Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Ein französischer Revolutionär. Jugendeseleien

Zu Ende der sech­zi­ger Jah­re ver­kehr­te bei uns ein Fran­zo­se, Dr. Edouard Vail­lant, der als spä­te­rer Mi­nis­ter der Kom­mu­ne be­stimmt war, in der Ge­schich­te sei­nes Va­ter­lan­des eine Rol­le zu spie­len. Dass ich die­sen Mann kann­te, hat mir den Geist der großen fran­zö­si­schen Re­vo­lu­ti­on nä­her ge­bracht als alle Ge­schichts­stu­di­en: der star­re dok­tri­näre Ro­be­spi­er­re und der tief­glü­hen­de, un­heim­li­che Saint Just schie­nen in sei­ner Per­son bei­sam­men, aber in ver­edel­ter Aus­ga­be. 1867 war er zum ers­ten Mal nach Tü­bin­gen ge­kom­men, um sei­ne in Pa­ris be­trie­be­nen me­di­zi­ni­schen Stu­di­en, de­nen tech­ni­sche vor­an­ge­gan­gen wa­ren, zu ver­voll­stän­di­gen, und hat­te sich mit ei­ner Emp­feh­lung Lud­wig Pfaus, der ihn von Pa­ris her kann­te, bei uns ein­ge­führt. Er war da­mals sie­ben­und­zwan­zig Jah­re alt und hat­te be­reits pro­mo­viert. Schon Vail­lants Äu­ße­res be­zeich­ne­te den gan­zen Men­schen: mit­tel­große, ha­ge­re Ge­stalt, blei­ches Ge­sicht mit bu­schi­gem, schwar­zem Haar, Züge, die bis zur Ver­zer­rung un­har­mo­nisch wa­ren, und dunkle, fla­ckern­de Au­gen, in de­nen der Fa­na­tis­mus brann­te. Im Be­tra­gen je­doch ge­win­nend durch Be­schei­den­heit, sei­ne Er­zie­hung und per­sön­li­ches Wohl­wol­len. Kei­ne Spur von gal­li­scher Ei­tel­keit, aber auch nichts von der viel­ge­rühm­ten Gra­zie sei­ner Lands­leu­te. Das Spre­chen lei­den­schaft­lich, aber ab­strakt und farb­los. Ich ging ja noch in Kin­der­schu­hen, als Vail­lant un­ser Haus zum ers­ten Mal be­trat, aber auch für Kin­derau­gen war die­se Er­schei­nung völ­lig durch­sich­tig, und ich glau­be nicht, dass sein spä­te­res Le­ben an dem Bild, das ich von ihm be­wah­re, viel ge­än­dert hat. Aus dem Städt­chen Vier­zon im De­par­te­ment Cher ge­bür­tig und sel­ber je­ner be­sit­zen­den Bour­geoi­sie, die er so sehr hass­te, ent­stam­mend, wid­me­te Vail­lant von frü­her Ju­gend sei­ne Kräf­te und Mit­tel der Sa­che des Pro­le­ta­ri­ats. Er ge­hör­te der Blan­quis­ti­schen Rich­tung an und hat­te schon im Jah­re 1864 in Lon­don die ers­te In­ter­na­tio­na­le mit­be­grün­den hel­fen. Vom Staats­so­zia­lis­mus, der nach Re­for­men strebt, woll­te er nichts wis­sen; sein A und O war der so­zia­le Um­sturz. Die Re­vo­lu­ti­on von 1793 hat­te nach ihm ihr Werk nur halb ge­tan: sie soll­te durch das Pro­le­ta­ri­at er­neu­ert und mit Nie­der­hal­tung der be­vor­rech­te­ten Klas­sen zum re­pu­bli­ka­ni­schen So­zi­al­staat durch­ge­führt wer­den. Der Pro­le­ta­ri­er war für ihn der ein­zig wah­re Mensch; ich be­sit­ze noch ein Ju­gend­bild von ihm, wor­auf er selbst in der Ar­bei­ter­blu­se dar­ge­stellt ist. Auch die aus­ge­brei­te­ten Kennt­nis­se, die er sich er­warb – er trieb ne­ben sei­nem Fach noch deut­sche Phi­lo­so­phie, be­son­ders He­gel, und so­zi­al­wirt­schaft­li­che Stu­di­en –, hat­ten vor al­lem den Zweck, der Par­tei zu die­nen.

Mei­ne Mut­ter nahm bei ih­rer Hin­nei­gung zu fran­zö­si­schem We­sen und ih­rem feu­ri­gen Glau­ben an die drei ma­gi­schen For­meln der Re­vo­lu­ti­on den stil­len, erns­ten Vail­lant mit großer Herz­lich­keit auf, und die­ser ver­brach­te man­che Stun­de in un­se­rem Hau­se. Zu­meist in Ge­sell­schaft sei­nes Ge­sin­nungs- und Stu­dien­ge­nos­sen, des geis­tig streb­sa­men, cha­rak­ter­vol­len Ar­tur Mül­ber­ger, der zum ei­ser­nen Be­stand un­se­res klei­nen Krei­ses mit­ge­hör­te. Es war ein äu­ßer­lich und in­ner­lich sehr un­glei­ches Freun­des­paar. Dem blon­den, see­len­ru­hi­gen Schwa­ben war der So­zia­lis­mus eine wis­sen­schaft­li­che Auf­ga­be, der heiß­blü­ti­ge Fran­zo­se, zu je­dem Äu­ßers­ten be­reit, war­te­te nur auf den Au­gen­blick zur Tat. Mein Va­ter, dem sein Amt und die li­te­ra­ri­sche Ar­beit oh­ne­hin we­nig Zeit für Ge­sel­lig­keit lie­ßen, schätz­te in dem fran­zö­si­schen Haus­freund die Rein­heit und ge­ra­de­zu ka­to­ni­sche Ehren­haf­tig­keit des Cha­rak­ters, aber in­ne­re Berüh­rungs­punk­te hat­te er kei­ne mit ihm. Denn es ge­brach Vail­lant bei völ­li­ger Ab­we­sen­heit der Fan­ta­sie an je­der Spur ei­ner künst­le­ri­schen Ader, die Welt des Schö­nen war ihm ver­schlos­sen, er sah alle Din­ge durch die Bril­le sei­ner ra­di­ka­len Dog­ma­tik an. Über­haupt hing ein Schlei­er zwi­schen ihm und dem Le­ben. Ein­mal be­geg­ne­te er auf der Stra­ße mei­nem Va­ter, als die­ser ge­ra­de zu sei­nem herz­kran­ken Jüngs­ten heim­ging, und schüt­tel­te ihm er­freut die Hand mit der Mit­tei­lung, dass er un­mit­tel­bar von ei­nem Po­cken­kran­ken kom­me …

