Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Bedrängnisse

Un­ter den jun­gen Leu­ten, die bei uns aus und ein gin­gen, hat­te mei­ne Mut­ter einen, den ich mit sei­nem Vor­na­men Hart­mut nen­nen will, mit ganz un­ge­wöhn­li­cher Wär­me ins Herz ge­schlos­sen, weil sei­ne ge­die­ge­nen Cha­rak­terei­gen­schaf­ten und eine tie­fe und dau­ern­de Nei­gung für mich ihr mein Le­bens­glück zu ver­bür­gen schie­nen. Und sie ge­stat­te­te ihm sich als zu­künf­ti­gen Schwie­ger­sohn zu be­trach­ten, ohne sich mei­ner Zu­stim­mung ver­si­chert zu ha­ben. Das ju­beln­de Mut­ter­herz fiel aus al­len Him­meln, als sie sah, dass wie­der ein­mal un­se­re Emp­fin­dun­gen mei­len­weit aus­ein­an­der gin­gen. Und nun ge­sch­ah das Merk­wür­di­ge und fast Un­glaub­li­che, dass die feu­ri­ge Kämp­fe­rin für alle per­sön­li­che Frei­heit und Selbst­be­stim­mung in die ih­rer so heiß­ge­lieb­ten Toch­ter ein­grei­fen und ge­walt­sam über ihr Ge­schick be­stim­men woll­te. Das Wohl­ge­fal­len, das die­ser jun­ge Mann ihr ein­flö­ßte, brach­te sie näm­lich zu der selt­sa­men An­nah­me, dass ich ei­gent­lich sei­ne Nei­gung er­wi­der­te und es nur nicht Wort ha­ben woll­te aus ir­gend­ei­nem kin­di­schen Ei­gen­sinn. Nie­mals war sie zu über­zeu­gen, dass sie sich täusch­te. Ich konn­te kei­ne Grün­de für mein in­ne­res Wi­der­stre­ben an­füh­ren, und dass die Re­gun­gen des Her­zens kei­ne Grün­de brau­chen, woll­te die lei­den­schaft­li­che Frau nicht ein­se­hen. Daraus war ein pein­vol­les Rin­gen zwi­schen Mut­ter und Toch­ter her­vor­ge­gan­gen, das über fünf Jah­re un­ter dem größ­ten Her­ze­leid für bei­de Tei­le fort­dau­ern soll­te. Ich ver­arg­te es dem Man­ne, dass er die­se Not mit an­sah und sich doch auf die Mut­ter stütz­te, statt frei­wil­lig zu­rück­zu­tre­ten. Sei­ne Ent­schul­di­gung war: er glaub­te gleich­falls, ich lieb­te ihn und wüss­te es nicht! So fest hat­te mei­ne Mut­ter, de­ren Sug­ge­s­ti­ons­kraft un­wi­der­steh­lich war, sich und ihm die­se Ab­son­der­lich­keit ein­ge­re­det. Und ich hat­te Au­gen­bli­cke, wo ich in ih­rem Ban­ne nahe dar­an war, es selbst zu glau­ben. In sei­ner Ab­we­sen­heit, brief­lich, war ich ihm auch durch­aus ge­wo­gen, nur sei­ne per­sön­li­che Ge­gen­wart stell­te mich je­des Mal vor die Un­mög­lich­keit ei­ner An­nä­he­rung. In ei­ner schwa­chen Stun­de hat­te sie mir aber das Ver­spre­chen ent­run­gen, we­nigs­tens kein end­gül­ti­ges Nein zu sa­gen, son­dern die Ent­schei­dung in An­be­tracht mei­ner all­zu­großen Ju­gend der Zu­kunft zu über­las­sen. Das war ja für den Au­gen­blick das Be­que­me­re, da es mich vor­über­ge­hend der Be­dräng­nis ent­hob. Und auch er war es zu­frie­den, denn je­der Teil hoff­te, der an­de­re wür­de durch die Zeit zur Ein­sicht kom­men. Aber die Un­klar­heit räch­te sich schwer an bei­den: für mich ver­län­ger­te sie den Kampf und verd­arb mir die schöns­ten Jah­re, für ihn hat­te sie die Fol­ge, dass er ein schö­nes, ihm von an­de­rer Sei­te ent­ge­gen­ge­brach­tes Ge­fühl über­sah und so sein wah­res Le­bens­glück ver­fehl­te. Dass er spä­ter gleich­wohl ohne Bit­ter­keit mir zu­ge­tan blieb, war das bes­te Zeug­nis, das er sei­nem in­ne­ren Wert aus­stel­len konn­te.

