Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Und zur Be­loh­nung führ­te mich Mama auf den ers­ten Ball nach Nie­der­nau. Nie­der­nau! Könn­te ich dem Wort nur et­was von dem Zau­ber ein­hau­chen, den es in Mäd­che­noh­ren be­saß. Man den­ke sich ein be­schei­de­nes, lieb­lich erns­tes Schwarz­wald­tal, von Tan­nen um­stan­den, von ei­nem Bäch­lein durch­flos­sen; da­selbst ein an­spruchs­lo­ses Kur­haus mit ei­nem großen Tanz­saal, der an sich kein Schau­stück war, der sich aber zur Som­mer­zeit an den Nach­mit­tags­stun­den der Sonn- und Don­ners­ta­ge in ein Stück Ju­gend­pa­ra­dies ver­wan­del­te. Jun­ge Mäd­chen in den duf­ti­gen Som­mer­klei­dern da­ma­li­ger Mode aus Mull oder Ja­ko­nett, die den Trä­ge­rin­nen das An­se­hen von Wie­sen­blu­men ga­ben, Stu­den­ten in Cou­leur, ge­dul­di­ge Müt­ter an den Wän­den, Gei­gen­schril­len, Tanz­ge­wir­bel; nie­mand frag­te, wie hoch das Ther­mo­me­ter stand. Der Ko­til­lon ging meist in ein förm­li­ches Ra­sen aus, denn bei der Über­zahl der Her­ren muss­ten vie­le ohne Tän­ze­rin­nen blei­ben und hiel­ten sich dann beim Kehr­aus schad­los. Je­der Tän­zer hing sei­ner Dame einen Moo­skranz um den Arm, und an der Zahl der Krän­ze sah man, wie oft sie aus der Tour ge­holt wor­den war. Die heim­ge­schlepp­ten Krän­ze hing man dann zu Hau­se als Tro­phä­en auf. Kon­ter­tän­ze wur­den zu­wei­len im Frei­en auf dem Ra­sen ge­tanzt, was noch hüb­scher war, und in der Zwi­schen­zeit gin­gen die Paa­re auf den na­hen Wald­we­gen spa­zie­ren. Auf der Heim­fahrt schlos­sen sich ein­zel­ne Tän­zer den Fa­mi­li­en an, das wa­ren sol­che, die im Trunk ent­halt­sam ge­we­sen. Die an­de­ren voll­führ­ten im Ei­sen­bahn­wa­gen ein dä­mo­ni­sches Sin­gen und Grö­len, was zwar nicht sehr rück­sichts­voll ge­gen die Da­men war, aber doch nicht als gröb­li­che Ver­let­zung des An­stands auf­ge­fasst wur­de, da man von der stu­den­ti­schen Ju­gend an vie­les ge­wöhnt war. Mein ers­ter Ball­tag in Nie­der­nau fiel ge­ra­de auf Ma­mas Ge­burts­tag. Als wir am Abend krän­ze­be­la­den und freu­den­satt – denn sie ge­noss mei­ne Ju­gend­freu­den fast mehr als ich sel­ber – nach Hau­se fuh­ren, hol­ten uns Ernst und Ed­gar am Bahn­hof ab. Sie hat­ten zu­vor das Haus mit bun­ten La­ter­nen be­hängt und auf dem Ge­burts­tags­tisch lus­ti­ge poe­ti­sche Ga­ben ei­ge­nen Er­zeug­nis­ses aus­ge­brei­tet, in de­nen die kind­li­che See­le der Emp­fän­ge­rin schwelg­te. Auch mir wur­de ein Hel­den­ge­dicht im Ni­be­lun­gen­stil aus Ernsts Fe­der über­reicht, das die un­ge­heu­er­li­chen Reck­en­ta­ten be­kann­ter stu­den­ti­scher Per­sön­lich­kei­ten für ihre Ball­schö­nen be­sang, eine gro­tesk-he­ro­i­sche Fort­set­zung eben ge­nos­se­ner Ball­freu­den, zum Nach­klang der Gei­gen in mei­nem Ohr ge­stimmt. Noch drol­li­ger war ein spä­te­res Ge­dicht in Ma­ka­men­form, das zwei An­ge­hö­ri­ge feind­li­cher Kor­po­ra­tio­nen, in die Na­men Kampf­wart der Schö­ne und Sieg­wolf durch­sich­tig ver­mummt, einen fürch­ter­li­chen Ein­zel­kampf aus­fech­ten ließ, wo­bei der un­be­zwing­li­che Sieg­wolf mit der blau­weiß­ro­ten Schär­pe doch ge­fällt wur­de und der schö­ne Kampf­wart ne­ben der wal­len­den schwarz­rot­gol­de­nen Fah­ne als Sie­ger stand. Alle die­se Hel­den führ­ten fort­an ne­ben ih­rem wirk­li­chen noch ein my­thi­sches Da­sein, denn der Ver­fas­ser setz­te sei­ne Ge­sän­ge eine ge­rau­me Wei­le fort.

