Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

Здесь есть возможность читать онлайн «Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

Isolde Kurz – Gesammelte Werke — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Isolde Kurz – Gesammelte Werke», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Auf ihr We­sen hat­te bis­her noch nie ein Mensch wirk­li­chen Ein­fluss ge­habt, auch mein Va­ter nicht. Sie lieb­te ihn mit ei­ner Lie­be, die An­be­tung und Got­tes­dienst war. Sie stütz­te den Rin­gen­den und er­setz­te dem Un­ver­stan­de­nen die gläu­bi­ge Ge­mein­de. Die­se tra­gen­de Kraft muss­te für den um drei­zehn Jah­re äl­te­ren Mann von un­schätz­ba­rem Wer­te sein. Ich habe mich oft ge­fragt, wie es wohl ge­gan­gen wäre mit ei­ner bie­de­ren schwä­bi­schen Haus­frau bür­ger­li­chen Schla­ges, die ihm wohl sei­ne Wirt­schaft pein­lich ge­nau ge­führt, ihm aber da­für mit Le­bens­sor­gen in den Ohren ge­le­gen hät­te. Mei­ne Mut­ter hielt die ir­di­schen Nöte von vorn­her­ein für un­zer­trenn­lich vom Dich­ter­los und war stolz dar­auf, sie mit ihm zu tei­len. Sie ver­mit­tel­te den Kin­dern die Geis­tes­welt des schweig­sam ge­wor­de­nen Va­ters und er­zog uns so zur Ver­eh­rung für ihn, dass selbst der wil­de Al­fred in sei­ner Ge­gen­wart lamm­fromm war. Aber in ih­ren Mei­nun­gen und Grund­sät­zen ließ sie sich auch durch ihn nicht be­ein­flus­sen. Er war zu reif, zu aus­ge­gli­chen, um auf die Im­mer­wer­den­de, Nicht­fer­tig­wer­den­de zu wir­ken. Bei sei­ner Nei­gung, je­der Per­sön­lich­keit ihre Art zu las­sen, hat er wohl auch nie ernst­haft ver­sucht, den Sinn für die Ab­stu­fun­gen in ihr zu we­cken. Die­se Auf­ga­be fiel ei­nem viel jün­ge­ren, aus ihr selbst ge­bo­re­nen We­sen zu, das sich an ihr und häu­fig ge­gen sie ent­wi­ckel­te und an des­sen Ent­wick­lung sie sel­ber wei­ter­wuchs. Ihr bei­zu­brin­gen, dass es zwi­schen Schwarz und Weiß un­end­li­che Zwi­schen­tö­ne gibt, dass nicht jede Er­kennt­nis in je­der See­le gute Früch­te trägt, dass auch der bes­ten Sa­che mit Schwei­gen zu­wei­len bes­ser ge­dient ist als mit Re­den, sol­cher­lei Aus­gleichspo­li­tik be­schäf­tig­te mei­nen Kopf schon in ei­nem Al­ter, wo an­de­re noch mit der Pup­pe spie­len. So oft das häus­li­che Gleich­ge­wicht schwank­te, muss­te ich es ein­ren­ken. Und oft ge­nug, wenn ich glaub­te, recht ge­schickt eine Klip­pe um­steu­ert zu ha­ben, warf noch im letz­ten Au­gen­blick ihr Un­ge­stüm mei­ne gan­ze Be­rech­nung um. Welch ein täg­lich er­neu­tes Rin­gen, wie viel Miss­ver­ständ­nis­se und bei­der­sei­ti­ges Herzweh! Über mich er­gos­sen sich alle Ge­wit­ter ih­res stür­mi­schen Na­tu­rells. Je mehr Leid uns dar­aus er­wuchs, de­sto zärt­li­cher hin­gen wir zu­sam­men. Aber oft emp­fand ich es als eine be­son­de­re Här­te des Schick­sals, dass ge­ra­de ich be­ru­fen sein soll­te, nur im­mer Däm­me auf­zu­rich­ten, Gren­zen zu zie­hen, Ver­nunft zu pre­di­gen, da doch Le­bensal­ter und ei­ge­ne An­la­ge mir nach mei­ner Mei­nung viel­mehr das Recht ge­ge­ben hät­ten, sel­ber die Un­ver­nünf­ti­ge zu sein.