Da Mama glaub­te, dass der vie­le Ver­kehr mit männ­li­cher Ju­gend mich see­lisch zer­split­te­re und mich ver­hin­de­re eine Wahl zu tref­fen, er­laub­te sie mir kei­ne Ball­be­su­che mehr und hielt jetzt sol­che jun­gen Leu­te, die ih­rem Schütz­ling ge­fähr­lich wer­den konn­ten, vom Hau­se fern. Hart­mut woll­te und woll­te nicht be­grei­fen. Er tauch­te auf, wo ich ihn nicht er­war­ten konn­te, und wenn ich mich auf eine Fest­lich­keit freu­te, so fand ich ihn schon mir zum Rit­ter be­stellt, dass das Ver­gnü­gen zum Zwang wur­de. Beim Va­ter hät­te ich ja so­gleich Schutz ge­fun­den, aber ihn durf­te ich um sei­ner Ruhe wil­len nichts von die­sen Kämp­fen ah­nen las­sen. Es wur­den be­stän­dig klei­ne Ver­schwö­run­gen ge­gen mich an­ge­zet­telt, an de­nen sich auch Drit­te be­tei­lig­ten. Um mich zu be­keh­ren, schrieb mir der schweig­sa­me Lud­wig Pfau ein­mal einen Brief von sech­zehn Sei­ten, voll der auf­rei­zen­den Derb­hei­ten, die na­tür­lich ih­ren Zweck erst recht ver­fehl­ten. Der re­vo­lu­tio­näre Den­ker Pfau hielt es auf die­sem Punk­te mit dem rück­stän­di­gen Män­ner­schlag, für den das Weib nur als Ge­schlechts­we­sen vor­han­den war und der ihr ein see­li­sches und geis­ti­ges Ei­gen­le­ben aus tiefs­ter Über­zeu­gung ab­sprach. Ich mei­ne ihn noch zu hö­ren, wie er mir ein­mal mit kopf­schüt­teln­der Miss­bil­li­gung in sei­nem brei­ten Dia­lekt sag­te: Wei­ber, Wei­ber – ihr send net für de Geischt g’­schaf­fe. Bei die­sem Stand­punkt er­schi­en ihm das Zu­rück­wei­chen vor ei­ner so treu­en Nei­gung als Ver­sün­di­gung am gan­zen männ­li­chen Ge­schlecht, die er nicht un­ge­rügt las­sen zu dür­fen glaub­te. Sol­che raue­ren An­grif­fe fan­den mich stets ge­rüs­tet, aber der Schmerz mei­ner vul­ka­ni­schen Mut­ter, die Sor­ge bei­der El­tern um mei­ne Zu­kunft, die ich nicht er­leich­tern konn­te, zer­ris­sen mir das Herz. Und so oft Mut­ter, On­kels, Tan­ten, Freun­de und Freun­din­nen mich frag­ten: Wa­rum kannst du denn nicht? hat­te ich kei­ne an­de­re Ant­wort als: Ich kann nicht. Wie hät­te ich mich an­de­ren ver­ständ­lich ma­chen sol­len, da ich mich sel­ber nicht ver­stand. Hart­mut galt für einen statt­li­chen Mann, und ich wuss­te man­che, die stolz und glück­lich an sei­ner Sei­te ge­schrit­ten wäre. Mir aber ging sei­ne gan­ze Art und Wei­se wi­der den Strich. Es wa­ren nur Äu­ßer­lich­kei­ten, schein­bar ganz un­we­sent­li­che Din­ge, die so all­ver­hin­dernd auf mich wirk­ten; dass sie der tref­fen­de kör­per­li­che Aus­druck für eine der mei­nen gänz­lich frem­de Geis­tes­rich­tung wa­ren, emp­fand ich nur dun­kel, ohne es in Wor­te fas­sen zu kön­nen. Es