Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke
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Forte dei Marmi, seliges, zur Wahrheit gewordenes Wunschland, das ich selber mit erschaffen half! Was wäre mein Leben ohne dich geworden? Du hast die bange Menschenseele auf ewig dem großen Meere vermählt, das ihr die kleinen Kümmernisse und Ängste wegspülte und ihr die Kraft gab für das umgetriebene Leben und für das einsame Werk. Ich nahm es fortan mit mir, wohin ich ging. Darum soll dieser Teil meiner Rückschau mit einem Hochgesang auf das Meer schließen, wie er begonnen hat:
O tief im Lande bei Nacht und Tag
Vernehm’ ich des Meeres Wellenschlag.
Ich seh’s, wie es phosphorn im Mondlicht ruht,
Sich in Buchten schmiegt oder brüllt vor Wut
Und mit lautem Guß, wenn der Sturm vergrollt,
Kies und Muscheln zum Strande rollt.
Seine Rhythmen furchtbar und feierlich,
Seine Weltgesänge durchbrausen mich
Und das Sehnen des Busens, der ewig wallt
Nach der blassen, wandelnden Lichtgestalt.
O wär’ ich der schimmernde Albatros,
Der König der Meere, des Sturms Genoss!
Am Kap der Winde wär’ ich zu Haus,
Dort jagt’ ich und ruht’ auf den Wogen aus,
Und ich hörte des Eisbergs Donnergekrach,
Dem Golfstrom zög’ ich, den Winden nach. –
Im Tal, auf Bergen und wo ich sei,
Nach dem Meere schwebt meine Seele frei,
Sie haust auf Klippen, der Welt entfernt,
Sie atmet im Sturm und hat’s Fürchten verlernt
Und singt mit der Welle, die steigt und flieht,
Ihr uralt ewiges Sehnsuchtslied.
Vierzehntes Kapitel – Sonnenwende
Jetzt sehe ich mich wieder in Florenz in der schönsten Heimstätte, die ich je besessen habe und der ich heute noch ein wenig im Herzen nachtrauere. Sie liegt in der Via de’ Bardi, in einem Nebenbau des mit der geschichtlichen Vergangenheit von Florenz verknüpften Palazzo Capponi, und das Haus hat eine wunderbare Doppelaussicht, nach Norden über den unten fließenden Arno mit seinen Brücken und die ganze am rechten Flussufer gelagerte Stadt bis nach Fiesole und der vierfach geteilten Stirn des Monte Senario, die damals noch das dunkle Gelock ihrer prachtvollen Bewaldung trug, nicht ahnend, die schöne, wie bald sie der Geldsucht zum Opfer fallen würde. Von der Südseite, wo mein zweifensteriges Arbeitszimmer lag, sahen die hängenden verwilderten Gärten unterhalb der Costa San Giorgio herein. Meinem Fenster im zweiten Stockwerk gerade gegenüber stand – er steht noch heute – auf gleicher Höhe wie ein Wächter, einer beängstigend schmalen Mauer aufgepflanzt, ein Ritter aus Stein mit Helm und Schwert, augenscheinlich die Arbeit eines Steinmetzen, aber durchaus künstlerisch empfunden. Ich blickte jeden Abend noch einmal zu ihm hinüber und empfahl mich seiner tapferen Obhut, ihn selber aber allen guten Geistern, dass ihn kein Erdbeben über Nacht von seinem luftigen Standort herunterwerfe. Die weiträumige Wohnung mit den vielen Nebengelassen und ihren fantasievollen Unregelmäßigkeiten war wie für mich erfunden. Auf der Nordseite führte von dem großen Empfangszimmer, das auf den Arno blickt, linker Hand eine kleine Stufe in das tiefer liegende Schlafgemach, das durch eine große Glaswand in zwei Teile geschieden war und dem ein riesiges Glasfenster nach dem Flusse ganz und gar das Aussehen eines gläsernen Turmgemachs gab. Hier war die Außenwand durch eine kleine Tür durchbrochen, von der ein Treppchen zu der auf halber Höhe des Stockwerks gelegenen geräumigen Veranda führte, dem hochwillkommenen, gleich in Angriff genommenen Raum für einen Hausgarten, denn das Klima ließ damals noch das Überwintern edler Pflanzen im Freien zu. In dem hinausgebauten Glasgemach, das mir oft mit dem weiten Sternenhimmel darüber wie ein die Dunkelheit durchsegelndes Schiff erschien, hörte ich so gern vor dem Einschlafen dem wechsellosen Rinnen des Arno zu. Wie so verschieden die Stimme eines Flusses von dem mächtigen, vielstimmigen Orchester des Meeres, sie regt nicht an wie dieses, sie lullt durch ihre Eintönigkeit in Schlaf. Und beim Erwachen schon wieder der erste Blick auf die Harmonie eines Stadtbildes, wie die Welt kein zweites besitzt. Durch eine Reihe von Tagen war mein Entzücken über die neue Wohnung so groß, dass ich zu gar keiner Beschäftigung kam, ich ging immer von einer Seite zur anderen, nicht wissend, welchem Ausblick den Vorzug geben: bald schien mir die gelbe Schlange des Flusses mit dem Gewoge der Brücken und allen den lichtverklärten Kuppeln und Türmen dahinter das schönste zu sein, dann versetzte mich auf der Südseite der Anblick eines Reiters, der unter dem hängenden Grün des alten Gemäuers auf edlem Roß langsam die Windung der Via Scarpuccia hinaufritt, in einen Tagestraum aus den Zeiten des Glanzes und der Abenteuer.
