Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Al­ter, sei stark, sei stark!

Was das Land dir ge­stoh­len,

Samt dem mensch­li­chen Quark

Wol­len wir’s ho­len!

Tief im Lan­de der Schwall und Schaum

Stür­zen­der Was­ser­ko­los­se,

Sprin­gend wei­den am Wie­sensaum

Nep­tuns weiß­mäh­ni­ge Ros­se.

Wind und Wel­len­tri­umph!

Mor­gen wol­len wir se­hen.

Erde die spielt den Trumpf:

Schwei­gen und ste­hen.

In sol­chen Stun­den hat­te ich große Not mit mei­nem Müt­ter­lein. Nichts auf der Welt fürch­te­te sie so wie die Ge­wit­ter, und zwar den Don­ner: die Blit­ze be­ängs­te­ten sie we­ni­ger, weil sie schon da wa­ren, ehe man sie kom­men sah. Es blieb bei star­ken Ent­la­dun­gen nichts üb­rig, als sich mit ihr auf die Trep­pe zu set­zen, an die Stel­le, wo­hin bei tiefer Be­wöl­kung kei­ne Hel­lig­keit fiel, und wäh­rend ich sie im Arme hielt, mit lau­ter Stim­me zu zwei­en ein krie­ge­ri­sches Lied zu sin­gen. Wenn das Ge­wit­ter sich hin­zog, war es auch un­ge­mein wirk­sam, sel­ban­der Schil­lers »Sie­ges­fest« auf­zu­sa­gen; schon das Aus­spre­chen der großen he­ro­i­schen Na­men war ne­ben dem Schwung des Rhyth­mus auf ma­gi­sche Wei­se stär­kend, furcht­ver­trei­bend, und der je­der lan­gen Stro­phe wie mit ei­nem Häk­chen an­ge­häng­te kur­ze Ab­ge­sang setz­te durch die Schwie­rig­keit, ihn zu be­hal­ten, die Denk­kraft zwangs­wei­se in Tä­tig­keit und zog von dem Him­mels­vor­gang ab. Meist war bei dem Zei­len­paar:

Mor­gen kön­nen wir’s nicht mehr,

Da­rum lasst uns heu­te le­ben –

der Him­mel wie­der hell und der müt­ter­li­che Puls in Ruhe. Das Schöns­te war je­des Mal nach aus­ge­tob­tem Sturm die ers­te Mor­gen­frü­he, wenn der tol­le Kra­ken sich wie­der in sein Bet­te zu­rück­ge­zo­gen hat­te und nur noch in nach­ko­chen­dem Groll mit dem Schwanz die Küs­ten­bö­schung schlug, wäh­rend der wie­der­be­ru­hig­te See­wind die ge­ball­ten Schaum­flo­cken wie lau­ter klei­ne wei­ße Mäu­se am Ufer hu­schen ließ. An den feuch­ten Abla­ge­run­gen konn­te man se­hen, wie weit das Meer bei Nacht her­aus­ge­tre­ten war. Jede an­ge­rausch­te große Woge hin­ter­ließ einen fei­nen brau­nen Tang­strei­fen, einen hin­ter dem an­de­ren, oft mit zier­vol­len, dem reichs­ten Spit­zen­werk glei­chen­den Zeich­nun­gen ge­säumt. Denn die Na­tur mag nicht ger­ne et­was un­ge­schmückt las­sen, auch nicht die Aus­brü­che ih­rer Wut, und oft­mals habe ich mir einen Zeich­ner zur Stel­le ge­wünscht, der die Ge­duld hät­te, alle die­se köst­li­chen Mus­ter für Sti­cke­rei­en und an­de­re kunst­ge­werb­li­che Ar­bei­ten fest­zu­hal­ten. Zu­wei­len auch war der feuch­te­re Sand am Was­ser hin mit ei­nem ge­flamm­ten oder ge­wäs­ser­ten Mus­ter in groß­ar­ti­gen Li­ni­en wie ein moi­rier­ter Sei­den­stoff ge­zeich­net, ein Be­weis, dass der mensch­li­che Geist auch nicht das kleins­te Ne­ben­ding er­fin­den kann, wozu die Vor­la­ge nicht in der Na­tur vor­han­den wäre.