Für Deutsch­land heg­te Vail­lant da­mals eine Be­wun­de­rung ähn­lich der des Ta­ci­tus für un­se­re Vor­el­tern. Die Ein­fach­heit des äu­ße­ren Le­bens hat­te es dem Be­dürf­nis­lo­sen an­ge­tan. Dass die Ge­sel­lig­keit sich zu­meist in der frei­en Na­tur ab­spiel­te, gab ihm einen Schmack Rous­se­au­scher Ur­sprüng­lich­keit. Aber Ju­gend­freu­den kann­te er nicht. Auch auf den Aus­flü­gen blieb er im­mer ernst und ge­mes­sen. Er phi­lo­so­phier­te mit mei­ner Mut­ter oder spiel­te aus Ge­fäl­lig­keit mit mei­nen jün­ge­ren Brü­dern, doch er lach­te nie. Ein­mal traf ihn bei sol­cher Ge­le­gen­heit im Schwarz­wald­bad Im­nau der Bal­ken ei­ner Dreh­schau­kel so schwer an die Stirn, dass er ohn­mäch­tig wur­de und mit vie­len Na­deln ge­näht wer­den muss­te. Da war der Rö­tes­te al­ler Ja­ko­bi­ner vol­ler Zart­heit nur be­müht, mei­ner Mut­ter und mir den An­blick der Wun­de zu ent­zie­hen. Ganz be­son­ders sag­te ihm der freie und un­schul­di­ge Ver­kehr der Ge­schlech­ter zu. Dass ein jun­ges Mäd­chen ohne schüt­zen­de Kor­ri­dor­tür in ei­nem Hau­se woh­nen konn­te, des­sen Un­ter­stock ein die hal­be Nacht hin­durch be­leb­tes Stu­den­ten­café war, setz­te ihn in das größ­te Er­stau­nen. Er sprach mit bit­te­rem Schmerz von der sitt­li­chen Ver­kom­men­heit des Em­pi­re, und auch über die Ras­se­e­igen­schaf­ten sei­ner Lands­leu­te äu­ßer­te er sich ganz un­um­wun­den. Ich er­in­ne­re mich, wie er ein­mal von ih­rer sinn­lich-grau­sa­men An­la­ge sag­te, der Gal­lier habe statt des Blu­tes Vi­tri­ol in den Adern.

Die große Ver­eh­rung, die er für mei­ne El­tern emp­fand, gab ihm so­gar den Wunsch ein, sich der Fa­mi­lie noch nä­her zu ver­bin­den, denn er über­trug mit der Zeit sein Freund­schafts­ge­fühl für die Mut­ter auch auf die her­an­wach­sen­de Toch­ter. Aber dem Kin­de war sei­ne düs­te­re Ein­sei­tig­keit zu fremd und un­heim­lich, auch hat­te er bei al­ler Vor­lie­be für das deut­sche Le­ben nicht be­grif­fen, dass in Deutsch­land der Weg ins Herz der Toch­ter nicht über die El­tern geht. Sei­ne hu­mor­lo­se Über­zeu­gungs­treue, die ganz ba­ro­cke For­men an­neh­men konn­te, gab ste­ten An­lass zu ei­nem klei­nen scherz­haf­ten Krie­ge. So er­hei­ter­te er mich ein­mal durch den Rat, nicht auf dem Pferd son­dern lie­ber auf dem Esel zu rei­ten, weil das Pferd das Ari­sto­kra­ten­tier sei. Aber er hielt es mei­ner Ju­gend zu­gu­te, dass ich für sei­ne Theo­ri­en nicht zu ge­win­nen war, und ver­si­cher­te, ich sei den­noch très révo­lu­tionnaire, weil er sah, wie mich das Spieß­bür­ger­tum mei­ner frei­en Er­zie­hung we­gen aufs Korn ge­nom­men hat­te. Révo­lu­tionnaire war in sei­nem Mun­de das höchs­te Lob. Er hetz­te das arme Wort zu Tode, in­dem er es auf alle mög­li­chen und un­mög­li­chen Din­ge an­wand­te, da­her wur­de es für uns Jün­ge­re ein Neck­wort, und sein Rin­gen mit der deut­schen Spra­che nann­te ich la gramm­aire révo­lu­tionnaire. Er be­herrsch­te das Deut­sche voll­kom­men, nur Ar­ti­kel und Auss­pra­che blie­ben ihm un­er­ring­bar. Mei­nen so leich­ten Vor­na­men lern­te er nie­mals spre­chen, son­dern nann­te mich im­mer auf alt­fran­zö­sisch: Ma­de­moi­sel­le Yseult.

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