Ein Notelfer. Russische Freunde

Uun­ter­des­sen fei­er­te auch Ed­gar sei­ne vita nuo­va in ei­nem Freund­schafts­ver­hält­nis, das et­was von der Über­schweng­lich­keit ei­ner ers­ten Lie­be an sich hat­te.

In sei­ner Klas­se, aber in ei­ner hö­he­ren Ab­tei­lung, saß ein äl­te­rer Mit­schü­ler, Ernst Mohl, ein Pfar­rers­sohn aus Hildriz­hau­sen, der den zu­erst er­grif­fe­nen Kauf­manns­be­ruf ge­gen den Wunsch sei­ner El­tern mit den Gym­na­si­al­stu­di­en ver­tauscht hat­te und so un­ter den jün­ge­ren Jahr­gang ge­ra­ten war. Die­sem schloss sich Ed­gar mit sei­nem gan­zen Feu­er an. Sie tausch­ten ihre li­te­ra­ri­schen und phi­lo­so­phi­schen An­sich­ten aus, teil­ten sich ge­gen­sei­tig ihre Ge­dich­te mit, und der ein­fach er­zo­ge­ne Pfar­rers­sohn, der bis da­hin still vor sich hin ge­lebt und nur mit den frömms­ten Fa­mi­li­en ver­kehrt hat­te, sah sich plötz­lich in einen Wir­bel geis­ti­ger An­re­gung hin­ein­ge­zo­gen. Auch ich wur­de schon in den ers­ten Ta­gen in den neu­en Bund ein­ge­schlos­sen. Denn als die bei­den ein­mal zu­sam­men durch die Al­leen schlen­der­ten, be­geg­ne­te ih­nen ein Trupp Ka­me­ra­den, die einen Arm­voll Ro­sen in ei­nem Gar­ten ge­bro­chen hat­ten, und man kam über­ein, die schö­nen Blu­men ei­nem Mäd­chen zu schi­cken. Aber wem? – Ed­gars Schwes­ter, ent­schied Mohl. Er hat­te schon vor der Be­kannt­schaft mit dem Bru­der ei­nes Ta­ges ein blon­des Mägd­lein leicht­fü­ßig über die Stra­ße hüp­fen se­hen und war durch eine Toch­ter Phi­li­stä­as be­lehrt wor­den, dass dies das Kurz­sche Hei­den­kind sei. Und als­bald hat­te er in sei­ner See­le für das Hei­den­kind und ge­gen Phi­li­stäa Par­tei ge­nom­men. Die Ka­me­ra­den stimm­ten zu, und er wur­de be­auf­tragt, eine Wid­mung im Na­men al­ler zu schrei­ben. Er zog sich zu­rück und schmie­de­te als­bald ein form­ge­rech­tes, ju­gend­lich über­schweng­li­ches So­nett, in dem er je­doch der Ka­me­ra­den nicht ge­dach­te, son­dern nur sei­ne ei­ge­ne Sa­che vor­trug. Blu­men und Ver­se über­brach­te mir Ed­gar. Ich fühl­te mich durch die ge­reim­te Hul­di­gung sehr ge­ho­ben; eine sol­che war bis jetzt nicht ein­mal Lili zu­teil ge­wor­den. Die Ver­se wa­ren für mich, was für den Knap­pen der Rit­ter­schlag.

