Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

Здесь есть возможность читать онлайн «Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

Isolde Kurz – Gesammelte Werke — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Isolde Kurz – Gesammelte Werke», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die­sem Ein­stand ent­spra­chen alle fer­ne­ren Ein­drücke, die ich von dem Le­ben in der fran­zö­si­schen Pro­vinz be­kam.

Frau Vail­lant be­wohn­te ein Land­haus mit schön­ge­pfleg­tem Gar­ten und ei­nem An­we­sen, das der Kü­che Hüh­ner, Ka­nin­chen, Ge­mü­se, Salat und ein Obst von un­er­hör­ter Güte und Grö­ße lie­fer­te. Ihr die Rie­sen­bir­nen für den Win­ter auf­hän­gen zu hel­fen, war eine wah­re Lust. Sie ent­hüll­te sich als eine vor­treff­li­che und pein­lich ge­naue Haus­frau, de­ren gan­zes Stre­ben in der Wirt­schaft­lich­keit auf­ging, ohne dass es nach au­ßen den An­schein hat­te. Nichts ent­ging ih­rem wach­sa­men Auge. Mor­gens um 8 Uhr stell­te sie schon mit ei­ge­nen be­hand­schuh­ten Hän­den den pot au feu auf den Herd. Wenn er bis abends 6 Uhr, wo man zu Ti­sche ging, so lei­se fort­bro­del­te, gab es ein Ge­richt, für das je­des Wort zu arm ist. Ich wur­de in die mit hei­li­gem Ernst be­han­del­ten Ge­heim­nis­se der fran­zö­si­schen Gau­men­lust ein­ge­weiht, sah ihr die Be­rei­tung al­ler­hand schmack­haf­ter Tun­ken ab, lern­te, dass die Ham­mel­keu­le mit ei­ner Ah­nung von Knob­lauch in den Ofen ge­hen und stets in Beglei­tung von Boh­nen auf den Tisch kom­men muss. Die zwei Mahl­zei­ten bil­de­ten die wich­tigs­ten Er­eig­nis­se des Ta­ges, auch wenn sie für uns bei­de al­lein auf­ge­tra­gen wur­den. Wenn ich an das luf­ti­ge fran­zö­si­sche Weiß­brot zu­rück­den­ke, so be­grei­fe ich die Kla­ge der Fran­zo­sen über das uns­ri­ge, von der schon Goe­the weiß. Der An­stand for­der­te, dass man zu je­dem Stück Fleisch ein min­des­tens gleich­großes Stück Brot zum Mun­de führ­te, das auf der Zun­ge schmolz. Ich fass­te eine eben­so tie­fe Be­wun­de­rung für die fran­zö­si­sche Kü­che, wie mich die Ab­we­sen­heit al­ler an­de­ren Be­lan­ge bei der Ge­sell­schaft in Er­stau­nen setz­te. Die fei­nen Wei­ne, die auf den Tisch ka­men, und das nie feh­len­de Gläs­chen Li­kör wa­ren das ein­zig Geis­ti­ge, was es in Vier­zon gab.

Die we­ni­gen Fa­mi­li­en, mit de­nen Frau Vail­lant Ver­kehr pflog, Guts­be­sit­zer, Fa­bri­kan­ten und der­glei­chen, drück­ten of­fen­bar über ih­res Soh­nes po­li­ti­sche Stel­lung ein Auge zu, trotz dem To­des­ur­teil, das über ihm hing; so stark wir­ken Be­sitz und Wohl­stand auf die Ge­mü­ter. We­nigs­tens kann ich nicht an­neh­men, dass sie alle im Her­zen heim­li­che »Com­mu­nards« wa­ren. In wun­der­lich rüh­ren­der Wei­se war das Mut­ter­herz be­strebt, ihm die­ses Wohl­wol­len, nach dem er nicht frag­te, zu er­hal­ten. Wenn ein Brief aus Lon­don kam, so er­schie­nen die Da­men vol­ler Neu­gier, dann las ih­nen Frau Vail­lant vor mei­nen stau­nen­den Ohren Grü­ße und Ver­bind­lich­kei­ten vor, die eif­rigst er­wi­dert wur­den, die aber nie aus Vail­lants streng wahr­haf­ti­ger Fe­der ge­flos­sen sein konn­ten. Wa­ren dann die Be­su­che­rin­nen fort, so gab sie mir die Brie­fe in die Hand, und es zeig­te sich dann, dass die Grü­ße an ih­ren deut­schen Gast ge­rich­tet wa­ren. Sehr merk­wür­dig er­schi­en es mir, dass Frau Vail­lant ihr fei­nes Fran­zö­sisch nicht or­tho­gra­fisch schrei­ben konn­te und sich da­her ihre Brie­fe von mir durch­se­hen und be­rich­ti­gen ließ.

