Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Es war im Som­mer 1899. Die Hit­ze war un­säg­lich, das was­ser­lo­se, im­mer von Staub­wir­beln durch­tob­te Flo­renz, aus dem alle Freun­de sich ge­flüch­tet hat­ten, für Mama und mich un­be­wohn­bar ge­wor­den. Ich nahm also das Müt­ter­lein noch ein­mal mit all ih­ren Rei­se­ängs­ten un­ter die Fit­ti­che und ent­führ­te sie glück­lich, was nicht so leicht war, wie es schei­nen mag, in das rei­zen­de Vil­la­bru­na bei Fel­tre, wo Al­fred mit den Sei­nen sich zur Som­mer­fri­sche in ei­ner be­hag­li­chen Vil­la auf­hielt und wir bei­de ne­ben­an das be­schei­de­ne, aber an­ge­nehm luf­ti­ge und blu­men­duf­ten­de Schul­meis­ter­haus be­zo­gen. Al­fred war se­lig, end­lich wie­der ein­mal sei­ne Mut­ter bei sich zu ha­ben, er um­gab sie mit den zärt­lichs­ten Auf­merk­sam­kei­ten wie eine Ge­lieb­te. Ich schrieb dort die Hei­mat­no­vel­le »Wer­ters Grab« für den Zy­klus »Von Da­zu­mal«, in­dem ich mei­ne äu­ße­re Schau für die nahe Berg­welt ab­rie­gel­te und mir in­ner­lich die Büh­ne mei­ner Kind­heit her­auf­be­schwor, was mir das klei­ne ver­wahr­los­te Gärt­chen, wo ich schrieb, er­leich­ter­te. Die Wo­chen in Vil­la­bru­na wä­ren noch er­hol­sa­mer ge­we­sen ohne das all­abend­li­che Heim­zie­hen der Kühe von der Wei­de, de­nen mei­ne arme Mut­ter re­gel­mä­ßig in der Dorf­gas­se be­geg­ne­te. Denn die ein­zi­gen Le­be­we­sen, die die­se tap­fe­re Frau fürch­te­te, wa­ren Kühe; vor die­sen aber hät­te sie, wie mein Va­ter ihr nach­sag­te, im Lö­wen­kä­fig Schutz ge­sucht. – Et­was spä­ter im Jahr er­schi­en auch Rö­mer auf der Durch­rei­se nach Nor­den und füg­te sich ei­ni­ge Zeit dem länd­li­chen Le­ben ein. Er be­stand rit­ter­lich ein Ku­ha­ben­teu­er für die Da­men und war mir be­hilf­lich, mein deut­sches Fahr­rad, das noch kei­ne Mar­ke hat­te, un­ter den nach­sich­ti­gen Au­gen der Zoll­wäch­ter von Le Tez­ze über die ös­ter­rei­chi­sche Gren­ze zu schmug­geln und es eine Stun­de spä­ter auf ita­lie­ni­schem Ge­biet ord­nungs­mä­ßig wie­der ein­zu­füh­ren. Bald aber trie­ben sei­ne Ner­ven den al­ten Spuk, dass er durch plötz­li­ches Ver­schwin­den ins Ge­birg das Haus in Be­stür­zung ver­setz­te und der warm­her­zi­ge Al­fred ihn vol­ler Schreck da oben su­chen ließ, ihm dann aber zu­sprach, sich schnells­tens aus dem Be­reich der Glut­strö­me in sei­ne Hei­mat­luft zu ret­ten.

