Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Es ver­steht sich, dass ein sol­cher Frau­en­lob nicht nur mit den ster­ben­den Frau­en sich ab­gab. Ihm ge­fie­len alle. Es gab für ihn ei­gent­lich kei­ne häss­li­che Frau. An je­der Vor­über­ge­hen­den ent­deck­te er eine Schön­heit, und wenn sie gar nichts für sich hat­te als einen an­mu­ti­gen Gang, so ent­zück­te ihn die­ser. Und es ver­steht sich eben­falls, dass ihm sei­ne Ge­füh­le noch feu­ri­ger zu­rück­ge­ge­ben wur­den, wor­aus sich die vie­len klei­nen Dra­men ent­wi­ckel­ten, aus de­nen er sich eben­so leicht wie­der her­aus­wi­ckel­te, denn in der Nähe sol­cher Na­tu­ren gibt es kei­ne Tra­gik. Man kön­ne die Frau­en nur ein Stück weit tra­gen, mein­te er, dann mach­ten sie sich al­le­mal schwer und man müs­se sie wie­der ab­set­zen. Wenn die also Ab­ge­setz­ten ihre Kla­gen er­ho­ben, so trös­te­te er sein Ge­wis­sen da­mit, dass sich doch eine jede frü­her oder spä­ter wie alle ihre Vor­gän­ge­rin­nen, wenn sie in ir­gend­ei­ne ernst­li­che Not ge­riet und ei­nes Hel­fers be­durf­te, wie­der an ihn wen­den wür­de, und nie ver­ge­bens. Man konn­te ihn dem Gös­ta Ber­ling ver­glei­chen, der an je­dem Fin­ger ein Frau­en­we­sen hän­gen hat und doch im­mer al­lein bleibt. – Ein­mal hat­te er sich auf Müt­ter­leins Zu­re­den zu ei­ner rei­chen Wit­we ent­schlos­sen. Al­lein er war so zer­streut, dass er die Ver­lo­bung ver­gaß und ohne es böse zu mei­nen der Braut kei­ne Zei­le mehr schrieb, bis sie die Ge­duld ver­lor und ihm sei­nen Ring zu­rück­schick­te, wor­über er sich freu­te wie über ein großes Ge­schenk. Den von ihr emp­fan­ge­nen, den er nicht ge­tra­gen hat­te, be­trach­te­te er bei die­ser Ge­le­gen­heit zum ers­ten Male ge­nau und fand, dass wer einen so prot­zi­gen Dia­man­ten schen­ke, ge­wiss kein gu­ter Mensch sei.

*

An ei­nem der glück­li­chen Som­mer von For­te – oder wa­ren es zwei? – er­schi­en auch D’An­nun­zio un­ter den Ba­de­gäs­ten. Er wohn­te auf ei­ner äl­te­ren land­ein­wärts ge­le­ge­nen Vil­la – mit der Duse, so hieß es, die aber nie zum Vor­schein kam –, und mit Pfer­den von edels­ter Zucht, so­wie eben­sol­chen Hun­den, ei­ner gan­zen Meu­te, die zu­wei­len mit ih­rem Ge­to­be den Über­gang über den Fi­u­met­to wehr­ten.