war dies die ein­zi­ge Form, wie mein gu­ter Ge­ni­us mich vor ei­nem ver­häng­nis­vol­len Irr­tum zu war­nen ver­moch­te, denn ich leb­te noch viel zu un­be­wusst, um mir sel­ber klar zu sa­gen, dass die Welt Hart­muts nim­mer­mehr die mei­ne sein konn­te, und dass mei­ne Ent­wick­lung an­de­re, wei­te­re Krei­se zu durch­lau­fen hat­te. Auch sein vie­les Hof­meis­tern und dass er mir all die Be­son­der­hei­ten, die er an mir zu lie­ben glaub­te, so schnell wie mög­lich ab­ge­wöh­nen woll­te, um mich recht bür­ger­lich haus­ba­cken zu ha­ben, gab mei­nem Be­wusst­sein nicht die si­che­re Waf­fe, die ich ge­braucht hät­te. Und die Zu­sam­men­stö­ße mit der Mut­ter fürch­te­te ich mehr als al­les auf der Welt. Ich war also im­mer mehr auf der Flucht vor ihm, als dass ich mich zu ei­ner Ent­schei­dung ge­stellt hät­te, bei der alle ge­gen mich wa­ren. Die­se see­li­sche Un­rei­fe ver­ur­sach­te die Ver­schlep­pung die ihm und mir so nach­tei­lig wur­de.

Ein­mal be­fand ich mich in Stutt­gart als Gast bei na­hen Ver­wand­ten und be­such­te dort mei­ne Freun­din Anna Dulk, die sich in ei­ner der mei­ni­gen ge­ra­de ent­ge­gen­ge­setz­ten Lage be­fand, da sie so­eben ihre Ver­lo­bung ge­gen den vä­ter­li­chen Wil­len durch­ge­setzt hat­te. Kaum war ich in ih­rer Woh­nung in der Ol­ga­stra­ße an­ge­kom­men, so fuhr ein Wa­gen vor, und gleich dar­auf er­scholl Hart­muts Stim­me im Flur. Ich hat­te ge­ra­de noch Zeit, mit ei­nem Sprung in den Gar­de­ro­beraum zu ver­schwin­den, da stand er schon im Zim­mer und teil­te der ver­dutz­ten Anna mit, dass er nach ab­ge­leg­tem letz­tem Ex­amen einen fest­li­chen Tag in der Re­si­denz fei­ern wol­le und dass er zu die­sem Zweck einen Wa­gen ge­mie­tet habe, um mich mit Zu­stim­mung mei­ner Mut­ter zu ei­ner län­ge­ren Spa­zier­fahrt ab­zu­ho­len. Da er aber vor­aus­se­he, dass ich mich wei­gern wür­de, mit ihm al­lein zu fah­ren, bit­te er um ihre Beglei­tung und Bei­hil­fe zu sei­nem Plan. Er habe auch un­ter­wegs mei­nen gleich­falls in Stutt­gart be­find­li­chen Bru­der Al­fred auf­ge­trie­ben und in den Wa­gen ge­setzt, da­mit mir gar kein Vor­wand blei­be, mich der Ge­sell­schaft zu ent­zie­hen. – Was be­gin­nen? Schlank­weg her­austre­ten, ihm vor die­ser Zeu­gin er­klä­ren, dass ich nicht den Schein ei­ner Fes­sel tra­gen woll­te, die ich in Wirk­lich­keit mir nicht an­zu­le­gen ge­son­nen war, dazu fehl­te mir die nö­ti­ge Schroff­heit. Ich stand hin­ter der halb­of­fe­nen Tür, von dem Be­su­cher un­ge­se­hen, und hat­te die er­schro­cke­ne Anna im Ge­sicht, so­dass ich sie durch Zei­chen be­deu­ten konn­te, den An­kömm­ling so lan­ge wie mög­lich