In die Tage von Vil­la­bru­na fiel eine ei­gen­tüm­li­che klei­ne Epi­so­de, die ich nicht mit Still­schwei­gen über­ge­hen will, weil sie für die ein­zig große Den­kart mei­ner Mut­ter kenn­zeich­nend ist wie nichts an­de­res. Ich er­hielt dort ei­nes Ta­ges von un­be­kann­ter weib­li­cher Sei­te aus ei­nem klei­nen ba­di­schen Städt­chen die An­fra­ge, ob ich die Toch­ter von Her­mann Kurz sei, die einst beim Stif­tungs­fest der Uni­ver­si­tät Tü­bin­gen als Muse den Fest­wa­gen ge­lenkt habe; man hät­te mir in die­sem Fal­le eine mich sehr nahe be­tref­fen­de Mit­tei­lung aus dem Le­ben mei­nes Va­ters zu ma­chen, wünsch­te aber vor­her zu wis­sen, ob mei­ne Mut­ter noch am Le­ben sei, um ihr ja kei­nen Schmerz zu be­rei­ten. Ich ging mit die­sem Brief ins Nach­bar­haus, wo Mama mit Al­fred bei­sam­mensaß, und las ihn vor. Hur­ra, wir ha­ben einen Bru­der! rief der ewi­ge Stu­dent er­freut. Ich mach­te ihn dar­auf auf­merk­sam, dass es sich um eine Schwes­ter, die Schrei­be­rin selbst, zu han­deln schei­ne, denn eine an­de­re Deu­tung ließ der Brief mei­ner An­sicht nach nicht zu. Macht nichts, Bru­der oder Schwes­ter, war die Ant­wort, das Er­eig­nis muss ge­fei­ert wer­den. Und als­bald stieg der Gute in sei­nen Kel­ler hin­ab (wozu er gern die Ge­le­gen­heit er­griff) und hol­te sei­ne letz­te Fla­sche Cham­pa­gner her­auf, um sie sel­ban­der auf das Wohl des neu­en Ge­schwis­ters zu lee­ren. Mama saß ver­klärt mit glän­zen­den Au­gen; kein klei­ner Ge­dan­ke kam in ihre See­le, wie dass der Ge­lieb­te ihr et­was ver­hehlt habe, oder gar ein Zug von weib­li­cher Ei­fer­sucht – nichts hass­te sie mehr als die­se: wenn eine ih­rer Freun­din­nen ihr über einen dunklen Punkt im Vor­le­ben ih­res Man­nes oder gar über ehe­li­che Flat­ter­haf­tig­keit klag­te, so wur­de sie ab­ge­fer­tigt mit der Mah­nung, auch an­de­ren Frau­en et­was zu gön­nen. Frei­lich ein Ge­dan­ke hät­te sie müs­sen stut­zig ma­chen: sie hat­te wäh­rend ih­rer Braut­zeit wie­der­holt mei­nen Va­ter be­fragt, ob er nicht, da er lang Jung­ge­sel­le ge­blie­ben, ir­gend­wo ein Kind be­sit­ze, sie wür­de es mit Freu­den über­neh­men und wie ein ei­ge­nes auf­zie­hen; er konn­te an der Zu­ver­läs­sig­keit ih­res Wor­tes nicht zwei­feln, denn sie hat­te an ei­nem un­ehe­li­chen Spröß­ling ih­res Er­zeu­gers nach des­sen Tode un­auf­ge­for­dert das glei­che ge­tan. Aber ihr Dich­ter hat­te im­mer mit Lä­cheln ver­si­chert, dass er nicht die­nen kön­ne. Doch an die­sen Wi­der­spruch konn­te sie jetzt nicht den­ken. Da war nur eins: ein Kind von ihm, ein un­be­kann­tes! Fünf hat­te sie be­ses­sen, ei­nes war ihr ge­nom­men, jetzt schick­te ihr eine gü­ti­ge Gott­heit spät noch den Er­satz. Sie fühl­te sich wie Sa­rah, die im höchs­ten Al­ter noch Mut­ter wird, und brei­te­te in­ner­lich schon weit die Arme aus, um das Ge­schenk­te zu emp­fan­gen.