Die Zeit stand in Vier­zon ganz still. Ich leb­te hin­ter den ver­zau­ber­ten Obst- und Blu­men­spa­lie­ren wie ein Dorn­rös­chen. Zu je­dem Aus­gang über die Stra­ße be­durf­te es ei­ner Beglei­tung, was mir das Aus­ge­hen ganz ver­lei­de­te; ich habe da­her von Vier­zon-Vil­le fast gar kei­ne, von der äu­ßerst reiz­vol­len Land­schaft mit dem stil­lem um­busch­ten Flüss­chen, wo die Da­men über­ra­schen­der­wei­se im Frei­en ba­de­ten, nur eine schwa­che Erin­ne­rung be­wahrt. In Vier­zon-Vil­la­ge, wo­hin man häus­li­cher Be­stel­lun­gen hal­ber fuhr, lern­te ich auch die fran­zö­si­schen Bau­ern mit ih­ren aus­ge­höhlten Holz­schu­hen und ih­ren blü­ten­wei­ßen Bett­him­meln, mit ih­rem brei­ten Wohl­stand und ih­rem en­gen Re­chen­geist ken­nen.

Die wohl­wol­len­de, müt­ter­lich ge­sinn­te Frau tat ihr mög­lichs­tes, wie sie es an­sah, um zwi­schen mei­nen von Hau­se mit­ge­brach­ten Be­grif­fen und de­nen ih­rer Um­ge­bung zu ver­mit­teln. Wie schwer ihr dies in­ner­lich fal­len muss­te – denn sie stand ja sel­ber zu­meist auf dem Stand­punkt ih­rer Lands­leu­te – konn­te ich da­mals kaum über­se­hen. Von ei­nem ge­wis­sen jun­gen Mäd­chen hieß es, dass man nicht mit ihr um­ge­hen kön­ne, weil sie ih­ren Va­ter nach Ita­li­en be­glei­tet und ein hal­b­es Jahr in Ve­ne­dig und Rom ge­lebt habe, wel­che Städ­te für be­son­ders sit­ten­los gal­ten, und ich hör­te den Va­ter schwer ta­deln, dass durch sei­nen Un­be­dacht der Toch­ter für im­mer die Hei­rats­aus­sich­ten ver­baut sei­en. Mit ei­ner leb­haf­ten jung ver­hei­ra­te­ten Frau wur­de mir gleich­falls der Ver­kehr be­schränkt im Hin­weis auf ihre sitt­li­che Ver­gan­gen­heit. Ich war nicht we­nig er­staunt zu hö­ren, worin die­ser Ma­kel be­stand: sie habe vor ih­rer Ehe mit jun­gen Her­ren Brie­fe ge­wech­selt, und die­se Ver­ir­rung wir­ke noch un­güns­tig auf die ärzt­li­che Pra­xis ih­res jet­zi­gen Man­nes nach. Auf mei­nen Ein­wand, dass ich ja gleich­falls mit den jun­gen Freun­den mei­ner Fa­mi­lie in Brief­wech­sel ste­he und dass sie selbst mich er­mah­ne, ih­rem Sohn nach Lon­don zu schrei­ben, wur­de mir die ein­sich­ti­ge Ant­wort, bei ei­ner Deut­schen sei es et­was an­de­res. Am schroffs­ten spal­te­ten sich die Mei­nun­gen bei ei­nem tra­gi­schen Fall, der sich in der Stadt er­eig­ne­te. Ein jun­ger Mann hat­te in der Not­wehr einen an­de­ren er­sto­chen und wur­de – un­ge­rech­ter­wei­se, wie alle sag­ten – zu drei­ßig Jah­ren Ker­ker ver­ur­teilt. Je­doch die all­ge­mei­ne Kla­ge galt nicht sei­nem Los, son­dern dem sei­ner Schwes­ter, die ver­lobt war und die nun ein­sam ver­blü­hen müs­se, weil ja doch dem Bräu­ti­gam un­ter die­sen Um­stän­den gar nichts üb­rig blei­be, als sich zu­rück­zu­zie­hen. Was mich ent­setz­te, war nicht die Hand­lungs­wei­se des Ver­lob­ten, die in je­dem Land vor­kom­men konn­te, son­dern die fel­sen­fes­te Über­zeu­gung der Ge­sell­schaft, dass ein an­de­res Ver­hal­ten über­haupt nicht mög­lich sei. Frei­lich be­dach­te ich im ju­gend­li­chen Ei­fer nicht, dass in Frank­reich Ver­lo­bun­gen un­ter ganz an­de­ren Voraus­set­zun­gen ge­schlos­sen wer­den als bei uns, da­her jene mich so we­nig ver­stan­den wie ich sie und über die un­prak­ti­schen Zu­mu­tun­gen des deut­schen Idea­lis­mus be­denk­lich die Köp­fe schüt­tel­ten. Die Luft wur­de mir in Vier­zon en­ger und en­ger. In ei­ner deut­schen Land­stadt vom glei­chen Um­fang wäre ja der Geist im gan­zen auch kein freie­rer ge­we­sen, aber es hät­te doch eine Rei­he merk­wür­di­ger, von der Um­ge­bung ab­ste­chen­der Son­der­lin­ge die Ein­tö­nig­keit un­ter­bro­chen. Von die­sen Pro­vinz­lern ent­fern­te sich kei­ner um Haa­res­brei­te von der Li­nie des Nach­barn. Das wa­ren nun mei­ne Er­fah­run­gen mit der fran­zö­si­schen Kul­tur. Und so sah die Welt aus, der der re­vo­lu­tio­näre, kom­mu­nis­ti­sche Vail­lant ent­stamm­te.