hier fest­zu­hal­ten. Dann schlüpf­te ich hin­aus und im Flug die Trep­pe hin­un­ter, an dem vor­ge­fah­re­nen Wa­gen vor­bei, aus dem Al­fred mich laut be­grü­ßen woll­te. Ich leg­te den Fin­ger auf den Mund und glitt wie ein Schat­ten die Stra­ße hin­ab. Mich zu ver­ste­cken, wag­te ich nicht, denn ich kann­te Hart­muts Be­harr­lich­keit, der im­stan­de war, sich vor der Haus­tür mei­ner Ver­wand­ten auf­zu­pflan­zen und mei­ne Rück­kehr ab­zu­war­ten, soll­te es auch Stun­den dau­ern. Ich fand also kei­nen bes­se­ren Rat als heim­zu­stür­zen – den wei­ten Weg nach der Sil­ber­burg­stra­ße zu Fuß, denn Fahr­ge­le­gen­hei­ten gab es da­mals kei­ne – und schleu­nigst zu er­kran­ken. An­nas Ein­ver­ständ­nis ließ mich den nö­ti­gen Vor­sprung er­hof­fen. Ich kam auch rich­tig frü­her als der Zwei­spän­ner an, stürm­te atem­los durch das Fa­mi­li­en­zim­mer nach dem Schlaf­ge­mach, warf die Klei­der ab und ver­kroch mich ins Bett. Be­stürzt folg­te mir die gute Tan­te, um zu hö­ren, was vor­ge­he, aber sie er­fuhr nichts, als dass ich von ei­nem plötz­li­chen Un­wohl­sein mit Schlaf­sucht be­fal­len sei und bäte, mich ein paar Stun­den un­ge­stört schlum­mern zu las­sen und un­ter kei­nen Um­stän­den zu we­cken. Ich ent­sch­lief auch schon im Spre­chen, und es war höchs­te Zeit, denn eben klin­gel­te es, und Anna er­schi­en, um mich zu der Spa­zier­fahrt ab­zu­ho­len. Mit dem Be­scheid von mei­ner rät­sel­haf­ten Er­kran­kung zog sie ab, kehr­te aber gleich dar­auf mit den bei­den an­de­ren In­sas­sen des Wa­gens zu­rück. Dass Al­fred mir brü­der­lich Treue hielt und schwieg, wur­de ihm von mir hoch an­ge­rech­net. Der an­de­re aber ver­lang­te in sei­ner dop­pel­ten Ei­gen­schaft als Be­güns­tig­ter der Mut­ter und als an­ge­hen­der Arzt die Pa­ti­en­tin zu se­hen. Un­ter dem Druck der Tan­te er­schi­en die­se im Fa­mi­li­en­zim­mer, blass und lei­dend und be­reit, gleich wie­der ein­zu­schla­fen. Es war an mei­ner Un­päss­lich­keit nicht zu zwei­feln, denn von dem an­hal­ten­den Ra­sen ging der Puls in Sprün­gen. Wäre aber Hart­mut ein bes­se­rer See­len­ken­ner ge­we­sen, so hät­te er aus An­nas ver­wirr­ter Mie­ne die Wahr­heit ab­le­sen müs­sen. Nach al­ler­lei Ver­mu­tun­gen zo­gen die drei sich end­lich zu­rück und setz­ten ihre Lust­fahrt ohne mich fort. So­bald das Rol­len des Wa­gens ver­hallt war, sprang ich ge­ne­sen auf und ge­stand den gan­zen Her­gang. Der gute On­kel, der eine hei­te­re poe­ti­sche Ader hat­te, ver­fass­te ein lau­ni­ges Ge­dicht über die miss­glück­te Ent­füh­rung und sand­te es Mama als Pflas­ter auf die Wun­de.

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