We­ni­ge Tage spä­ter saß ich mit den El­tern in Schwärz­loch, der lie­ben al­ten Wald­wirt­schaft, wo Frau Läch­ler, die phi­lo­so­phi­sche Wir­tin, uns ihre Sau­er­milch mit dem be­rühm­ten Schwarz­brot vor­setz­te. Da er­schi­en Ed­gar mit sei­nem neu­en Freund und stell­te ihn vor, einen groß­ge­wach­se­nen, aber noch sehr schüch­ter­nen Jüng­ling, dem mit sei­nen sieb­zehn Jah­ren schon der Voll­bart sproß­te. Der Neu­ling war in­ner­lich sehr er­schüt­tert von dem, was er ge­tan hat­te, und sah sein Un­ter­fan­gen nach­träg­lich als eine Un­ge­heu­er­lich­keit an. Aber die Drei­zehn­jäh­ri­ge dank­te ge­setzt und da­men­haft für die Blu­men und nahm die Begleit­ver­se als Form­sa­che und Rit­ter­stil auf, wo­nach die Be­fan­gen­heit sich all­mäh­lich lös­te. Wir wa­ren da­mals ge­ra­de aus dem großen kal­ten Haus an der Stein­lach in die neue Woh­nung in der in­ne­ren Stadt ge­zo­gen, die mit ih­rer son­ni­gen Vor­der­sei­te drei Stock hoch auf den schö­nen al­ter­tüm­li­chen Markt­platz hin­un­ter­sah und zu­gleich auf der Rück­sei­te, wo die Haus­tür lag, das zwei­te Stock­werk über der fins­te­ren Kro­nen­gas­se bil­de­te. Dort be­such­te uns der neue Freund, nach­dem er die ers­te Be­klom­men­heit über­wun­den hat­te, bald fast täg­lich. Der zar­te und doch so schrof­fe Ed­gar mit dem leicht­ent­zünd­li­chen Ge­blüt und dem schma­len, ver­geis­tig­ten Ge­sicht, aus dem große blaue Au­gen welt­fremd leuch­te­ten, sah in dem rie­sen­star­ken, im­mer ge­las­se­nen Freun­de sein un­ent­behr­li­ches Wi­der­spiel. Wenn die­ser sich kaum ver­ab­schie­det hat­te, so hielt er es schon nicht mehr ohne ihn aus und griff zur Müt­ze, um ihm nach­zu­ei­len. Als Ernst die Va­kanz im vä­ter­li­chen Pfarr­haus ver­brach­te, war der lei­den­schaft­li­che Kna­be so un­glück­lich über die Tren­nung, dass der Freund auf den aben­teu­er­li­chen Schleich­we­gen ohne Wis­sen sei­ner El­tern, die an die­sem Ver­kehr kei­ne Freu­de hat­ten, ein Wie­der­se­hen wie ein ver­bo­te­nes Lie­bes­stell­dich­ein be­werk­stel­li­gen muss­te. Und weil das kur­ze Bei­sam­men­sein Ed­gars lie­be­be­dürf­ti­ger See­le kein Ge­nü­ge tat, nahm je­ner ihn gar als Gast in sein Pfarr­haus mit, frei­lich in heim­li­chen Ängs­ten, wie sei­ne El­tern sich zu der Über­ra­schung stel­len wür­den. Aber so ein alt­schwä­bi­sches Pfarr­haus wuss­te, was es dem Her­kom­men schul­dig war, und ließ sich nicht lum­pen, wenn ein Gast er­schi­en, ob er ih­res Geis­tes Kind war oder nicht. Man buk und schmor­te, der Pfar­rer hol­te sei­nen klas­si­schen Schul­sack, die Pfar­re­rin ih­ren Mut­ter­witz her­vor, um die Un­ter­hal­tung zu wür­zen. Und da nun die Va­kanz zu Ende ging, wur­de an­de­ren Tags die bes­se­re von den zwei Pfarr­kut­schen an­ge­spannt, der »le­der­ne De­ckel­wa­gen«, in dem nach bäu­er­li­cher Aus­drucks­wei­se vier »Her­ren­ker­le« Platz ha­ben, und die Gäs­te nach al­tem Brauch bis in die Mit­te des Schön­buchs zu­rück­ge­führt. Aber trotz der ihm er­wie­se­nen Ehre hat­te das schwär­me­ri­sche Kna­ben­ge­müt kei­nen Au­gen­blick Ruhe, so­lan­ge es den Freund mit an­dern tei­len muss­te. Ich hab’ den gan­zen Tag über Heim­weh nach dir, klag­te er, wenn sie ein­mal al­lein wa­ren, und leg­te sei­ne zar­te Wan­ge an die bär­ti­ge des Freun­des. Denn die Stär­ke sei­nes In­nen­le­bens mach­te dem Frie­de­lo­sen selbst das Glück zur Qual.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Обсуждение, отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x