Eine et­was fri­sche­re Luft kam durch den Be­such ei­ner an­ge­neh­men jun­gen Pa­ri­se­rin ins Haus, der Frau ei­nes gleich­falls nach Lon­don ge­flüch­te­ten »Com­mu­nards«. (Ne­ben­bei ge­sagt, war Com­mu­nard ein hal­b­es Schimpf­wort, sie sel­ber nann­ten sich Com­mu­neux.) Ma­da­me Mar­tin war Mo­dis­tin und mach­te sich durch An­fer­ti­gung al­ler­liebs­ter Hüt­chen um die Haus­be­woh­ne­rin­nen ver­dient. Mut­ter Vail­lant brach­te den An­schau­un­gen des Soh­nes das Op­fer, dass sie die jun­ge Frau ganz als glei­che be­han­del­te, und die­se war auch an Takt und äu­ße­rer Bil­dung den Da­men von Vier­zon min­des­tens eben­bür­tig. Auf Aus­gän­gen wur­de ich aber doch noch lie­ber ei­ner ält­li­chen Eng­län­de­rin an­ver­traut, ei­ner ehe­ma­li­gen Gou­ver­nan­te, die ihre Fe­ri­en im Hau­se ver­brach­te und mir auf Frau Vail­lants Wunsch ein we­nig Kla­vier­un­ter­richt gab, – es war näm­lich eine der Ei­gen­hei­ten mei­ner Mut­ter, dass sie zu mei­nem größ­ten Schmerz die Mu­sik gänz­lich aus dem Lehr­plan aus­ge­schlos­sen hat­te. So war ich der Miss dank­bar, ob­gleich sie als Deut­schen­fein­din mir nicht son­der­lich wohl­woll­te. Viel lie­ber war ihr Ma­de­moi­sel­le Pou­par­din; die­se be­glei­te­te sie mit Hin­ge­bung auf dem Kla­vier, wenn sie des Abends her­über­kam und die da­mals sehr be­lieb­te herz­bre­chen­de Ro­man­ze sang:

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Обсуждение, отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x