an­ge­hö­ren soll. Li­lis Schmuck und Bän­der, ihre rei­fen­den For­men, die Wohl­ge­rü­che, die sie an sich trug, ihr fei­nes und doch frei­es Be­tra­gen mach­ten mir den tiefs­ten Ein­druck. Ver­g­li­chen mit der Tü­bin­ger Ju­gend, schi­en sie mir aus ei­ner an­dern Men­schen­ras­se zu stam­men. Ich lieb­te sie zärt­lichst, das glei­che tat Ed­gar, und sie hat­te ein viel zu gu­tes Ge­müt, um un­se­re Zu­nei­gung nicht von gan­zem Her­zen zu er­wi­dern.

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