Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Die­ses Bei­spiel von See­len­wan­de­rungs­glau­ben war mir bei der ent­schie­de­nen Kirch­lich­keit des dor­ti­gen Land­volks höchst be­fremd­lich. Aber ein ge­nau­er Ken­ner des ita­lie­ni­schen Mit­tel­al­ters wies mich dar­auf­hin, dass die Lu­ni­gia­na, zu der un­ser Küs­ten­strich ge­hört, jahr­hun­der­te­lang ein Haupt­sitz der Hä­re­sie ge­we­sen und dass die Kir­che nur die Ket­zer, aber nicht die Ket­ze­rei aus­rot­ten ge­konnt, mit de­ren zum Volks­a­ber­glau­ben her­ab­ge­sun­ke­nen Über­res­ten sie sich au­gen­schein­lich ab­fin­det.

Jah­re spä­ter be­geg­ne­te ich der glei­chen Vor­stel­lung noch ein­mal in fast noch gro­tes­ke­rer Ge­stalt. Mein Nach­bar, der Bau­er Man­su­e­to, frag­te mich ei­nes Mor­gens beim Auf­bin­den der Re­ben an mei­ner Re­ben­lau­be mit et­was un­si­che­rem Ton, ob ich schon von der großen Schlan­ge ge­hört hät­te. Ich hat­te noch nichts ge­hört. Auf der Vil­la des ver­stor­be­nen Ge­ne­rals X., die etwa einen Ki­lo­me­ter von mei­nem Hau­se ent­fernt lag, sei eine Schlan­ge von ge­wal­ti­gen Ma­ßen er­schie­nen, »groß und dick wie ein Mensch«, sie ste­he wie ein sol­cher völ­lig auf­recht und schaue mit gräss­lich fun­keln­den Au­gen durch die Git­ter­stä­be des Gar­tens. Halb For­te de’ Mar­mi strö­me nach der Vil­la X. hin­aus, um die ge­spens­ti­ge Schlan­ge zu se­hen. Er sei auch drau­ßen ge­we­sen, der An­blick sei un­heim­lich. Man habe die Finanz­sol­da­ten mit ih­ren Ge­weh­ren hin­ge­schickt, und die­se hät­ten Schuss auf Schuss auf das Un­tier ab­ge­ge­ben. Aber wenn der Rauch sich ver­zie­he, so ste­he sie auf­recht nach wie vor un­ter den Pi­ni­en und schaue die Leu­te höh­nisch an. Er rate mir drin­gend, wenn ich es nicht glau­ben wol­le, sel­ber zu ge­hen und mich zu über­zeu­gen.

Die­sen Rat hät­te ich na­tür­lich ger­ne be­folgt, aber ich hat­te da­mals mei­ne Mut­ter schon lei­dend im Häu­schen dro­ben, die sich zu er­re­gen pfleg­te, wenn ich sie auf mehr als zehn Mi­nu­ten al­lein ließ. Von der meer­wärts ge­le­ge­nen Gar­ten­tür aus konn­te ich aber un­ten am Strand lan­ge Züge von Men­schen auf dem Hin- und Her­weg se­hen, die sich be­geg­ne­ten und ges­ti­ku­lie­rend ste­hen­blie­ben. Auf ei­nem Sand­hü­gel, we­ni­ge Schrit­te von mei­ner Haus­tür, saß ein ur­al­tes Bet­tel­weib, die rief ich an: O Groß­mut­ter! Habt Ihr auch die Schlan­ge ge­se­hen? – Sie be­jah­te düs­ter und hef­tig. Che sia lù? (Ist wohl er es?) setz­te sie lau­ernd hin­zu. Er? Was für ein Er? frag­te ich ver­wun­dert. Lù’! lù’! il ge­ne­ra­le! – Aber gute Non­na, wie käme denn der Ge­ne­ral in die Schlan­ge? – Lo sa­prà lù’! (Das wird er wis­sen), war die noch düst­re­re Ant­wort.

Als ich mei­ner Pa­ti­en­tin die­ses Wun­der er­zähl­te, gab sie mir Ur­laub, um den Tat­be­stand zu er­grün­den. Ich be­gab mich an den Strand hin­un­ter und hielt zu­nächst eine Grup­pe der Zu­rück­keh­ren­den auf. – Die Schlan­ge, frei­lich. Es war die rei­ne Wahr­heit. Sie hat­ten sie alle ge­se­hen. Fürch­ter­lich sah sie aus. Auf­recht stand sie wie ein Mensch. Sie stand auf dem Schwanz. Und die Au­gen fun­kel­ten. – Und die Sol­da­ten mit den Ge­weh­ren? – Ja, auch die! Es hat­te al­les sei­ne Rich­tig­keit. Ob ich denn die Schüs­se nicht ge­hört hät­te? – Ich hat­te nichts ge­hört und ging nun wei­ter, um selbst zu hö­ren und zu se­hen. Da stieß ich auf den ein­äu­gi­gen Ar­man­do, einen ge­weck­ten und ver­we­ge­nen Bur­schen, der so halb und halb in mei­nen Diens­ten stand, weil ich ihn zu­wei­len mit grö­be­rer Ar­beit be­schäf­tig­te und wäh­rend mei­ner Ab­we­sen­heit mein Haus von ihm be­wa­chen ließ.

Kom­men Sie auch die Schlan­ge se­hen? rief er mir zu. – Ja­wohl, sag­te ich, wie steht’s denn da­mit?

