Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Da­durch be­kam der Auf­tritt un­er­war­tet eine hei­te­re Wen­dung. Wäh­rend je­ner buß­fer­tig die Stra­fe auf sich nahm und das Ge­dicht im Kat­zen­jam­mer zu schmie­den ver­sprach, ge­wan­nen die Haupt­schul­di­gen Muße, sich fried­lich in ihre Bet­ten zu ver­zie­hen.

Rich­tig stell­te sich der Ge­maß­re­gel­te des an­de­ren Ta­ges zur be­stimm­ten Stun­de ein und brach­te sein Ge­dicht, das als lau­te­te:

Der Brand und die Flam­me Dass ich, die­weil ich in der Flam­me Mir an­trank einen klei­nen Brand, Ob­gleich ich sehr noch auf dem Dam­me, Dir mei­ne Schwä­che ein­ge­stand, Das hat in dir des Zor­nes Flam­me Zu sol­chem Über­maß ent­facht, Dass du, Herz­lo­se und Grau­sa­me, Mir eine Stra­fe zu­ge­dacht: Ich sol­le gleich nach Hau­se ge­hen, Aus­schla­fen von der Knei­pe­rei, Und dann in Ver­sen dir ge­ste­hen, Wie sehr ich zu ver­dam­men sei. Ich wer­de – ehr­lich es zu sa­gen, Ist Ra­che eben­so wie Pf­licht – Noch man­chen aus der Flam­me tra­gen: Die Ente lässt das Schwim­men nicht.

Frei­lich, die Ente am Schwim­men zu hin­dern, hät­te es ein Wun­der ge­braucht. Der Trunk galt da­mals noch beim deut­schen Mann in viel hö­he­rem Maß als heu­te für einen Aus­weis von Männ­lich­keit und war zu­gleich von ei­ner Art Wei­he um­ge­ben, denn man glaub­te noch das We­ben alt­ger­ma­ni­schen Hel­den­geis­tes beim Hum­pen zu ver­spü­ren. Die­ses deut­sche Er­bü­bel drück­te dem gan­zen Le­ben sei­nen Stem­pel auf und trug viel zu der ge­sell­schaft­li­chen Form­lo­sig­keit bei, weil es die Ge­schlech­ter trenn­te. Äl­te­re Her­ren hiel­ten es meist in Da­men­ge­sell­schaft nicht aus; kam solch ein männ­li­cher Gast in die Fa­mi­lie, so er­ging in kur­z­em an den Haus­herrn die Fra­ge: Wol­len wir stre­ben? Da­rauf er­ho­ben sie sich und streb­ten – na­tür­lich nach dem Wirts­haus. Dort wur­den erst die tiefe­ren Ge­sprä­che ent­bun­den, die kein weib­li­ches Ohr ver­nahm als das der Kell­ne­rin. Wie durf­te man nun er­war­ten, brau­sen­de Jüng­lin­ge von ei­ner Sit­te fern­zu­hal­ten, die von ih­ren Leh­rern und Vor­bil­dern mit In­brunst ge­übt und von den Dich­tern als ei­ner der höchs­ten Le­bens­wer­te be­sun­gen wur­de? Auf die­sem Punk­te konn­te man sich nie ver­ste­hen. Ich war na­tür­lich den Wirts­häu­sern, die mich so vie­le schlaflo­se Näch­te kos­te­ten, spin­ne­feind, und wenn man auf ge­mein­sa­men Spa­zier­gän­gen in eine Wirt­schaft ge­riet, wo die männ­li­che Ju­gend sich als­bald fest­hak­te, so saß ich nach kur­z­em wie auf Koh­len. Ed­gar klag­te, dass ich den Kom­ment nicht er­fasst hät­te, und such­te mich aus dem Ha­fis und Ana­kre­on von der Poe­sie der Schen­ke zu über­zeu­gen. Aber ver­geb­lich: auf ei­ner Holz­bank vor dem Bier­glas zu sit­zen, ge­hör­te für mich zu den schwers­ten Ge­dulds­pro­ben, und selbst dem grü­nen Blät­ter­dach der Roß­kas­ta­nie wur­de ich gram, so schön sei­ne lenz­li­chen Blü­ten­ker­zen wa­ren, weil die­ser Baum sich in mei­ner Vor­stel­lung mit dem Sonn­tags­pu­bli­kum der Wirts­gär­ten und dem Ge­gröl der Ke­gel­bahn un­zer­trenn­lich ver­band. Da ge­gen den ger­ma­ni­schen Durst in kei­ner Wei­se auf­zu­kom­men war und ich die Er­fah­rung mach­te, dass auch die­je­ni­gen un­se­rer jun­gen Freun­de, die mir die rit­ter­lichs­te Er­ge­ben­heit be­zeig­ten, so­bald sie zwi­schen mei­ner See­len­ru­he und dem Wirts­haus zu wäh­len hat­ten, dem Wirts­haus den Vor­zug ga­ben, und kein Vor­satz, kein Ver­spre­chen stark ge­nug war, sie zu bin­den, wur­de ich all­mäh­lich am männ­li­chen Ge­schlecht völ­lig irre. Und in mei­ner Verzweif­lung setz­te ich mich ei­nes Ta­ges nie­der, um eine Un­ter­su­chung zu schrei­ben über die Fra­ge: Hat der Mann ein See­len­le­ben? Oder ist er nur ein Ge­fäß zur Auf­nah­me von Flüs­sig­keit? Ich brach­te es aber nicht wei­ter als bis zur Über­schrift, denn ich kam über das Für und Wi­der nicht ins kla­re.