Die über­schweng­li­che Freund­schaft der bei­den Jüng­lin­ge er­stieg all­mäh­lich einen Gip­fel, auf dem sie sich nach dem Ge­setz des Ir­di­schen nicht lan­ge hal­ten konn­te. Ihre schöns­ten Stun­den ver­leb­ten sie noch auf ei­ner Schwarz­wald­rei­se, zu der sie sich in der nach­fol­gen­den Som­mer­va­kanz zu­sam­men­fan­den. Der äl­te­re Freund, der jetzt schon Stu­dent war, hat­te sich die Mit­tel dazu ganz ins­ge­heim buch­stäb­lich am Mun­de ab­ge­spart, sonst wäre die Ge­neh­mi­gung sei­ner El­tern nicht zu er­lan­gen ge­we­sen. Sie stie­gen zu­erst in dem uns be­freun­de­ten Hopf­schen Pfarr­haus in Pfalz­gra­fen­wei­ler ab und wan­der­ten an­de­ren Tags der Hor­nis­grin­de zu. Bei sin­ken­der Nacht an schwe­len­den Mei­lern vor­über, an de­ren Glut, die er für Irr­lich­ter hielt, Ed­gar sich hin­ein­sprin­gend die Soh­len ver­seng­te, ge­rie­ten sie tod­mü­de vor eine Wald­her­ber­ge, die ganz dem He­xen­haus des Mär­chens glich. Auf ihr Klop­fen zog ein al­tes Weib, das ein­sam dort haus­te, nach vie­len miss­traui­schen Fra­gen über ihre Zahl und Kör­per­grö­ße die Fall­tür auf und ließ die zwei ju­gend­li­chen Wan­de­rer ein­tre­ten. Wäh­rend sie ih­nen beim Schein ih­rer Stal­la­ter­ne einen herr­li­chen Pfann­ku­chen buk, muss­ten die bei­den sich im Dun­keln be­hel­fen und wur­den her­nach ohne Um­stän­de in eine un­heim­li­che Rum­pel­kam­mer hin­auf­ge­führt, wo ein großes Bett stand, und dort wie­der im Dun­keln ge­las­sen. Gera­de über dem Bett be­fand sich eine brei­te of­fe­ne Luke, von der man nicht wuss­te, wo­hin sie ging: sie konn­te Räu­bern zum Ein­lass die­nen. Die Fan­ta­sie der bei­den war so auf­ge­regt von dem son­der­ba­ren Empfang, dass sie mit je­der Mög­lich­keit rech­ne­ten. Ed­gar, der un­ter dem Ein­druck des Wal­tha­ri­lie­des stand, sag­te: Jetzt sind wir in der­sel­ben Lage wie Walt­her und Hil­de­gund am Was­gen­stein. Wir wol­len es ma­chen wie sie und uns in die Nacht­wa­chen tei­len, da­mit uns kein Feind über­ra­sche. Über­nimm du die ers­te Nacht­wa­che und we­cke mich, wenn es Zeit ist, da­mit ich die zwei­te hal­te. Der an­de­re ver­sprach’s. Dann um­schlan­gen sie sich kampf- und tod­be­reit und ent­sch­lie­fen bei­de auf der Stel­le. Als der Mor­gen mit Vo­gel­ge­sang und Tan­nen­duft durchs Fens­ter