Vor al­len an­dern Dich­tern je­ner Tage war er der wah­re Ex­po­nent und zu­gleich der groß­ar­tigs­te Aus­wuchs des Zeit­geis­tes. Sein bac­chan­ti­scher Ruf: Gioire! Gioire! (ge­nie­ßen!) schlug in der Ju­gend al­ler Völ­ker ein, die Maß­lo­sig­keit sei­ner Ge­nuss­sucht wirk­te wie eine Seu­che. Ich hör­te von Fäl­len, wo wie in Goe­thes »Ver­göt­ter­tem Wald­teu­fel«, hin­ter dem sich ja auch ein Gro­ßer aus dem Rei­che des Geis­tes barg, jun­ge Töch­ter von ih­ren Müt­tern dem neu­en Na­tur­gott vor­ge­stellt wur­den, da­mit sie an­be­te­ten und sei­nen Se­gen emp­fin­gen. Ich wünsch­te die­sem Man­ne nie­mals zu be­geg­nen. Man brauch­te mir gar nichts von sei­nem un­rit­ter­li­chen Ver­hal­ten ge­gen edle Frau­en zu er­zäh­len, ein ein­zi­ges Wort von ihm in sei­nen Ro­ma­nen ge­nüg­te, um sei­ne schnö­de Über­heb­lich­keit der Frau ge­gen­über zu kenn­zeich­nen. In der ita­lie­ni­schen Spra­che heißt der männ­li­che Part­ner in der Lie­be l’a­man­te – der Lie­ben­de – eben­so wie der weib­li­che. Bei D’An­nun­zio aber hieß der Lieb­ha­ber, un­ter dem er sich sel­ber ver­stand, denn er konn­te ja von nichts an­de­rem re­den, be­ton­ter­wei­se nur l’a­ma­to, also der­je­ni­ge, der ge­liebt wird, der Ge­gen­stand der Lie­be! – Ein­mal sah ich ihn doch vor­über­ga­lop­pie­ren; er hat­te dem ed­len Tie­re, das er ritt, in der glü­hen­den Hit­ze den Schweif ab­neh­men las­sen und schwang das flat­tern­de Pracht­stück wie eine Tro­phäe vor sich her. Die Pein des Pfer­des, das sich der um­schwir­ren­den Stech­mücken und Brem­sen nicht mehr er­weh­ren konn­te, klag­te die Fühl­lo­sig­keit des Be­sit­zers an. Da­mals kann­te ich frei­lich sei­ne Lau­di nicht, die um jene Zeit ent­stan­den sein mö­gen und die mir nach­mals eine an­de­re Mei­nung, nicht von dem Men­schen, aber von dem Dich­ter D’An­nun­zio ga­ben. Ein sol­ches Sin­gen, Quel­len, Spru­deln, Schil­lern, Schäu­men, Sich­kräu­seln und Wir­beln der Spra­che, in die alle Zau­ber des Mee­res und der Wäl­der ge­bannt sind, gab es in der ita­lie­ni­schen Dich­tung nie zu­vor; er hat sie aus der star­ren Sta­tik er­löst, in die Car­duc­cis Mo­nu­men­tal­stil sie ge­bannt hielt, und wenn al­les an­de­re an die­sem Man­ne kal­ter Glanz war, so doch ei­nes nicht: sei­ne tie­fe An­dacht zur Spra­che, der er mit der In­brunst ei­nes Ver­lieb­ten nach­ging, wo er sie aus dem Mun­de al­ter tos­ka­ni­scher Bäu­er­lein als an ih­rem Ur­sprung auf­fan­gen konn­te. Nach den Lau­di konn­te man ihm viel ver­zei­hen, nur nicht die ver­ra­te­ne bloß­ge­stell­te Duse.

An je­nem Som­mer be­geg­ne­te Freund Fa­so­la vor dem Dorf ei­nem Bäu­er­lein, das mit ei­nem ver­deck­ten Korb aus der Berg­ge­gend her­un­ter­kam und sich bei ihm nach dem Wohn­sitz der Si­gno­ra Nun­zia er­kun­dig­te. Fa­so­la, der von die­ser Dame nichts ge­hört hat­te, frag­te sei­ner­seits nach dem Zweck der Fra­ge, da deck­te der Land­mann eine Bir­ne von un­ge­heu­rem Um­fang auf und sag­te, die­se Rie­sen­frucht sei in sei­nem Baum­gut ge­wach­sen, aber da oben kön­ne sie nie­mand be­zah­len, des­halb habe man ihm ge­ra­ten, sie der Si­gno­ra Nun­zia un­ten am Stran­de zu brin­gen, das sei eine sehr groß­spu­ri­ge und auf al­les Au­ßer­or­dent­li­che er­pich­te Dame, die sie ihm ge­wiss ab­neh­men wer­de. Nun wuss­te der Fra­ger Be­scheid, riet je­doch dem Bäu­er­lein, sich das Su­chen nach be­sag­ter Dame zu spa­ren und lie­ber ihm die Bir­ne zu ver­kau­fen, da auch er ein Lieb­ha­ber von großen Din­gen sei. So kam die Lu­xus­ta­fel des Dich­ters an je­nem Tage um eine Merk­wür­dig­keit. Ich er­zäh­le den Spaß nicht des Spa­ßes hal­ber, son­dern als War­nung für die Ruhm­gie­ri­gen: un­ten am Strand der Dich­ter Ita­li­ens, der »Poe­ta« – d. h. der ein­zi­ge, der ne­ben Dan­te mit dem großen P ge­schrie­ben wur­de – und we­ni­ge Ki­lo­me­ter land­ein­wärts eine von Grö­ßen­sucht be­ses­se­ne Dame Nun­zia! –

