Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Die von ei­nem sonst gut­ar­ti­gen Volk an den Tie­ren ver­üb­te Grau­sam­keit bringt mir durch Ge­dan­ken­ver­bin­dung eine selt­sa­me volks­kund­li­che Ent­de­ckung ins Ge­dächt­nis, die ich mei­ner El­vi­ra, ei­nem bild­hüb­schen sech­zehn­jäh­ri­gen Land­kind, ver­dan­ke. Die­ses wil­li­ge, mun­te­re Ge­schöpf, das einen Som­mer lang bei mir diente, war im Ge­gen­satz zu ih­ren früh­rei­fen, ge­witz­ten Ka­me­ra­din­nen aus­neh­mend ein­fäl­tig, aber von ei­ner lie­bens­wür­di­gen, wahr­haft blü­hen­den, ja, man könn­te sa­gen er­fin­de­ri­schen Ein­falt, wo­mit sie mir im­mer von Zeit zu Zeit eine Über­ra­schung be­rei­te­te; sonst hät­te ich wohl nie er­fah­ren, was ich durch sie er­fuhr. Um ihre Art zu be­zeich­nen, sei zu­nächst nur ein klei­ner Zug er­wähnt: Ich pfleg­te in mei­nem Gar­ten, so­lan­ge er noch kei­ne Nach­bar­schaft hat­te, um die Mit­tags­stun­de im Schutz ei­ner Er­len­rei­he, die un­be­ru­fe­ne Bli­cke ab­wehr­te, mein Son­nen­bad zu neh­men. Das setz­te El­vi­ra in sol­ches Er­stau­nen, dass ich ge­nö­tigt war, ihr die wohl­tä­ti­ge Wir­kung der Son­nen­be­strah­lung, die im Volk noch nicht be­kannt war, zu er­klä­ren. El­vi­ra hör­te voll An­dacht zu und präg­te sich mei­ne Wor­te in die See­le. Am Abend, als die Mahl­zeit ab­ge­tra­gen und das Ge­schirr ge­spült war, fehl­te das Mäd­chen; in ih­rem Käm­mer­chen war sie nicht und eben­so­we­nig am Strand, wo die an­de­ren Mäd­chen schwatz­ten. Von ei­ner Ah­nung er­grif­fen, ging ich in den Gar­ten, und rich­tig, zwi­schen den Er­len schim­mer­te es weiß her­vor. Ich rief ihr zu, was sie da ma­che. – Ich ma­che, was die Si­gno­ra Pa­dro­na des Mit­tags macht: ich bade, war die Ant­wort. Da lag sie, barg den Kopf im Er­len­ge­büsch, das jetzt tau­te, wie ich es zum Schutz ge­gen die Son­ne ge­tan hat­te, und streck­te in Feuch­te und Mond­schein ihre blo­ßen Glie­der aus. Weil ihr die Zeit ge­fehlt hat­te, gleich­falls ein Son­nen­bad zu neh­men, und sie doch das Bei­spiel der Pa­dro­na nicht un­be­folgt las­sen woll­te, nahm sie gläu­big im Abend­tau ein Mond­bad! So war die geis­ti­ge An­la­ge des gu­ten Kin­des be­schaf­fen, das wie durch Zu­fall aus der Un­schuld ei­nes deut­schen Mär­chens in die ge­weck­te ita­lie­ni­sche Volks­art hin­ein­ver­irrt schi­en.

Ei­nes Ta­ges be­merk­te ich, dass die El­vi­ra be­stürzt und un­ru­hig um­her­ging und mich öf­ters zwei­felnd an­sah, als ob sie et­was Schwe­res auf der See­le hät­te. Auf­ge­mun­tert, fass­te sie sich ein Herz und sag­te: Wenn ich ganz, ganz si­cher wäre, dass Sie mich nicht aus­la­chen, so möch­te ich mit Ih­nen über et­was Be­son­de­res re­den. Ich ver­sprach ihr den tiefs­ten Ernst und er­fuhr nun et­was in der Tat ganz Au­ßer­ge­wöhn­li­ches.

El­vi­ra hat­te eine Base be­ses­sen mit Na­men Quin­ti­lia, die ihr von Kind­heit an sehr na­he­ge­stan­den und die vor we­nig Mo­na­ten an der Schwind­sucht ge­stor­ben war. Die­se Quin­ti­lia hat­te große Vor­lie­be für den Reis ge­habt, und noch an ih­rem Ster­be­tag hat­te man ihr einen schmack­haf­ten Ri­sot­to zu­be­rei­ten müs­sen. Die gute El­vi­ra be­trau­er­te sie herz­lich und dach­te auch jetzt noch öf­ters an die Ver­stor­be­ne. Seit ei­ni­ger Zeit nun be­merk­te sie, dass drau­ßen im Gar­ten, wo vie­le Ei­dech­sen über den glü­hen­den Sand und durch die Bee­te husch­ten, eine da­von ihr auf­fal­len­de Zu­tun­lich­keit be­zeig­te. So­bald sie in den Gar­ten trat, er­schi­en das Tier­chen und hielt sich in ih­rer Nähe, ja, es kam so­gar und such­te sie in der Kü­che auf. Das durch­schau­er­te ihr In­ners­tes. Soll­te wohl gar –? stieg es in ihr auf. Heu­te hat­te El­vi­ra be­schlos­sen der Sa­che auf den Grund zu ge­hen. Als die Ei­dech­se wie­der kam, stell­te sie ein Schäl­chen mit ge­koch­tem Reis auf den Bo­den. Und sie­he, die Ei­dech­se mach­te sich dar­über her und fraß den Reis. Hat man je ge­hört, dass Ei­dech­sen Reis fres­sen? frag­te sie mich. Ich muss­te ge­ste­hen, dass ich es nie ge­hört, aber auch nie die Pro­be ge­macht hat­te. Ob ich für mög­lich hal­te, dass die Ei­dech­se die See­le der Quin­ti­lia sei? forsch­te sie wei­ter.