Da fand man auch ne­ben den wüs­ten, an weiß­um­wall­te Grei­sen­köp­fe er­in­nern­den Qual­len, die das Meer nach sei­nen nächt­li­chen Be­su­chen in Men­gen aus­speit, noch reich­li­cher als jetzt die man­nig­fach ge­form­ten und ge­färb­ten Mu­scheln, ge­wun­de­ne, ge­rief­te, glat­te, dar­un­ter die ganz dün­nen, zart­wan­di­gen, ro­sa­ro­ten, die sich in Blu­men­scha­len zu Ro­set­ten ord­nen lie­ßen, und das al­ler­lie­bens­wür­digs­te Ge­bil­de, die wei­ßen glöck­chen­ar­ti­gen, die sich mas­sen­haft an Holz­stück­chen an­sam­meln, wo sie große Sträu­ße bil­den, und die bei dem Strand­volk den poe­ti­schen Na­men mughet­ti del mare (Maiglöck­chen des Mee­res) die­ser täu­schen­den Ähn­lich­keit we­gen füh­ren. Ne­ben den Sees­ter­nen, die bei je­der Sturm­flut in Men­gen aus­ge­wor­fen wer­den, fand man auch ge­le­gent­lich noch die jetzt ganz ver­schwun­de­nen ent­zücken­den See­pferd­chen, die die Vor­stel­lung er­reg­ten, als müss­ten sich drun­ten in den blau­en Tie­fen kris­tal­le­ne Kin­der­gär­ten be­fin­den, wo die Klei­nen der Meer­menschen sich mit so köst­li­chem Spiel­zeug ver­gnüg­ten. Die aus­ge­wor­fe­ne Schul­pe der Se­pia gab mü­ßi­gen Künst­ler­hän­den An­lass, leich­te Zeich­nun­gen in ihr ge­brech­li­ches Ge­wän­de zu rit­zen, ein Spiel, worin sich be­son­ders Hil­de­brand, der nie­mals gänz­lich fei­ern konn­te, un­er­müd­lich ge­fiel.

*

Mehr als die plötz­lich her­ein­bre­chen­den Tra­gö­di­en des Mee­res, auf die man je­den Som­mer ge­fasst sein muss­te, er­schüt­ter­te mich je­des Mal in der Fe­ri­en­zeit ein Elends­zug, der sich ein­mal im Tage den Strand ent­lang be­weg­te und mich an je­nen Zug der Wai­sen­kin­der er­in­ner­te, an dem mein Kind­heits­glück zer­brach. Die Un­glück­li­chen, die da hilflo­sen Schrit­tes ein­an­der hal­tend auf dem un­glei­chen Sand­bo­den hin­stol­per­ten, wa­ren noch är­me­re Wai­sen­kin­der, sie wa­ren die Wai­sen des Son­nen­lichts. Es war mir im­mer, als müss­te ich je­den ein­zel­nen die­ser Beraub­ten um Ver­zei­hung bit­ten, dass ich im Über­schwang be­saß, wo­von ih­nen nur der Atem der Fer­ne die al­ler­schwächs­te, sehn­süch­tigs­te Ah­nung ver­mit­teln konn­te. Und doch ver­moch­te ich nicht ein­mal ih­ren An­blick aus der Nähe zu er­tra­gen. Ich wuss­te mich nicht an­ders ge­gen die Er­sti­ckung zu weh­ren, als in­dem ich sie durch Wort und Reim zu ban­nen such­te; frei­lich eine Er­lö­sung, die nur mir, nicht ih­nen zu­gu­te kam. Un­ter al­ten Pa­pie­ren fin­de ich ein Zeug­nis die­ses Ein­druckes auf­be­wahrt.

Am Mit­tags­meer bei der Süd­son­ne Glast

Was wan­delt ein Zug bei den Hän­den ge­fasst?

Män­ner und Frau­en mit schwan­ken­dem Schritt,

Voran zwei Non­nen im grau­en Ha­bit.

Wird ei­ner ge­trof­fen vom jä­hen Schwall,

So weicht er und mit ihm wei­chen sie all,

Als ob ein Fa­den un­sicht­bar

Hiel­te und zöge die gan­ze Schar.

Die Blin­den sin­d’s, sie wan­deln in Nacht

Durch des Lich­tes ver­zeh­ren­de Über­macht.

Wo Meer und Him­mel in Won­ne strahlt,

Dass die ferns­te In­sel dem Blick sich malt,

Wo Se­gel sich blä­hen in pur­pur­nem Glanz

Und Wim­pel schil­lern wie Fal­ter­tanz,

Wo Käh­ne zie­hen be­flü­gelt und leicht,

Wie der Schwan durch schim­mern­de Was­ser streicht,

Wo der Son­ne Gold­netz in blau­er Flut

Mit zit­tern­den Ma­schen am Grun­de ruht –

Da tas­ten sie trau­rig und se­hen nichts

Vom Fes­te der Au­gen, vom Sieg des Lichts!

Und dir wird, See­le, zum Ster­ben bang,

Als gingst auch du den ver­lo­re­nen Gang,

Als fühl­test du schau­ernd der Flut Ge­walt,

Doch sähst nicht die Wel­le, die schön her­wallt,

Und strau­chel­test licht­los, von Licht um­gleißt,

Durch Wel­ten von Glück, ein ent­erb­ter Geist.

Ich zweifle, ob and­re ähn­lich emp­fan­den; es ist nicht je­dem auf­er­legt, see­lisch in frem­des Ge­schick hin­ein­ge­saugt zu wer­den, wie es le­bens­lang bei mir der Fall war. Aber kann der ein Dich­ter sein, der sich nicht eins fühlt mit al­lem was lebt?