Ich schrieb zu­rück, dass ich al­ler­dings die­sel­be sei und dass ich bit­te, sich mir ganz frei und rück­halt­los an­zu­ver­trau­en. Mei­ne Mut­ter lebe und zwar mit mir; sie sei die groß­her­zigs­te al­ler Frau­en und die zärt­lichs­te al­ler Müt­ter, jede Erin­ne­rung an mei­nen Va­ter sei ihr hei­lig und sie habe in ih­rem Her­zen auch für das Au­ßer­ge­wöhn­li­che Raum; die Schrei­be­rin dür­fe über­zeugt sein, dass, was im­mer sie zu sa­gen habe, eine herz­li­che und ver­ständ­nis­vol­le Auf­nah­me fin­den wer­de. Die Rück­ant­wort brach­te eine wun­der­li­che Er­nüch­te­rung, schon durch die An­re­de »Lie­be Cou­si­ne« in Ver­bin­dung mit der Mit­tei­lung, dass und wie­so wir ent­fern­te Ver­wand­te sei­en (was na­he­zu alle Würt­tem­ber­ger un­ter­ein­an­der sind). Dann kam die Ent­hül­lung von dem ehe­ma­li­gen Ver­löb­nis mei­nes Va­ters mit der Mut­ter der Schrei­be­rin, das an dem Nein des er­hoff­ten Schwie­ger­va­ters schei­ter­te. Die Toch­ter schi­en zu glau­ben, dass die Auf­lö­sung des Ver­hält­nis­ses mei­nen Va­ter auf lan­ge Zeit hin­aus eben­so un­glück­lich ge­macht habe wie ihre Mut­ter. Sol­cher Fäl­le hat­ten sich je­doch in sei­nem Le­ben eine gan­ze Rei­he er­eig­net: so oft sich ein Mäd­chen­herz dem schö­nen und glän­zen­den jun­gen Dich­ter zu­wand­te, war er be­reit, den Herd zu grün­den; die be­tref­fen­den Schwie­ger­vä­ter aber fan­den, dass der Brenn­stoff un­ge­nü­gend sei, und die Töch­ter ent­sag­ten. So ging es auch mit der schö­nen Lina: sie hei­ra­te­te auf vä­ter­li­chen Be­fehl einen un­ge­lieb­ten Mann, mit dem ihr We­sen sich nicht ver­stand, und siech­te ne­ben ihm hin, im­mer des schö­nen ver­sag­ten Glückes ge­den­kend. Es wa­ren die pas­si­ven Frau­en­tu­gen­den des Ge­hor­chens und Ent­sa­gens, wozu das vo­ri­ge Jahr­hun­dert die hilf- und wil­len­lo­se Weib­lich­keit er­zog. Die arme Glück­lo­se war au­gen­schein­lich von fei­ne­rem Holz als ihre Vor­gän­ge­rin­nen, sie trug den Pfeil le­bens­lang im Her­zen und zog sich die Toch­ter zur Ver­trau­ten her­an, da­mit sie ihr trau­ern hel­fe. Ein rüh­ren­des klei­nes Idyll aus bie­der­mei­er­li­cher Enge, aber nicht ohne eine lei­se Ko­mik im Ge­gen­satz zu der all­um­fas­sen­den Men­sch­lich­keit mei­ner Mut­ter, die etwa an Fürs­ten­hö­fen des Mit­tel­al­ters, wo man die na­tür­li­chen Kin­der mit der näm­li­chen Sorg­falt ne­ben den ge­setz­li­chen auf­zog, ih­res­glei­chen fand. Welch ein Ab­stand zwi­schen die­sen bür­ger­li­chen Hau­stöch­ter­lein, die nichts ver­stan­den als ko­chen und nä­hen, und doch nicht wag­ten, das un­si­che­re Los des Ge­lieb­ten mit ih­rer Für­sor­ge zu be­glei­ten, und sei­nem Freifräu­lein, für die es Him­mels­glück be­deu­te­te, dass sie ge­wür­digt war, sei­ne Ent­beh­run­gen und Ge­fah­ren zu tei­len. – Was ich je­ner ar­men Wehr­lo­sen aber wahr­haft übel­nahm, war, dass sie auch spä­ter als Wit­we nie­mals dar­an dach­te, dem Schwer­ge­prüf­ten ein Zei­chen ih­res An­den­kens, wenn auch nur ein ar­mes Ver­giss­mein­nicht, das ihm viel­leicht ein au­gen­blick­li­ches Lä­cheln ab­ge­won­nen hät­te, zu­kom­men zu las­sen. Auch ihre Toch­ter er­zog sie nicht zu feu­ri­ger Be­geis­te­rung für den ver­kann­ten Dich­ter, nur zur Mit­kla­ge über ihr ei­ge­nes ver­fehl­tes Los. So ver­dien­te sie auch im Grund nichts Bes­se­res, als dass mein Va­ter sei­nem Ju­gend­freund Kaus­ler ge­gen­über den gan­zen Fall mit der Be­mer­kung ab­tat, es sei der dümms­te von al­len Poe­ten­strei­chen ge­we­sen.

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