Was sich mir jetzt durch die Treu­her­zig­keit der El­vi­ra ent­hüll­te, hät­te kei­ne ih­rer Vor­gän­ge­rin­nen oder Nach­fol­ge­rin­nen mir je ver­ra­ten, näm­lich dass in der Ge­gend ganz all­ge­mein an die zeit­wei­li­ge Über­sie­de­lung der See­len Ver­stor­be­ner in Tier­lei­ber, be­son­ders in Ei­dech­sen, Krö­ten und Schlan­gen, ge­glaubt wird; man nen­ne die­se Un­glück­li­chen ani­me con­fi­na­te, ver­bann­te, das heißt an einen be­stimm­ten Ort ver­bann­te See­len, ver­trau­te sie mir an, und in die­ser Lage, ver­mu­te­te sie, wer­de nun wohl auch die arme Quin­ti­lia sich be­fin­den.

Ich sag­te: Das wol­len wir gleich se­hen, und ging mit ihr in die Kü­che. Dort öff­ne­te ich die Gar­ten­tür und rief laut: Quin­ti­lia! – Auf mei­nen Ruf – es klingt wie eine Er­fin­dung und ist doch buch­stäb­lich wahr – kam eine Ei­dech­se blitz­schnell die Stu­fe her­auf in die Kü­che ge­schos­sen und ge­ra­de­aus auf die El­vi­ra zu, die sich be­bend ge­gen den Herd zu­rück­zog. Nach ei­nem so sinn­fäl­li­gen Be­weis war die Per­so­nen­gleich­heit nicht mehr zu be­strei­ten.

Ich be­schloss, das Vor­komm­nis zum Bes­ten der ge­quäl­ten Tier­heit zu nüt­zen und sag­te sehr nach­drück­lich:

Du siehst nun selbst, wie fre­vel­haft es von euch Land­leu­ten ist, die un­glück­li­chen Ei­dech­sen, Blind­schlei­chen, Frösche und ähn­li­ches Ge­tier, gleich wie sich ih­rer eins zeigt, mit dem Ab­satz zu zer­mal­men. Ihr be­denkt da­bei nicht, dass es euer Groß­va­ter, eure Groß­mut­ter oder Schwes­ter oder sonst ein Nah­ver­wand­tes sein könn­te, was euch zer­tre­ten an den Schu­hen hän­gen­bleibt. Wenn es wahr ist, dass die See­len der Ver­stor­be­nen für ei­ni­ge Zeit in den Tie­ren hau­sen müs­sen, was ich we­der be­stä­ti­gen noch in Ab­re­de stel­len will, denn ich weiß es nicht, so lasst ihr in eu­rer Grau­sam­keit auch au­ßer acht, dass ih­nen die Zeit­dau­er ih­rer Buße von oben zu­be­mes­sen ist und dass es dem Men­schen nicht ge­stat­tet sein kann, die­se ab­zu­kür­zen, in­dem er die Tie­re tö­tet und da­mit die See­len aus ih­rem zu­ge­wie­se­nen Wohn­sitz treibt. Wer es tut, macht sich nicht nur der ab­scheu­lichs­ten Tier­quä­le­rei, son­dern auch der Auf­leh­nung ge­gen eine hö­he­re Ord­nung schul­dig und wird es bü­ßen müs­sen, wenn er der­einst sel­ber als ani­ma con­fi­na­ta um­her­kriecht.

El­vi­ra ver­si­cher­te, dass sie stets von die­ser Rück­sicht ge­lei­tet wor­den sei und nie­mals ein Tier von der Art, wie sie den See­len zum Wohn­sitz dienten, ver­letzt habe. Aber noch am vo­ri­gen Sonn­tag sei es in ih­rem Dor­fe vor­ge­kom­men, dass ein Hau­fe jun­ger Bur­schen des Abends beim Heim­wan­dern eine rie­sen­große Krö­te auf ei­nem Stein habe sit­zen se­hen. Da habe ei­ner von ih­nen ge­fragt: S’ ha a man­da­re in pa­ra­di­so? (Wol­len wir sie ins Pa­ra­dies schi­cken?), wor­auf sie einen mäch­ti­gen Stein­block auf die Krö­te ge­wor­fen hät­ten und dann auf die­sem Block her­um­ge­tram­pelt sei­en, um die Krö­te zu zer­quet­schen. Des an­dern Tags, da sie wie­der des We­ges ge­gan­gen, hät­ten sie den Stein auf­ge­ho­ben, und es sei kei­ne Spur von der Krö­te mehr üb­rig ge­we­sen.

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