Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Der Abend sank be­reits, als Lili frisch aus­ge­schla­fen mich aus den Kis­sen zog. Die Schö­ne war schon wie­der schön ge­kämmt und zu­recht­ge­macht und hat­te sich jetzt au­gen­schein­lich mit der Be­deu­tung des Ta­ges ab­ge­fun­den. Sie ord­ne­te auch mir noch ein­mal die Haa­re mit all der Lie­be und Sorg­falt, die sie sonst dar­auf zu ver­wen­den pfleg­te. Dann kehr­ten wir, von den Müt­tern ab­ge­holt, zu dem Braut­fest zu­rück, das un­ter­des­sen im ge­deck­ten Rau­me ohne Braut wei­ter­ge­gan­gen war. Der Bräu­ti­gam nahm end­lich sein schö­nes Ei­gen­tum in Empfang und ent­führ­te sie in die däm­mern­den Gar­ten­we­ge am Neckar, die schon wie­der auf­ge­trock­net wa­ren. Das Fest lös­te sich auf, neue Gäs­te ka­men in die Neckar­mül­le­rei, die nicht zu den Ge­la­de­nen ge­hör­ten. Wenn ich nicht irre, war auch der erns­te Vail­lant dar­un­ter. An ei­nem Ne­ben­tisch wur­de wie­der po­li­ti­siert. Ei­ner er­hob sich und sag­te mit Em­pha­se: Mei­ne Her­ren, das Jahr Achtund­vier­zig pocht mit eher­nem Fin­ger an die Türe – da­bei klopf­te er mit dem Fin­ger­knö­chel auf die Tisch­plat­te – ich sage: das Jahr Acht­zehn­hun­dert­un­dachtund­vier­zig – aber an die Tür poch­te et­was völ­lig andres, denn gleich dar­auf ver­brei­te­te sich die Nach­richt von der Em­ser De­pe­sche.

Li­lis Braut­tag be­schloss auch für mich den Rei­gen der Ju­gend­fes­te, in die wie ein Blitz­strahl die Kriegs­er­klä­rung Frank­reichs schlug. Die männ­li­che Ju­gend eil­te zu den Fah­nen. Un­ser fran­zö­si­scher Haus­freund war ge­nö­tigt, Deutsch­land zu ver­las­sen. Frau Wil­hel­mi mit ih­rem Töch­ter­chen be­glei­te­te ihn nach Genf, wo er zu­nächst noch wei­ter­stu­die­ren woll­te. Auch die An­ders­den­ken­den ver­folg­ten sei­ne Wege mit Span­nung. Vail­lant zwei­fel­te kei­nen Au­gen­blick, dass nun­mehr die Stun­den des Em­pi­re ge­zählt sei­en, denn er rech­ne­te be­stimmt auf eine fran­zö­si­sche Nie­der­la­ge. Aber er lieb­te die­ses Frank­reich eben­so glü­hend, wie er sei­ne Las­ter hass­te, und es war Pa­trio­tis­mus, dass er den deut­schen Waf­fen den Sieg wünsch­te, weil sein Va­ter­land nur durch schwe­re Schlä­ge, durch eine har­te Er­zie­hung ge­sun­den kön­ne. Na­po­le­ons Ab­dan­kung rief ihn auf fran­zö­si­schen Bo­den. Al­lein die Re­pu­blik Gam­bet­tas war nicht die sei­ni­ge. Wäh­rend der Be­la­ge­rung von Pa­ris half er mit Feuerei­fer die Er­he­bung vom 18. März vor­be­rei­ten und wur­de vom Zen­tralaus­schuss in die Kom­mu­ne ge­wählt, die an ge­bil­de­ten Mit­glie­dern kei­nen Über­fluss hat­te. Von nun an war Vail­lants Name in al­len eu­ro­päi­schen Zei­tun­gen zu fin­den. Er wur­de zu­erst an die Spit­ze der in­ne­ren An­ge­le­gen­hei­ten, dann an die des Un­ter­richts­we­sens be­ru­fen. Wel­che Rol­le er in der Kom­mu­ne ge­spielt hat, ist aus den wi­der­spre­chen­den Zeug­nis­sen schwer zu er­ken­nen. Dass er die Er­schie­ßung der Gei­seln und an­de­re Ge­walt­ta­ten gut­hieß, kann ich bei sei­nem Fa­na­tis­mus kaum be­zwei­feln. Er ließ die Kru­zi­fi­xe aus den Schu­len ent­fer­nen und setz­te mit ei­nem Fe­der­strich drei­und­zwan­zig Be­am­te der Na­tio­nal­bi­blio­thek ab, mit de­ren gänz­li­cher Neu­bil­dung er den ehr­wür­di­gen Ge­lehr­ten Elie Re­clus be­trau­te; das ist so ziem­lich das ein­zi­ge, was von sei­ner Ver­wal­tungs­tä­tig­keit be­rich­tet wird. Sei­ne Par­t­ei­ge­nos­sen war­fen ihm vor, dass ihm die deut­sche Phi­lo­so­phie den Tat­sa­chen­sinn be­ne­belt habe, und ich will gern glau­ben, dass der Mann der Theo­rie sich als Or­ga­ni­sa­tor we­nig be­währ­te, aber He­gel war ge­wiss un­schul­dig dar­an. Üb­ri­gens wa­ren die Vor­wür­fe ge­gen­sei­tig, denn er sei­ner­seits nann­te bei ei­ner Ab­stim­mung die Kom­mu­ne ein Par­la­ment von Schwät­zern, das heu­te zu­nich­te ma­che, was es ges­tern ge­schaf­fen. Gleich­wohl hielt er es für sei­ne Pf­licht, als ei­ner ih­rer Füh­rer bis zum Ende aus­zu­har­ren, und beim Ein­zug der Ver­sail­ler kämpf­te er auf den Bar­ri­ka­den mit. Als sei­ne Sa­che ver­lo­ren war, ge­lang es ihm, durch die Ein­schlie­ßungs­li­nie zu ent­kom­men und sich als Esel­trei­ber ver­klei­det über die Py­re­nä­en auf spa­ni­schen Bo­den zu ret­ten, von wo er nach Eng­land ging. In den Zei­tun­gen hieß es mehr­mals, dass ein falscher Vail­lant er­schos­sen wor­den sei. Es wur­de auch wirk­lich ei­ner, der ihm ähn­lich sah, er­grif­fen und nach Ver­sail­les ge­schleppt, aber durch die Da­zwi­schen­kunft A. Du­mas’, der ihn kann­te, ge­ret­tet. In Frank­reich war das Mär­chen ver­brei­tet, die preu­ßi­schen Trup­pen hät­ten Vail­lant freund­wil­lig durch­ge­las­sen we­gen sei­ner gu­ten Be­zie­hun­gen zu Deutsch­land.