Als ich ein­mal nach Jahr­zehn­ten, kurz be­vor Ed­gars ar­beits­rei­ches Le­ben vor­zei­tig schloss, mit ihm in Flo­renz bei­sam­men saß und wir der al­ten Zei­ten ge­dach­ten, be­kann­te ich ihm, mit wel­chem li­te­ra­ri­schen Vor­satz ich mich da­zu­mal in Tü­bin­gen ge­tra­gen hat­te und wie­so ich über die Be­wei­se für das See­len­le­ben des Man­nes nicht schlüs­sig ge­wor­den war. Da strich er sich schmun­zelnd über den Bart und sag­te: Ich glau­be jetzt die Fra­ge da­hin ent­schei­den zu kön­nen, dass der Mann un­be­streit­bar ein See­len­le­ben hat, dass ihn aber die­ses nicht hin­dert, auch ein Ge­fäß zur Auf­nah­me von Flüs­sig­keit zu sein. – Sprach’s und leer­te mit An­dacht sein Glas Chi­an­ti.

Der 10. Oktober

Wäh­rend die Geis­ter der Ju­gend im stärks­ten Brau­sen wa­ren und noch kaum ir­gend­wo die Li­ni­en ei­ner künf­ti­gen Ent­wick­lung her­vor­tra­ten, neig­te sich das Le­ben des Va­ters still und un­be­merkt zum plötz­li­chen Ende. Ich soll­te ihn ver­lie­ren, ohne der Schät­ze, die er zu ge­ben hat­te, an­ders als durch die Luft, die ihn um­weh­te, teil­haft ge­wor­den zu sein. Ei­nen zärt­li­che­ren Va­ter hat es nie ge­ge­ben. Er lieb­te alle sei­ne Kin­der mit glei­cher Stär­ke, ich aber war ihm mehr als bloß ein heiß­ge­lieb­tes Kind, er glänz­te auf, wenn ich nur ins Zim­mer trat, denn in der ein­zi­gen Toch­ter sah sei­ne ab­göt­ti­sche Zärt­lich­keit die Har­mo­nie der Din­ge selbst, den Be­ginn der Ord­nung im Cha­os. Bei sei­ner ho­hen Schät­zung des weib­li­chen Ge­schlech­tes sprach er mit mir gar nicht wie der Va­ter mit sei­nem Kin­de, son­dern wie ein Rit­ter mit der Dame sei­nes Her­zens. Aber ge­ra­de das hat­te zur Fol­ge, dass ich geis­tig nicht so viel von ihm emp­fan­gen konn­te, wie es für bei­de Tei­le wohl­tu­end ge­we­sen wäre. Bei ihm ge­sell­te sich zu ei­ner an­ge­bo­re­nen Zu­rück­hal­tung, die der fast mi­mo­sen­haf­ten Zart­heit sei­ner See­le ent­sprach, die Scheu, der in­ne­ren Ent­wick­lung vor­zu­grei­fen, da­her ich meis­tens nur ahn­te, aber es nicht aus sei­nem Mun­de wuss­te, wie er sel­ber die Din­ge an­sah. Die­se Scheu wirk­te nun aber hem­mend auf mich zu­rück, dass ich nicht wag­te, ihm von dem zu re­den, was ei­gent­lich in mir vor­ging. So fand ich auch nicht den Mut, mit ihm über sei­ne Wer­ke zu spre­chen, die mir doch längst ver­traut wa­ren, und wie wohl hät­te dem Un­ver­stan­de­nen die­se Teil­nah­me ge­tan! Die Schweig­sam­keit, die ich von je­her an ihm kann­te, ließ mich den Weg nicht fin­den, und den Brü­dern ging es, wie sie mir spä­ter ge­stan­den, eben­so. Im­mer ver­schob ich, was ich ihm ger­ne sa­gen woll­te, bis es plötz­lich zu spät war. Er sel­ber war ja ohne Fa­mi­lie auf­ge­wach­sen und hat­te sich erst in vor­ge­rück­teren Jah­ren, nach ei­ner Ju­gend voll Kampf und Ent­beh­rung, ver­hei­ra­tet; so trat er schwer mehr aus der in­ne­ren Ein­sam­keit her­aus. Und das drän­gen­de jun­ge Wachs­tum über­wu­cher­te nun fast den ed­len Stamm. Vor al­lem stand der Al­ters­un­ter­schied von vier­zig Jah­ren ei­nem so un­mit­tel­ba­ren Aus­tausch wie mit der Mut­ter ent­ge­gen. Man­ches Wort von ihm, das wie ein Licht­strahl auf die Din­ge fiel, wür­de mir erst im spä­te­ren Le­ben rich­tig aus­ge­gan­gen sein, hät­te das un­ge­treue Ge­dächt­nis mehr da­von be­wahrt. So frag­te ich ihn ein­mal über das Ho­he­lied: Was meint nur Sa­lo­mo, wenn er sagt: Du bist schön wie der Mond und schreck­lich wie Hee­res­s­pit­zen? Da lä­chel­te der Dich­ter: Dem Lie­ben­den ist der An­blick der Ge­lieb­ten im­mer furchter­re­gend. Das klang mir ganz si­byl­li­nisch, weil ich die Macht, von der die Rede war, sel­ber noch nicht er­fah­ren hat­te.

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