Er lach­te aus vol­lem Hal­se: Hat sich was mit der Schlan­ge. Es gibt so we­nig eine Schlan­ge in der Vil­la X. wie in der Ih­ri­gen. Der Wald­hü­ter, der die Vil­la mit den Vig­nen nachts be­wa­chen soll, aber lie­ber in der Schen­ke beim Wein sitzt, hat jetzt, wo die Trau­ben zu rei­fen be­gin­nen, die Fa­bel von der Schlan­ge auf­ge­bracht. Aber das hat er wohl sel­ber nicht er­war­tet, dass die Leu­te das Un­tier auch am hel­len Tage se­hen wür­den.

Ein sol­cher Mas­sen­wahn ging mir über alle Be­greif­bar­keit. Aber als im­mer neue Grup­pen zu­rück­ka­men und auf Ar­man­dos An­ruf über­ein­stim­mend ver­si­cher­ten, die Schlan­ge ste­he noch im­mer und bli­cke durchs Git­ter und es wer­de noch im­mer auf sie ge­schos­sen, stand ich von dem For­schungs­gan­ge ab.

Es ist wie­der ge­ra­de­so wie bei der Er­schei­nung der Ma­don­na von Ripa. Da­von wis­sen Sie doch? sag­te Ar­man­do.

Ich wuss­te nichts. – Es sind sech­zehn Jah­re her, be­rich­te­te er, ich hat­te da­mals noch mei­ne bei­den Au­gen, da sah man die Ma­don­na über Ripa flie­gen.

Flie­gen?

Frei­lich. Sie sprach mit ei­nem Kin­de, hieß es fromm und flei­ßig sein. Das Kind lief heim und er­zähl­te es sei­ner Mut­ter. Die stürz­te aus dem Haus und rief die Nach­ba­rin­nen. Ganz Ripa ge­riet au­ßer sich. Die Ma­don­na! Die Ma­don­na! Sie schwebt über Ripa, sie hat die Glo­rie ums Haupt. – Wo? Wo? – Da – dort. Seht ihr sie? Ja! Ja! – Sie sa­hen sie alle und be­haup­ten noch heu­te, dass sie da­ge­we­sen sei.

Wie war das nun, Ar­man­do? Glaub­ten die Leu­te wirk­lich, eine Er­schei­nung zu se­hen? Oder scheu­ten sie sich nur, zu ge­ste­hen, dass sie nichts sa­hen?

Er zuck­te die Ach­seln: Ich weiß nur, dass ich sel­ber nichts sah gar nichts. Nean­che un pi­pistrel­lo. (Nicht ein­mal eine Fle­der­maus).

*

Zu den Be­son­der­hei­ten der Volks­art ge­hört die über­ra­gen­de Stel­lung der Frau. Dass alle Häu­ser nach der Frau ge­nannt wer­den, ist nicht wie bei den Vil­len der Frem­den eine dem zar­tren Ge­schlech­te dar­ge­brach­te Hul­di­gung, son­dern der Aus­druck ei­nes wirk­li­chen, wenn auch nicht amt­lich fest­ge­leg­ten, so doch die Vor­stel­lung be­herr­schen­den Sach­ver­halts: in For­te de’ Mar­mi ge­hört das Haus der Frau. Im glei­chen Sin­ne ist sie auch das Haupt der Fa­mi­lie; ein Kind, das man fragt, wem es ge­hö­re, wird un­wei­ger­lich ant­wor­ten: der Ro­si­na, der Fi­lo­me­na oder wie sonst sei­ne Mut­ter hei­ßen mag, was auch all­ge­mein für den Ver­kehr ge­nügt, höchs­tens dass noch zur nä­he­ren Be­zeich­nung ge­le­gent­lich ihr Mäd­chen­na­me hin­zu­ge­fügt wird, den sie ihr Le­ben lang bei­be­hält. Der Ehe­mann muss schon eine Per­sön­lich­keit von Ge­wicht sein, wenn er gleich­falls ge­nannt wird. Ein be­son­ders drol­li­ges Bei­spiel lie­fer­te ein Schnit­ter, ein se­ga­to­re, nach wel­chem sei­ne Frau zu­nächst die se­ga­tora hieß. Das hat­te nun die Fol­ge, dass er sel­ber im Volks­mund nicht mehr der se­ga­to­re, son­dern nur noch der Mann der se­ga­tora war.

Wenn un­ter den Män­nern Streit aus­bricht, so brau­chen sich nur die Frau­en da­zwi­schen­zu­stel­len, und der Zank hört auf – per ris­pet­to alle don­ne (aus Ach­tung vor den Frau­en), wie mir die zu­ver­läs­sigs­te Zeu­gin aus dem Ort ver­si­chert. Der Grund für die­se volks­tüm­li­che Form des Mut­ter­rechts ist der glei­che, den Ba­cho­fen für die über­ra­gen­de Stel­lung der Spar­ta­ne­rin­nen an­gibt: dass die Män­ner das gan­ze Jahr auf Kriegs­zü­gen ab­we­send sind, was in un­se­rem Fal­le durch die lan­gen See­fahr­ten er­setzt wird. Da­mit hängt es wohl auch zu­sam­men, dass häu­fig die Frau äl­ter ist als der Mann, wo­durch die häus­li­chen Be­lan­ge, die aus­schließ­lich in Frau­en­hän­den lie­gen, bes­ser ge­si­chert sind.

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