Die Duse! Nach­dem ihr Name ge­nannt ist, blei­be ich einen Au­gen­blick ste­hen, ihr die ge­büh­ren­de Hul­di­gung zu er­wei­sen. In die­ser Zeit­ge­stalt hat die Jahr­hun­dert­wen­de ih­ren weib­li­chen Aus­druck ge­fun­den wie in D’An­nun­zio ih­ren männ­li­chen, auf des­sen her­ri­schen Ruf »Gioire!« sie mit dem ver­zück­ten Ge­gen­ruf »Ser­vi­re!« Ant­wort gab. Arme, arme Duse! Wil­li­ges Op­fer letz­ter furcht­bars­ter Hö­rig­keit!

Die Duse ge­hört nicht mehr in das Hel­den­zeit­al­ter der ita­lie­ni­schen Schau­spiel­kunst, ein brei­ter Tren­nungs­strich schied sie von dem Tom­ma­so Sal­vi­nis. Zwar hat­te sie in ih­ren größ­ten Au­gen­bli­cken wie die­ser noch den Ur­laut und den jä­hen An­sprung der Lei­den­schaft, aber im üb­ri­gen spiel­te sie Ner­ven; der große Stil war durch den Zeit­ge­schmack zer­fa­sert, aus ih­ren Rol­len hat­te sie ihn nicht ler­nen kön­nen. Was sie dar­stel­len muss­te, war fin de siècle, Pro­ble­ma­tik, bür­ger­li­che De­ka­denz. Aber sie leer­te ihre öden Rol­len aus von dem Kitsch und tat Men­schen­tum hin­ein, ihr gan­zes ge­quäl­tes Frau­en­tum. Man muss sie ge­se­hen ha­ben, wie sie als Mar­gue­ri­te Gau­tier von ih­rem Lie­bes­nest Ab­schied nimmt, je­den Ge­gen­stand, wor­an ein Glück­ser­in­nern hängt, noch strei­chelnd, has­tig, fah­rig wie ein hin­aus­ge­jag­tes Kind. Es konn­te nichts Herz­zer­rei­ßen­de­res ge­ben. Dass sie sich spät noch an die Kleo­pa­tra wag­te, kann nur ein Fehl­griff ge­we­sen sein, und es ist mir lieb, sie nicht in die­ser Rol­le ge­se­hen zu ha­ben, wie sehr auch ihre Be­wun­de­rer sie prie­sen; für Sha­ke­s­pea­re reich­ten ihre Maße nicht aus. Ge­wiss ver­füg­te sie über alle Ver­füh­rung und alle Ge­fähr­lich­keit der kö­nig­li­chen Kur­ti­sa­ne, aber Kleo­pa­tra war mehr als das, sie war auch eine Kö­ni­gin und eine po­li­ti­sche Frau. Wo­her den großen welt­ge­schicht­li­chen Atem neh­men? Und wer be­saß ihn un­ter den Zeit­ge­nos­sen? Da­ge­gen sah ich sie spät ein­mal in ih­rem höchs­ten Glan­ze – in Gol­do­nis »Lo­can­die­ra«. Sie war zwar al­les eher als das ju­gend­lich mut­wil­li­ge Ge­schöpf des Dich­ters, son­dern ganz und gar ihre ei­ge­ne Schöp­fung: die rei­fe, schon lei­se vom Al­tern ge­streif­te, aber de­sto be­rücken­de­re, mit al­len Was­sern ge­tauf­te Frau, das Ur­bild ita­lie­ni­scher Gra­zie und ma­li­zia. Man hät­te müs­sen für das grü­ne Bür­sch­lein ban­gen, das die­se ent­zücken­de Schlan­ge sich zum Gat­ten er­kürt, wenn man über­haupt eine an­de­re Ge­stalt auf der Büh­ne ne­ben ihr ge­se­hen hät­te.

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