sah, er­wach­ten sie un­ge­mor­det und rüs­te­ten sich zum Wei­ter­marsch. Die Hexe lab­te sie mit köst­li­cher Milch und Schwarz­brot. Den Tee, den mein be­sorg­tes Müt­ter­lein ih­nen zum Früh­stück mit­ge­ge­ben hat­te, stell­te die Alte als Salat zu­be­rei­tet da­ne­ben mit der ver­wun­der­ten Be­mer­kung: Dass ihr schon am frü­hen Mor­gen dür­res Gras es­sen mögt! – Dann bra­chen sie auf, er­reich­ten un­ter großen Stra­pa­zen am an­de­ren Abend Kehl, wo sie nüch­tern, wie sie noch vom Mor­gen her wa­ren, sich nicht ein­mal die Zeit lie­ßen, zu ras­ten und sich zu stär­ken, so un­auf­halt­sam zog sie’s nach Straß­burg, der »wun­der­schö­nen Stadt«. Al­lein bei­de hat­ten noch gar nicht ge­lernt, mit Nut­zen zu rei­sen, so durch­rann­ten sie nur plan­los die Stra­ßen, staun­ten zum Müns­ter hin­auf, er­hiel­ten auf ihr müh­sam zu­sam­men­ge­leim­tes Fran­zö­sisch al­lent­hal­ben zu ih­rer Ver­wun­de­rung deut­sche Ant­wor­ten und tru­gen von dem kur­z­en Be­su­che nichts da­von als das Be­dau­ern, die­se ur­deut­sche Stadt in frem­den Hän­den zu wis­sen. In der Dun­kel­heit kehr­ten sie über die lan­ge Rhein­brücke, die jetzt end­los schi­en, nach Kehl zu­rück; der Rhein­strom rausch­te dumpf, die Mü­dig­keit wur­de ent­ner­vend, je­der Be­geg­nen­de, des­sen Schrit­te ih­nen im Fins­tern ent­ge­gen­hall­ten, schi­en Bö­ses im Schil­de zu füh­ren, und der zar­te Kna­be sag­te zu dem star­ken Freund: Wenn man nicht ein Mann wäre, könn­te man sich fürch­ten.

Auf dem Heim­weg mach­ten sie noch in Ren­chen Halt und er­kun­dig­ten sich im Auf­trag un­se­res Va­ters, der sich um jene Zeit wie­der mit Stu­di­en zum Sim­pli­zis­si­mus be­schäf­tig­te, auf dem dor­ti­gen Fried­hof nach dem Gra­be des Ver­fas­sers. Al­lein der Name Grim­mels­hau­sen war dort gänz­lich un­be­kannt. Sie wa­ren aber trotz der ge­rin­gen Aus­beu­te, die sie von der Rei­se heim­brach­ten, doch bei­de sehr stolz auf die ge­mach­ten Er­fah­run­gen, wenn auch Ed­gar nach sei­ner Wei­se kein Wört­lein da­von über die Lip­pen brach­te und selbst dem Freun­de nicht ge­stat­te­te, al­les zu er­zäh­len. Und un­ser leicht­blü­ti­ges Müt­ter­lein sag­te be­frie­digt: Ja, jetzt habt ihr et­was er­lebt, jetzt seid ihr Män­ner ge­wor­den.

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