*

Mit im­mer grö­ße­rer Ge­schwin­dig­keit ver­mehr­te sich die Nie­der­las­sung, die mit un­se­ren drei klei­nen Strand­häus­chen be­gon­nen hat­te. Im Rücken un­se­rer Häu­ser­zei­le ent­stand be­reits eine zwei­te, die zu­nächst auf das Dorf zu­streb­te, der heu­ti­ge Via­le Mo­rin. Aber auch das Dorf wach­te auf und wuchs uns ent­ge­gen. Die vie­le Ar­beit hat­te Geld ins Land ge­bracht und die Un­ter­neh­mungs­lust ge­weckt. Zwi­schen die Fa­mi­li­en­vil­len scho­ben sich Miet­häu­ser und bald auch Pen­sio­nen für Som­mer­gäs­te. Land­leu­te brach­ten ihre Er­zeug­nis­se an den Strand her­un­ter, und mit der Zeit ent­wi­ckel­te sich ein klei­ner Markt. Fes­te Wege gab es noch lan­ge nicht; man wa­te­te im Sand, in dem sich kei­ne Pfa­de tre­ten las­sen, und in der Dun­kel­heit nahm man die La­ter­ne mit. Die Dun­kel­heit von For­te, wenn kein Mond überm Mee­re stand, war das Dun­kels­te, was ich je ge­se­hen habe; in Näch­ten, wo das Meer schwieg, er­wach­te ich oft vor plötz­li­chem Schre­cken über die Schwär­ze und Stil­le und muss­te ein Licht an­zün­den, um mich zu über­zeu­gen, dass die Welt über­haupt noch da sei. – Das klei­ne Fi­scher­dorf hing da­mals nur durch die eine Weg­stun­de ent­fern­te Bahn­sta­ti­on Qu­er­ce­ta mit der Au­ßen­welt zu­sam­men. Ein von den täg­li­chen Mar­mor­fuh­ren tief zer­furch­ter Weg, um den rings­her al­les weiß war von Mar­mor­staub, führ­te von dort ans Meer her­un­ter. Die­se Mar­mor­fuh­ren wur­den durch eine Be­span­nung von sechs bis zwölf Paar tos­ka­ni­scher Och­sen mit pracht­voll ge­form­ten Rie­sen­hör­nern von den hoch­ge­le­ge­nen Brü­chen her­un­ter zum Strand ge­schleppt. Es war ein herz­zer­rei­ßen­der An­blick um die­se ge­mar­ter­ten Tie­re. Das Leitseil lief durch den Na­sen­ring, auf je­dem Paar Och­sen lag ein schwer las­ten­des Joch, das ihre Köp­fe nie­der­drück­te, und auf je­dem Joch saß ein Trei­ber mit dem Sta­chel­stab, der die Tie­re völ­lig wehr­los ge­macht hat­te; an­de­re Trei­ber lie­fen zu Fuß ne­ben­her und hal­fen mit wil­dem Ge­schrei und mit dem Sta­chel nach; so wälz­te sich das Fuhr­werk auf der von Lö­chern und schuh­tie­fen Fahr­glei­sen un­mög­lich ge­wor­de­nen Stra­ße her­an, im­mer wie­der ste­cken­blei­bend und im­mer wie­der durch mensch­li­che Un­barm­her­zig­keit wei­ter­ge­trie­ben. Nie­mals wer­de ich den hoff­nungs­lo­sen Blick ver­ges­sen, mit dem ei­nes die­ser Tie­re, als ich bei ei­ner kur­z­en Rast mit­leids­voll zu ihm her­an­trat, sich von dem Men­schen­ge­sicht ab­wand­te, das für ihn ja auch die Züge sei­ner Fol­te­rer trug, und sein jam­mer­vol­les Haupt tod­mü­de auf den Na­cken sei­nes Schick­sals­ge­fähr­ten leg­te. An die­sen Blick dach­te ich in der Nacht, wo das neue Jahr­hun­dert ein­ge­läu­tet wur­de, und ich sam­mel­te da­mals alle Wunsch­kraft mei­nes Her­zens der ewi­gen Ur­macht zu, dass sie dem gren­zen­lo­sen Jam­mer der Tier­heit ein Ziel set­ze. Heu­te ist das er­bar­mungs­lo­se, aber von Künst­lerau­gen be­wun­der­te Bild der großen Och­sen­fuh­ren aus der Land­schaft ver­schwun­den; die Ma­schi­ne schleppt jetzt auf Ei­sen­glei­sen die Mar­mor­blö­cke zu Tal, und die Och­sen­ge­span­ne wer­den nur noch ge­le­gent­lich ins Meer ge­trie­ben, um ein Schiff aufs Tro­cke­ne zu zie­hen.

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