Die Wel­ter­eig­nis­se trie­ben auch in un­ser ab­seits ge­le­ge­nes Haus ihre Wel­len. Mein Va­ter war feu­rig deutsch ge­sinnt und hat­te den An­schluss an Preu­ßen trotz 66 mit Be­geis­te­rung be­grüßt; in der Grün­dung des Rei­ches sah er eine le­bens­lan­ge Sehn­sucht er­füllt. Mei­ne Mut­ter aber konn­te ihre Emp­fin­dungs­wei­se nicht um­schal­ten, sie be­harr­te mit ein­sei­ti­ger Treue in der re­vo­lu­tio­nären Dog­ma­tik ih­rer Ju­gend. Mit dem fran­zö­si­schen Geist war sie ja eben­so durch ihre ad­li­ge Er­zie­hung wie durch ihre 48er Ver­gan­gen­heit ver­wach­sen. Ein Krieg ge­gen Frank­reich, das sie lieb­te und von dem sie als ers­tem die Ver­wirk­li­chung ih­rer Frei­heits­idea­le er­hoff­te, schi­en ihr eine Un­ge­heu­er­lich­keit. Nie­mand hat gläu­bi­ger an dem Lehr­satz fest­ge­hal­ten, dass Frank­reich der be­ru­fe­ne Sol­dat der Frei­heit sei. Ge­gen Preu­ßen be­wahr­te sie ih­ren al­ten Groll und für Bis­marcks Grö­ße war sie ein für al­le­mal un­emp­find­lich. Die­se Din­ge mit ihr zu er­ör­tern wäre zweck­los ge­we­sen, mein Va­ter wuss­te, dass sie un­be­kehr­bar war. Ihre tie­fe Lie­be und sei­ne wei­se Mä­ßi­gung lie­ßen es zu kei­nem Zwie­spalt kom­men, doch über das, was die All­ge­mein­heit am stärks­ten be­weg­te, konn­te zwi­schen ih­nen nicht ge­spro­chen wer­den.

Ed­gar be­fand sich im Al­ter der höchs­ten Ideo­lo­gie und stand un­ter Vail­lants und Mül­ber­gers Ein­fluss. Das va­ter­län­di­sche Ide­al war ihm zu eng, er glaub­te an die Mar­x­sche In­ter­na­tio­na­le. Der edle Irr­tum, der mit Über­sprin­gung der nächs­ten Stu­fe ein hö­he­res fer­ne­res Ziel vor­aus­neh­men und sich auf den viel­leicht nach Jahr­hun­der­ten ein­tre­ten­den Zu­stand ei­ner ent­wi­ckel­te­ren Mensch­heit ein­stel­len will, ist ja ge­ra­de für die deut­sche See­le so be­zeich­nend. Die So­zi­al­de­mo­kra­tie sah er nicht wie sie da­mals war, son­dern wie er hoff­te, dass sie wer­den wür­de, und um­gab sich mit Ge­stal­ten, die zu sei­ner ei­ge­nen vor­nehm-zar­ten Per­sön­lich­keit im stärks­ten Ge­gen­satz stan­den. In sei­ner Groß­mut ver­schlug es ihm nichts, dass er sich durch sei­nen An­schluss an die Par­tei der Aus­ge­sto­ße­nen um die schöns­ten Mög­lich­kei­ten sei­ner spä­te­ren Lauf­bahn brach­te. Denn für die bür­ger­li­chen Krei­se war da­mals die So­zi­al­de­mo­kra­tie der leib­haf­ti­ge Gott­sei­bei­uns. Das er­fuhr ei­ner un­se­rer jun­gen Freun­de, den sei­ne Mut­ter, eine from­me Pfar­rers­wit­we, him­mel­hoch bat, doch wäh­rend des ge­witt­ri­gen Som­mers kei­nen »Volks­staat« in der Woh­nung auf­zu­sta­peln, da­mit der Blitz nicht ins Haus schla­ge.

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