Es war der Herbst des gleichen Jahres, dessen Aufgang mir mein Häuschen in Forte beschert hatte, und nun fiel mir zum zweiten Mal die frohe Aufgabe zu, mir einen Wohnsitz für die Dauer – für eine Lebensdauer –, wie ich meinte, einzurichten. Nach all der Heimatlosigkeit gleich doppelt geborgen! Ein Heim für den Sommer, eins für den Winter, und dieses letztere für meinen ausschließlichen eigenen Bedarf. In jedem Raum Stille und Weihe wie in einer Kirche; Freunde konnten sich an meinen Tisch setzen wo ich alleine gebot; ich war beseligt wie Walther von der Vogelweide, als er endlich sein Lehen hatte und es erlebte, dass er »den Gast auch grüeze«. Und alle Gegenstände rundum sagten ihr stummes Ja zu meiner Gegenwart. Ich liebte sie alle, gab ihnen Namen, die sie zu schweigenden Persönlichkeiten machten, denn teils hatte ich sie schon so gewählt, dass man ihnen ansehen konnte, sie hatten zu mir gewollt, teils passten sie sich, wenn sie von fremder Hand kamen, der Umgebung an. Meine Bücher und die kleinen Kostbarkeiten, die sich im Lauf der Jahre angesammelt hatten, wurden wieder aufgestellt, edel gewirkte orientalische Schals, ein großer japanischer Teppich ausgebreitet. Manches gute Stück altes Hausgerät war damals noch in kleinen Lädchen um billigen Preis aufzutreiben, anderes ließ ich nach guten Mustern nachschnitzen; mein Anteil an dem Haus in der Via delle Porte nuove war abgegolten, mein kleines Kapital wieder flüssig, die deutschen Honorare waren gut, man brauchte nicht zu den Vielschreibern zu gehören. Und das Leben in Florenz war damals in vielen Dingen noch so patriarchalisch einfach. Wenn der Postbote klingelte, so wurde von der Arbeit aufgesprungen und durch das Fenster ein Körbchen an rotem Faden hinabgelassen, in das er seine Fracht legte. Aus allen Stockwerken geschah Gleiches, denn niemand wollte dem Mann ohne besonderen Anlass die Treppe zumuten. Wie viele liebe, beglückende Grüße sind Tag für Tag an dem roten Faden zu mir heraufgeschwebt, wie viele erhebende Zurufe von unbekannten Seiten, oft aus den entlegensten Räumen unseres Globus, wo Deutsche wohnen. Ich bekam damals sogar eine leise Ahnung von dem Nachteil des Eigentums, dass es das Leben zu wertvoll macht; jeder der vertrauten Gegenstände wurde mir zu einer zärtlichen Bindung, und zum ersten Mal dämmerte mir das Bewusstsein vom Fluge der Zeit, dem ich immer wie ein Kind gegenübergestanden hatte, und dass es traurig sein müsse, einmal von all dem Lieben und Holden, das mich umgab, zu scheiden. Überhaupt, war es nicht vielleicht zu viel des Guten, was mir da in einem Jahre zugefallen war? Lauerten nicht vielleicht schon wieder die Dämonen darauf, es zu zerschlagen? Ja, sie lauerten nahe, aber noch war ihre Macht gebunden. Gebunden nicht in dem Sinne, dass nun ringsum eitel Sonnenschein gewesen wäre. Wenn die äußeren Bedrängnisse aussetzten, schuf sich das Innere seine Gespenster. Ich hatte noch immer die nächtlichen Angstträume der Jugend, die sich erst langsam bei vorrückenden Lebensjahren milderten oder im Augenblick höchster Steigerung durch freiwilliges Erwachen abschneiden ließen. Und niemals konnte ich den unsichtbaren Aufnahmeapparat in meinem Inneren abstellen, der mir Unheilsbotschaften oftmals zu Unrecht zutrug, wie sie im Raum umschwirren mögen. Sie rührten wie Notrufe meiner abwesenden Lieben an meine empfindlichen Antennen und verursachten mir bange Stunden, wenn sie auch in Wahrheit gar nicht mir galten. Es bildete einen Teil dieser Anlage, dass man nicht leicht mit einem Geheimnis in der Seele vor mich treten konnte, ohne dass es sich mir auf nicht zu erklärende Weise übertrug, wofür ich gelegentlich erst Jahre später die Bestätigung erhielt. Dass Menschen von solcher Beschaffenheit nie eine völlige Gleichgewichtslage genießen, sondern immer die schwankenden Schalen auszugleichen suchen müssen; liegt auf der Hand, wie auch, dass die Aufgeregten, ganz Unausgeglichenen, die auf Schonung angewiesen sind, leichtes Spiel mit ihm haben; nur dass mir bei der frühe gewohnten äußeren Beherrschtheit nicht leicht jemand das stete Horchen auf die Nähe der Schicksalsmächte ansah. So wagte ich niemals, auch jetzt nicht, den Fuß völlig fest im Leben aufzusetzen. Und es geschah zum Schutz gegen den Neid der Dämonen, dass ich an die neue Wohnung nie die notwendige letzte Hand legte. Ich hielt mich für gesicherter, wenn mir genug zu wünschen blieb. Zugleich begriff ich aber auch, wie wenig gemäß mir ein dauerndes Gleichmaß, ein verbürgtes wandelloses Wohlergehen gewesen wäre. Denn gleich meldeten sich die Gespenster aller der Dinge, denen man im Leben begegnen könnte, aber niemals begegnet, deren angstvoller Beklemmung ich in den »Geistern der Windstille« Worte gab:
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